...und möchte hier mal deutlich machen, dass das hĂ€ufige Beschwören der "Rockuntauglichkeit" dieses Sets jeglicher Grundlage entbehrt. Ich spiele in einer Heavy Rock-Band und wollte seit ĂŒber einem Jahr den im Laden testgespielten "Hyperdrive" haben. Meine Jungs waren beim Antesten dabei und wir waren uns sofort einig: Dieser Sound ist nicht nur geil, sondern er setzt sich auch durch und hebt sich von der Masse ab.
Vor drei Wochen, wie gesagt, wurde mein Traum dann endlich wahr und ein wunderschönes SL52HXZBN in Dark Desert Burst fand seinen Platz in unserem Proberaum:
http://bild-upload.smok.de/gallery/4243.htm (Platzhalter fĂŒr die noch zu machenden Hochglanzfotografien

)
Die Konfiguration ist - eben Hyperdrive-typisch:
BD: 22x20
RT: 10x6,5 und 12x7
FT: 16x14
SD: 13x6
NatĂŒrlich hab' ich mich gleich an die Befellung und ans Stimmen gemacht und die Werksfelle durch Remo Emps coated auf der Schlagseite und Remo Ambs clear auf der Resoseite ersetzt. Mit Werksfellen bestĂŒckt sind jetzt nur noch die Bassdrum (beide Seiten, Double Falam Slam auf Schlagfell) und die Snare (Reso). Nun bin ich mit den Remos nicht so vollkommen glĂŒcklich, zumal die Evans/Powercrafts auf der Bassdrum wirklich geil klingen (hĂ€tte ich den Rest vielleicht auch lassen sollen?), aber auf jeden Fall hab' ich selbst mit dieser suboptimalen Befellung schon Folgendes herausgefunden.
Je nach Stimmung kann man entweder eher den trommeleigenen Klang (Ton) oder eben den Attack herauskehren, alle Trommeln haben mehr als genug Punch und vor allem Bass Drum sowie Floor Tom haben ordentlich Bauch.
Das Hyperdrive-Set kann ich - in unserem Bandkontext mit fett bratenden Gitarren und wuchtigem Bass, wohlgemerkt - ungedĂ€mpft spielen, da es laut, klar und differenziert klingt. Der Klang der kurzen Rack Toms ist dabei auf gar keinen Fall so perkussiv und Latin Music-lastig wie immer behauptet wird, sondern eher "fĂŒr Rock nicht ganz typisch, aber sehr passend" (O-Ton mein Bassist).
Die Bass Drum hat schon den Spitznamen "Ăberbass" weg, die hört man so LAUT und wuchtig, dass es einem die Sprache verschlĂ€gt. Gestimmt habe ich beide Felle ĂŒbrigens nur bis knapp ĂŒber die Faltenwurfgrenze und das Reso dann noch eine Vierteldrehung höher als das Schlagfell angezogen. So einen Tiefbass mit einem gleichzeitig so knackigen Anschlagsound hab' ich bei keiner Bass zuvor gehört, die klingt echt beeindruckend.
Die Snare ist ebenfalls sehr genial, mit straff angezogenem Emperor-Schlagfell, mittelfest gespanntem Reso sowie ziemlich eng anliegendem Teppich gibt die einen Klang von sich, der schon ohne Nachbearbeitung irgendwo zwischen Rammsteins "Herzeleid" und Schweissers "Eisenkopf" liegt. Keine zu dominanten Obertöne, mittellanges Decay und eben eine gute Mischung aus Attack und Ton, was will der Heavy Rock-Drummer mehr?
Einziger Kritikpunkt an diesem Set ist, dass sich die Felle der Rack Toms relativ schnell wieder verstimmen; ich befinde mich da gerade in der Ursachenforschung. Nach der ersten Inbetriebnahme dachte ich, es lÀge an der (zu laschen) Spannung der Stimmschrauben, also vor der zweiten Bandprobe flugs nachgezogen, dabei etwas höher gestimmt und - nachher wieder das gleiche Problem gehabt.
Jetzt verdĂ€chtige ich das Starcast Mounting System, da es die Toms ja an den Stimmschrauben festhĂ€lt, und werde dessen Gummischrauben am Rim von knallfest auf fest zurĂŒckdrehen, damit sie die Schwingungen besser abfedern können. Wenn das nicht hilft, probier' ich's zusĂ€tzlich mit Teflonband an den Stimmschrauben, und wenn das nichts bringt, weiĂ ich auch nicht mehr weiter.
Wie gesagt, das wĂ€re der einzige Kritikpunkt, der mir an diesem Set bisher aufgefallen ist, fĂŒr Rock oder noch hĂ€rtere Gangarten ist es aber durchaus sehr geeignet, es kommt halt nur drauf an, ob der entsprechende Drummer den Hyperdrive-Sound mag oder nicht.
Was die Verstimmungsprobleme anbelangt, kann ich Euch gerne auf dem Laufenden halten, falls dies gewĂŒnscht wird.
Mit freundlichen GrĂŒĂen
André