Upgrading a Les Paul

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Es ist so eine Sache mit uns Gitarristen. Wir sind Traditionalisten, Vintage-Fetischisten, Perfektionisten … und ganz nebenbei noch Musiker. Für viele von uns ist eine Les Paul (bestenfalls noch aus dem Hause Gibson) so ziemlich die Gitarre, die alle oben genannten „–isten“ bedient, ist ihre Form doch sehr traditionell, ist sie doch als eine der ersten Solidbody Gitarren das Ultimo einer Vintage-Gitarre und außerdem (wenigstens für einen Großteil der Gitarristen) so ziemlich die perfekteste Gitarre, die es gibt. Alle diese Eigenschaften spielen zusammen und lassen gerade die Les Paul mehr als alle anderen E-Gitarren Objekt unserer Begierde werden.

Warum, so fragt man sich, soll man dann eine optimale Gitarre verbessern wollen? Die Antwort ist dafür liegt in der eigentlich ziemlich abgedroschenen Redewendung: Früher war alles besser! Oftmals wird dieser Satz relativ sinnfrei verwendet, hier allerdings trifft er zu. Und nicht ohne Grund scheint auch Gibson das sehr schleppend, aber immerhin, erkannt zu haben. Mittlerweile wird ein mords Aufwand betrieben, um die Les Pauls der Historic Serie wieder im Detail wie vor 50 Jahren herzustellen.

Das freut sicherlich viele, die Frage ist nur, was die Les Paul Spieler machen, die nicht x-tausende Euros ausgeben möchten/können, aber trotzdem den unwiderstehlichen Les Paul Sound von Bloomfield, Clapton, Page, Allman, etc. jagen? Ich möchte mit diesem kurzen Artikel meine Erfahrungen aus jahrelanger „Optimierungs-Arbeit“ (an eigenen und Kunden-Les Pauls) darstellen und damit vielleicht ein bisschen Licht in das mittlerweile absolut unübersichtlich gewordenen (Über-)Angebot von angeblich absolut essentiellen Upgrade-Produkten bringen. Denn natürlichen haben auch unzählige Firmen diese Sehnsucht des Les Paul Spielers erkannt und bombardieren ihn mit „must-haves“ zu. Manches funktioniert tatsächlich, vieles nicht und vieles hält nicht, was es verspricht.

Bevor ich anfange, möchte ich klar machen, dass ich als optimalen Les Paul Sound, bzw. -Charakter , den auf Platte gebannten Sound der oben genannten Künstler ansehe und dementsprechend auch die Updates dahingehend ausgesucht habe. Wer natürlich mit einer Les Paul hemmungslos abfeiern will (wie Zakk Wylde das gerne tut), der ist hier sicherlich falsch und kann jetzt aufhören weiterzulesen. Für Sammler, die Gitarren hauptsächlich anhäufen und nicht wirklich an deren Optimierung gelegen ist, gilt das gleiche.

Was hat dieser besondere Les Paul Sound aus den späten 60ern, dass er von so vielen Gitarristen als „DER“ Ton überhaupt dargestellt wird? Nun, zum einen hat er eine unglaubliche Transparenz - die Saiten klingen auch in heftigen Akkorden differenziert, obwohl die Amps hart an der Leistungsgrenze gefahren wurden. Dann ist da eine Dynamik, oder besser Tonentfaltung, die durch das englische Wort „bloom“ beschrieben wird – obwohl der Ton klar und sofort da ist, entwickelt er sozusagen einen Extra-Schub, bevor er in die Ausklingphase tritt. Ein weiterer Punkt ist das Tonspektrum. Die Les Paul „von damals“ klingt viel hochmitten- und höhenreicher als viele denken, wobei diese Höhen keinesfalls schneidend, sondern immer warm und leicht glockig erscheinen. Es ist gar nicht so verkehrt zu sagen, dass eine vintage Les Paul fast wie eine Telecaster klingen kann.
Und dann ist da natürlich das Sustain – kaum eine Gitarre liefert so viel Sustain wie eine Les Paul. Das ist bauartbedingt, aber nicht nur, wie wir in wenigen Zeilen herausfinden werden.

Kurz davor möchte ich den Grund nennen, der mich zu diesem Pamphlet animiert hat. Ich bin kürzlich an eine Gibson Les Paul Standard Limited Edition aus dem Jahre 2004 gelangt – ein traumhaft schönes Instrument in „Dark Cherry“ (so die genaue Bezeichnung von Gibson). Ich muss zugeben, dass sie mir trocken und auch verstärkt gespielt nicht unbedingt wie ein Ton-Monster vorgekommen ist. Nicht schlecht – aber auch nicht wirklich außergewöhnlich. Wenn man einmal meine Kortmann Les Paul und auch die ein oder andere (finanziell unerreichbare) vintage Gibson Les Paul in den Händen hatte, sind die Ansprüche allerdings auch nicht gerade gering. Interessanterweise schnitt „Keiko“ in einem Vergleichstest mit 3 Gibson Historics (unter anderem einem Don Felder Model für satte $10.000) ziemlich gut ab, so dass ich mich entschloss, mich auf die Quest nach dem Tone zu machen (dabei sei allen Lesern die Lektüre des US Magazins „Tone Quest Report“ sehr ans Herz gelegt!).

Damit zu dem eigentlichen Thema: Upgrade einer Les Paul! Keiko ist ein Sondermodell, ausgesprochen schön und einwandfrei verarbeitet. An der Konstruktion gibt es nix zu deuteln und auch nichts zu verbessern (das kann sowieso nur der Gitarrenbauer um die Ecke).

