Sind hier Jazz-Sänger/innen unterwegs?

  • Ersteller Elisa Day
  • Erstellt am
Lite-MB schrieb:
Die Musiker hintendran, allen voran Steve Kuhn, gehen eher in Richtung genial - Weiss ist nicht wirklich schlecht, aber bis genial hat er noch einen weiten Weg.

wenn man virtuoses Gescatte oder ähnliches erwartet, ist man tatsächlich mit der CD falsch bedient, aber ich finde die Art von Weiss, Jazz zu singen, ziemlich gut.
Geht etwas in die Richtung der vielleicht besten Vocal-Jazz-Veröffentlichung aller Zeiten, naämlich John Coltrane/Johnny Hartman. Da zeigen nämlich einige der besten Musikanten ever, dass sie ganz zurückgenommen musikdienlich spielen können, Coltrane vornan. Und so machen das Steve Kuhn und co. auch auf der ph. Weiss-CD...:cool:

Lite-MB schrieb:
...vielleicht sollte er doch bei der Klassik bleiben...?


kommt denn der aus der Klassik?
 
Elisa Day schrieb:
Aber ich hab immer noch arge Improvisationsdefizite. Gibt es da gute Tipps zu? Wenn man es nicht direkt hört ("im Blut hat"), kann man über die Harmonien auf ein paar gängige Variationen schließen?

Hallo Lisa,
für Improvisationsübungen eignen sich enorm gut Sing Along-Alben von Jamey Aebersold. Da gibt es inzwischen über hundert CDs mit den jeweiligen Notenbüchern, zu vielen Stücken auch die Texte. Da kannst Du den ganzen Tag vor dich hinträllern, beim Spülen und staubputzen oder ganz konzentriert.
Wenn Du dann improvieisern kannst wie eine Nachtigall wirst Du merken, dass es viel schwieriger ist, einen Song ganz clean zu singen als die ganze Improvisiererei:rolleyes: .
Geht mir selbst zumindest so, dass ich mich nach viel dubidubidu und Skalen und scatten usw. viel mehr darauf besinne, einen Song erstmal sauber zu singen.
Gruß,
Transmatzel
 
transmatzel schrieb:
... aber ich finde die Art von Weiss, Jazz zu singen, ziemlich gut ...
und ich find sie ziemlich zahnlos, dem jungen Mann fehlt der Blues.
transmatzel schrieb:
... kommt denn der aus der Klassik? ...
irgendwo hab ich gelesen, daß er ein gefragter Liedsänger für Schubert und Schumann ist.
 
transmatzel schrieb:
Wenn Du dann improvieisern kannst wie eine Nachtigall wirst Du merken, dass es viel schwieriger ist, einen Song ganz clean zu singen als die ganze Improvisiererei:rolleyes: .

Ja, da ist wirklich was dran. Ich übe in letzter Zeit auch viel Improvisation, um meine Defizite auszugleichen. Gerade bei Jazzstücken macht das auch viel mehr Spass als stur nach Noten.

Aaaaaber..... ich merke auch langsam, wie es mir schwerer fällt, vom Blatt zu singen wenn ich zu viel improvisiere.
Zum Glück bin ich ja noch im Chor, da komm ich dann wieder schnell auf den Boden der Tatsachen zurück.

Aebersold kann ich auch nur empfehlen, wunderbare Playbacks!!!
Leider gibt es nur wenige speziell für Sänger (mit dementsprechend vernünftigen Tonarten, gerade für uns Frauen ist das ja oft ein Problem), aber mit den anderen gehts teilweise auch.
 
lunaberlin schrieb:
... Aebersold kann ich auch nur empfehlen, wunderbare Playbacks!!!
Leider gibt es nur wenige speziell für Sänger (mit dementsprechend vernünftigen Tonarten, gerade für uns Frauen ist das ja oft ein Problem), aber mit den anderen gehts teilweise auch ...
Dafür gibt es spezielle Abspielgeräte (besonders in Schulen sieht man die häufig), da kann man stufenweise die Abspielgeschwindigkeit ändern, jede Stufe entspricht einer Änderung um einen halben Ton.
 
lunaberlin schrieb:
Aebersold kann ich auch nur empfehlen, wunderbare Playbacks!!!
Leider gibt es nur wenige speziell für Sänger (mit dementsprechend vernünftigen Tonarten, gerade für uns Frauen ist das ja oft ein Problem), aber mit den anderen gehts teilweise auch.

