Warum ist eigentlich "Vintage" besser?

  • Ersteller blues62
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Vintage funktioniert nur, wenn das Instrument eine zum Benutzer passende Macke hat.

:D


Abgesehen davon gibt es nur "für den Spieler gute und schlechte Gitarren". Und Abseits von der Frage ob das Holz überhaupt auf den Klang wirkt, so verändert sich das Holz mit der Zeit. Wahrscheinlich am Anfang noch etwas schneller ... später, wenn alles Harz kristallisiert ist, etwas langsamer.

P.S. eine Stradivari (ich habe jetzt 5 gehört) klingt nicht pauschal besser ... sie setzt sich aber als Solo Instrument extrem gut durch. Alleine gespielt klang die letzte die ich gehört habe fast schon etwas kratzig.

Gruß
Martin
 
aber ich sag mal z.B. David Garrett oder wie man den schreibt, der spielt auf ner alten Stradivari die jede Menge kostet.
hmm...wobei ich mir da nicht immer sicher bin ob es nicht eher die Kombination ist. Klingt für heutiges Empfinden gut und ist was besonderes. Wer es sich leiten kann warum nicht.
Aber kein Mensch weiß wie die Stradivari geklungen hat als sie neu war. Und was über über die Zeit an diesem Instrument gemacht wurde.
Und das der Vergleich ein wenig hinkt wurde ja bereits angesprochen.

Zu Glenn Tipton, ich glaub der ist einer der Musiker die sehr pragmatisch an die Sache gehen. Was gut klingt wird gespielt. Wenn Vintage "besser" wäre,wieso spielen dann viele der großen nicht ewig ihre alten Instrumente?
 
Was gut klingt wird gespielt. Wenn Vintage "besser" wäre,wieso spielen dann viele der großen nicht ewig ihre alten Instrumente?
Weil sie nicht ewig gut klingen? :nix:

An die zahlreichen Stradivari Blindtests muss ich auch oft denken. Ist schon interessant:

http://www.tagesspiegel.de/wissen/h...isten-erkennen-alte-geigen-nicht/9729136.html
http://www.spiegel.de/wissenschaft/...dtest-entzaubert-die-stradivari-a-806748.html
http://www.zeit.de/kultur/musik/2012-01/stradivari-geigen-studie
 
Zu Glenn Tipton, ich glaub der ist einer der Musiker die sehr pragmatisch an die Sache gehen. Was gut klingt wird gespielt. Wenn Vintage "besser" wäre,wieso spielen dann viele der großen nicht ewig ihre alten Instrumente?
Ich bin da gemischter Gefühle, und meine Vorbilder glaub ich auch.

Billy Gibbons spielte lange seine alte Les Paul, hatte aber oft Amps mit Transistorendstufen betrieben.
Warum spielt er die Gitarre heut nicht mehr? Wegen dem Showeffekt den er mit den neuen hat? Wieso hat er so lange die Gretsch gespielt?

Tony Iommi hat ne sehr lange Zeit die selbe Gitarre gespielt, und noch seine alte Gibson mit gehabt. Letztere hat er wohl ungern genutzt, weil sie sich auf Grund des zu dünnen Halses und der schwachen Saitenspannung seiner Saitenwahl schnell verstimmte.

Kann also tausend Gründe haben, am Ende ist es denk ich pragmatischer (und sicherer) neuen Kram zu nutzen, andrerseits sammelt sich so schnell was an was man nie wieder nutzt.

Vintage funktioniert nur, wenn das Instrument eine zum Benutzer passende Macke hat.
Ich hab bei den sehr alten Gitarren die ich in der Hand hatte tatsächlich oft das Gefühl gehabt, die seien schon eingebrannt gewesen.
Einerseits eingespielt, aber auch irgendwie als hätten die n Stück der Seele der früheren Musik mitgenommen.
Irgendwie hatte ich das Gefühl, nicht mehr selber auf ihnen kreativ werden zu können.
Kann absolut psychisch sein, aber so wirken die auf mich :)
 
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P.S. eine Stradivari (ich habe jetzt 5 gehört) klingt nicht pauschal besser ... sie setzt sich aber als Solo Instrument extrem gut durch. Alleine gespielt klang die letzte die ich gehört habe fast schon etwas kratzig.