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Was kann man also selbst tun, um den Ton seiner wertvollen Les Paul noch zu verbessern? Da steht sicherlich an erster Stelle ein Tonabnehmer-Wechsel. Ich möchte noch mal daran erinnern, dass das Ziel hier „vintage Les Paul Ton“ heißt. Gibsons momentane Pickup Flaggschiffe sind die Burstbucker Humbucker, die angeblich die Charakteristiken der besten Patent Applied For (PAF) Humbuckern von 1957 besitzen sollen. Tun sie das? In meinen Augen und Ohren nicht! Es scheint so, als hätte jemand Schlaues bei Gibson gemerkt, dass der Sound einer vintage Les Paul zumeist höhenreicher ist als das mit den bisher gängigen Gibson Pickups (den 490, 498, Classic 57, etc.) möglich war. Also mussten die BB auch höhenreicher sein. Das sind sie fraglos, aber die Musikalität, das Warme - aber trotzdem Transparente - geht ihnen fast völlig ab. Auch „Sheryl“ kam mit Burstbuckern, die schnellstens – einen Tag nach dem Kauf – ausgetauscht wurden. Ich kann keine Tipps geben, welcher der unendlich vielen Pickup Hersteller denn nun den authentischsten Vintage Traum-PAF wickelt. Ich für meinen Teil bin nach einer schier unendlichen Testreihe bei Wolfetone Pickups hängen geblieben. Andere werden Tom Holmes, Sheptone, Lollar, etc. bevorzugen. Da gilt es, Geduld aufzubringen und zu testen, so gut und so viel es geht.

Der Weg zu dem richtigen Ton führt uns weiter in das Elektronikfach – hier gibt es eine Menge zu tun, um in unserer Quest voran zu kommen. Als erstes wäre da die Schaltung: Mit dem Ziel, den Sound der Les Paul noch druckvoller und tiefer zu machen, hat Gibson die originale Schaltung der Les Paul verändert, so dass bei aufgedrehten Potis tatsächlich ein wenig mehr „untenrum“ passiert, dummerweise verliert der Sound beim Herunterregeln des Volume-Reglers einen Großteil der Höhen. Um das in den Griff zu bekommen, gibt es sogenannte Treble-Bleeding Kits, die angeblich vor diesem Höhenverlust schützen sollen. Tatsächlich bleiben die Höhen präsenter, aber gleichzeitig werden die Bassfrequenzen arg beschnitten, so dass der Ton grandios an Wärme und Dynamik verliert. Die deutlich bessere Lösung für das Höhen-Problem ist das Ändern der Schaltung in das originale „57er Wiring“ (http://www.lollarguitars.com/pickup-wiring-diagrams/57LesPaulWiringDiagram.pdf). Das ist eine einfache Lötarbeit, die sich mehr als bezahlt macht, denn nicht nur wird das Ausblenden der Höhen stark begrenzt, sondern zusätzlich erhält der gesamte verstärkte Klang der Gitarre einen transparenteren Charakter, der mehr dynamische Feinheiten überträgt. Diese Modifikation ist ein absolutes Muss auf der Quest nach einem vintage Ton!
Bei der Gelegenheit sollten auch die Potentiometer überprüft werden. Denn hier lauert weiteres Ungemach. Nicht nur, dass Gibson von 1995-2003 äußerst billige Potis mit nicht-hitzeresistenten Carbonschleifern verbaut hat (die einmaliges Löten beim Einbau in der Fabrik ab können, danach aber dem sicheren Tod durch den Lötkolben geweiht sind), sondern auch deren Platzierung in der Schaltung entbehrt jedweder Funktionalität. Standards und Classics wurden (und werden) mit 300k Volume und 500k Tone Potis versehen. Dabei muss man wissen, dass je niedriger der Widerstand ist, desto mehr werden Höhen gekappt (auch bei voll aufgedrehtem Poti!). Dementsprechend bedeutet ein höherer Widerstand einen höhenreicheren Ton. Ein 300k Volumen und ein 500k Tone Poti erzeugen nun einen Ton, der zwar reich an Hochmitten, aber arm an Höhen ist. Ein einfacher Tausch der Potis kann Wunder wirken! Hier kann man experimentieren – hat man z.B. eine von sich aus schon sehr hell klingende Gitarre, kann man durch die Verwendung eines 250k Tone Potis die Höhen etwas entschärfen. Einer eher muffig daherkommenden Paula kann sicherlich ein 500k Tone Poti nicht schaden.

Dann gibt es da noch die Ton-Kondensatoren. Hier gehen die Meinungen auseinander: Manche sagen, dass die Caps keinerlei Einfluss auf den Ton haben, ich hingegen finde schon, dass sie ein wichtiger tonformender Bestandteil sind. Als ich „Keiko“ aufschraubte, konnte ich kaum glauben, was ich da sah – zwei winzig kleine Keramikkondensatoren: das billigste vom billigsten. Und das in einer Gitarre, die preislich weit jenseits der $2000 Marke zu Hause war. Ein Austausch dieser Kondensatoren ist für mich ein eindeutiges Muss! Gibson verbaut in ihren Historic Les Pauls ja mittlerweile Kondensatoren, die wie die guten, alten Sprague Bumblebees aussehen. Aber Obacht – diese Kondensatoren sind einfache Polypropylene Film Capacitors (ähnlich wie die Sprague Orange Drops). Mit den originalen Bumblebees haben sie – ausser der Optik – nicht viel gemein. Diese waren Paper-In-Oil Kondensatoren. Luxe bietet korrekte Reproduktionen dieser Caps an, allerdings für einen gepfefferten Preis. Günstiger ist da sicherlich ein kurzer Besuch auf Ebay und das Erlegen eines Paars russischer NOS PIO Caps mit .02µF – die Voltangabe ist für Gitarrenzwecke absolut unwichtig, geht aber oft mit der Größe des Caps einher – hier kann man also getrost die kleinere Variante wählen (mst. 100 – 200V). Und was ist der Effekt eines Umbaus von PF zu PIO Caps? Der Klang der Gitarre gewinnt an Dimensionalität, irgendwie wirkt alles räumlicher, runder, angenehmer. Es geht etwas Attack und harscher Spritzigkeit verloren. Da die Kondensatoren relativ günstig sind, lohnt es sich hier etwas zu experimentieren.

