Tanzmucker

  • Ersteller Orgelmensch
  • Erstellt am
Ich bin zwar hier ein "Neuling", nicht aber in der Mugger-Szene und Manned's Beiträge finde ich einfach nur geil! Voll aus dem TM-Leben gegriffen. Natürlich auch alle anderen Statements sind zu meist gut und interessant.

Obwohl ich eigentlich Thüringer bin, komme ich jetzt mit meinem Senf zum Thema aus dem tiefsten Osten! Bin seit 1987 Dresdner und spiele Keyboard. Nicht "notenfest", aber durch sehr gutes musikalisches Gehör, sicheres Rhytmus-Gefühl und viel Training doch im semiprofessionellen Bereich so ziemlich alles, was ansteht! Hatte von 1998 bis vor 4 Wochen eine Cover-Band in DD, die sich mangels Muggen jetzt aufgelöst hat. Zumindest ist mein Basser abgesprungen, weil er keinen Bock mehr hat, im viel zu kleinen Proberaum zu versauern. Nun, wir hatten schon Muggen, auch durchweg gute, denn die Band war nicht schlecht, aber den großen Durchbruch haben wir nicht mehr geschafft. Schlagezeuger ist Ende 50 und ich bin mit jetzt 46 der Jüngste gewesen. Waren wir schon zu alt??
Gespielt haben wir querbeet Tanzmusik aus Bereichen Oldies, Country, Rock'n Roll, Schlager u.s.w., 0815-Band also. Feedback der Leute war immer(!) toll, getanzt wurde auch reichlich und dennoch fühlen wir uns als Versager. Gagen lagen für den Abend (so 4-5h netto ) je nach Mugge zwischen 400 u. 1000€. Waren wir zu billig? Waren wir zu teuer?
Irgendwie gehen hier im tiefsten Osten auch die Uhren der Kulturszene anders, glaube ich. Das Geld sitzt nicht mehr so locker bei den Leuten, Künstler (und solche, die sich dafür halten ...), gibt es wie Sand am Meer und die Kneiper wollen immer alles umsonst haben, da sie es ja auf die Gäste umlegen müssten. Seit einem guten halben Jahr mache ich nun mit meinem Gitarristen (wir sind auch privat gut befreundet und verstehen uns musikalisch blind) als Duo los. Es hat bis jetzt den Anschein, daß das besser läuft als die Band, obwohl es auch noch schleppend ist. Ich kann allem, was ich hier so gelesen habe, nur beipflichten - außer vielleicht mancher Meinung zum Einsatz von Midis! Ich selbst spiele ein Tyros, was die Nutzung der technischen Möglichkeiten betrifft, mittlerweile doch sehr qualifiziert und setze natürlich Midis ein! Wir werben mit dem Slogan "2 Mann sehen - eine ganze Band hören" und sind durch die Midis in der Lage, wirklich kompettes Bandfeeling zu erzeugen. Natürlich werden nur Spuren für Drums, Bass u. musikal. Beiwerk genutzt, unsere Instrumente spielen wir von Anfang bis Ende live dazu und singen sehr gut zweistimmig. So sind vom Repertoire fast keine Grenzen gesetzt und ich muß mich nicht mehr über meinen Schlagzeuger ärgern, der die Sticks in die Ecke schmiß, wenn die Leute nach dem Holzmichl geschrien haben ...! Nicht jeder spielt halt gern alles - aber genau das ist doch unser Job - das zu spielen, was die Leute hören wollen! Wir sind Gaugler und da darf es keine Hemmungen und Vorurteile geben! Ich nutze nicht ein Midi, was ich evtl. aus dem WEB habe, unbearbeitet und viele habe ich in mühevoller Arbeit selbst erstellt. Die Leute honorieren den guten Sound und die Vielfältigkeit, ich sehe also keinen Grund, damit aufzuhören! Unser Problem hier in der Region ist halt noch ein ganz spezifisches. Das war früher mal das "Tal der Ahnungslosen", weil man in der DDR hier kaum Westempfang hatte. Spielst Du also frei Schnauze Top-Hits der letzten 50 Jahre, kannst Du sicher sein, daß die Hälfte der Titel hier keiner kennt. Und spielst Du nicht solche Sachen, wo die Leute hier früher unterm Ladentisch, die West-Lizensplatten ergattert haben und sie sich gegenseitig zum Aufnehmen ausleihten (Whitaker, Kaiser, Carpentale, Borg, Anderson u.s.w.), ist Deine Musik eh Mist ...! Ich hab hier (mit der Band) bittere Erfahrungen gemacht, was Repertoire betrifft. Da lob ich mir die Midis, die machen mich für diese Region total flexibel. So, nun ist mein Senfbecher erst mal voll und ich hoffe, ein für Euch interessantes "Einstiegs-Statement" geschrieben zu haben. Bin für jede Meinung, Antwort, Zuschrift - wie auch immer - dankbar. Man liest sich wieder!

