Unterschied Saitenstärke spürbar ?

  • Ersteller Cold Prep
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Ich habe mit 10-46 angefangen und mich irgendwie daran gewöhnt. Spiele die sowohl auf Strat als auch Gibson Mensur.
Zum testen hatte ich mal 9-42 und das ging gar nicht. Die Basssaiten hatten mir bei schnellem Riffing zu wenig Feedback und die Diskantsaiten griff ich bei teils Akkorden zu fest, so dass es verstimmt klang. Auch bei Bendings hatte ich zu wenig Feedback von der Saite. Also für mich ist der Unterschied groß.
Interessanterweise brauche ich bei dickeren Saiten (z.B 11-52) weniger Umgewöhnung.
 
ich finde den Unterschied von 009 auf 010 kleiner als von 010 auf 011.
Standardmäßig nutze ich 10er. Bei der Gitarre, die generell auf D gestimmt ist sind es 11er.
11er finde ich dann teilweise für Bending schon eine Hausnummer an die man sich gewöhnen muss.

Ich habe noch eine Tele, die gerade auf einen neuen Hals wartet. Die würde ich für rockige Rhythmus Sachen nutzen und deswegen ist der Plan dort 11er drauf zu machen.

Früher hatte ich auf einer Les Paul auch mal eine Weile 013er drauf. Aber mit der ging dann nur Rhythmus - dafür klangs fett ;-) Aber Bendings ? Keine Chance :)

Das hab ich andersherum erfahren - aber das kann auch an der Marke hängen.

Ich hab die Tele von 9 auf 10 umgestellt, weil ich beide Gretschen mit 11ern ausgerüstet habe, da dickere Saiten bessere Voraussetzungen für stimmstabiles Bisgbieren sind. Da paßte mir die Umgewöhnung dann aber nicht mehr so inn Kram (ich arbeite die Woche über sonstwo, da hab ich die Tele mit, und am Wochenende daheim wird gegretscht) - und da ich noch n paar 10er Sätze hatte, die ich in einem Sonderangebot gekauft hatte, kam einer davon drauf - und ich fand den Unterschied ehrlich wesentlich heftiger. Außer an der Stimmstabilität und bei Bendings hab ich die 11er garnicht bemerkt, die 10er aber bei jedem Ton.

Waren jeweils Elixir, die Orangen (wie heißen die noch?), also die 9er und 10er, die 11er sind die Grünen.

Bendings ... waren mir erstmal fast unmöglich mit den 11ern. Hab ich dann exzessiv mit den 10ern auffe Tele geübt (ich arbeite so dermaßen im Nichts, daß ich inner Freizeit wirklich sonst nix machen kann - auch gut!), und nu geht das wie vorher.
 
Ein Wechsel der Saitenstärke kann viel Gutes, aber auch Schlechtes bewirken.


In welche Richtung das Pendel ausschlägt, hängt sehr stark davon ab, mit wie viel Kraftaufwand man spielt (Greif- und Schlaghand) und in welchem Genre man unterwegs ist.


Anfänger kommen in aller Regel mit sehr dünnen Saitenstärken (7er, 8er) eher nicht zu recht, weil noch häufig mit zu viel Kraftaufwand gespielt wird.
Merkliche Intonationsprobleme sind meistens die Folge. Wenn die Gitarre dann auch noch entsprechend hohe Bünde hat und der Sattel eventuell auch noch etwas zu hoch eingesetzt ist, dann kann das zu einem Intonationsdesaster werden.

Dünnere Saiten können einem aber sehr für ein ausgeprägteres Bending UND (Finger)-Vibrato helfen, vorausgesetzt, dass man den grundlegenden Bewegungsablauf schon ordentlich beherrscht. Insbesondere weites Rockvibrato aus dem Handgelenk und Zeigefinger lassen sich damit besser bewerkstelligen. Und dünnere Saiten zwingen einen förmlich dazu, mit wenig Kraftaufwand zu spielen, was für eine schnellere Gangart ohnehin Voraussetzung ist.


Die Mär von "Dicke Saiten = dicker Ton" wird aus meiner Sicht durch den folgenden Link ziemlich auf den Boden der Tatsachen zurückgeführt:

http://www.jeffperrinmusic.com/blog/string-gauges-of-50-legendary-guitar-players/

Es sind auffällig viele 9er (und auch 8er Saitenstärke) Spieler unter den Top50-Gitarristen (wie die Auswahl erfolgte, weiß ich nicht, aber die Namen sprechen für sich).


Interessant sind meines Erachtens auch Hybridsaitensätze aus 9er und 10er Stärke (z.B. von D'Addario).
Auf den hohen Saiten lässt sich damit einfacher benden bzw. Vibrato spielen (ich meine insbesondere weites Rock-Vibrato und 1 1/2 bis 2 Notenbendings). Die tiefen Saiten sind aber für Powerchords etc. schön volumenstark.


