Steinberger & Headless User-Thread

Danke, super Anleitung!
 
kurze Frage: Die patente für's Trans und S Trem sind ja ausgelaufen oder?
Hat sich da schon mal jemand dran gemacht das nachzubauen?
 
kurze Frage: Die patente für's Trans und S Trem sind ja ausgelaufen oder?
Hat sich da schon mal jemand dran gemacht das nachzubauen?

Hallo Alex,
ja, hat jemand. Soviel ich weiß, hat eine Gruppe erfahrener Ingenieure aus der Luftfahrt (?) in USA sowohl das S-Trem als auch das TransTrem "re-engineered" und bietet diese über Steve Kleins Website bzw. Facebook-Seite zum Kauf an. Diese Tremolos sind "milled" und nicht gegossen, also hochwertiger als die Originale. Hier der Link zu den S-Trems (erster Batch ausverkauft) auf Facebook. Die TTs sind angekündigt, aber noch nicht im Verkauf. Und nein, ich habe noch keine Tremolos (weder ST noch TT) bestellt ;-)

Schöne Grüße,
Bernd
 
kurze Frage: Die patente für's Trans und S Trem sind ja ausgelaufen oder?
Hat sich da schon mal jemand dran gemacht das nachzubauen?
Das Patent für das TT findet sich hier und ja, es ist frei. Allerdings finden sich keine Maße. Ohne die und die jeweiligen Toleranzen ist das ein ziemlich komplexes Unterfangen.
 
Das ist ja wirklich interessant. Ganz schön ausgefuchst. Aber wie wird es erreicht, dass die Tonhöhe der Saiten zueinander (im Wesentlichen ja Quarten, bis auf eine Terz zwischen der G- und der H-Saite) erhalten bleibt?
 
Das ist ja wirklich interessant. Ganz schön ausgefuchst. Aber wie wird es erreicht, dass die Tonhöhe der Saiten zueinander (im Wesentlichen ja Quarten, bis auf eine Terz zwischen der G- und der H-Saite) erhalten bleibt?
Tja, das ist das Geheimnis, das dem TransTrem derzeit Preise bis $1,500 (nur für das Tremolo) auf ebay sichert :D

Das Prinzip basiert darauf, dass beim Betätigen des Tremolos für jede Saite eine individuell angepasste Änderung der Saitenspannung stattfindet. Für manche Saiten größere Wege, für manche kleinere Wege. Bewegt wird das Ball End, die Saite selbst läuft über die typischen Rollensättel hin und her. Ich habe beim Reengineering der TT Pivot Base mal ein schematisches Bild erstellt, das die unterschiedlichen Bewegungspfade für die einzelnen Saiten zeigt:

00_TT_Bewegungspfade.jpg


Die Striche bzw. Bögen in dunklem Lila/Aubergine zeigen die Bewegungspfade, die pro Saite minimal oder maximal eingestellt werden können. Ist nicht ganz einfach zu verstehen, wenn man in der Technik nicht drinsteckt, aber du siehst zumindest, dass die lila Striche sehr unterschiedliche Längen haben. Darauf basiert das Prinzip der korrekt angepassten Verstimmung. Unten rechts sieht man am besten die unterschiedliche Verteilung auf die Saiten, beginnend mit der hohen E-Saite (gelb) rechts unten, bis zur tiefen E-Saite (cyan) links oben. Die "Pivot Axis" (also die Wackelachse des Tremolos) ist schräg, wie man hier auch sieht.

Grüße,
Bernd
 
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Danke für die Antwort Bernd!
Ich frag eben weil ich jemanden kenne der so etwas fräßen könnte und wenn da ggf. Zeichnungen rumschwirren wäre das umso toller mal ein so ein TT selber zu fräßen.
Die Preise sind leider abartig am gebrauchtmarkt... und das stringspacing ist mir ein wenig zu nah, das könnte man also leicht noch anpassen ohne probleme.
 