Nicht nur Frauen. Ich muss auch Stücke öfters Singen in anderen Tonarten als im Real Book oder Aebersold.
Die Aebersold Playbacks ändere ich Tonart und Geschwindigkeit mit Transcribe
http://www.seventhstring.com/xscribe/overview.html
Klasse Programm nicht nur zum Transkribieren:great:
Gruß
Martin
 
Hallo Martin,
danke für den Tipp mit dem Transcribe.
Ich bin begeistert - endlich mal ein Programm, welches auch auf für den Mac verfügbar ist.

Zwar hab ich das Programm noch nicht so ganz durchschaut, aber ich werd es mir in den nächsten Tagen mal näher anschauen, ich hab ja 30 Tage Zeit :great:

LG Luna
 
Lite-MB schrieb:
Dafür gibt es spezielle Abspielgeräte (besonders in Schulen sieht man die häufig), da kann man stufenweise die Abspielgeschwindigkeit ändern, jede Stufe entspricht einer Änderung um einen halben Ton.

Uuuiiiih, klingt das dann nicht ganz schnell ganz fies? :eek:
 
lunaberlin schrieb:
... ich merke auch langsam, wie es mir schwerer fällt, vom Blatt zu singen wenn ich zu viel improvisiere.

Freu dich, dass Du vom Blatt singen kannst. Ich muss mir so einen Song mühseelig erarbeiten. Aber dann: nur weg mit dem Blatt! Die Texte der Jazz-Standards sind ja meist schnell zu lernen, und dann Augen zu und los...
 
Moin!
Erstmal danke für die Anspieltipps.

Für Winamp gibt es ein Plugin namens "Slow me Down", mit dem sich Geschwindigkeit und Tonhöhe unabhängig voneinander steuern lassen.
 
transmatzel schrieb:
Freu dich, dass Du vom Blatt singen kannst. Ich muss mir so einen Song mühseelig erarbeiten.

Schön wär´s, ich kann das auch nicht einfach so.

Wenn ich ein Stück gar nicht kenne, behelfe ich mir immer mit der Lösung: erst mal schaun, wie die anderen das so singen, sprich Song runterladen oder CD kaufen. Und dann, wenn mir die Melodie etc. so ungefähr geläufig ist, dann kann ich es so halbwegs vom Blatt ableiten.

Gutes Training ist dabei eben der Chor, denn da muss man ja sehr akkurat dranbleiben.
 
transmatzel schrieb:
Uuuiiiih, klingt das dann nicht ganz schnell ganz fies? :eek:
Wenn man die CDs gut kennt, klingt es sehr gewöhnungsbedürftig...
Das bewegt sich auch nur in engem Rahmen, ca. 3-4 Halbtöne jeweils rauf + runter.

Die Transcribe-Software, die tinwhistle weiter oben empfohlen hat, kenn ich noch nicht, die wird aber auch nix anderes machen - nur halt am PC.
 
lunaberlin schrieb:
Hallo Martin,
danke für den Tipp mit dem Transcribe.
Ich bin begeistert - endlich mal ein Programm, welches auch auf für den Mac verfügbar ist.
Zwar hab ich das Programm noch nicht so ganz durchschaut, aber ich werd es mir in den nächsten Tagen mal näher anschauen, ich hab ja 30 Tage Zeit :great: LG Luna

Ich benutze Transcribe schon länger und wenn Du bestimmte Fragen dazu hast schick mir ein PM.
Gruß
 
Lite-MB schrieb:
Wenn man die CDs gut kennt, klingt es sehr gewöhnungsbedürftig...
Das bewegt sich auch nur in engem Rahmen, ca. 3-4 Halbtöne jeweils rauf + runter.
Die Transcribe-Software, die tinwhistle weiter oben empfohlen hat, kenn ich noch nicht, die wird aber auch nix anderes machen - nur halt am PC.
Kann man in realtime transponieren und Temp ändern und der File als Wave abspeichern. Klingt ein ganz wenig verzehrt aber zum Üben reicht allemal.
Gruß
 
Hallo!