Okay, nun haben wir die Elektrik auf Vordermann, bzw. auf Vintage-Korrekt getrimmt, kümmern wir uns jetzt um die Hardware. Auch hier gibt es einiges zu optimieren, was nicht immer und unbedingt Einfluss auf den Ton, dafür aber auf Funktionalität hat. Da wären zum Beispiel die Kluson-mäßigen Tuner, mit denen Gibson jahrelang seine Kunden geärgert hat. Auch „Sheryl“ hat diese vintage-chique aussehenden Tuner, deren Stimmstabilität leider erschreckend gering ist. Neuere Gibsons werden teilweise mit Groover Mechaniken ausgestattet, die zwar besser funktionieren, dafür aber auch um einiges schwerer als die Klusons sind. Mittlerweile gibt es wunderbare Alternativen, die klassisch aussehen UND funktionieren. Da wären zum Beispiel die neuen Kluson TonePros Mechaniken, die tatsächlich einwandfrei ihren Dienst verrichten. Etwas schwerer zu bekommen und eine Klasse für sich sind die Mechaniken der Gotoh SD510 Serie, die meiner Meinung nach zu den präzisesten Mechaniken überhaupt gehören und unter anderem auch auf meiner Kortmann Les Paul die Stimmung halten. Leider kommt man auch in den USA kaum an diese Teile ran, so dass ich mir für „Sheryl“ einen Satz aus Japan direkt bestellen musste. Soweit werden wohl die wenigsten gehen. Auf den eigentlich Ton haben die Mechaniken ja nun keine Auswirkung.
Bleiben wir auf der Kopfplatte: Eine große Fraktion Gear-Fetischisten aus meinem Kunden-/Freundeskreis schwört auf Knochen-Sättel, andere bevorzugen Graphit-Material … ich kann eigentlich mit dem Kunststoff, den Gibson verwendet ganz gut leben (allerdings erst, nachdem die Slots fachmännisch aufgearbeitet wurden). Es kann sein, dass ein Knochensattel den Klang beeinflusst, da ich allerdings noch keinen Direktvergleich auf der selben Gitarre gemacht habe, bleibt das vorerst ein Geheimnis.

Kein Geheimnis ist allerdings der immense Einfluss der Brücke und des Tailpieces auf den Klang und im besonderen das Sustain der Lester Polfuss. Gross in Mode sind derzeit sogenannte Locking-Bridges/-Tailpieces des Herstellers TonePros. Bei diesen werden beide Teile mittels Madenschrauben an den jeweiligen Bolzen fixiert. Das soll laut TonePros das Sustain signifikant verstärken. Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, dass diese Madenschräubchen gerade mal dazu gut sind, das Herunterfallen der Bridge/des Tailpieces beim Saitenwechsel zu verhindern. Mehr Sustain konnte ich jedenfalls nicht feststellen. Auch ist Vorsicht geboten, beim Fixieren der Tune-o-Matic mittels Madenschrauben nicht das Gewinde der ABR-Bolzen zu zerstören! Mittlerweile hat TonePros auch sogenannte Locking Studs im Angebot, die vermutlich tatsächlich sustainfördernd wirken, da sie das Tailpiece großflächig fixieren. Der einzige Hersteller, dessen Produkte einen sehr eindrucksvollen Effekt auf das Sustainverhalten meiner Les Pauls hatten, kommt aus Deutschland – welch Freude! Faber hat für Bridge und Tailpiece extrem gute Fixierungsmethoden gefunden, die nicht nur die Stabilität verbessern, sondern auch das Sustain deutlich verlängern. „Sheryl“ reichte ein Upgrade mit einem „Tone-Lock“ Kit (beinhaltet Tone-Locking Studs und ein Alu-Tailpiece), um das Sustain (gefühlt) zu verdoppeln! Das war schon sehr beeindruckend (http://www.tokaiguitar.de/xtcommerce/index.php?cPath=2_29_9). Des weiteren hat das Aluminium-Tailpiece einen deutlichen Einfluss auf den Gesamtsound der Gitarre. Die Tailpieces auf den Originale aus den 50ern bestanden auch aus Aluminium und irgendwie scheint Aluminium den Klang aufzufrischen, zu erweitern und luftiger zu machen. Dagegen kommt einem der Klang mit dem schweren Zink-Tailpiece schon richtig muffig vor. Faber hat außerdem ein sehr cleveres System zur Fixierung der Tune-o-Matic Brücke entworfen, indem die Brücke von oben mittels einer Schraube komplett mit dem Bolzen der Brücke bombenfest und großflächig verschraubt wird.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass eine Les Paul von Werk aus schon eine gute Gitarre ist. Dennoch gibt es hier und da Möglichkeiten, das Gute noch besser zu machen. Nicht jeder verspürt allerdings die Lust dazu, sich durch Foren zu lesen, einen Haufen Geld für Upgrades auszugeben, deren Ausgang ungewiss ist (besonders in Anbetracht der Tatsache, dass eine Gibson Gitarre ja bereits in der Anschaffung nicht ganz billig ist und/oder Geschmäcker unterschiedlich sind) oder auch den Originalzustand zu verändern (was ja unter Umständen zu einer Wertminderung führen kann). Andere sind auch einfach restlos glücklich mit ihrem Instrument und es interessiert sie nicht, ob man jetzt dies und jenes noch verändern kann.

Denjenigen sei hiermit gratuliert und weiterhin viel Spaß mit ihrem Trauminstrument gewünscht. Anderen aber, die zwar die Les Paul lieben, aber mit dem Sound nicht wirklich zufrieden sind oder einfach mal was probieren wollen, hoffe ich hier ein paar Anstöße gegeben zu haben, wie sie den Weg zu Ihrem persönlichen Trauminstrument vielleicht ein bisschen abkürzen können. Wer mit dem Gedanken spielt, seine Les Paul zu verkaufen, weil sie nicht das macht, was vorher erwartet wurde, sollte vorher noch mal das ein oder andere probieren … vielleicht entpuppt sich ja die Les Paul noch als schlafendes Tonungeheuer, was nur noch wachgeküsst werden will – so wie „Keiko“.
 
