Wertschätzung von E-Gitarren

[gidarr]

S937088

Laut Fender 1979

Preiseinschätzung

Da bin ich etwas ratlos.
Laut Reverb 1.273 € - 3.155 € allgemein und 1.261 € - 2.893 € für schwarze Strats mit Maple Fretboard. Die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden und mancher Käufer zieht Gitarren vor, die etwas ramponierter aussehen, andere bevorzugen gut erhaltene Exemplare. Was man offensichtlich auch an der großen Preisspanne sieht.
Nur nebenbei: Auch mal ein Lob für die vorbildliche Präsentation!

 

[LT Toni]

Hallo!
Ich hätte eine Frage zum aktuellen Wert einer Gitarre, da ich sie vielleicht demnächst eintauschen kann. Sie ist nicht alt, das Modell wird aber kaum gehandelt deswegen bekomme ich nur wenige und sehr sehr unterschiedliche Anhaltspunkte vom Gebrauchtmarkt. Den Expert:innen hier im Forum traue ich das einfach viel viel genauer und besser zu

Es handelt sich um ein "Fender American Professional" aus dem Jahr 2019. War also wahrscheinlich einer der letzten die von dem Modell produziert wurden, da danach die Professional II kam.
Seriennummer: US19028899
Den Zustand würde ich als makellos beschreiben. Bünde zu 100 Prozent vorhanden, keine Dings und Dongs und sie wurde wie gesagt fast gar nicht gespielt und hat die tier- und rauchfreie Wohnung nicht verlassen.

Vielen Dank schon mal für alle Infos!
Liebe Grüße

 

[HD600]

Wenn du auf Ebay KA "Fender Professional Stratocaster" eingibst, bekommst du schon ein paar gute Anhaltspunkte wo die so liegen. Für 1.400,- gibt es schon eine ähnliche Pro II, allerdings mit Maple-Neck. Ab 1.200,- gehen die Pro I los.

 

[thobee]

Mit Nikotingilb und Bissspuren eines Hundes wären 500 Euro mehr möglich...

 

[Minor Tom]

Das gilt aber nur, wenn der Raucher ein berühmter Musiker ist und der Hund Kommisar Rex war ;-)

 

[Granufink]

Der ist lange tot, genauso wie der die von Moshammer auch

 

[dubbel]

"Fender American Professional" aus dem Jahr 2019.
Den Zustand würde ich als makellos beschreiben...

Tolle Gitarre, aber leider vermutlich schwer zu verkaufen, bzw. leicht zu verkaufen, aber schwer einen guten Preis zu bekommen.
Zu jung für Vintage, zu alt für Preise nah am Neupreis, nicht mehr das aktuelle Modell, aber auch kein Sammlerstück...
Da muss schon jemand kommen, der genau dieses Modell sucht.

 

[LT Toni]

Vielen Dank! Das gibt zumindest schon mal eine Richtung

 

[soundmunich]

fast gar nicht gespielt und hat die tier- und rauchfreie Wohnung nicht verlassen.

Ist der Verkäufer Sammler mit mehr als 100 Gitarren oder wurde sie nicht gespielt, weil sie nicht gut klingt? Ich persönlich bevorzuge Gitarren mit deutlichen Spielspuren (eines Könners), weil mir das sagt, dass die Gitarre Qualitäten hat, die genutzt wurden - ob das auch meinen Geschmack trifft, ist dann noch eine andere Sache.

Wenn's nur um makellos und Aussehen geht, empfehle ich ja immer, sich ein Poster zu kaufen

 

[rw]

oder wurde sie nicht gespielt, weil sie nicht gut klingt?

... oder weil sie ein gut gemeintes Geschenk war... Gibt's auch...

Ich persönlich bevorzuge Gitarren mit deutlichen Spielspuren (eines Könners), weil mir das sagt, dass die Gitarre Qualitäten hat, die genutzt wurden - ob das auch meinen Geschmack trifft, ist dann noch eine andere Sache.

+1

 

[bagotrix]

Hi,

was für eine Einschätzung schon auch wichtig wäre, ist das Zubehör. Ist der Originalkoffer vorhanden, Hangtags, der Tremoloarm? Eine Strat würde ich für eine Verkaufsanzeige immer mit Arm fotografieren würde, das sieht sonst irgendwie lieblos und unvollständig aus, finde ich immer.

Was man werterhöhend berücksichtigen kann, ist das Holz, hier nämlich offenkundig Esche. Einmal wegen der Maserung, und dann weil die Am Pro in dieser Farbe mWn immer einen Eschebody hatte, ich glaube die heißt Sienna Sunburst. Esche wurde bei Fender aufgrund von Rohstoffknappheit weitgehend aus dem Programm genommen, und wer speziell das sucht, dürfte auch ein wenig mehr zahlen. Auch neu hat man bei Strats mit Eschebody damals schon einen gewissen Aufpreis gezahlt. Von daher sehe ich die Gitarre eher bei 1.400 - 1.600 €, wenn das Originalzubehör verhanden ist.