Harald
 
Hi
Am So haben wir bei einem Lichterfest gespielt. Im Kurhaus nebenan gabs auch eine 4 Mann Kurkapelle. Anfangs dachte ich sie spielen live, der Geiger
war auf jeden Fall live. Erst wenn man genauer hinhoerte, ach ja Hit Bit ...
War trotzdem die richtige Musik am richtigen Ort. Fands gut.
Die Band war wohl aus Tschechien.
Von Mai bis Oktober
JEDEN ! Tag 8 Stunden (2 vormittags, 3 nachmittags, 3 abends )
Mo ist frei.
Stundenlohn etwa 7.50 EUR. pro Mann/Frau
1700 EUR am Ende des Monats. In Tschechien eine Menge Geld.
Fuer mich sind das professionelle Musiker. Was meint ihr ?
ciao
 
Ich denke, daß viele TM's auch Spaß an Ihrem Job behalten könnten,
wenn manches Publikum die Leistung honorierte,
die Kollegen ausgeschlafen mit Strahlemann-Laune zum Auftritt kämen,
die Gage wie vereinbart gezahlt würde,
man sich nicht "auf Klo" umziehen müßte,
in der Küche essen, oder... an dem Tisch, an dem alle Gäste vorbei gehen
serviert bekommt :twisted: Schmeckts denn, "Laßt doch mal das Kind nach vorn"

Obwohl, es gibt auch kleine Wunder:
manche Bedienung findet sogar den Weg zur Bühne um nach nur 5 Minuten mit
vollem Tablett zurückzu kehren.

Es läßt uns ein Gast tatsächlich den Song zu Ende spielen,:great:
bevor er in das Mikro spuckt.:screwy: "ist das schon an?"

Ach und wenn ich erschossen gegen 5 meinem Mann davon erzähle,
war es doch ein schöner, gelungener Abend,
an dem ich das Publikum in ihre andere Welt ohne Probleme entführen durfte
und auch die eine oder den anderen zum Lächeln brachte,
freu ich mich auf die nächsten Muggen.
 
@Flanger_One

willkommen, kannst du evt. öfter mal einen Absatz einbauen bitte? Dann ist das leichter zu lesen :)
 
Auch eine Band, die "nur" eigene Titel spielt, hat es relativ leicht. Schon allein aus dem Grund, weil ja keiner so bescheuert sein wird und sich den Bandkollegen etwas komponieren bzw. zu arrangieren, was dieser nicht oder nur mit großen Anstrengungen spielen kann. Man muß in diesem Fall zur musikalischen Leistung natürlich noch die "Kompositionsleistung" zählen.
Mal ein einwurf:
Du hast recht, wenn du sagst, dass eine Coverband (wenn sie sich nicht auf einen Interpreten oder eine Richtung fixiert), flexibler sein muss was die Musikstile angeht.
Jedoch denke ich, dass es für eine Band, die ihre eigenen Songs schreibt nicht leichter sein muss...
Wenn man 08/15 Pop Songs schreibt, wo einfach nur jeder einen Akkord reinhaut mag das ja stimmen... aber ich habe aus eigener Erfahrung gemerkt, dass es mehr Spass macht und auch eindeutig VIEL schwieriger ist, sich intensiv mit dem Songwriting auseinander zu setzen, das Arrangement gut auszuarbeiten etc...
In unserer Band gehen wir so voran (wir versuchen Progressive Musik zu machen... in etwa wie Pink Floyd, Yes, Dream Theater), dass wir versuchen den Song nicht langweilig zu machen und auch stellen einbauen für die wir selbst noch intensiv üben müssen... nur so lernt man was... und sowas macht irrsinnig Spass wie ich finde ;)

So, nun back ontopic:
Mein Vater ist Tanzmucker und Musiklehrer... er spielt in mehreren Bands und auch alleine und ich kann sagen, ich bin stolz auf ihn! Er macht das hauptsächlich wegen des Geldes.. hätte er genug Geld würde er sich eine Band suchen wo er sich in seinem Musikgeschmack austoben kann (Jazz), das geht halt leider nicht...
Da ich weiß, dass er es technisch drauf hat, und nicht einfach nur zu 99% die (nicht vorhandene, da meistens ganze Band) Begleitautomatik arbeiten lässt, würde ich ihn dann auf jeden Fall auch als Künstler bezeichnen...
Ich persönlich finde es halt nur langweilig, wenn ich da jemanden sehe mit so etwas wie einem Tyros, wo er ab und zu paar tasten drückt und sonst nur den Grundakkord für die Begleitautomatik ändert... wenn er dazu noch schlecht singen kann isses furchtbar :)
Auf der anderen Seite ist es eine hohe Kunst des "Tanzmukkers" die leute mit seiner Musik in Stimmung zu bringen... :)

@LadyBea:
Find ich klasse, dass man in seinem Beruf in gewisser Weise aufgeht... auch wenn es anstrengend ist :)

gruß
draco
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
richy schrieb:
Man koennte Buecher darueber schreiben
Richtig. Ist auch schon geschrieben worden, bin gerade dabei, es zu lesen. Ein Lacher von der ersten Seite an: "Fleisch ist mein Gemüse - Eine Landjugend mit Musik" von Heinz Strunk. HERR-Lich! :D :D

Jens
 
Ich denke, es wäre an der Zeit, einmal zu definieren, was wir eigentlich so unter dem Begriff "Tanzmucker" verstehen. Die Meinungen gehen- und das ist sicher auch nicht falsch - ja vom "midi-basierendem Alleinunterhalter", über die Kirchweihcombo bishin zur tourenden professionellen Showband. Alle kann man dem Begriff Tanzmucker unterordnen, aber die Probleme und Erlebnisse der einzelnen Gruppen bewegen sich doch in sehr vielschichtigen Ebenen, abhängig von der Gage, dem Bekanntheitsgrad, der musikalischen Güte und der finanziellen Situation der einzelnen Bandmitglieder.