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:hail:Udo Pipper has entered the building:hail:

Jetzt ernst: Super Beitrag, mit allen relevanten Bereichen abgedeckt:great:
 
Genial! Danke dir für deine Mühe! Jetzt sollt ich mir ja glatt ne Standard zulegen zum basteln :gruebel:
 
Moin!

Das bestätigt wiedermal meine These, dass ich mir nir eine Gitarre vom großen G kaufen werde, weil einfach Verarbeitung und Preis eine wesentlich zu hohe Diskrepanz aufweisen. Alleine was ich bei dir in deinem ausführlichen Beitrag entnommen habe und was ich für Gitarren in der Hand hatte. Das fängt ja schon an, dass ich am Sattel immer nacharbeiten muss. Ich erwarte nicht, dass man die Elektrikfächer hochglanz lackiert, aber sie müssen nicht wie Gesprengt ausschauen.

Die von dir angesprochenen Locking Studs gibt es auch bei Rockinger. Ich finde deren Ausführung einen ticken besser:
http://www.rockinger.com/index.php?cat=WG082&product=3689C/3689N/3689G

Diese sind von Tonepros, was nach deinem Geschmack allerdings wohl nicht war.

Was mich auch bei Gibson ärgert sind die fetten blauen Kondome, die sie mitlerweile um die Trussrods wickeln, damit dieser nicht vom Leim festgeklebt wird. Ich finde das ist ein schlechter Scherz zu sagen, dass man solche Maßnahmen unternehmen muss, die den Ton einfach nur rauben, nur weil die Leute zu faul sind den Leim zu dosieren.

Wenn man sich die Mühe macht und nach PIO-Caps ausschau hält und vielleicht ein wenig mehr Geld über hat, der kann sich gerne bei Jensen seine Traumwerte bestellen. Das ist Made in Germany!
http://www.jensencapacitors.com/
Wenn man die als NOS irgendwo findet, ist es falsch, denn die werden heute immer noch hergstellt und gewickelt. Der Ursprung dieser Firma liegt allerdings in der Herstellung von Kondensatoren für Straßenbahnen. Da macht es auch sinn, weil PIO einer der hochspannungsfesteten Kondensatortypen sind. Irgendwann hat sie wohl jemand für Audio missbraucht und zum Glück hat die Firma diese kleine Niesche erkannt und bietet nun auch speziell Kondensatoren hierfür an.

Was wichtig ist: Man kann diese Kondensatoren auch verpolen. Die innen liegende Folie sollte an die Seite des heißen Anschlusses oder zumindest in die Richtung wo der her kommt liegen. So bleibt das Signal ein wenig geschirmt und es kann so nicht brummen.

Was auch sehr gut und aber leider auch teuer ist, das sind Teflon-Kondensatoren. Die kann man gut und gerne auch mal einlöten um zu schauen, wie sie einem liegen.

Meiner Meinung ist es allerdings nur wichtig auf Keramikkondensatoren zu verzichten. Die sind einfach nur schlecht und klingen alles andere als gewollt.

Was man ebenfalls tun kann ist auch wenn es als Sakrileg erscheint mal Meg-Ohm-Potis einzuläten, wenn man zu wenig Höhen zu haben glaubt.

Neue Tonabnehmer empfehle ich meist ungern, weil sich aus den Vorhandenen dennoch mit ein wenig Geschick viel machen lässt. Ebenso stehe ich ungemein auf Knochen, weil es nach meinem empfinden einfach besser flutscht und so die Stimmstabilität wesentlich besser ist.

Mein Tipp noch zudem: Thomas Stratmann in Hannover! Der ist eine Koryphäe meienr Meinung nach. Er bietet einem eine Neuwicklung per Hand von jedem Tonabnehmer an mit anschließender Wachsbehandlung. Durch Handwicklung ist die Spule unregelmäßig, was dazu führt, dass weniger Kapazitäten in ihr sind, die die Höhen schlucken. Sucht man also einen Vintage Sound für wenig Geld, der kann da gerne seine Tonabnehmer hinschicken und die bewickelt er dann nach Kundenwunsch einfach neu. Zudem hat er indisches Büffelhorn als Sattelmaterial bei sich fpr die Leute, die gerne Knochen in schwarz haben wollen. Das Material sieht einfach nur edel aus.
 
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Worum geht's in dem Beitrag eigentlich? Entweder nah am historischen Original, deren "Tone" oder: Besser machen, bzw. aufmöbeln einer LP?
Die Locking-Studs sind ebensowenig "historisch-korrekt" wie ein Knochensattel, selbst heutige Gibson-Plastiksättel sind es nicht. Den "Tone" durch modernen Sustainzauber?
Auf die TOM und deren heutige Nachbauten wird kaum eingegangen, dabei spielt gerade die eine übergeordnete Rolle, noch weit vor dem Unterschied von PIO- und modernen Folienkondensatoren.
 
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Worum geht's in dem Beitrag eigentlich? Entweder nah am historischen Original, deren "Tone" oder: Besser machen, bzw. aufmöbeln einer LP?
Die Locking-Studs sind ebensowenig "historisch-korrekt" wie ein Knochensattel, selbst heutige Gibson-Plastiksättel sind es nicht. Den "Tone" durch modernen Sustainzauber?
Auf die TOM und deren heutige Nachbauten wird kaum eingegangen, dabei spielt gerade die eine übergeordnete Rolle, noch weit vor dem Unterschied von PIO- und modernen Folienkondensatoren.

Also ich sehe da einen ganzen Absatz zu Bridge/Tailpiece ;) Und mir geht es nicht darum, eine Les Paul auf historisch korrekt zu trimmen, sondern darum, diesem Sound naeher zu kommen. Das heisst ja aber nicht, dass man da nicht noch in Sachen Sustain eine Schippe drauflegen duerfte.
Es ist doch klar, dass massive, ausgestanzte Messingreiter einen anderen Sound erzeugen als gegossene Nashville-Reiter. Und dann kann man sich auch noch ueberlegen, ob die Bruecke direkt in der Decke verschraubt sein muss oder in Bolzen. Klar, macht alles einen Unterschied. Da kann man sicherlich einen ganzen eigenen Aufsatz schreiben ...