Acuh ein Punkt ist inzwischen immer auch das Gewicht, und das erst recht bei Esche, die ja gerne mal recht schwer ausfällt. Eine Strat aus Esche unter 3,5 kg ist schon eher die Ausnahme - wenn sie also in dem Bereich oder drunter liegt, umso besser. Da darf man dann als Verkäufer schon mal besonders drauf hinweisen.

Gruß, bagotrix

 

[LT Toni]

Danke Bagotrix!
Tremolo und Hangtags sind dabei, Koffer ist nicht der Originale. Die Gitarre wurde kaum gespielt weil der erste Besitzer hat sie von seiner Frau geschenkt bekommen. Hatte aber schon mehrere andere Gitarren die er lieber spielte. Ich wollte eine andere Gitarre verkaufen und hab sie dann im Endeffekt gegen diese getauscht. Ich nehme sie aber nur sehr selten zur Hand weil ich eine Elite Strat habe bei der mir der Hals einfach viel besser liegt. Deswegen werde ich die American Professional wohl gegen eine Telecaster tauschen wenn ich die Möglichkeit dazu bekomme.
Vielen Dank an alle für die Beiträge.

 

[Holzauge]

Hallo,
ich wäre dankbar für eine ungefähre Einschätzung meiner alten Vester Ambition Gitarre....
Ich hatte Sie mal zu DM Preisen neu gekauft, um wieder mit dem spielen anzufangen, kann aber nich mehr sagen,
was ich damals bezahlt hatte.
Bestückung H-S-H, Floyd Rose Tremolo, und Hardware in Gold (würde ich mir jetzt nicht mehr so kaufen).
Der Zustand ist noch gut, ich glaube, der Lack hat zwei kleine Macken.

Für mich stellt sich nur die Frage, ob die Gitarre noch einen reellen Geldwert hat, sonst würde ich die Gitarre,
da sie mittlerweile seit 12 Jahren im Koffer unangetastet in der Ecke steht als Umbau- und Lackierobjekt missbrauchen.
Wenn es in der Bucht nur 70-80 Euros für so ein Modell gibt, muss ich mir keine andere "zum verbasteln Gitarre" besorgen.
Ist sicherlich kein Schatz mehr, wäre aber schade drum, wenn man im Nachhinein feststellt, das es für die Teile noch
Interessenten gibt.

 

[bagotrix]

Nun, die Vester (ähnlich wie die Fenix) aus der Zeit sind schon richtig gute Gitarren, und es gibt sogar den einen oder anderen Sammler, der sowas sucht. Die hier war eine Ibanez RG-Kopie, die ich so mancher Billigversion des Originalherstellers vorziehen würde.

In gutem Zustand, vor allem mit guten Bünden, einwandfreiem FR-System ohne Schäden an Messerkanten oder ausgeleierte Einschlaghülsen, kann man da schon 300 Euro und mehr bekommen. Drunter würde ich sie an Deiner Stelle lieber behalten, denn der Gebrauchtswert ist doch wirklich gut.

Gruß, bagotrix

 

[Holzauge]

Hmmm,
macht die Sache leider nicht einfacher....
Entweder Schätzchen, oder nix Wert wäre einfacher.
Aber dann werde ich das Instrument wohl doch lieber auf Vordermann bringen, der weiße Lack ist schon etwas angegilbt, nach einigen Jahren im Koffer.
Da werde ich Ihr wohl ein paar Sonnenstunden zum bleichen gönnen.

 

[Hyrael]

Liebe Leute,

vielleicht kann jemand diese ES-345 einschätzen? Bild vom Halsbruch das ich vom Verkäufer erhalten habe anbei (die Bilder im Inserat sind noch von Hilden ... habe natürlich auch mal aktuelle Fotos angefordert. Aber gehe davon aus, dass das passt).

https://www.willhaben.at/iad/kaufen-und-verkaufen/d/2015-gibson-es-345-historic-burst-a07158-1689525938/

Dürfte reeeelativ selten sein (wurde nur 2014/2015 gebaut und man findet eher die 64er Reissues), darum tu ich mir selbst bei einer Wertschätzung schwer. Vor 8 Jahren (also zum Release herum) ging eine gebrauchte bei Reverb in US/CA für umgerechnet 2650€ weg, vor fünf Jahren wieder eine dort um umgerechnet knapp 3200€. Hätte sie heute auf um die 4000€ geschätzt, mit Halsbruch kommt's dann vermutlich eh auf um die 2500€ - sehe also eine gute Möglichkeit an einen relativ günstigen Player zu kommen.