Das passt, das Orchester bildet dann das Filter, wodurch das Harsche kompensiert wird. Vergleichbar mit einem Gitarrenverzerrer, dessen kratziger Charakter vom Speaker geglättet wird. Wie ein Zerrer nativ klingt lässt sich gut mit einer direkt angeschlossenen Mickymaus checken.

Im Übrigen bin ich bezüglich der Einschätzung zu diesem Thema nahezu vollumfänglich bei Mampfred. Eine epische Sinnlosigkeit. Der Markt hat sich, nicht zuletzt durch die Politik der sozialen Spaltung deutlich nach unten korrigiert. Zwar wird eine 59' Burst oder eine 62' Strat weiterhin Höchstpreise erzielen, aber das Gros hochwertigen Gears wird eher abwärts nachjustiert werden müssen. Die aktuellen Kleinanzeigen sprechen hier schon eine deutliche Sprache.......
 
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Ich bin da gemischter Gefühle, und meine Vorbilder glaub ich auch.
Eines meiner Vorbilder ist da ein Extrem-Beispiel:

Neil Young und seine "Old Black".
Ich hab bei den sehr alten Gitarren die ich in der Hand hatte tatsächlich oft das Gefühl gehabt, die seien schon eingebrannt gewesen.
Einerseits eingespielt, aber auch irgendwie als hätten die n Stück der Seele der früheren Musik mitgenommen.
Irgendwie hatte ich das Gefühl, nicht mehr selber auf ihnen kreativ werden zu können.
Kann absolut psychisch sein, aber so wirken die auf mich :)
Kann ich absolut nachvollziehen. ;)
 
Zu Glenn Tipton, ich glaub der ist einer der Musiker die sehr pragmatisch an die Sache gehen. Was gut klingt wird gespielt.
Noch was dazu gefunden...von seine homepage.
I'm definitely not a collector of guitars as such. A guitar for me is a tool it does a job, and that's it. When I'm working, I just take out a selection of instruments that I think I'm going to use. And when I refer to a guitar as "valuable", I mean valuable in a personal way... so I'll show you some of my guitars that are interesting for various reasons or that mean a lot to me.
Ich hab bei den sehr alten Gitarren die ich in der Hand hatte tatsächlich oft das Gefühl gehabt, die seien schon eingebrannt gewesen.
Einerseits eingespielt, aber auch irgendwie als hätten die n Stück der Seele der früheren Musik mitgenommen.
Das alte Instrumente derartige Eindrücke bzw. Gefühle erwecken streite ich defenitiv nicht ab. Ich hab ja auch eine Gitarre älteren Datums (1980)...wird aber wohl nie als vintage durchgehen,ich werde es aber auch nie erfahren,da ein Verkauf für mich nicht in Frage kommt. Und wenn ich mir die an die Wand hänge.
Und es ist einfach etwas anderes. Und auch das Bewusstsein etwas nutzen zu können was eben nicht jeder Kniffo im Laden um die Ecke kaufen kann..hat schon was.
 
S
  • Gelöscht von C_Lenny
  • Grund: double
Alter, die ist ja aus dem gleichen Jahrtausend wie das Kolloseum :eek:
:confused:......ähm....aus dem gleichen wie das Kollosuem in Lübbenau evtl. Aber das ist eine Einkaufmeile und hässlich (lt. Bildern).
Ich suche noch meinen Fehler...:gruebel:
 
ja...das war mir klar. Aber für mich ist vom jahre 0 bis 999 das erste Jahrtausend, von 1000 bis 1999 das Zweite...und wir leben im dritten Jahrtausend.
Aber so gesehen ist meine Japan Klampfe zumindest aus dem letzten Jahrtausend....klingt ja auch nicht schlecht. Ne Vintage hin oder her....in meinem Fall hat der vorwiegend einen höchstens emotionalen Wert.
 