Also, wenn Swing hier auch zählt.... Singe leidenschaft gern Swing (oder swinge leidenschaftlich gern...). Natürlich Sinatra, Sammy Davis (der wohl am meisten unterschätzte vom Rat Pack) und natürlich Dean Martin. Habe von allen dreien die Bücher der "YOU'RE THE VOICE" Reihe. Sind echt empfehlenswert, jeweils 10 Lieder mit Partitur und Playback CD ("FLY ME" auf der Sinatara CD...). Aus der Reihe gibts glaube ich auch Diana Krall und Ella F. .

Ansonsten kann ich natürlich das"Swing when you're winning" Buch MIT CD von Robbie empfehlen. Ebenfalls die Partituren mit sehr guten Playbacks!!! Und natürlich die 2 Karaoke CDs von Michael Buble (von PocketSongs). Sehr gute Playbacks. Hab ich aber leider in Deuschland nicht gefunden also über Amazon.com aus USA bestellt... Ist übrigens auch Moondance mit dabei....

Viele Grüße aus Hannover

Gunnar
 
Hallo Gunnar...

etwas spät, aber dennoch herzlich willkommen in unserer kleinen Jazzecke!

Vielleicht kommt ja jetzt mal wieder ein wenig Schwung in die Bude, wo wir Verstärkung bekommen haben ;)

Die "You´re the voice"-Reihe kannte ich noch gar nicht, hört sich aber interessant an, muss ich gleich mal nachsehen, ob mich da was interessieren könnte.

LG Luna
 
Hallo Gunnar,
auch von mir herzlich willkommen:great:
 
Hallo ihr,

hier in der Jazzecke ist ja gar nichts mehr los - schade!

Ich wollte nur mal kurz berichten: Der erste Auftritt meines Lebens liegt hinter mir. Ich war zwar ultra-nervös, aber ich hab´s überlebt.
Heute folgt der zweite, alles zwar bisher nur im Musikschul-Rahmen, aber Publikum ist Publikum, oder? :rolleyes:

Jetzt überlege ich schon ein Weilchen hin und her, ob ich mich mal trauen soll, auf einer Jamsession was zu singen.
Es sieht natürlich immer ein wenig einschüchternd aus, wenn die ganzen Instrumentalisten-Cracks sich von Solo zu Solo jammen.... woher weiss man denn eigentlich, wer da jetzt dran ist? Wie verständigt man sich denn da, ich habe nämlich beobachtet, dass die meistens kein Wort verlieren, sondern einfach spielen... :confused:

Na ja, okay, also für mich hiesse das: ich such mir ein möglichst bekanntes Liedchen, Kategorie Summertime etc., sag denen Bescheid in welcher Tonart und dann geht´s los.

Hat jemand Erfahrung, wie das dann abläuft? Ich meine, wie finde ich nach dem sicherlich irgendwann auftauchenden Solo wieder meinen Einsatz (vermutlich lautet die Antwort: Ohren auf??)
Und gibt es irgendwelche "Regeln" welches Instrument wann ein Solo spielt, wie lange jeweils und wann ich wieder dran wäre?