Edit: Gerade mit dem - wohlangemerkt - sehr netten Verkäufer telefoniert und ich werde sie mir morgen mal angucken (2h Fahrt nach Wien). Er meinte, sie ist vom Zustand her kaum verändert da sie nicht viel gespielt wurde und die letzten Jahre im Schrank stand. Ein biiiisschen Spielraum nach unten ist ggf. noch, also denke 2300-2400€ sollten noch drinnen sein. Er hat 2017 bei Hilden 3800€ gezahlt. Also denke, das wäre schon ein sehr guter Deal.

Danke euch!

LG

 

[soundmunich]

Er hat 2017 bei Hilden 3800€ gezahlt. Also denke, das wäre schon ein sehr guter Deal.

Ersteres ist Schall und Rauch. Zweiteres ist doch wohl extrem relativ. Und:

Selten so ein schlechtes Bild gesehen ...

Wenn Dir das Ganze Minimum einen halben Tag wert ist, dann schau sie Dir an. Wenn man den Bruch noch so gut sehen kann und so wie das Ganze aussieht (nur am Bild bemessen: ehrlich: "Ein Gitarrenbauer hat den Hals fachkundig repariert" - da hab ich aber schon Reparaturen gesehen, die wirklich top aussahen, was ich bei der hier nicht finde), würde ich persönlich die Finger davon lassen und schon gar nicht über 2000 € dafür bezahlen.

Ob man sich mit dem Spruch

sehe also eine gute Möglichkeit an einen relativ günstigen Player zu kommen.

(Du hast halt Deine eigene "relative" Vorstellung davon, was "günstig" ist.)

hier etwas schönredet??? Eine angeknackste Player 2014/2015er ES-345 sähe ich bei höchstens 1500 € (dann aber wirklich top repariert!), wenn's denn unbedingt sein muss, zumal bei dem Beschreibungsgeschwurbel in der Anzeige auch nicht wirklich klar ist, was von der Elektrik jetzt wie bei dem Modell original ist oder nicht. Zu bedenken ist auch, dass der Markt für höherpreisige Gitarren aktuell nicht besonders läuft, der Verkäufer bei dem Preis(bereich) - wenn Du jetzt nicht kaufst - mit hoher Wahrscheinlichkeit noch (sehr) lange auf einen anderen Interessenten warten muss. Wer (aktuell) wirklich in dem Preisbereich kauft, dem sind 2000 € mehr auch egal und dann kauft er eine unbeschädigte Gitarre.

Letztlich befürchte ich, dass aus all den genannten Gründen, z.B. auch ein Wiederverkauf einen herben Verlust bedeuten würde ...

Ich würde daher lieber noch ein Bisschen sparen und ein unkaputtes Exemplar suchen und kaufen, oder auf vergleichbare (billigere) Modelle anderer Hersteller umschwenken, wenn nicht mehr Geld ausgegeben werden soll/kann/darf.

Ansonsten: Good Luck

 

[Mr.513]

Ergänzend zu @soundmunichs Ausführungen und zur Einordnung, wie ein fachmännisch reparierter Halsbruch ohne auf den ersten Blick sichtbare Spuren aussehen kann und sollte, verweise ich auf meinen Gitarrenbauer am Bodensee: https://www.linus-guitars.com/referenzen/kopfbruch-gibson-les-paul/ (in den Referenzen sind noch mehr Reparaturen von Kopfplatten- und Halsbrüchen).

 

[Hyrael]

Ich versuch mal meine Denkweise zu argumentieren.

Die Gitarre hat zu Release irgendwas um die 3700-3800€ gekostet - das ist quasi 10 Jahre her. Meiner Recherche nach gibt's aktuell keine ES-345 aus dem Custom Shop (die "normale" kostet neu 3600€). Wenn ich nun zum Vergleich eine 335er aus dem Custom Shop herziehe, zahlt man um die 5250€ neu. Gebraucht dann erfahrungsgemäß 25-35% weniger (Les Paul Standards um neu 2600€ gehen gebraucht um 1800-2000€, normale ES-335er um neu 3000€ gehen um 2250€, Custom Shop Les Paul Juniors um neu 3800€ gehen gebraucht um 2500€ ... nur als Anhaltspunkt woher ich die 25-35% ziehe. Natürlich gibt's Ausreißer nach unten und oben, aber 25-35% Abzug vom Neupreis sind meinen Erfahrungen nach die gängige Praxis bei Gibson). Eine 345er würde neu vermutlich einen Tick teurer sein als eine 335er, aber gehen wir vom Preis einer 335er aus dem Custom Shop aus, sprich 5250€ - gebraucht seh ich's dann bei 35% Abzug bei 3400€ herum. Wenn ich sie, angenommen, um 2300€ mit repariertem Halsbruch kriege ... wären wir bei bei 44% eines vergleichbaren Neupreises. Das ist meiner Einschätzung nach trotz Bruch in Ordnung.