Ich will´s mal anhand einger "fiktiver" aber sicher realistischem Beispiele versuchen zu verdeutlichen:
Die Coverband "the Middleprächtigen" (Coversongs aus den Charts von 68 bis 99) hat einen Termin in der benachbarten Kleinstadt über einen Freund vermittelt bekommen. Man weiß nicht so genau, worum es eigentlich geht, aber die vereinbarten 800 EUR Gage möchte man sich nicht entgehen lassen, Jobs in dieser Gagendimension purzeln nicht vom Himmel und die Raten für die Strat, das Stagepiano, das Funkmikro und den neuen Bassverstärker wollen schließlich bezahlt sein.
Man kommt an, ist zunächst etwas erstaunt über die geringe Grösse von Bühne und Saal und noch mehr über die festlich gedeckten Tische. Als der Veranstalter kommt, stellt sich schnell heraus, dass man eigentlich fehl am Platz ist, weil das Publikum des Firmenjubiläums von 15 bis 70 reicht und nach zwei Stunden Dinnermusik wohl ehr Tango und Walzer, als Santana und Lynnard Kinnard angesagt ist.

Man (die Band) zieht sich kurz zur Beratung zurück, um mit dem Ergebnis "wir müssen´s machen, weil wir den Schotter brauchen und weil unser ohnehin kaum vorhandener Ruf sonst noch mehr leiden würde - sprich weitere Jobs ausbleiben könnten.

Entsprechend motiviert geht man den Abend und bringt ihn mehr schlecht als recht hinter sich. Der Ruf hat zwar nicht zu sehr gelitten - aber immerhin war die Gage eine Woche später auf dem Konto und ausgefiffen sind sie auch nicht worden....

Konträrer Fall (ebenso fiktiv) Die durch Lokalfernsehen und Funk allseits beliebte "Osty Hasenwald Showcombo mit Sängerin Vivian" bekommt einen Job angeboten, der dann in etwa so abläuft: Der Veranstalter erhält sechs Monate vor dem geplanten Termin das Hochglanzprospekt über die Auftrittsbedingungen und den angehängten Vertrag, mit u.a. folgendem Inhalt:
Mindestmaße der Bühne mindestens 8 Meter in der Breite, Tiefe 4 Meter; Schlagzeugpodest, zwei 32KW Steckdosen im Bühnenbereich, 6 qm Fläche im Saal mit freier Sicht zur Bühne für den FOH-Mischer. Einzelgarderobe für die Sängerin, Sammelgarderobe für die Musiker. Gekühlte Getränke in den Backstagebereichen, fleischloses Abendessen für die Sängerin, Sekt in der Pause um 23:15. Gage für die Zeit am XX.YY.ZZZZ von 21:30 bis 0:45 EUR 4500.-, Vorauskasse mindestens zwei Wochen vor dem Auftritt.
Zugang für die Technische Band-Crew bereits am Vortag der Show und so weiter und sofort.
Was glaubt ihr, wie sehr es die Osty Hasenwald Combo juckt, ob der Seniorchefin beim Abba-Medley die etwas schrill gemischte Stimme von Vivian die Zahnplomben löst, oder ob der Lehrling mit dem Tattoo auf der Schulter auf diese alte Sch...musik nicht abfahren kann und fortwährend einen Techno-DJ fordert...

Aufzuzählen wäre jetzt vielleicht noch das Bar-Trio „White Jacket" auf dem Luxusliner „Blue Sea" , das seit ca. 16 Jahren das gleiche Programm zwischen Bermudas und Bahamas bringt und regelmäßig beim Verlassen des Hafens von Santo Domingo die Leute mit „The Girl From Ipanema" begeistert, oder auch Ingo Ponatzke, der Alleinunterhalter und Rekordhalter im Sammeln von kostenlosen Midifiles aus dem Internet, die er auf seinem hochmodernem Alleinunterhalterkeyboard virtuos mit zwei bis drei Fingern untermalt, aber immer die besten 200 Witze auf Lager hat, diese zwischen jedem Titel auch einstreut, (ab 23 Uhr nicht jugendfrei, ab Mitternacht nur noch Schmuddelkram - aber die Rentner im Heim der Arbeiterwohlfahrt amüsieren sich köstlich) und viele viele mehr..

Ein sicher extremer Vergleich – sicher leicht überzogen - aber in ähnlicher Form alles schon selbst erlebt. Alle haben eines gemeinsam: Sie machen Tanzmusik !

Wir können also nicht die „Tanzmucker" zum Vergleich mit den „echten" Muckern nehmen – sondern sollten uns etwas präzisieren. Somit relativiert sich auch der von mir gebrachte Vergleich und von draco geschrieben Einwand, wer´s wohl schwerer hat (die echten oder die Tanzmukker)...

Meine eigene Bandvergangenheit würde ich irgendwo zwischen „The Middleprächtigen" und „Osty Hasenwald" ansiedeln, wenngleich ich Bedingungen, wie in deren fiktiven Beispiel weder fordern konnte, noch jemals bekommen habe …..



In diesem Sinne - auf zu neuen Anektoden !



Manne



 
Hallo Manne!

Damit hast du den Nagel auf den Kopf getroffen ! Und unter Phantasielosigkeit leidest du scheinbar auch nicht :D . Super Statement !

Auch ich habe so ziemlich alles von dem schon mal erlebt (nur auf einem Schiff hab ich noch nie längere Zeit gespielt- war aber früher schon öfters als Alleinunterhalter auf dem Rhein unterwegs.