…weil ich jemanden kenne der so etwas fräßen könnte…

Hallo Alex,

leider ist der Mangel an Leuten mit entsprechenden CNC-Fräsen nie der Grund gewesen, dass diese Tremolos nicht existieren. Der Grund ist das Fehlen von Originalzeichnungen (auf denen sitzt Gibson) und die teilweise notwendige Präzision im Bereich von hundertstel Millimetern. Maße, die man manuell aus vielen alten gebrauchten Gussteilen erstmal rausmessen muss, die oft verschiedene Ergebnisse liefern. Alleine die Entwicklung dieser einen Komponente hat sich über zwei Jahre hingezogen, incl. teurer Prototypen, die dann noch nicht funktioniert haben, etc. Es sind zwar nicht alle Bestandteile so kompliziert, aber doch einige.

Das Stringspacing wäre allerdings dann einer der wenigen Parameter, die relativ unproblematisch geändert werden könnten, da dieses praktisch keinen Einfluss auf die Funktion hat.

Grüße,
Bernd
 
Hallo Freunde der kopflosen Gitarren,

ich möchte mal kurz zu meiner neuen Anschaffung berichten, vielleicht ist es ja für den ein oder anderen interessant. Ich war auf der Suche nach einer passenden 7-Saiter. Eigentlich habe ich immer auf eine Strandberg Boden Prog geschielt, aber mir gefällt die Entwicklung der Modelle nicht so ganz. Die Gitarren werden immer teurer, während mir die Wechsel der PUs und Optik weniger zusagt, als zu dem Zeitpunkt, als ich das erste mal auf die Gitarren gestoßen bin. Entsprechend habe ich umgeschaut und bin zufällig auf XTN-Guitars von Chris Eckstein aus dem Ländle gestoßen. Es gibt bisher nur wenige Infos im Netz, aber mir haben die extremeren Formen so gut gefallen, dass ich eine haben "musste".
Der Kontakt war wirklich sehr angenehm, er nimmt sich da viel Zeit seine Sachen zu erklären und es gibt viele Möglichkeiten. Man kann zwischen typischen Holzsorten wählen, aber es wird auch gern recyceltes Holz verwendet. Die Gitarren werden nach meiner Kentnnis größtenteils per Hand gefertigt, aber bei einzelnen Punkten wie den Inlays auch die CNC Fräse eingesetzt. Optisch gibt es auch ein paar exotische Varianten wie Shou Sugi Ban...also Holz anflammen und das Brandmuster mit Epoxidharz füllen.

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Das ist das Modell "Hägglmoo", eine Mischung aus X und V-Form. Auch wenn das Teil ein ganz schönes Biest ist, ist es durch die Arm-Konturen und das untere Horn für mich recht ergonomisch, mindestens im Vergleich zu normalen extremen Formen. V-Gitarren neigen ja auch sonst gern mal zur Kopflastigkeit...hier offensichtlich nicht. Der Hals ist mit fünf Schrauben befestigt und am Übergang ist auch nochmal etwas von der Dicke weggenommen, sodass man super leicht an die die hohen Bünde kommt. Die Holzmaserungen sind mit fluoreszierenden Pigmenten gefüllt, wie auch das Inlay und die Sidedots (ein schickes Bild habe ich leider gerade nicht perat). Das Holz ist gebeizt und anschließend mit Öl versiegelt.
IMG_20210503_101049 (2).jpg
IMG_20210503_101127 (2).jpg
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Die Gitarre hat gefächerte Edelstahl-Bünde (27 auzf 25,5) und einen 20er Radius. Fixed Bridges und Klemmsattel werden selbst angefertigt, in meinem Fall ist das Vibrato von T4M. Bisher macht es auf mich einen tollen EIndruck. Es ist sehr stimmstabil und die Mechaniken sind bisher deutlich leichtgänger als meine ABM-Mechaniken. Den Einstell-Komfort eines Steinberger-Trems hat es aber nicht. Tonabnehmer werden nach Wunsch installiert, aber nicht selbst gewickelt. Bei meiner Gitarre kommen EMG-X zum Einsatz. In die Abdeckung des Vibrato- und Elektronikfachs sind kleine Magnete eingelassen, sodass man da sehr bequem rankommt.
Die Bauzeit hat insgesamt 6 Monate ab Kontaktaufnahme gedauert. Ich bin höchst zufrieden mit der Gitarre und je nachdem wie mein zukünftiger Bedarf an Gitarren ist, wird das vielleicht auch nicht meine einzige XTN bleiben. Alternativen zu Steinberger-Gitarren sind das mit Sicherheit nicht. Aber wieso immer Strandberg, Kiesel, Skerversen & Co, wenn man so schicke Alternativen hier zu Lande hat?