Oder mache ich mir schon wieder viel zu viele Gedanken und sollte einfach loslegen??? ;)

Liebe Grüsse an euch und vielleicht hat ja jemand einen Tipp für mich,
Luna
 
du mußt ja nicht zu DEN Sessions, bei denen sich wirklich nur die Profis treffen...

schau dir mal die Form der Stücke an und wie die "Formstücke" wiederholt werden, die einzelnen Stücke sind oft wieder 12-Takter bzw. ein Vielfaches davon, d.h. nach einer Abfolge von Harmoniewechseln (Chorus) wird der quasi in Endlos-Schleife gespielt als Impro-Grundlage und wenn der zu Ende ist und der Solist nicht noch eine Runde spielen möchte, steigt der nächste dort ein - ist eine Sache des Hörens, wo und wie die Harmonien wechseln.
Reihenfolge wird vorher festgelegt oder bei Augen-, Kopf-, Handzeichen etc. weitergegeben.

Summertime etc. hat Vor- und Nachteile, Vorteil: sehr bekannt, viele können das aus dem Stand in allen Tonarten spielen, Nachteil: sehr gekannt, viele kenne jede Menge Aufnahmen davon und vergleichen dich mit dem gehörten...

Nimm doch die Stücke, die du schon erarbeitet hast (u.a. dein Moondance) und nimm ausreichend viel Notenmaterial mit, normalerweise hat das die Rhythmusgruppe drauf, das vom Blatt zu liefern und mit den Abweichungen must du halt live zurechtkommen, dafür ist es eine Session und kein Konzert...

Das wichtigste ist, keine Angst haben, kritikfähig sein, was lernen wollen, Spaß haben... - das Publikum und die anderen Musiker sind auch hier um Spaß zu haben und zu lernen gibt es jede Menge, auch wenn du nur zuhörst - es macht (fast) jeder Fehler und am Ende steht das zur Diskussion. Zumindest machen wir das so, daß in den Pausen bzw. nach der Session von den Profis noch eine kleine Manöverkritik kommt, meist mit dem Ansatz in welcher Richtung noch etwas aufzuarbeiten ist.

Die Session ist (neben der Big Band) die Schule der Jazzer!
 
Lite-MB schrieb:
Die Session ist (neben der Big Band) die Schule der Jazzer!

Ja, das dachte ich mir auch, ausserdem ist es natürlich eine gute Möglichkeit, regelmässig Auftrittserfahrung zu sammeln und so eventuell mit der Zeit ein wenig mehr Gelassenheit an den Tag zu legen....

Hier in Berlin gibt es einige Sessions, ich war von einigen Jahren mal im b-flat, einer der bekanntesten Clubs, und das wäre mir dann doch eine Nummer zu gross (zumal ich in den 2, 3 Mal, die ich dort war, auch keine Sänger auf der Bühne gesehen habe.....).

Ich habe aber jetzt ein paar Orte ausfindig gemacht, die nicht ganz so gross sind und wo auch Sänger "mitmachen dürfen :rolleyes: "
Da werde ich jetzt einfach öfter hingehen und erst mal nur zuhören, schauen, wer da so spielt und singt etc. Für den Fall, dass ich plötzlich mutig werden sollte, kann ich ja mal ein paar Noten mitnehmen.

Du hast natürlich recht - wenn man ein extrem bekanntes Stück nimmt, ist der Druck wahrscheinlich grösser, dass es auch richtig gut sein muss.
Ich dachte mir, ich suche mal vorläufig zwei Stücke aus - ein sehr bekanntes und dann noch eins à la Moondance, was nicht ganz so gängig ist, aber doch bekannt.

Ich will definitiv was lernen, bin auch kritikfähig und Spass möchte ich auch haben..... nur mit dem "keine Angst" hapert es noch etwas, ich habe irgendwie so eine tiefverwurzelte Angst in mir, etwas falsch zu machen.
Von daher auch meine Idee mit den Jam Sessions. Das wäre eine ziemliche Überwindung für mich; wenn ich da was falsch mache, dann gleich richtig und für alle hörbar - aber ich glaube, das hilft mir auch wiederum, meine Angst abzubauen.

(Hab den Mitschnitt jetzt doch wieder rausgenommen .....)
 

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