Und der Unterschied POI/Folien/Keramikkondensator ist deutlich hoerbar :D
 
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:hail:Udo Pipper has entered the building:hail:

:rofl:

Moin!

Das bestätigt wiedermal meine These, dass ich mir nir eine Gitarre vom großen G kaufen werde, weil einfach Verarbeitung und Preis eine wesentlich zu hohe Diskrepanz aufweisen. Alleine was ich bei dir in deinem ausführlichen Beitrag entnommen habe und was ich für Gitarren in der Hand hatte. Das fängt ja schon an, dass ich am Sattel immer nacharbeiten muss. Ich erwarte nicht, dass man die Elektrikfächer hochglanz lackiert, aber sie müssen nicht wie Gesprengt ausschauen.

Das sehe ich nicht ganz so. Die Sattelkerben muessen sowieso der favorisierten Saitenstaerke angepasst werden (in meinem Fall 11er). Und ich habe auch nicht geschrieben, dass neue Les Pauls nicht gut klingen. Sie klingen halt ein bisschen anders - moderner, was mitunter an dem "neuen" Wiring liegt. Verarbeitungstechnisch habe ich bisher noch nicht viel zu beanstanden gehabt (bis auf ein wirklich unfassbar schlampiges Finish bei einer Explorer im hiesigen Guitarcenter).
Meiner Meinung nach gibt es kaum bessere Gitarren als Gibson Les Pauls - und gerade die Versionen aus dem Custom Shop sind (wie ich finde) ihr Geld wert. Ich frage mich viel oefter, wie eine zerkratzte Schraubhalsgitarre mehr kosten kann, als eine Les Paul. Da fragen nicht so viele nach ...
 
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Erstmal muss ich ein dickes Lob an Udo los werden, weil es seit langem mal wieder ein Beitrag ist der richtig interessant ist! :great: Hätte ich ihn nicht gelesen, dann wäre ich wahrscheinlich auch nicht auf folgendes Produkt gestoßen:

HIER DRAUF KLICKEN!!!

Tokai hat ja mittlerweile einen sehr guten ruf was die Qualität betrifft und nicht jeder hat zu Hause eine komplett eingerichtete Werkstatt. Darum bin ich fast vom Stuhl gefallen als dank des Threads auf diese Les-Paul Rohlinge gestoßen bin.

Es ist ja immer so ein Sache mit den Gitarren von der Stange, weil irgendwas ist eigentlich immer und wenn es nur die Tonabnehmer sind. Jetzt gibt es ja verschiedene Möglichkeiten. Bisher war ich der Meinung man modifiziert die neue Gitarre einfach (was wohl die meisten machen ;) ), lässt sich eine Gitarre auf den Leib schneidern was viel Zeit und Geld kostet oder man baut eben selber was in den wenigsten Fällen auf anhieb funktioniert.

Jetzt gibt es eben noch die Möglichkeit sich die Gitarre von grundauf selbst fertig zu bauen was ich einfach großartig finde! :cool: Inspiriert durch solche Beiträge könnte so ein Instrument entstehen bei dem man keine Kompromisse mehr eingehen muss. Man darf allerdings nicht erwarten, dass man damit viel Geld spart. Am Ende wird man sicher auf dem Preisnivau einer gute LP liegen. Das wäre meiner Meinung nach auch nicht Sinn der Sache. Sondern man kann einfach die hier beschriebenen Dinge von Anfang einbauen und hat dann endlich die LP die zu einem passt.

In diesem Sinne...

BE INSPIRED!
 
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Moin Sebastian :). Sehr informativer Beitrag. Eigentlich genau das, was ich auch immer in meinen Reviews zu vermitteln suche. Wenn ich nicht so viel zu tun hätte, hätte ich ihn selbst geschrieben. ;) Es geht ja gar nicht darum aus einer Les Paul eine Super Gitarre zu pimpen, aber bisweilen ist die Gibson Hardware einfach unerträglich und das überträgt sich natürlich auch auf den Ton. Gibson spart da an der falschen Stelle und nicht jeder hat Custom Shop Kohle, um sich eigentlich selbstverständliche Standards, die auch eine 2000 € Gitarre erfüllen müsste, durch noch sehr viel teurere Modelle erkaufen zu können. Und da lassen sich mit Veränderungen, die für jeden, der mit halbwegs ruhiger Hand einen Lötkolben oder Schraubenzieher bedienen kann, ohne große Probleme sehr viel guter Ton gewinnen. Und wenn ich mir bei meiner Les Paul Standard Classic das Vor- und Nachher anschaue, bzw. anhöre, hat sich dieses Pimpen mit Sicherheit gelohnt. Das beginnt bei Tunern und Tune-o-matic/Stoptailpiece, bei mir zufälligerweise auch Goto 510 Deltas und das Faber Set mit Messing Satteln, über die Pickup, bei mir in diesem Fall zufälligerweise auch Wolfetones, bis zu den Potis und Kondensatoren. Das muss doch zu denken geben, dass zwei Musiker, die fast 10000 km auseinander wohnen, zu den selben Ergebnissen kommen.

Ich weiß nicht, ob ein 57er wiring bei den outputstarken Pickups noch nötig ist, mein Guitar Doc ist da anderer Meinung, aber das ist ja auch das Geringste. Knochensattel sind historisch Gibson und hier wurde auch nur gespart, ich habe zwar auch noch keine großen Unterschiede feststellen können, aber die Saite rutsch auf Knochen sicher besser als auf Plastic. Sehr viel entscheideneder sind Pickup und Bridge. Ich glaube das große Geheimnis, das gar keines ist, ist die Tatsache, dass Pickups wie die Wolfetone oder Amber genau wie die orig. Seth Lover und die von Duncan gewickelten Seth Lover Clone SH-55 oder auch die Duncan Antiquitäten :), nicht gewachst sind und trotzdem nicht mikrofonieren, was wiederum das Voodoo des Wicklers Voodoo ist. Mir versuchte kürzlich einer bei den Guitarmaniacs nachdrücklich zu versichern, dass es zwischen Tonrider oder anderen günstigen Pickups und diesem ganzen Boutiquezeug gar keinen Unterschied gäbe, weil die doch alle bloss mit Wasser kochen. Aber Magnet ist nicht gleich Magnet und beim Draht und anderen Zutaten ist es nicht anders und wenn man sich einmal ansieht mit welchem Aufwand und welcher Sorgfalt Chris Kinman seine Pickups wickelt und sich das Ergebnis anhört, dann kann mir niemand mehr sagen es mache keinen Unterschied ob man nun irgendwelche massenproduzierte Magneten willkührlich verbaut, oder ob man Magnet für Magnet nachmisst, selektiert und zusammenstellt. Das ist der entscheidente Unterschied zwischen einem 80 und 300 € Set und hat mit Voodoo nun wirklich nichts zu tun.

So hat man das früher in den Anfangsjahren auch bei Gibson gearbeitet, anscheinend war es doch ein großer Fehler auch im mittleren und unteren Preissegment mitmischen zu wollen. Denn allzu schnell kommen die Sparmaßnahmen, die in den günstigeren Modellen notwendig sind, ganz schnell auch oben an, denn da ist viel Geld zu sparen und vielleicht merkt es ja auch keiner. Inzwischen geht man schon so weit die gesamte Ton und Klangregelung auf Platinen zu bauen, wie ich kürzlich bei meiner frisch erworbenen SG Standard mit Schrecken feststellen musste. Da ich auch ein Freund von guten audiophilen Musikanlagen bin und mich an einem Edel Preamp von Dieter Burmester, oder guten Transmissionline Boxen, genauso erfreuen kann wie an einer schicken Les Paul, bin ich mir im Klaren, dass eine Anlage, oder eben auch eine Gitarre, immer nur so gut sein kann wie das schlechteste Bauteil. Darum dürfte der Wert einer 5 A Decke, oder ein Klangvorteil durch einen Long Tennon Neck, vergleichsweise gering sein, wenn schon die Pickups Scheiße sind. In diesem Sinne, ein interessanter Bericht, der sich bestimmt noch fortsetzen lässt und eigentlich einen eigenen Rubrik wert ist, die sich mit der Klangverbesserung von Gitarren, auch im gehobenen Preissegment beschäftigt. :)

PS.: Und wer zum Teufel ist eigentlich dieser Udo Pipper? :confused:
 
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Und wenn ich mir bei meiner Les Paul Standard Classic das Vor- und Nachher anschaue, bzw. anhöre, hat sich dieses Pimpen mit Sicherheit gelohnt. Das beginnt bei Tunern und Tune-o-matic/Stoptailpiece, bei mir zufälligerweise auch Goto 510 Deltas und das Faber Set mit Messing Satteln, über die Pickup, bei mir in diesem Fall zufälligerweise auch Wolfetones, bis zu den Potis und Kondensatoren. Das muss doch zu denken geben, dass zwei Musiker, die fast 10000 km auseinander wohnen, zu den selben Ergebnissen kommen.

Moin Armin,

naja, 10k Kilometer sind heutzutage ja nix mehr. So ein Tipp ist halt schnell mal virtuell um die halbe Welt gebeamt :D Mal schauen, ob nach diesen Beweihraeucherungen von Wolfies Pickups und Faber Hardware noch andere konvertieren.
Krass ist, dass gerade die Gitarren im gehobenen Preissegment tw. deutlich besser und mehr auf diese Klangverbesserungen ansprechen als zum Beispiel Epiphones und Konsorten. Bei einer Gibson Classic, Standard, etc. stimmt halt einfach die Basis. Ganz abgesehen davon gilt das auch fuer die Teile aus dem Custom Shop ... ein Tausch der unsaeglichen Burstbucker und Fake-PIO Caps bringt jede - JEDE! - Historic klar nach vorne.

PS.: Und wer zum Teufel ist eigentlich dieser Udo Pipper?

Das ist der Mann von Gitarre und Bass, der ALLES weiss ... besonders die kleinen - aber extrem wichtigen und absolut essentiellen - Tricks und Kniffe. Und der dabei manchmal ein bissl ueber's Ziel hinausschiesst ;)

Servus!

PS: Die Explorer wird am 28.12. zum ersten Mal, seit sie in meinem Besitz ist, echte Buehnenluft schnuppern. Bin gespannt ...
 
Nachdem ich nun auch schon ein paar Wochen mit dem Gedanken schwanger gehe, meiner LP etwas gutes zu tun, lese ich hier mit Interesse die Erfahrungasberichte.
Ich möchte Bridge und Tailpiece ersetzen, mit dem Ziel ,einen Zugewinn an Sustain und ein differenzierteres Klangbild zu erhalten.
Woraus ich noch nicht ganz schlau geworden bin, welches die Vor- bzw. Nachteile einer Locking Bridge sind. Mir leuchtet schon ein, dass eine feste Verbindung den Ton besser überträgt. Aber sollte der Saitendruck auf die Sättel da nicht schon ausreichend sein? Und dann lese ich auf der ABM Seite "the bridge sounds much better unlocked" :confused:.
Vielleicht kann mir ja einer von euch die Unterschiede bzw. Vor- und Nachteile beider Konzepte erklären.

mit 'nem schönen Gruss
 
Knochensattel sind historisch Gibson und hier wurde auch nur gespart, ich habe zwar auch noch keine großen Unterschiede feststellen können, aber die Saite rutsch auf Knochen sicher besser als auf Plastic.

Kunststoffsattel (Nylon) sind historisch Gibson, der Knochen, wenn vorhanden, ist nur Ersatz.


Ich möchte Bridge und Tailpiece ersetzen, mit dem Ziel ,einen Zugewinn an Sustain und ein differenzierteres Klangbild zu erhalten.

Ich hätte einmal gerne einen vorher-nachher Vergleich, der ausschließlich einen Tailpiecewechsel "klanglich" als einflussreich belegt. Optisch und vom Gewicht her, macht es Sinn, zweifellos.
Die Brücke selbst kann den Klang der Gitarre stark verändern, hat daher enorme Relevanz. Was das locking betrifft: Wer daran glaubt soll's sich gönnen, historisch ist es nicht und einen ernsthaften Grund es zu tun, z.B. Rappelei der Teile beim spielen, gibt's nicht.
 
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Also ich habe bei beiden Gibsons als erste tat die Bridge und das Stoptailpiece gegen ein Faber Kit mit Messingsatteln ausgetauscht (wenn ich mich nicht irre, waren das etwa 70 € minus der 45 € die ich bei Ebay noch für das Zeug von Gibson bekommen habe, macht also etwa 25 €), was ich als eine sehr lohnenswerte Investition empfinde. Es war ein deutlich besserer Ton mit mehr Sutain. Aber jeden Mist muss man auch nicht mitmachen, wie zum Beispiel die 59er Hybrid Bridge, bei der die gewickelten Saiten über Titansättel und die blanken Saiten über Messingsättel. Da habe ich schon den Eindruck, das mit aller Gewalt noch der letzte Euro aus dem User ausgepresst werden soll. Bei Kortmann in Frankfurt gibt es dann noch die komplett aus Titan gefertigten Bridges und Stoptails, die dann schon fast soviel wie eine Les Paul Studio kosten. Die kaufe ich aber erst, wenn endlich die Sattelreiter aus Einkarätern geschliffen werden, Titan ist doch was für Weicheier. :D

Die 59er Hybridge:

http://www.tokaiguitar.de/xtcommerce/product_info.php?info=p121_HYBRIDge-N-59NG.html

Frohes fest, Armin :)
 
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Prinz Pappnase: "Und dann lese ich auf der ABM Seite "the bridge sounds much better unlocked" .
Vielleicht kann mir ja einer von euch die Unterschiede bzw. Vor- und Nachteile beider Konzepte erklären." (Das mit den Zitaten hab ich auf die schnelle irgendwie nicht rausgefunden:).

Also, nachdem ich selbst vor einem halben Jahr eine TOM von ABM erstanden habe, scheint mir der "Vorteil" der besseren Fixierung beim Saitenwechsel eher redundant, da die Bridge an sich schon stabil genug auf den Studs sitzt. Kommt natürlich auf die individuelle Technik beim Saitenwechseln an, hält man die Klampfe dabei über den Kopf, könnts von Vorteil sein :). Ansonsten wird allenthalben der Sustaingewinn angepriesen. Selbst überprüfen konnte ich das allerdings nicht, da bei mir relativ schnell eine der Madenschrauben abgängig war, selbst rausgedreht quasi. Die Fachhändler, die ich vor meinem Kauf mit der Frage konfrontierte, meinten, dass nach ihren subjektiven Erfahrungen nach a) der Ton direkter, glatter also quasi "geradliniger" kommen würde und b) evtl. im verzerrten Betrieb etwas an Bässen verloren ginge. Da die Standard TOM von ABM (2500 Serie) aber in Deutschland generell mit Arretierschrauben ausgeliefert wird (zum Beispiel beim großen T) kann dann ja man/frau am besten selbst erfahrungen machen, insbesondere da sich- sollte man sich dagegen entscheiden- die madenschrauben einfach entfernen lassen, falls man Angst vor einem zusätzlichen Mitschwingteil hat. Das hat sich bei mir dann von selbst erledigt:).

Gruß Billy S.
 
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Danke Männer für die Auskünfte :). Wundert mich eigentlich das bei dem Thema hier nur wenig mehr als eine Hand voll Leute aufzeigen. Mag keiner so recht Hand an seine LP legen, Angst die heilige LP mit Fremdkörpern zu verbasteln, alle zufrieden mit ihr, so wie sie ist, oder was mag der Grund dafür sein?

Also ich habe bei beiden Gibsons als erste tat die Bridge und das Stoptailpiece gegen ein Faber Kit mit Messingsatteln ausgetauscht (wenn ich mich nicht irre, waren das etwa 70 € minus der 45 € die ich bei Ebay noch für das Zeug von Gibson bekommen habe, macht also etwa 25 €), was ich als eine sehr lohnenswerte Investition empfinde.

Nach allem was man so hört und liest, ist das wohl absolut so. Täte mich doch sehr interessieren, was es dem Hersteller an Mehrkosten bedeutet, entsprechende Brücken von Haus aus zu verbauen. 1-2-3 $ vielleicht , ist doch kein Geld? Muss wohl einen anderen Grund haben, dass Messingsättel nicht verbaut werden.
Ah ja, man könnte ja den Produktmanager danach fragen - aber, ob man da eine Antwort bekommt :gruebel: ?

Kommt natürlich auf die individuelle Technik beim Saitenwechseln an, hält man die Klampfe dabei über den Kopf, könnts von Vorteil sein :).

der war gut ... :) ... und sagt eigentlich alles




Auch frohes Fest :)
 
Hallo

Die von dir angesprochenen Locking Studs gibt es auch bei Rockinger. Ich finde deren Ausführung einen ticken besser:
http://www.rockinger.com/index.php?cat=WG082&product=3689C/3689N/3689G
ich muss gestehen, dass ich beide Konstruktionen nicht sonderlich glücklich finde, da bei beiden Ausführungen die Verbindung zum Holz über Gewindebuchsen geschieht; als besser empfinde ich Gewindestangen, die direkt ins Holz geschraubt werden, bei welchen also durch ein gänzlich fehlendes Metallgewinde keine Schwingungsenergie verloren gehen kann.

Gruß,
Dietmar
 
Hi,

also, ich habe das ja bereits oben in meinem Pamphlet deutlich gemacht, dass eine richtige Locking bridge (aber bitte mit Messingreitern!) deutlich das Sustain verlaengern kann. Dann aber nur solche von Faber (ABRL-'59 Locking ABR, http://www.tokaiguitar.de/produktdetail.php?id=18), die Madenschrauben bei den TonePros Bruecken haben meiner Erfahrung nach absolut keinen Einfluss auf das Sustain. Einen ganz wesentlichen Teil am Sutain und der "Offenheit" der Gitarre macht das Tailpiece aus. Hier geht meine Empfehlung ganz klar in Richtung Alu-Tailpiece! Das oeffnet den Klang der Les Paul, macht ihn transparenter, trennt die Saiten besser und laesst den Ton mehr "atmen". Sustainfoerdern ist das Faber Locking system http://www.tokaiguitar.de/produktdetail.php?id=15 und zum Beispiel die TonePros Locking Studs https://www.thomann.de/de/tonepros_scm1_c_locking_studs_chrome.htm. Dabei handelt es sich um eine grossflaechige Verbindung zw. Bridge und Korpus.

Alles mit Madenschraeubchen dient tatsaechlich nur dafuer, dass die Bridge (beim Ueberkopf-Saitenwechsel ;) oder das Tailpiece (beim normalen Saitenwechsel) nicht rausfallen und den schoenen Lack zerkratzen.

Alle oben genannten Mods sind eigentlich vollkommen schmerzfrei, denn sie erfordern keinerlei Modifikationen an dem Grundgeruest der Gitarre. Ich kenne - ganz abgesehen davon - kaum Gitarristen, die ihre Les Pauls auch ausserhalb des Wohnzimmers benutzen und die Klampfe nicht modifiziert haetten.

Beste Gruesse und ein besinnliches Fest!

---------- Post hinzugefügt um 10:11:24 ---------- Letzter Beitrag war um 10:03:27 ----------

Hey Dude!

Ich habe ja auch nicht an Titan-Krams gelaubt - schon gar nicht fuer den Preis! Aber wer einmal eine SG Junior mit einem Titan Wrap-Around gespielt und dann mit einem Alu-Tailpiece verglichen hat, der kommt aus dem Staunen nicht mehr raus.

Ich habe trotzdem das Alu-Teil drauf gelassen ... Titan ist einfach zu teuer (und das Zeug ist auch deshalb so teuer, weil die Verarbeitung halt net ganz so einfach ist).

Frohes Feiern!

PS: Ich habe gestern die Explorer auf meinen Marshall losgelassen ... G-E-I-L!!! Und das Teil ist leichter als meine beiden Seattler Paulas! Und das sie einen feschen schwarzen Ledergurt dabei hat, hatte ich schon ganz vergessen. :D
 
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Ich bin mittelmäßig verwirrt.
Brücke tauschen ja - aber dann zu Messungsätteln? Tailpiece tauschen zu Alu? - das scheinen die beiden besten Modifikationen zu sein. ABRL-'59 Locking ABR und Faber locking Kit und nen Alutailpiece? Und das bringt genau was im Sound? Brillianz und Transparenz? Wie baut man das ein?
Mein Problem an der LP ist, dass das Tailpiece so hoch geschruabt werden muss damit die Saiten nicht auf der TOM aufliegen, dass das Ablegen der Hand unangenehm ist - wollte mal Wraparound ausprobieren - geht das damit auch?
Mit den Stimmmechaniken bin ich jetzt (nach Tausch des Sattels zu einem Tusqsattel) zufrieden.
 
Ich bin mittelmäßig verwirrt.
Brücke tauschen ja - aber dann zu Messungsätteln? Tailpiece tauschen zu Alu? - das scheinen die beiden besten Modifikationen zu sein. ABRL-'59 Locking ABR und Faber locking Kit und nen Alutailpiece? Und das bringt genau was im Sound? Brillianz und Transparenz? Wie baut man das ein?
Mein Problem an der LP ist, dass das Tailpiece so hoch geschruabt werden muss damit die Saiten nicht auf der TOM aufliegen, dass das Ablegen der Hand unangenehm ist - wollte mal Wraparound ausprobieren - geht das damit auch?
Mit den Stimmmechaniken bin ich jetzt (nach Tausch des Sattels zu einem Tusqsattel) zufrieden.

Hey,
hast Du eine Nashville Bruecke auf Deiner LP benoetigst Du fuer die Locking Bridge eine Art Adapter (http://www.tokaiguitar.de/xtcommerce/index.php?cat=c17_NSWKIT-ABR-Adapter-4mm-5mm.html), da die Bruecke mit den Studs fest verschraubt wird. Das geht natuerlich bei den glatten Nashville Studs nicht. Wenn man auf das Locking bei der Bridge verzichten will (ich bin der Meinung, dass das Fixieren des Stopbars deutlich wichtiger und Sustain-foerdernder ist!), gibt es auch ABR style Bruecken, die Messing Saettel haben und auf Nashville Studs passen (http://www.tokaiguitar.de/xtcommerce/index.php?cat=c14_Fuer-Nashville-Bolzen.html). Die Bruecke wird in diesem Fall einfach auf die vorhandenen Studs gesetzt - ich zum Beispiel finde das ausreichend und brauche nicht unbedingt eine Locking Bridge.

Wenn Deine Bruecke sehr hoch steht, ist offensichtlich der Halswinkel nicht korrekt. Im besten Falle liegt die TOM fast auf der Decke auf. Wie auch immer ... Du kannst einfach das "normale" Tailpiece nehmen und als Wrap-Around verwenden. So hat Gibson das frueher auch gemacht. Einfach die Saiten von vorne einfaedeln und dann von hinten ueber das Tailpiece laufen lassen. Natuerlich geht das mit jedem handelsueblichen Alu-Stoptail genau wie mit den Originalteilen von Gibson.

Ueber die Auswirkungen auf den Sound/Sustain wiederhole ich mich jetzt mal ausnahmsweise nicht zum x-ten Mal und verweise einfach auf die vorherigen Posts. :rolleyes:
 

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