ja...das war mir klar. Aber für mich ist vom jahre 0 bis 999 das erste Jahrtausend, von 1000 bis 1999 das Zweite...und wir leben im dritten Jahrtausend.
Uff- ganz klar selbst einen zugespielt :bang:
 
Das mit dem "Werkzeug" klingt total vernünftig, ist aber eigentlich dann auch nur der halbe Spaß.
Alles war ein Instrument an positiven Emotionen beim Spieler auslöst, hat auch seinen Wert. An der Stelle kann "vintage" auch ein wichtiges Attribut sein, um das Instrument noch mehr zu lieben.
 
Das mit dem "Werkzeug" klingt total vernünftig, ist aber eigentlich dann auch nur der halbe Spaß.
Klar, wenns aber dein Hauptberuf ist, und dein Hauptwerkzeug - darf man sich da nicht unter Umständen doch anpassen?
 
Vintage finde ich gut. Ein altes Instrument hat für mich einfach ein ganz anderes Gefühl. Man merkt manchmal einfach, dass das was man in der Hand hat, "Geschichte" hat.
Was allerdings teilweise daraus gemacht wird, halte ich für grenzwertig. Irgendwelche ausgelutschten Potis von 1959 für unmengen Geld verscherbeln hat in meinen Augen keinen Sinn. Für mich müssen technische Dinge funktionieren, da kann ein Verschleißteil wie ein Poti gerne getauscht sein. Man fährt ja auch seinen Oldtimer nicht mit den selben Federn oder Reifen wie damals...
 
Es lebe die Auto Suggestion ;-)
Ich gebe zu, ein altes Instrument oder Amp ist schon was cooles, da ertappe ich mich auch schon mal selbst - aber das alleine lässt noch keine Rückschlüsse auf den Klang zu.

Ich hatte mal ein Fender Bassman Top mit entsprechender Box. Das teil war damals schon ca. 35 Jahre alt. Es klang auch wirklich - nach meinem Geschmack - ziemlich cool.
Ob es wegen des Alters gut klang vermag ich nicht zu sagen, weil ich nicht weiß wie es 35 Jahre zuvor klang, als es aus der Fabrik kam.

Ein anderes Beispiel ist ein Alter JCM800, 81 oder 82 Baujahr. Damals fand ich ihn eigentlich gar nicht sooo cool, weil er einfach zu wenig Gain für mich hatte und zu unflexibel war.
Das war dann die Zeit von Vorstufen und Midieffekte und Bob Bradshaw Racks.
Die ADA MP1 + Endstufe + FX die ich mir dann gekauft hatte, klang für mich um Längen besser. Heute - mit einer anderen Sicht und einem anderen Ohr, sehe ich das anders. Heute würde ich mich immer für den JCM entscheiden. Hier gilt dann: Vintagesound muss nicht für alles das beste sein ;-)
 
Der Hype fordert natürlich ungemein das "Scheuklappendenken" im Musikalienhandel...Beispiel:

n paar Jahre her da kam zu uns in den Musikladen ein Vertreter mit Aristide Gitarren-Teile die aussehen wie Raumschiffe und mit Holz nix zu tun haben. Mein Chef sagte mir ich solle sie testen und ihm sagen was ich davon halte.
Gesagt, getan...wow!!!! Der Hals PU Sound war Blues par Excellence-unglaublich fett, schön fein aufgegliedert mit Tonnen Ton und Sustain. Der Steg PU Feuer pur mit plastischer Darstellung von Classic Rock bis heavy Sounds. Die Gitarre war schlicht mit das Beste was ich je in den Fingern hatte!

Danach fragte mich mein Chef was ich davon halte...und ich sagte ihm: "ich persönlich würde sagen schmeiß das alte Zeug aus Holz in den Ofen-das ist die Zukunft! Aber: wer soll das kaufen?"

Ich spiele keine Aristide Gitarren, weil es die nur mit schmalen Hälsen gibt....also doch wieder Holz im Vintage Style:rolleyes:...

So what?

Bernie
 

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