Hallo,
da ich mich für Jazzakkorde mit Stradella-Bass sehr interessiere, möchte ich zum Kommentar von waldgyst... @Ippenstein anmerken, dass die Ableitung nicht ganz stimmt, weil beim modernen Standard-Stradella-Design die Bass Akkorde nur aus 3 Tönen bestehen, der g7 daher nur aus g-h-f besteht, und somit die angesprochene "None" des C-Akkords, nämlich d, nicht vorhanden wäre. Es würde sich also bei
Akkord c+g7 (c-e-g-h-f) für Jazzer ein Cmaj7/add4 (bzw. add11) ergeben.
Das ursprünglich angepeilte Ergebnis erhielte man aber bei
Akkord c+dv (c-e-g-h-d-f) den die Jazzer Cmaj11 nennen; dabei dient der 3-tönige dv als alternativer G-Septakkord (h-d-f), damit ohne Grundton, enthält dafür aber das d...
Achtung: beim Französischen (Belgischen) Stradella-Design gibt es den "normalen" Septakkord (als 1-3-b7) überhaupt nicht, sondern nur den alternativen (als 3-5-b7), weil 1 Knopf dabei 2 unterschiedliche Funktionen ausüben kann und Platz (i.d.R. für einen zusätzlichen Moll-Wechselbass) gespart wird; und der Knopf liegt dann auch in der "falschen" Reihe...
Beachte aber besonders:
Und da die Bass-Oktave (bei Standard-Stradella) immer nur eine einzelne ist, die bloß durch die Bass-Register-Schaltung "vervielfacht" wird, muss man alle "4" auch als "11", alle "6" auch als "13", und alle "2" auch als "9" interpretieren (und umgekehrt), was zwar von der Theorie her absolut nicht stimmt, aber wenn es hie und da trotzdem klanglich passt ...
Und je nach Modell, Bauart, etc. kann die (einzige) Bassoktave mit unterschiedlichen Tönen "anfangen".
Allerdings: je mehr Bass-Töne gleichzeitig erklingen (weil alle innerhalb 1 Oktave, und das entsprechend "vervielfacht"), desto ...uäähhh... (außer...)!
... All das beeinflusst den Klang, ist für (klassische) Musik-Theoretiker üblicherweise der "gelebte Schwachsinn", bietet für Jazz-Fans am Akkordeon aber trotzdem immer wieder einmal eine lohnenswerte Klang-Entdeckung - im Einzelfall!
Also, viel Spaß beim Experimentieren,
Walter