Momentan spiele ich bei den "Middleprächtigen" wobei ich uns absolut nicht als Tanzmucker bezeichnen würde, da wir hauptsächlich Konzerte spielen ( z.B. auf Straßenfesten u.Ä.).Und Titel von "Crosby, Still und Nash" oder den "eagles" würde ich auch nicht vorrangig als Tanzmusik bezeichnen, was nicht heißt dass man darauf nicht tanzen kann.

Ich freu mich auch auf weitere Anekdoten !

Michael
 
Ganz ehrlich, ich amüsier mich köstlich beim lesen. :) Ich bin aber genauso froh darüber, das nicht als Beruf zu haben.
 
Hallo Manne,

Klasse Beitrag! :great:

Manned schrieb:
Aufzuzählen wäre jetzt vielleicht noch das Bar-Trio „White Jacket" auf dem Luxusliner „Blue Sea" , das seit ca. 16 Jahren das gleiche Programm zwischen Bermudas und Bahamas bringt und regelmäßig beim Verlassen des Hafens von Santo Domingo die Leute mit „The Girl From Ipanema" begeistert...

So stelle ich mir als Musiker die Hoelle vor. :D
 
BlueNote schrieb:
So stelle ich mir als Musiker die Hoelle vor. :D

Gegen so 1 bis 2 Saisons "Hölle" hätte ich auch nix einzuwenden.....
Überlegt mal:

-Du musst nie üben
-du musst nie das Ganze gerödel herumschleppen auf- und abbauen.
-du hast immer tolles Wetter
-du hast immer gute Verpflegung
-du hast immer Publikum das gut drauf ist (im Urlaub sind die Leute lockerer)
-du hast viel Freizeit an schönen Orten
-du hast ein gesichertes Einkommen

aber:

-du hast keine Zeit für Familie/Freunde/Vereinsleben
-du spielst immer dieselbe Scheiße
-irgendwann geht dir das alles am Arsch vorbei
-du kämpfst ständig gegen Übergewicht und Alkoholismus
-du kriegst Augenkrebs von den ganzen Bikini-Schönheiten

trotzdem..... so ein, zwei Jahre könnt ich das bestimmt aushalten...:D

Micha
 
....also die "White Jacket" Combo habe ich aktiv (als Musiker) auch noch nicht mitgemacht. Als Publikum allerdings schon (bin vor vielen Jahren zufällig mal von Key West nach Kuba auf einem Kreuzfahrschiff gefahren, weil dieses noch Kabinen frei hatte, die Linienfähre aber wegen technischer Probleme einen Tag Verspätung gehabt hätte).

Ich habe mir natürlich die Bordband ("White Jacket Combo" - nein ehrlich gesagt weiß ich nicht mehr, wie die sich nannten...) angehört und dabei in etwas dieselben Gedanken gehegt, wie sie Bluebox aufgelistet hat. Die Jungs waren eigentlich tierisch gut (Flügel, mit Combo-orgelaufsatz), Stehbass, Tenor-Sax, (mit Klarinette und Querfläte als Nebeninstr.) und Drums - aber halt ziemlich angelascht. Sie spielten das übliche Bar-/ Dancing-Standardprogramm sehr professionell in absolut moderater Lautstärke, waren braun gebrannt und soweit ich mich erinnere relativ wohlbeleibt - wen wundert´s ?? Sie waren dem Aussehen nach Latinos, was man ihnen auch bei der Mucke anmerkte - wenn man irgendwann den Eindruck hatte, dass es ihnen Freude bereitet, dann war das bei Bossa Nova, Samba usw.
Übrigens: Der Gefahr des Augenkrebs waren diese jungs wohl weniger ausgesetzt, die Bikinischönheit bewegten sich zu 95% knapp an der 80-Kilomarke und die wenigsten von denen waren unter 60.....:rolleyes:

Den Alleinunterhalter habe ich im Verwandschaftskreis leider auch schon geben müssen und dabei sehr schnell bemerkt, dass das nicht mein Genre ist, weil ich weder die passende Technik (kam damals mit Hammond P100/Leslie 760 und E-Piano an, weil ich halt nix anderes hatte), noch das passende Repertoire hatte - am schlimmsten wurde es dann, wenn sie wollten, dass ich mal einige Songs, die ich mit der Band spiele, bringe. Und glaubt mir - nix ist schlimmer, wie Smoke on the water, Marmor, Stein und Eisen bricht, Sweet Home Alabama und so weiter alleine zu spielen....
Habe schnell gemerkt, dass das wohl nix für mich ist ....


;) ;) ;)

Manne
 
Manned schrieb:
Übrigens: Der Gefahr des Augenkrebs waren diese jungs wohl weniger ausgesetzt...

Daran dachte ich auch weniger, ich haette da mehr Angst vorm Innenohr-Carcinom durch 16 Jahre intensive „The Girl From Ipanema"-Exposition. Das liegt eindeutig ueber'm gesetzlichen Grenzwert. ;)
 
Meine Lieben, ich muß es doch wissen, Astrud Gilberto sang eigentlich:
"Grill vom Unternehmer":D

Inzwischen habe ich festgestellt, daß man auch in ländlicheren Gegenden Norah Jones hört,
genauso andere schöne Titel....