Ich selbst bin vor einigen Monaten auf Fender Malmsteen Signature Electric Strings in Standard-Tuning umgestiegen (bin aber überhaupt kein Malmsteen-Fan. Malmsteen selbst hat seine Gitarre dann auch noch zusätzlich auf Eb gestimmt und spielt mit scalloped Bünden). Der Saitensatz ist eine Mischung aus 8er (hohe E-Saite), 9er (H-Saite) und 10er (tiefe E-Saite) Saiten. Der Wechsel hat mir doch merklich geholfen, mein Vibrato noch zu verbessern.


Musste dadurch aber einige Einstellungen an der Gitarre vornehmen, um keinen merklichen Klangverlust zu erzielen (der erst einmal da ist):

Das Signal, was aus der Gitarre kommt ist dadurch erst einmal schwächer. Das lässt sich aber z.B. durch Veränderung der Pickuphöhe, Änderung der Pedaleinstellungen, Änderung der Ampeinstellungen, Änderungen der Speilweise doch ziemlich kompensieren.

Das ist auch bei Clean/Crunchsounds durchaus machbar. Man muss halt wissen, wo man hingreifen muss und ob ein etwaige "leichte" Klangeinbuße einem die deutliche Verbesserung beim Bending/Vibrato wert ist. Ein Billy Gibbons hat das beim Wechsel auf 7er/8er im Prinzip auch so gemacht, in dem er an der an passenden Stellen seiner Signalkette gegen gesteuert hat.


Beim Wechsel auf merklich dünnere Saiten (z.B. von 10er auf 8er) muss man aber dann (teilweise merklich) auch seine Spielweise ändern. Habe z.B. am Anfang überbendet. Auch bei der Pickinghand sollte man nicht mehr so stark reinhauen, weil die dünenren Saiten schlicht weiter ausschwingen (was klanglich durchaus Fülle bringen kann) und bei schnellen Spielen störend sein kann.


Grüße aus Franken - wolbai
 
Hmmm - ich finde in der oben verlinkten Liste eher die Bestätigung dass verhälnismäßig dicke Saiten unter Profis recht beliebt sind.

Wer dreistündige sets als Profi spielt gerät schon mal in Versuchung etwas dünnere Saiten zu spielen, aber sonst...
 
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Hmmm - ich finde, in der oben verlinkten Liste geht klar hervor, dass 21 von insgesamt 50 der genannten Gitarristen (auch) 7er/8er/9er Saitensätze (das sind 42%) und 9 Gitarristen ausschließlich 11er und stärkere Saiten (das sind 18%) spielen. Die Mehrheit (25 Gitarristen) spielt (auch) 10er Sätze.

Bei der Liste geht es mir nicht um Mehrzahl/Minderzahl, sondern um eine mehr auf Fakten basierende Betrachtung eines der Gitarristen Voodoo-Themas:

7er/8er/9er Saiten (für mich die dünneren Drähte) werden durchaus auch von einer merklichen Anzahl profilierter Gitarristen verwendet. Pros sind also nicht unbedingt und überwiegend der Meinung, dass nur dicke Drähte (für mich ab 11er Saitensätze bei Standard-Tuning) einen dicken (guten) Sound erzeugen können.

Wenn jemand auf 11er Saiten (Standard-Tuning) schwört und damit alles hinkriegt, was er so spielt, dann gibt es ganz sicher keinen Grund auf andere (dünnere) Saiten) zu wechseln.

Wenn jemand jedoch bislang einen 10er/11er Satz spielt und sein Vibratospiel erleichtern/verbessern möchte (ordentliche Beherrschung der Grundtechnik vorausgesetzt), dem würde ich bedenkenlos einen Wechsel auf einen 9er Satz (oder Hybridsatz aus 9er/10er) empfehlen. Das könnte im Einzelfall durchaus sehr hilfreich sein (regelmässiges Üben von Bending und Vibrato ersetzt das natürlich nicht !).

Die oben genannten Adaptionshinweise in der Signalkette und der persönlcihen Spieltechnik beim Wechsel von dicken und dünne Drähte, sind aus meiner Sicht zu berücksichtigen.
 
Wenn man 9er mit in die Statistik nimmt, die immerhin auf Fender-Mensur der weitverbreitete Standard sein dürften, dann schafft man es das statistisch so darzustellen.

Tut man das nicht bleibt außer Billy Gibbons nicht viel übrig.

Ich habe in 40 Jahren nie einen 8er Satz ausprobiert und würde es nicht mal tun wenn ich einen geschenkt bekäme.

