Nachdem ich meinen PC demnächst neu aufsetzen werde und überlegt habe auf Linux zu wechseln, wird diese Entscheidung nun davon abhängen, ob ich Ardour 3 verwenden werde oder nicht.
Glückwunsch zur Entscheidung

Dein Portemonnaie und Deine Nerven werden es Dir danken

. Peilst Du schon eine bestimmte Linux-Distribution an?
Brauchst Du - neugierige Frage - Funktionen, die Ardour 2 noch nicht hat? (MIDI?)
Leider konnte ich bis jetzt keine wirklich schönen überblicksmäßigen Reviews finden, welche auch Neulinge berücksichtigen.
*Strunz-Modus an

* Im Ubuntuusers-Wiki (hilft auch bei vielen anderen Distributionen) haben die Admis gerade ein Artikel über die Handhabung von Ardour freigeschaltet, den zu bauen mir Spaß gemacht hat:
http://wiki.ubuntuusers.de/Ardour/Nutzung
Zwar geht es da vor allem um die Funktionen, die man bei der Radioarbeit braucht - also Spuren, Schnitt, Pegeländerungen, Mischung, Automation etc. -, aber da ist schon mal vieles an Brot-und-Butter-Aufgaben mit bei, die man auch in anderen Bereichen braucht. Der Artikel behandelt Ardour 2, aber bei diesen grundlegenden Funktionen sieht Ardour 3 nicht so wesentlich anders aus; da beschränken sich die Unterschiede auf Details (z.B. in Menüs o.ä.).
*Strunzmodus aus*
Was überblicksmäßige Reviews angeht - diese Artikel kennst Du schon?
http://wiki.ubuntuusers.de/Ardour
http://wiki.ubuntuusers.de/JACK_Audio_Connection_Kit
Dieses Buch hier ist zwar ausführlicher als ein Überblick

, aber mir hat es beim Reinfuchsen sehr geholfen:
http://en.flossmanuals.net/_booki/ardour/ardour.pdf
Bei einigen Details kann einem sogar noch das Ardour-1-Handbuch helfen (ich hab mir letztens mal auf einer langen Zugfahrt die Zeit damit vertrieben

):
http://ardour.org/files/manual/index2.html
Das man sich in Programme einarbeiten muss ist klar, aber vorallem interessiert mich wie schnell man zumindest mal dazu kommt wirklich aufzunehmen?
Den "Weg zur Aufnahme" könnten wir ja hier im Forum sozusagen flankieren, sobald Du loslegen kannst.
Grundsätzlich ist die Handhabung bei Ardour da nicht so viel anders als z.B. bei Samplitude. Umgewöhnen mußte ich mich am ehesten noch mit Blick auf die Signalwege: "Wie schalte ich das Signal von der Soundkarte bis zum Eingang von Ardour durch?"

Das hängt auch von der spezifischen Hardwarekonstellation ab (was also in Deinem Falle außer dem UX1 sonst noch alles mit im Rechner steckt).
Vielleicht das wichtigste:
Keine unnötige Schwellenangst vor dem Programm JACK (mit dem Ardour eng zusammenarbeitet)

.
Also ganz allgemein: Ist das Programm sehr kompliziert? Oder kommt das, so wie bei den meisten Programmen darauf an, was man sich als Ziel setzt?
Es kommt auf das Ziel an, finde ich - in meinem Falle mußte ich halt ein paar Sachen justieren (z.B. bei mehreren Soundkarten). Justieren allerdings mußte ich bei Samplitude auch (bis das mal aussetzerfrei lief

...). Reinfuchsen muß man sich vor allem in das Miteinander von JACK, Pulseaudio und Ardour. Ardour selbst hat nach meinem Eindruck einige Verstellbarkeiten, die manch anderes Programm automatisch macht - das ist also wie immer: man hat ein paar Möglichkeiten und Regler mehr, und da muß man sich halt reinfinden.
Übrigens läuft Ardour sogar unter
Lubuntu - man kann also sogar spaßeshalber einen Antik-Rechner damit ausrüsten

, wenn man erst mal testen und noch nicht seinen "guten" Rechner antasten will.
Wichtig ist für mich, dass das Programm an sich eine gute Qualität liefert
Nach meinen Erfahrungen ist jedenfalls die Klangqualität bei Ardour profitauglich

.
Erfahrungen mit der Klangqualität einzelner Plugins (die Liste derjenigen, die jedenfalls bei meinem Ubuntu Studio 12.04 mit installiert wurden, ist ellenlang

, mehrere Dutzend) - hab ich allerdings noch keine.
[...] will ich einfach mal wissen ob ich auf dieses Programm setzen kann und ob man daraus wirklich was rausholen kann, wenn man sich damit weiter beschäftigt?
Letzteres ist der Schlüssel - sobald Du Dich in Ardour reinarbeitest, hast Du es ziemlich schnell im Griff. Einen Versuch sollte es in jedem Falle wert sein. Und für Hilfe bei Problemen ist ja auch ein Forum wie dieses hier gedacht

.
Aufnehmen möchte ich mit Folgendem: Yamaha PF-500, Stonebridge GS-40CM (ev. über Mikro mit einem Marshall AS100D) und Gesang über ein Mikro.
Als Interface habe ich bis jetzt immer das Line6 TonePort UX1 verwendet und gedenke auch, wenn möglich, dieses weiter zu nehmen.
Beim Überfliegen dieses Threads
https://www.musiker-board.de/soundkarten-interfaces-rec/296985-line-6-toneport-ux1.html
sieht's für mich so aus, als ob das unter
Windows ein bißchen Gefrickel ist, es anzuschließen. Wenn ich nach einem paar Wochen alten Kommentar auf der Seite eines bekannten Internetkaufhauses gehe, funktioniert das Interface unter Linux aber.

Notfalls gibt's u.a. hier Erkärungen, wie man so ein Ding ans Laufen kriegt:
http://wiki.ubuntuusers.de/Soundkarten_konfigurieren
Michael