Edit: https://www.facebook.com/XTNGuitars/posts hier noch ein Link zur Facebook Seite, wo man die Pigmente in Aktion sehen kann.
 

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Vielen Dank für den Einblick. Ich finde lokale Gitarrenbauer, die unsere Nische füllen, auch immer super. Sehr interessante Instrumente, auch wenn nicht exakt meine Formvorstellung ;-)

Grüße,
Bernd
 
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Cooles Teil, ich hätte allerdings auf eine kleine Kopfplatte, ähnlich wie an meinem Stummel, gepocht, denn bei der Form wird es vermutlich nicht so einfach die Gitarre in einen normalen Boden-Ständer zu packen?
 
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Das ist richtig, aber ich habe sie auch nur im Koffer. Allein wegen meinen Katzen ist das mit Gitarrenständern (außer die großen Multis) gefährlich. Daher war das kein Kriterium für mich:)
 
Ah, Okay. ^^
 

Neuer Hebel für das Steinberger S-Trem Lock​


Hallo miteinander,

ich hatte hier S-Trems mit einem kaputten Verriegelungshebel, bei denen sich der Hebel vom Stift gelöst hat und deshalb das Tremolo nicht mehr zuverlässig verriegelt werden konnte. Ich habe mich daher hingesetzt und habe einen verbesserten Hebel entworfen und dann auch anfertigen lassen. Jetzt ist das ein stabiler Stahl-Stift mit abgeflachten Stellen für die Madenschrauben, die sowohl den Hebel als auch den Verriegelungshaken auf dem Stift fixieren, da rutscht jetzt nichts mehr. Falls also jemand das gleiche Problem mit einem S-Trem haben sollte, jetzt gibt es dafür eine Lösung :)

bm_S_Trem_locking_lever.jpg


Grüße,
Bernd
 
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...so weiter geht`s mit dem nächsten Hersteller (Ibanez) und neuen Headless-Gitarren: https://www.ibanez.com/eu/products/model/q/

Jepp, hab's auch gesehen. Also… wirklich schön finde ich sie ja nicht, die Form erinnert mich ein bisschen an manche China-Fakes von Steinbergers, aber das ist auf jeden Fall wieder ein fester Klaps auf den Hinterkopf von Gibson. "Naaaaaaa… der kleine Gibson schläft wieder im Unterricht? So wird nie was aus dir…" ;-)

Grüße,
Bernd
 
Kann mir jemand erklären was es mit der, aus meiner Sicht, komischen Fächerung der Bünde bei den QX-Modellen auf sich hat?
 
Meinst du, da es gar kein Fächer ist sondern einfach nur schräg?
Ich finde es aber super, dass Ibanez jetzt nicht nur Headless Bässe macht. Da kommt hoffentlich noch mehr.
 
Bei gear4music und Musik produktiv sind die Ibanez Modelle bereits gelistet. Ich finde mit 999 - 1199 € sind sie recht moderat im Feld der Headless-Gitarren.
 
bin schon gespannt auf die Ibbys, gefallen tun sie mir ja nicht aber vielleicht spielen sie sich wenigstens gut. Mein Shop des Vertrauens hat schon welche bestellt zum testen. Ich geb euch Bescheid wenn ich da welche antesten konnte
 
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