Auf Gibson-Mensur für mich 11er und auf Fender-Mensur 10er. 9er auf Fender-Mensur kenne ich auch, weil man die Gitarren ja so kauft und finde die völlig ok vor allem wenn man Gilmore-mäßig große Intervalle benden will.

Will ich aber nicht.
 
Keiner muss was, was er nicht will ... Das was einer will, muss aber nicht das sein, was andere müssen wollen/sollen - auch wenn einer das schon 40 Jahre nicht will ...
 
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Auf meiner nun fast 30 Jahre alten Strat benutze Ich schon immer 009er Saiten und daran wird sich voraussichtlich auch nix mehr ändern.
Meistens Fender Bullets,aber auch die billigen H.Bentons.Davon hab Ich noch etwa 20 Sätze.:ugly:


btw. Brian May spielt auch 009er (Maxima Gold)
 
Das Feingefuehl das man entwickeln kann ist schon interessant. Ich habe auf einer Gitarre mal nach ~5 Jahren andere Saiten mit derselben Stärke, aber von einem anderen Hersteller aufgezogen ... und einen deutlichen Unterschied gemerkt. War halt anderer Saitenzug und anderes Gefühl. Ist aber nicht schlimm.

Sagen wir mal so - ich würde gerne so gut spielen können, dass ich auch mit etwas dünneren Saiten auskomme, aber bei mir werden es dann (auf E-Gitarren nur Fender-Mensure) immer irgendwie 10er oder 11er...
 
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Sagen wir mal so - ich würde gerne so gut spielen können, dass ich auch mit etwas dünneren Saiten auskomme
das verstehe ich jetzt nicht :confused:
gute Spieler dünne Saiten, schlechte Spieler dicke Saiten
oder wie meinst du es ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Sagen wir mal so - ich würde gerne so gut spielen können, dass ich auch mit etwas dünneren Saiten auskomme, aber bei mir werden es dann (auf E-Gitarren nur Fender-Mensure) immer irgendwie 10er oder 11er...
Das geht mir auch so. Ich versuchte mal 09-42 Saiten wegen der angeblichen besseren Bespielbarkeit. Ging gar nicht. Die Saiten gaben mir zu wenig Feedback beim spielen und fühlten sich wie Gummi an.

Interessanterweise ist bei mir die Umgewöhnung auf stärkere Saiten viel einfacher als auf dünnere.
 
gute Spieler dünne Saiten, schlechte Spieler dicke Saiten
oder wie meinst du es ?

Ich komme von der A-Gitarre, bin Hobby-Gitarrist, und habe alles andere als einen "light touch". Dann mache ich aber auf der E-Gitarre durchaus viel klassische Akkord-Rhythmusarbeit (Funk, clean Sounds, usw.). Mit "dicken" Saiten geht das auf die Finger, weil ich eben (zu) heftig greife manchmal. Mit "dünnen" Saiten ist es weniger anstrengend, aber weniger sauber (weil es dann schnarrt weil ich zu heftig anschlage oder schief wird weil ich zu heftig greife). Und - weil Hobby - fehlt mir die Motivation letztlich an der Spieltechnik zu arbeiten, weil es doch mit den "dickeren" Saiten leidlich geht.

Ich sehe es schon so, dass man um (gut) mit dünnen Saiten spielen zu können eben auch ein (technisch) "besserer" Gitarrist sein muss. Mein klassisches Beispiel ist Brian May mit seiner Red Special, die ja wohl in 50+ Jahren noch nie eine Neubundierung gehabt hat weil er eben extrem wohl dosiert spielt. Wer die "fetten" Saiten wegen Ton und Feeling nimmt, ist natürlich auch "gut". Wer aber - wie ich - eine gewisse Stärke braucht, um annehmbar zu klingen, der ist es nicht :D
 
Alles kann, nix muss...
Billy Gibbons klingt Bombe mit 08er Häärchen und SRV hakt Kinnladen mit 012er Stacheldraht aus.

Und was lehrt uns das? Da hat wohl jeder so seine Präferenzen. In den Anfangsjahren meiner Gitarristenkarriere habe ich mit den Saitenstärken rumprobiert und auf einer Strat haben/hätten mir 010-052 Sätze am Besten gefallen. Doch deren Saitenzug, fand ich dann doch zu stark. Da ich dann auch zunehmend im High Gain Gefilde unterwegs war, wurden 09-042 über Jahre meine Saitenstärke.
Dann nach mehren Jahren Gitarrenabstinenz und Schwenk zum Bluesrock, waren mir 09er Saiten zu weich und ich bin auf 010-046 gegangen und mittlerweile ziehe ich sogar oft 010-052er in Standard E Stimmung auf.
Ein nicht unwichtiger Beweggrund ist dabei, dass ich bei 010er Saiten vielleicht nur 10% an gerissenen Saiten, im Vergleich zu 09ern habe.
 

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