Aber wenns Parkett-Schlacht geben soll, muß "er gehört zu mir" auch dabei sein,....
Ich habe das Ding so häufig gesungen, daß ich wieder den Text lesen muß,....:screwy:

Ich denke, daß für alle Musiker zählt, daß man für das Publikum alles gibt...
Auch wenn es der 23.Tag in Folge für 10 STd Zelt-Mugge ist,
ich durfte sogar einige kennen-lernen, die das geschafft haben,... :eek:
aber im Zelt ist das echt mies...und lausig bezahlt.

Aber jeden Abend 9500 Gäste im Zelt, die auf den Bänken stehen, von der Bühne aus zu erleben, ist schon ein Hammer, ist wie eine Droge...

Aber wer will schon jeden Abend Göckele und Haxen *GFG*

Ich wünsche Euch ein sonniges WE
 
.Jens schrieb:
"Fleisch ist mein Gemüse - Eine Landjugend mit Musik" von Heinz Strunk. HERR-Lich! :D :D

Einsame Spitze, das Buch! Ich würde sogar sagen: "Ganz großes Kino", wenn die Sache nicht so, na ja, unästhetisch wäre. Allein schon die detaillierten Gig-Schilderungen, die einerseits so herrlich abgedreht sind, die man sich andererseits aber hervorragend in der Realität vorstellen kann. Ich muß aber zugeben, ich war ein bißchen erschreckt ob der diversen Parallelen zu meinereiner.

Kurzum: Kaufen, lesen, vom Glauben abfallen!


Martman


P.S.: Ich glaube, wenn Tiffanys real wäre und wir sie live erleben dürften, würden wir an mehr als nur den Augen Krebs bekommen.
 
„Fleisch ist mein Gemüse“ kann ich auch nur wärmstens empfehlen- habe ich vor einiger Zeit gelesen, sehr gutes Buch. Und erschreckend realistisch; Zitat: „Ihr seid gut, aber wenn ihr ‚an der Nordseeküste’ könnt, dann seid ihr richtig gut“-

Obwohl ich nicht viel Tanzmusik- Erfahrung aufweisen kann, wollte ich mal meinen ersten Tanzmucker- Gig festhalten:

Aushilfe in einer Band vom Schlage eher schlechter ‚Middelprächtiger’, die ich nur von ein paar Proben kannte; Drummer (und Chef) richtiger Schweinemusiker, bei jeder Probe angetrunken, spielte auch noch in ner MIDI- Band; er dachte, er könnte richtig doll singen und hatte ein richtig heißes Doppel- Pedal an der Base. Halt der Typus, der während dem Gig ne Bravo auf der Standtom liegen hat. Gitarrist sehr stiller und zurückhaltender Mensch, der mir später einmal unter vier Augen gestand, er habe ‚keinen Bock auf Schlager’; liebte achtziger- Rock, besaß Unmengen von Equipment (jede Probe nen anderen Marshall, für den Gig auch mal nen Vox…), aber kaum Kabel. Bassist deutlich älter als der Rest, Langzeitstudent und altgedienter Tanzmusiker, der aber ständig nur auf dicke Hose machte und Stories erzählte, wie viel tausend Gigs vor wie viel tausend Menschen er schon gespielt hat, kurz: er hielt sich für nen richtigen Profi. Dazu dann noch ich, der wenig bis gar keine Erfahrung mit TM hatte (vorher eher Jazz- Blues- Rock- Schiene), ziemlich unpassendes Equipment; dankbar für meine Elacin’s. Also erstmal eine Woche lang CD’s mit diversen Andrea Berg- Hits und Majahi’s durchgearbeitet, weil ich die Stücke im Leben noch nicht gehört hatte. Noten (oder viel mehr Leadsheets) auf der Bühne als Gedankenstütze waren glücklicherweise erlaubt. Ab in den Süden!!

Erste Probe: „Jedem Anfang wohnt ein Zauber bei“


„du brauchst nichts mitzubringen, wir haben hier noch ein altes Keyboard stehen, das kannst du erstmal benutzen“. Ankunft im Proberaum und der erste Schock: 47 Tasten, Casio, 15 Jahre alt, gabs auch schon mit Mickey Maus drauf bei Toys’r’us. Irgendwer meinte mal, das Casio sei das Nachfolgermodell des Flügels- ich glaube nicht…

Naja- die Nikotinschicht war nach ein paar Runden runter, es gab zwölf Sounds, ein Mono- Cinch- Kabel (ja, so was gibt es!) transportierte das Ganze durch diverses unüberschaubares Aufnahme- Equipment in den Mixer.

Der Sound im Probenraum war außer laut einfach nur schrecklich. Der Bassist hatte einen sehr höhenlastigen, knalligen Sound, was zwar ‚total funky’ ist (Bootsy Collins lässt grüßen), aber nun wirklich nicht zur Sierra madre passt… Schießbude fortissimo & „Tempo was ist das?“ und „timing was ist das?- Gitarrist clean nicht zu hören, aber wehe, er tritt auf den kleinen Knopf vor sich auf dem Boden…

Ab der zweiten Probe habe ich dann auch noch meine Aktivmonitore mitgebracht, um wenigstens mich selbst aus dem Klangbrei ein wenig rauszuhören… Ich hatte unvorsichtigerweise schon für den Gig zugesagt.


Zweite Probe: Ein neugekauftes Gerät will benutzt werden!