Natürlich kann man nun argumentieren mit Halsbruch - die Gitarre ist nichts mehr Wert, ist unzuverlässig und dergleichen. Ich kann halt nur aus eigener Erfahrung sagen: Ich habe zwei Gibsons mit Halsbruch (eine 94er ES-335 und eine 2003 LP Junior DC aus'm Custom Shop). Beide wurden fachmännisch repariert und bei beiden sieht man, dass sie repariert wurden (was auch nachvollziehbar sein sollte bei nicht-deckend lackierten Gitarren wie bei meinen beiden). Aber abgesehen davon, konnte ich exakt 0 negative Einflüsse auf Klang oder Stabilität feststellen - über Jahre nun. Darum habe ich grundsätzlich kein Problem mit reparierten Brüchen. Die Optik ist für mich persönlich da nachrangig (ich will einen Bruch - zumindest bei nicht-deckend-lackierten Instrumenten - auch nicht versuchen zu überdecken da dies gerne mal offensichtlicher aussieht. Bei deckend lackierten Gitarren in schwarz, dunkelrot oder dergleichen ist's natürlich leichter und erwünscht).

Das Foto vom Bruch ist natürlich nicht gut, aber halt auch wieder ein Extrembeispiel (Foto mit Handyblitz ... da sieht gefühlt jede Gitarre und Makel besch**** aus. Der Verkäufer meinte auch, dass das in echt bei weitem nicht so krass aussieht). Darum schau ich's mir auch persönlich an und kaufe nicht blind, klarerweise. Aber wenn's technisch gut gemacht wurde und optisch keine Katastrophe ist, finde ich's nicht schlimm.

Von dem her: Wenn ich als Person, die Halsbrüche nicht grundlegend ablehnt und eine Gitarre nicht zum Sammeln oder als Wertanlage kauft, eine ansonsten gute Gitarre für 44% eines vergleichbaren Neupreises bekommen kann ... klingt's für mich nicht übel. Ob sie gut ist oder nicht, wird sich beim persönlichen Anspielen zeigen. Ist sie nicht gut, würde ich sie auch für 1500€ nicht kaufen. Aber trotzdem: ich bin hier, um auch andere Meinungen zu hören sollte ich doch komplett einen falschen Gedankengang haben - darum auch Danke für deine Einschätzung!

Ich finde die Preise bei Gibson mittlerweile komplett irre und nicht vertretbar. Aber so ist's leider und ich befürchte, dass längerfristig nicht besser werden wird. Natürlich gibt's vergleichbare Instrumente andere Marken günstiger, natürlich gibt's auch innerhalb der Marke ähnliche Modelle günstiger (Custom Shop vs non-Custom Shop) - aber das ist wieder ein anderes Thema über das man sich lange unterhalten kann.

Ich probier gerne und viel aus, sprich wenn ich etwas kaufe und es gefällt mir nicht, verkauf ich's halt weiter, bestenfalls ohne Verlust. Würde mich persönlich halt wundern, wenn ich sie um 2300€ nicht wieder wegkriege - aber genau darum frage ich ja, denn man lernt nie aus!

Ergänzend zu @soundmunichs Ausführungen und zur Einordnung, wie ein fachmännisch reparierter Halsbruch ohne auf den ersten Blick sichtbare Spuren aussehen kann und sollte, verweise ich auf meinen Gitarrenbauer am Bodensee: https://www.linus-guitars.com/referenzen/kopfbruch-gibson-les-paul/ (in den Referenzen sind noch mehr Reparaturen von Kopfplatten- und Halsbrüchen).

Dank dir für den Link. Wie im Text oben geschrieben ist mir schon bewusst, dass Brüche sehr gut repariert sein können (wie schon beschrieben ist das Foto vom Bruch halt sicher so ziemlich die möglichst unvorteilhafteste Art das dazustellen). Wenn die Reparatur technisch in Ordnung ist, würd's mich nicht stören wenn man's sieht. Blind würde ich soetwas sowieso nicht kaufen.

 

[soundmunich]

Du musst uns doch nicht begründen, für was Du Dein Geld ausgibst und auch nicht uns überzeugen, dass das für Dich ein guter bis realistischer Deal wäre. Wenn Du für Dich durch bist, hätten wir (also Du und wir anderen) uns aber das Geschreibsel sparen können.

Würde mich persönlich halt wundern, wenn ich sie um 2300€ nicht wieder wegkriege

Garantieren können wir ja auch nichts, aber mich würde es wundern, wenn Du sie überhaupt losbekommen würdest - ginge halt nur über den Preis und dann eben deutlich unter dem, wo Du so liegst. Aber bitte, das ist ein freies Land ...