Weil die Hihat immer über das Snare- Mikro mitkam (was bei dem Soundmatsch weder auffallen noch stören dürfte), hatte unserem Drummer ein ‚guter Freund mit richtig viel Ahnung’ geraten, ein Gate zu kaufen. Der Typ im Laden meinte auch, das wäre eine tolle Idee (…) und verkaufte ihm gleich ein multifunktions- multikanal- supertoll- ichgebmitmeinemEquipmentan- Gate… Und weil an dem Gate noch ein Kanal frei blieb, kam das Drummer- Gesangsmikro auch hinein. Wer nicht weiß, was ein Gerät macht und wie es funktioniert, bedient es im try- and- error Verfahren: drehen, bis man was merkt. So auch unser Schlagzeuger, und er merkte ziemlich spät. Weil das Mikro plötzlich so leise war (liegt an den langen Kabeln), wurde noch kräftig der Gain aufgedreht, und schon begannen wir mit der Rocknummer. Irgendwann machte das Gate dann auf… Überraschte Blicke des Gitarristen (entspricht in diesem Fall einer extremen Gemütsregung) und sofortiges verwirrtes Abbrechen des Liedes zum Schutz der Anlage…


Dritte Probe: Hölle, Hölle, Hölle, Hölle

Diverse Zwischenrufe kenne ich ja noch aus der Zeit der Wolfgang- Petry- Welle. Was da aber heutzutage so alles zwischengerufen wird… Das überlasse ich doch lieber dem Publikum! (ist glaube ich auch so gedacht)

Ständiges Feedback im Proberaum brachte mich heute mal dazu, einen Blick auf den Mixer zu werfen (war mir von Anfang an verboten worden, weil der ja schließlich dem Drummer gehört). Höhen beim Basedrum- Mic waren voll aufgerissen, und das steckte auch noch IN der BD drin. Auf meine Frage kam nur ‚aber das klingt doch so geil’. Da können ja ruhig alle anderen für leiser gedreht werden…
--
Für den Gig hat unser Drummer den ‚total Ahnunghabenden’ Freund organisiert, damit er uns abmischt. Auf meine Nachfrage wurde mir versichert, er könne das. Später stellte sich heraus, dass er total gut zwei CD- Player abmischen konnte; er war nämlich nebenberuflicher DJ.
Inzwischen war der Bassist dazu übergegangen, heiße Bettgeschichten von früher zu erzählen im Stile von „ guck mal da hinten, so eine hatte ich schon mal, solche sind echt gut“ Das interessiert mich nicht!!! Und vor allem nicht in jeder Setpause!!!
Beim Gig schließlich bin ich über einen Submischer in den Hauptmischer gegangen (1x linker Kanal, 1x rechter Kanal). Beide wurden beim Soundcheck auf Mitte gedreht und mit unterschiedl Gain-, Lautstärke- und EQ- Einstellungen versehen…


Da der Beitrag doch zu lang geworden ist, habe ich Ihn mal wieder gekürzt. Inwiefern Alkohol auf der Bühne doch hilfreich und schmerzlindernd sein kann, steht irgendwo anders in diesem Board. Trotz allem habe ich auch hier was gelernt; ich meine damit allerdings weder musikalische Erkenntnisse noch die unzähligen Schlager.
 
So was ähnliches hab ich auch schon erlebt :mad: , aber auch das extreme Gegenbeispiel:

Ein bekannter ruft mich an, ob ich in ihrer Tanzband "Die Middleprächtigen" aushelfen könnte. Ich hab Zeit, also OK !
Ich kriege 3 Tage vor dem Auftritt die Leadsheats, vor dem Auftritt werden noch einige Einsätze/Passagen/Tonartwechsel besprochen und los geht's.
Deren Anlage war absolut in Ordnung und auch angenehm eingestellt. Sie waren musikalisch gut und es hat Spass gemacht, obwohl ich die Stück zum Teil überhaupt nicht mochte.
Als es dann gegen Später zur Ersten "Rock-Runde" kam (Smoke on the Water, Born to be Wild, Knockin on heavens door usw., sind die sogar richtig "aus dem Sattel" gegangen.
Ich konnte mich dort problemlos einbringen und mich anhängen.

Kurz: Ein netter, witziger Abend mit guten Musikern, guter Stimmung im Publikum angehemer Bezahlung - und das alles ohne Probeaufwand meinerseits.

Ihr seht, es kann auch anders enden.:great:

Micha
 
uups
da hab ich doch aus Versehen alles 2 mal, deshalb lösch ich hier alles und Ihr lest unten weiter.
 
Einige der Beiträge hier sind das Köstlichste was ich bisher gelesen habe:great:

Da errinnert man sich doch sofort an die guten alten Zeiten als ich noch mit meinem Bruder in `ner Band gespielt habe.
Ich sag nur Silverster 77, die Stimmung unter den Leuten war heiss.
Mein Bruder als unser Keyboarder so gegen 24.00 Uhr schon sternhagelvoll, hat aber noch alle Tasten gefunden. Er hatte so die Angewohnheit beim Spielen mit dem Stuhl zu kippeln wenn er mal saß, und er konnte zu der Zeit nur noch sitzen ob seines übermäßigen Alkoholkonsums. Der Song neigt sich dem Ende und zum Schluß kommt, ich weiss leider nicht mehr wie der Song hieß, ein kurze Pause wo alle Instrumente schweigen und dann ein voller Schlußakkord.
In diesem Moment hat es mein Brüderchen etwas übertrieben und ist mit dem Stuhl zu weit nach hinten gekippt, aber noch nicht ganz umgekippt. In dieser Stellung hat er vielleicht 4-5 sekunden verharrt um sich zu entscheiden Fall ich jetzt nach hinten oder vorn? Die Pause im Song stand an, alle warteten gespannt auf den Schlußakkord und tatsächlich hat er es geschafft nicht nach hinten sondern nach vorn zu kippen. Und in seinem Dusel hat er doch tatsächlich genau die richtigen Töne getroffen so dass das wie die absolute Show für`s Publikum wirkte denn alle haben gespannt auf die Bühnen geschaut. Und für diese "Show" hat er dann auch noch einen Wahnsinns- Beifall bekommen.
Nebenbei bemerkt ist er dann gegen 01.30 von der Bühne genau in den an der Seite stehenden Weihnachtsbaum gefallen und alles hat getobt.
Auch so kann man als Musiker Leute begeistern.

Oder Aber:
Unser Keyboarder neues Key gekauft für jeeedeee Menge damalige DDR-Mark. Mann wie haben unsere Augen da geleuchtet und die Ohren geklingelt: Ne echte Vermona Orgel, wer konnt sich so was schon leisten (mein Bruder konnte es auch nicht war auf `nen Sonderkredit).
ja und dann Mucke in Herzberg....Bass-Mann kommt wie immer mit dem Skoda auf den letzten Drücker... alles schnell rein in den Hänger.....Fahrt nach Herzberg.....dort ewig nach der Veranstaltuns-Lokalität gesucht...Stress kommt auf....plötzlich Notbremsung weil vor uns ein Hindernis.....kurzer dumpfer Schlag, dann ein Hoppeln vom Hänger...nix weiter gedacht und weitergefahren...im Rückspiegel plötlich was großes auf der Straße liegen gesehen...angehalten und hingelaufen.....uuupppps Sch....
Da lag sie unsere schönen neue Orgel. War bei der Vollbremsung durch die Plane vom Hänger gerauscht, dann auf die Anhänger-Kupplung gefallen und dann sind wir noch mit dem Hänger drübergefahren. Und jetzt sah das Manual aus als ob es starken Welllengang hätte. Da bekam mein Bruder doch gewisse Gesichtsverzerrungen.
Ok... was solls... hin zur Mucke....alles aufgebaut und
Das Teil hat tatsächlich noch voll gespielt. Beste DDR Elektronic, robust und gnadenlos unverwüstlich. Man hatte zwar so einige Probleme beim Greifen der Akkorde, aber irgendwie ist es noch gegangen und der Abend wurde ein voller Erfolg.

Nun aber noch einige Bemerkungen zum Thema Tanzmucker.

Vieles von dem was hier geschrieben wurde findet meine volle Zustimmung.
Ich mach ja nun seit etlichen Jahren alleine Musik und ich sage, man hat es manchmal nicht leicht als Tanzmucker.
Man soll immer gut drauf sein, die richtige Musik spielen um möglichst alle Anwesenden zu befriedigen, das Publikum eventuell mit Spielen und Witzchen unterhalten und... und... und.....
Aber trotzdem macht es mir Spass weil ich Musik nicht nur wegen der Kohle mache sondern weil ich es einfach brauche. Einmal auf der Bühne gestanden und "Blut geleckt" und man kommt nicht mehr los davon.

Die bisherige längste Party, `ne Silberhochzeit, ging über 9 Stunden, da hatte ich dann so ca. 150 Titel hinter mir. Ich mach relativ kurze Pausen und bleib ständig am Publikum. Ja und da weiss man dann hinterher wirklich was man gemacht hat. Zumal ja so was für `nen Solo-Musiker bereits um ca. 15.00.Uhr mit dem Beladen des Autos beginnt, dann Fahrt zum Veranstaltungsort, Aufbauen, Sound-Check, dann Mucken wie hier bis 03.00 Uhr, alles wieder abbauen, Verladen, nach Hause fahren, alles Ausladen und dann ist es plötzlich schon nach 05.00 Uhr.
Und da kommen Leute in`s Grübeln wenn man sagt "Die Stunde kostet ca. 50,- €". Bezahlt bekommt man ja eh nur die Zeit die man spielt. Dass man aber fast noch mal genau so viel Zeit vorneweg und hintendran braucht, daran denkt keiner.
Und es denkt auch keiner von den Veranstaltern daran dass man ja erst mal `na ganze Menge Kohle in sein Equipment investieren muß um gute Musik zu machen. Und ab und an geht auch mal was kaputt, und das kostet auch.
Aber dass sind alles Dinge die niemanden interessieren und worüber auch nicht nachgedacht wird.
Man sieht nur "Was? für 5 Stunden 250,- €?" obwohl die 5 Stunden dann öfter meistens insgesamt für mich 9 Stunden werden von Abfahrt bis ich wieder zu Hause bin.
Aber ich sag es weiterhin es macht mir einfach Spaß und bisher waren ALLLE ! Kunden von mir abslout zufrieden.
Es interessiert dabei kaum jemanden wie ich dort oben meine Musik verwirkliche, es zählt letztendlich nur ob es den Leuten gefällt.
Ich setze mein Key mit allen Möglichkeiten die es mir bietet ein, ich verwende einen Vokalist von TC, ich spiel Gitarre und Akkordeon.
Und ich sage immer, wen interessiert es schon ob ich auf meinem Key wirklich alles live spiele?
Mehr als 2 Hände hat niemand zum spielen und wozu kauf ich mir ein teuere Key wenn ich dann nicht die Möglichkeiten die es bietet nutze. Und eine der Möglichkeiten ist nun mal der Sequenzer. Also was spricht dagegen?
Dank der technischen Möglichkeiten die es so gibt bin ich ja erst in der Lage wirklich gute Musik zu machen die auch für Normalverbarucher bezahlbar bleibt, denn wer hat schon so viel Kohle um `ne ganze Band zu bezahlen.
Wichtig ist eben nur, wenn ich als Solo Musiker auftrete dann sollte ich es auch gut machen und in der Lage sein meine Musik glaubwürdig zu verkaufen. Dazu gehört natürlich auch, dass ich in der Lage bin auch mal diesen oder jenen Gast zu begleiten, und wehe dem der echt nur Disketten "schieben" kann.
Leider gibt es ja diesbezüglich doch einige Alleinunterhalter die diesem Namen keine Ehre machen und dem Ruf schaden. Und darunter befinden sich jede Menge sicher gut ausgebildete Musiker die es aber einfach nicht draufhaben, weil kein Gespür für die richtige Musik oder aber auch keine dementsprechende Stimme vorhanden ist, weil sie zwar sicher virtuos spielen können, aber Ihr Repertoire von gestern ist.
Und einfach hat man es nicht, gerade vom Gesang her. Von ABBA bis Led Zeppelin soll man möglichst alles können.
Ich hab im Net vor kurzem einen so genannten Alleinuterhalter gefunden. Der hat unter anderem mit folgendem geworben:

"Geben Sie Ihrer Feier das richtige Niveau mit professionell - musikalischer Programmgestaltung, die Ihnen nur ein studierter Musiker als Alleinunterhalter bieten kann"

Halloooooo... seit wann muß ich denn studiert haben um gute Mucke abzugeben?
Und gerade unter denen die nicht studiert haben sind die meisten Talente weil die noch mit Herz Musik machen.

Ich hab mir ein paar Demos von dem angehört....Einiges war noch ganz ok aber bei "Pretty Women" oder "Three times a lady" und "Help yourself" u.s.w.
Nicht mal bei "Ich war noch niemals in New York" kommt ein vernünftiger Gesang rüber.
"Oh mann haben sich mir die Fußnägel dabei aufgerollt"
Manche sollten unter anderem echt was an ihrem Englisch tun und Ihrem Gesang oder es lassen. und sich `nen Sänger zulegen der es drauf hat.

Wen es interessiert guckst Du unter
http://www.mtm-rodenkirchen.de/Alle...infos_zum_ausdrucken/drucken_komplettinfo.htm

und die Demos unter
http://www.mtm-rodenkirchen.de/Alleinunterhalter/Alleinunterhalter_Demos.htm

Also wie schon gesagt, es interessiert die wenigsten ob man Musik studiert hat, wie man seine Musik dort oben macht, ob mit oder ohne Sequenzer, ob ich einen Vokalist einsetze um Backround zu erzeugen.
Es zählt nur der zufriedene Kunde und ob ich mich als Live-Musiker gut und vor allem glaubwürdig "verkauft" habe.

Und ganz wichtig: Man sollte selber Spaß und Freude an seiner Musik haben und sich mit den meisten !!! Titeln die man spielt auch idendifizieren können.
Ich denke mal, dann hat man als so genannter Tanzmucker auch eine Daseinsberechtigung.
 
Hallo,

jetzt melde ich mich auch einmal. Ich mache auch gelegentlich Musik, würde mich aber nicht als Tanzmucker bezeichnen sondern als Volksmusik-Schlager Spielmaschine.

Richtige Tanzmusik ist noch in Ordnung, gibt es ja meistens auch ein paar ganz flotte Titel, aber als One-Man-Band Sachen wie "An der schönen blauen Donau" über "Zillertaler Hochzeitsmarsch" bis zum "Caprifischer" vor meist ü. 60 zu spielen ist schon manchmal anstrengend. Man hat sicher auch seine Freude daran, die Leute zu unterhalten, aber es kommt immer rüber wenn das nicht die Musik ist die man gerne spielt bzw. hört. Man ist im Prinzip ein Produkt das gekauft wird für den Abend / Nachmittag, seine Leistung zu erfüllen hat und möglichst viele verschiedene Personen glücklich machen soll. Deshalb bewundere ich Bands die mit ihrer eigenen Musik ihren Lebensunterhalt verdienen können, ohne sich zu verstellen. Ich mache es halt weil es Geld gibt und weil es auch Spaß macht auf der Bühne zu stehen, habe deswegen auch ein Gewerbe angemeldet, dass da nichts schwarz gemacht wird (sicher ist sicher).

Desweiteren finde ich es nicht verwerflich MIDIs zu verwenden, manchmal geht es garnichts anders, als gute Beispiele sind 2 Udo Jürgens Titel anzuführen: "Das ehrenwerte Haus" und "Aber bitte mit Sahne", wenn man den Klavier Part gerade im Intro zum ehrenwerten Haus spielen möchte hat man keine Hand mehr frei für Begleitautmatik etc. zudem klingt es einfach besser (originaler, was die Leute sich ja wünschen) wenn man es zu einem MIDI-File spielt. Wichtig ist halt, dass man spielt und nicht nur die Maschine laufen lässt. Deshalb schließe ich mich bezüglich der Technik auch ganz dem Musiker Lanze an.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben