Was kostet ein Ton und/oder Lichtman/frau

  • Ersteller Sharkai
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Ich denke, man muß in diesem Zusammenhang sehen, daß die Hobbypopel-Band halt einfach in den Sektor Hobby fällt. Will man da unbedingt einen Profi anstatt eines Amateurs am Pult stehen haben, ist das ebenso eine Ausgabe, wie der Nobel-Röhrenamp oder die Custom-Klampfe. Jeder darf in sein Hobby soviel Geld investieren, wie er will, aber kann daraus keine Forderung machen, Material für's Hobby billiger zu kriegen. Wenn ich gerne Motorrad fahre, kann ich auch nicht zu Honda gehen und sagen, daß die neueste CBXdingenskirchen-Doppel-R jetzt aber zum halben Preis rüberwachsen muß, denn schließlich fahre ich sie ja nur als Hobby. ;-)

Eine große Grauzone herrscht natürlich, wenn der musikalische Vortrag einer Band mehr oder minder dazu beiträgt, beim Wirt/Veranstalter die Kasse klingeln zu lassen. Da muß man aber dann sich selbst gegenüber so ehrlich sein, ein Preislimit festzulegen, unter dem einfach nicht gespielt wird. Scheißegal, ob dann Kackband XXX den Gig bekommt, weil sie's billiger macht - es wird immer jemanden geben, der's billiger macht. Will man dagegen um's Verrecken spielen - siehe "Hobby".

Gerade im Bierzelt-Geschäft kann ich Euch ein Lied von harten Gagenverhandlungen singen. Da gehen am Abend Hunderttausende an Euronen über'n Tresen, aber die Kapelle muß billig sein. Am besten noch die Posaunenstimmen weg lassen, dann sind's nochmal zwei Essen weniger. ;-)


domg
 
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Warum sollte eine Hobbyband einen Profimischer beschäftigen? Wie hier schon geschrieben rechnet sich das für beide Parteien nicht.
Genau das ist der Punkt. Eine Hobby-Band, die "auf Hut" spielt bekommt in einer Kneipe mit 30 Gästen, die spendabel 10 EUR pro Person in den Hut werfen wieviel?
Das ist bei einer 3-köpfigen Band, die da 2 Stunden spielt, Anfahrt - Auf- und Abbau hat wieviel Stundenlohn pro Nase?
Und genau da rechnet sich ein bezahlter FOH-ler gar nicht.
Eine bekannte Cover-Band, die immer einen reisigen Tross Fans anzieht kann bei der Gage anders verhandeln und auch einen Profo-FOHler engagieren.
 
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Es ist ein HOBBY! Es ist Prinzip bedingt bescheuert, bei dem magischen Wort Gage ohne weiteren vernünftigen Grund das Rechnen anzufangen, wenn das Hobby vorher nur Geld gekostet hat. Man fängt ja auch nicht an, sich selbst das Koffer tragen in Rechnung zu stellen, wenn man in Urlaub fährt obwohl das lästig ist, wer in Phuket am Strand vor fünf Freunden die Laute schlägt, überlegt auch nicht, dass es 3.000,- € Fahrtkosten verursacht hat, um dieses „Konzert“ zu geben und wer sich für 80.000,-€ ein Motorboot kauft und dann über Spritpreise jammert ist aus meiner Sicht genau so komplett bescheuert wie eine Hobbypopelband, die für ähnlich viel Geld Equipment und Instrumente kauft, sich dann aber kein Personal dazu leisten kann. Ich hoffe ich bin jetzt drastisch genug, damit man meinen Unmut über eine bestimmte Art von „Gagenlogik“ verstehen kann.
Ähm, ja, das ist deutlich und (was ich wiederum ganz gut finde) unmissverständlich.
Hart aber ehrlich formuliert.

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Eine große Grauzone herrscht natürlich, wenn der musikalische Vortrag einer Band mehr oder minder dazu beiträgt, beim Wirt/Veranstalter die Kasse klingeln zu lassen.
Das finde ich einen wichtigen Satz.
Warum sollte eine Hobbyband einen Profimischer beschäftigen
Einfache Antwort: Weil es, Hobby hin oder her, geil klingen soll.
Wobei natürlich nicht jeder Profi ein Profi ist. ;-) und auch Hobby Tontechniker können gut sein (oder sogar besser) wie auch Hobby Musiker. Da spielt viel die Begeisterung für das, was man tut, eine Rolle.
 
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Männers, ich glaub' wir drehen uns da jetzt im Kreis aber ich hoffe, es ist jetzt verständlich, dass es jedem seins ist, bei einem teuren Hobby nicht nur für "bleibende Werte" sondern auch für Verbrauchsmaterial, den Sprit, das "geistige Schmiermittel" oder wie ihr auch immer die Leistung des Tonmanns nennen wollt, Geld auszugeben und wenn der Ansatz nicht "das gear, die Gitarre, das sündhaft teure Edeldrumset muß durch "Gage" bezahlt werden" ist, ist "Gage" eben auch nicht der probate Ansatz, um die Verhältnismäßigkeit eines bezahlten Tontechnikers zu berechnen.

Ich muß mal darüber nachdenken, ob der Hinweis

DEINE GITARRE IST ... GANZ EHRLICH ... VIIIEEEL ZU TEUER FÜR DEN SCH..., DEN DU DARAUF SPIELST

Licht in das Dunkel solcher oben ausgeführten "Kalkulationen" bringen könnte?

Hey, und ich kann verstehen, dass jemand, der mal an den Falschen geraten ist, keine Lust hat, dieses Experiment zu wiederholen.
 
Ich will jetzt nicht den Mod raushängen lassen, aber es bringt nicht für diese Diskussion, wenn du mit derlei Statements, wie dasmit der Gitarre, rein grätschst. daher meine Bitte, das bleiben zu lassen.

Die Qualität einer Arbeit hat an sich recht wenig mit dem aufgerufenen Preis zu tun, zumindest meiner Erfahrung nach. Es gibt zwar eine gewisse Tendenz, aber eine klare Regel lässt sich nicht davon ableiten. Das wird noch verschärft wenn die Beurteilung der Qualität auch einen recht ausgeprägten Anteil an Subjektivität aufweist. Und das ist bei einem Tontechniker eben auch der Fall, auch wenn das Techniker eine mehr objektive Beurteilung suggeriert. Die Suche nach einem Bandtechniker ist der nach der Suche eines Bandmitglieds viel ähnlicher ist als die Suche nach einem KFZ-Mechanikers. Die Arbeit des letzteren ist recht objektiv beurteilbar (funktioniert das Auto wieder?), die des Tontechnikers eben nicht. Klar, „wie oft hat es gepfiffen?“ lässt sich durch Aufzählung recht emotionslos beantworten. Hat er den Sound der Band adäqua umgesetzt ist da deutlich schwieriger. Und dann sollte auch Zwischenmenschlich alles ok laufen, sonst wird es schnell unerträglich. Gleiches gilt imho für andere Bandmitglieder auch. Sieht man einen Techniker als Teil des Teams sollte die Stellung im Team und auch die treibende Motivation sehr ähnlich sein. Ich suche mir für ein echtes Freizeitvergnügen eben auch Mitglieder, die das ähnlich sehen, sonst wirds nichts. Wenn das mal so geklärt ist, dann idt das Thema Geld auch nicht mehr so krass.
 
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aber einem Nackigen (600,- für PA und 42,5h) kann man nunmal nicht in die Hosentasche fassen! Kommt doch mal runter von Eurem Profiross und vergleicht nicht Rock am Ring mit Kalle´s Kneipe, da wo sich Altherren-Hobbypopel-Bands tummeln!
Ich beziehe mich auf dieses Zitat, welches dann auch gleich noch mal falsch zitiert wurde.
Das mit dem „Nackigen“ ist halt Teil eines aus meiner Sicht albernen, den tatsächlichen Wohlstand auskoppelnden und damit auch ein Stück weit unehrlichen „Altherrenhobbybandwasbinichdocheinanmeinergagebemessenarmermusiker-Dings“.

Der zweite Satz des Zitats ist im Verhältnis zur bis dahin sehr vernünftigen Diskussion gleich in doppelter Hinsicht eine Unverschämtheit. Es unterstellt Überheblichkeit, für die es in der davor statt gehaben Diskussion keinerlei Anzeichen gibt und es unterstellt das Fehlen des Realitätssinns, des bisschen Verstandes um erkennen zu können um welche Art von Gigs es hier geht.

Das ist nicht schön. :rolleyes:

Ich hab noch was vergessen:
Leute, die so arm sind, dass sie einen Holzbackofen selber mauern müssen, haben meist ein Grundstück, auf den sie den selbigen stellen mit nem Häuschen daneben, in das sie das fertige Brot tragen...
Klingelt's jetzt?
 
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Letztendlich ist ja was dran… die Altherren Hobby Band steckt Geld rein, um ihrem Hobby nach gehen zu können. Das ist nix Dummes oder Aussergewöhnliches, sondern z.B. sogar im Vergleich zu Autonarren oder Fliegern richtig günstig.
Da darüber nachzudenken, wo das Geld besser angelegt ist, also eben 2000€ mehr für die CS Strat, oder lieber mit der MIM und stattdessen stressfreiere und geilere Gigs, ist ein valider Gedanke.

Aber wenn man das fair zu ende rechnet, ist der Profi FOH schon ein „Luxus“, für den man auf so manche Gitarre verzichten muss.
Nehmen wir an, ich spiele im Jahr mit zwei Bands etwa 10-15 Gigs. Wenn es gut läuft, resultieren daraus für mich 1000-1500€ Gage. Einen Profi fürs Mixen zu engagieren, wird mich mindestens die Hälfte davon kosten.
Also 500 - 750€/Jahr damit ich weniger Stress und mehr Spass bei den Gigs habe. Wenn ich statt der 3k€ Edelgitarre, beim 1k€ Standard bleibe, kann ich so gut 4-6 Jahre Profimixer gegen finanzieren. Jetzt ist es aber auch so, dass ich meine CS Paula 10, 15 oder noch mehr Jahre nutze und da auch den Mehrwert habe…
Ich denke, je mehr und je intensiver man am Gigen interessiert ist, desto schwieriger wird es IMO auch, sich einen Profi leisten können zu wollen. Die Altherrenband, die alle 2 Jahre mal den eigenen Geburtstag beschallt, soll sich jemanden holen, der dafür sorgt, dass diese wenigen Mal hier auch zu einem schönen Erlebnis werden. Da macht IMO tatsächlich Sinn, aber das „rechnet“ sich irgendwann dann doch nicht mehr, wenn aus Hobby, so etwas wie „Amateur Unterhaltungsdienstleistung“ wird. Da braucht man dann andere kreative Lösungen.
 
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Danke. Ich möchte daran erinnern, dass ich einen ganzen Thread lang keinen Betrag, den ein Mischer kosten soll/darf, genannt habe und sehe die Geldseite wie 'mfk0815'.
Ich denke, ich kann sehr gut einschätzen, wann und unter welchen Umständen welche Sorte Tontechniker der Richtige ist und was das dann kosten darf.
Ich wollte hier nur aufzeigen, dass Berechnungen anhand von „Gage“ für eine Hobbyband sehr sagen wir mal 'eindimensional' sind.

Gegenmodell oder besser „Mitmodell“ zur gediegenen Altherrenband ist, und das wurde bisher gar nicht erwähnt, der „Altherrenmischer“. Ja den gibt‘s auch:

Früher mal einige Jährchen Profi gewesen, dann gemerkt, dass man nicht touren kann, bis man umfällt, vielleicht auch einen Job in der Branche gehabt und weil man gemerkt hat, dass nur der Schreibtischjob einem nicht ausfüllt, nebenher das Mischen nie aufgegeben. Inzwischen Ü50 mit mehr Geld und mehr Freizeit ausgestattet noch mal zum Privatvergnügen ein komfortables, Les Paul entsprechendes Mischvergnügen gekauft nebst einem Satz mikrofonischer Kostbarkeiten. Der Typ wird, wenn Herz und Verstand passt, die Altherrenband auch glücklich machen ohne idiotische „Gagenverhandlungen“. Dem wird man mit den oben zu lesenden „Berechnungen“ allerdings komischerweise nie begegnen oder ihn spätestens an der Stelle in die Flucht schlagen. ;)
 
Grund: Interpunktion, Satzbau und Ausdruck verbessert
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Interessantes Thema. Ich habe eine Cover-Band in genau dem Thema unterstützt, als ich anfing mich mit Recording zu beschäftigen. Erst ging es nur um den Sound im Proberaum. Weil das klappte dann auch um die Auftritte. Ich habe dann nach und nach auch die komplette PA, Mixer (Soundcraft Ui24r), Mikrofone, Kabel etc. gestellt, weil ich mir das Zeug gekauft habe um meinen eigenen Probe-Hobby-Licht-Raum zusammenzustellen.
Die Einnahmen wurden zu gleichen Teilen geteilt.
Ich habe sehr viel in der Zeit gelernt und mich auch mit Online Kursen weitergebildet.

Habe auch ab einem gewissen Zeitpunkt versucht das Coaching zu übernehmen, um mal Linie in die Truppe zu bekommen… u.a. mal mit Workshop und gemeinsam über Wünsche und Ziele reden, damit mal jeder weiß wo er steht und wie man das in der Band auf einen Nenner bekommen kann…. das erwies sich aber als schwierig bis unmöglich.

Und hier sind wir auch beim Problem, dass entstehen kann, wenn jemand anderes als die Band selbst an den Reglern steht.
Plötzlich kann es nämlich sein, dass der Typ an den Reglern euch Anweisungen gibt, damit das Endergebnis was taugt. Und die gilt es dann mit Vertrauen auch umzusetzen.
Laut kann jeder, aber daraus dann einen definierten Sound zu machen, der dann auch in jeder neuen Lokation funktioniert ist dann doch nicht mit ein paar Regler bewegen getan.
Um es auch wirklich gut zu machen, sollte meiner Meinung nach ein klares Konzept geben, wie die Band rüber kommen soll, die Songs müssen einzeln durchgesprochen und gemeinsam geprobt werden. Es müssen dafür ggf. Cue-Listen angelegt werden etc. etc. Insbesondere wenn man Funktionen aus dem Digitalmixer nutzt, wie Filter, Effekte, etc. Die Instrumente mal zwischendurch wechseln, usw. Alles Dinge, die Zeit beanspruchen. Aber sonst klingt alles durchweg gleich und am Ende Langweilig.
Das passiert, wenn man den analogmixer einmal einstellt und dann nichts mehr daran ändert.

Wenn die Band allerdings unzuverlässig ist und den Menschen an den Reglern eben nur als solchen sieht der auftaucht wenn mal
ein Gig ansteht, die Arbeit nicht würdigt und ihn nicht als jemanden, der aus den Individuen einen Gesamtsound macht, nutzt es wenig. Dann könnt Ihr euch das Geld sparen.

Mein Tipp lautet also, wenn es einer aus der Band macht, dann muss sich dieser auch die Zeit dafür nehmen, den individuellen Songs Rechnung zu tragen. Hierbei kann ein digitales Mischpult helfen, beziehungsweise ist meiner Meinung nach sogar unersetzlich.
Set it and forget it für 2h ist da einfach nichts …
Wenn es jemand externes machen soll, dann vertraut ihm auch und setzt seine Anweisung um. Setzt euch mit ihm zusammen und besprecht wirklich alles notwendige.
 
Grund: Typo
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Und hier sind wir auch beim Problem, dass entstehen kann, wenn jemand anderes als die Band selbst an den Reglern steht.
Plötzlich kann es nämlich sein, dass der Typ an den Reglern euch Anweisungen gibt, damit das Endergebnis was taugt.
Ich würde das wohl anders formulieren:
Und hier gibt es eine Chance, dass entstehen kann, wenn jemand anderes als die Band selbst an den Reglern steht. Plötzlich kann es nämlich sein, dass der Typ an den Reglern euch Hinweise gibt, damit das Endergebnis besser wird.
Es ist ja ein Irrglauben, jemanden in das Team der Band zu integrieren, ohne dass sich etwas an dem Team ändert. Das wäre wie wenn man glaubt, dass die ursprüngliche Band immer noch das selbe machen kann wenn man plötzlich einen neuen Musiker dazu nimmt. Diese Situation versteht ein jeder recht schnell, aber ein Tontechniker, speziell ein kreativer und ambitionierter, wird immer auch versuchen einen Einfluss zur Verbesserung des Bandsounds zu haben. Das ist aber kein Problem, sondern ein Vorteil.
Selbst wenn ich nur zu einem Konzert geholt werde, pflege ich das, was mir auffällt, auch der Band zu sagen. Denn ich habe über die Jahre gelernt, dass man mit konstruktiver Kritik bei einer Band immer auf offene Ohren stoßen wird, so lange man das als respektvolle Vorschläge formuliert. Denn das ist meisten auch ein Door-Opener für eine längerfristige, und intensivere Zusammenarbeit.
 
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Das mit der Disziplin ist aber wieder ein gaaanz anderes Thema. Ich hatte mal (ganz kurz:cool:) mit einem Gitarristen zu tun, der es geschafft hat, in der kurzen Zeit von Aufbau seines Amps bis zum Souncheck seine unmittelbare Umgebung in eine Müllhalde zu verwandeln....;)
 
Ich hatte mal (ganz kurz:cool:) mit einem Gitarristen zu tun, der es geschafft hat, in der kurzen Zeit von Aufbau seines Amps bis zum Souncheck seine unmittelbare Umgebung in eine Müllhalde zu verwandeln....
Da möchte man gar nicht wissen wie es in dessen Kopf aussieht :biggrinB:
 
Ich weiß es auch nicht, denn beim nächsten Gig mit der Band war er nicht mehr da. 'Geschafft' als Musiker haben’s in meiner Erlebniswelt nur die, die extrem diszipliniert und gut organisiert waren auch wenn sie auf der Bühne den wilden Mann gegeben haben. ;)
 
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Ich sag mal so: Aufstellung mit Vorteil und Nachteil anfertigen und dann überlegen, ob es einem das Geld wert ist.
Ich selber spiele in einer Hobbyband, mische bei Gigs bis 50 PAX selber, kann auch nen ganz guten Sound rausholen, aber niemals das, was ein guter Tech rausholt. Selbermachen ist mehr Aufwand, macht keinen Spaß und lenkt vom Musizieren ab. Die Lautheit und den guten Sound, den unser Tech rausholt, der die größeren Dinge macht, bekomme ich mangels schnellem Zugriff auf das Pult auch nicht hin. Hier zahlen wir für den Tech den Freundschaftspreis von 200€, er hilft beim Aufbau, Abbau, macht den Soundcheck uswusf. Das gibt es auch für weniger Gage, wenn jemand neu auf den Markt kommt, unser Tech ist aber schon lange dabei! Uns ist es das jedenfalls wert. Wir gehen halt mit weniger Gage raus, hatten aber Spaß und das Publikum auch! Du kannst so gut spielen wie du willst…wenn es sich nach draußen sch… anhört, kommt die Hälfte der Leute beim nächsten mal nicht mehr.

In der Semiprofessionellen Band haben wir einen festen Tech, der uns bei der Auswahl von Komponenten für einen Schnellaufbau (6 Leute, alle Vocals, zig Instrumente, Aufbauzeit 3 Minuten) geholfen hat, uns immer mischt und unsere Songs auswendig kennt. Da wir ihn für alle Gigs (ca. 50 Stück) engagieren, hat er uns einen guten Festpreis gemacht.
 
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Ich denke das es auch eine Rolle spielt, wohin die Band kommen will. Wer natürlich nur für Hobby und Spaß spielt braucht auch keine teuren Profi. Dem reicht auch eine befreundete Musikerin, die das für ein paar Bier macht.

Wenn aber ein Band erfolgreicher werden will, kommt sie um einen wirklich guten Sound nicht herum und somit auch nicht um einen Profimischer. Wie hier schon gesagt wurde reicht es eben nicht nur sehr gut zu spielen sondern bei dem Ziel erfolgreich zu werden braucht es auch einen guten Sound. Vor über 20 - 30 Jahren waren die Gäste noch recht tolerant wenn es mal nicht perfekt war, aber heutzutage sind die Ansprüche gestiegen. Im vergleich zu früher ist heute eine brauchbare PA (100 - 150 PAX) erschwinglich und transportabel. Das Problem daran sind weniger die Kosten für die PA, sondern den richtigen Bediener/in zu finden. In meinem Beruf in der Metalbranche sage ich immer: "Eine gute Fachkraft kann auch auf einer schlechten Maschine arbeiten." Und genau da kommt der Profimischer ins Spiel. Die Tücken der digitalem Mischpulte sind gar mannigfaltig, wie hier schon in zahllosen Threads zu lesen war. Viele Einstellmöglichkeiten eröffnen auch viele Fehlerquellen. Natürlich kann man sich da einarbeiten, aber das sehe ich genau so, wie wenn jemand ein Instrument lernt. Gitarre fürs Lagerfeuer hat man recht schnell drauf, aber geht es dann ans eingemachte trennt sich die Spreu vom Weizen. Genau so ist es mit der PA-Technik. Wer es richtig machen will, der muss auch viel üben, lernen und testen. Das ist der Punkt an dem sich der Profi von dem Hobbymischer abhebt.
Will die Band also Erfolg, brauch sie einen Profi der eben seine Erfahrungen und die investierte Zeit sich auch zahlen lassen will. So ne Profiband spielt ja auch im seltensten Fall (wenn überhaupt) für den Hut. Die wollen schließlich davon leben. Aber das geht eben unterm Strich nur, wenn ALLES passt, Musiker und Sound. Dazu kommt dann noch das Licht, das ja auch bedient werden will und somit ähnliche Kosten verursacht wie die PA.
Will eine Band also Erfolgreich werden, dann wird sie dafür auch entsprechend in Vorleistung gehen müssen.

Und dazwischen gibt es fast unendliche Abstufungen, mit welchem Anspruch die Band an ihr Hobby/Beruf(ung) ran geht. Somit sehe ich das wirklich so, das die Qualität des FoHlers eben auch seinen Preis hat. Welche Qualitätsstufe man haben will, muss man für sich selber entscheiden. Ich kann mit nem "Twizzy" zur Arbeit fahren aber auch mit nem "Tesla". Ich kann mir jemand holen der die Basics am Mischpult hin bekommt, oder ich hol jemand der alle Frequenzen perfekt aufeinander abstimmen kann und schon zwei Stunden vor der Band den Raum einmisst. Alles eine Frage des Geldes und des Zieles das man erreichen will.


In meiner Band (ist zwar nicht meine, aber ich sag das mal so) war mir wichtig, das der FoHler mit dem X32 klar kommt und ich da nicht ständig hin und her rennen muss weil er irgend eine Einstellung nicht findet. Den Sound sollte er so hinbekommen, das man alle 3 Instrument gut wahrnehmen kann und vor allem den Gesang versteht (sind deutsche Texte). Wenn er mehr kann wäre das schon ein Bonus.
Wenn sich eine Band darüber im klaren ist, was sie will, dann ist es auch möglich jemand gezielt zu suchen und zu finden. Okay, das mit dem finden hört sich hier leichter an, als es wohl in der Realität ist.
 
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Eine gute Fachkraft kann auch auf einer schlechten Maschine arbeiten." Und genau da kommt der Profimischer ins Spiel. Die Tücken der digitalem Mischpulte sind gar mannigfaltig, wie hier schon in zahllosen Threads zu lesen war.
OK, hier klingt etwas an, was ich in dieser Form im Musiker-board schon öfter gelesen habe, und für mich immer so ein wenig nach 'urban legend' klingt oder zumindest einen „stimmt aber stimmt auch nicht“ Impuls bei mir auslöst:
Zunächst mal sind diese drei Sätze so ein bisschen unglücklich mit einander verknüpft.
Zum ersten Satz
1. Für die Aufgabe „Mische eine Rock(im weitesten Sinn)-Band in einer kleinen location
gibt es ab der Liga X32-Compact/Qu16/QL1 kein „schlechtes“ Pult mehr es sei denn es ist kaputt. Diese Gerätschaften besitzen genug Hardwarebedienelemente um komfortabel eine Band zu mischen. Dazu ist im Rechner dieser Pulte alles Handwerkszeug vorhanden um diesen Job zu erledigen. Kleiner im Sinn von weniger hardware würde auch gehen, ist aber immer mit dem Vorbehalt verbunden, dass das auf der Bedienseite oft sehr individuelle Hardwareerweiterungslösungen auslöst, die man einem Anderen nicht so einfach überstülpen kann.
Also an dieser Stelle falscher Vergleich.
2. Betrachtet man ein PA-System als ganzes mit allen Teilen, sieht das anders aus. Da kann 'schlecht' zutreffen aber dann ist noch lange nicht geklärt, ob Satz 1 zutrifft oder nicht. Ich nenne mal wahllos ein paar Sachen, die auch der beste Tonmann nicht kompensieren kann:
2.1 Alles was zwar nicht kaputt ist aber nach den Regeln der Kunst sich als unzuverlässig entpuppen kann:
Billiges oder ungeeignetes Cat-Kabel, sehr günstige Mikrofonkabelchinafertigware, sehr billige Mikrostative mit geräuschigem Eigenleben u.s.w.
2.2 Für die gedachte Anwendung ungeeignete Lautsprecher wobei 'ungeeignet' ein sehr weites Feld sein kann:
Unterdimensioniert, nicht geeignet um im jeweiligen Kontext Stimme verständlich über die Band zu kriegen auch wenn alle anderen Optionen schon ausgeschöpft sind, nicht sinnvolle Direktivität und fehlende Optionen zur Positionierung u.s.w. da gibts Grenzen unterhalb derer auch der Beste nichts reißen kann.
2.3 Arrangement der Songs. Song, Text und spielerische Qualitäten konnen OK sein. Trotzdem kann ein Arrangement für das live Spielen eines Songs so sein, dass er durch Mischen einfach nicht zu retten ist und das kann man bei einem Soundcheck zwar ansprechen aber in der Regel nicht auf die Schnelle ändern.
Zum zweiten Satz:
Der Profi könnte jetzt schon ins Spiel kommen allerdings ist dabei eben das Mischpult das vermutlich kleinste Problem. Wir ignorieren mal die unter 2. vorhandenen Fehler. Dann wäre die nächste Aufgabe, mit der Band zusammen all die Dinge zu optimieren, die vor dem Soundcheck verbesserbar sind:
Lautsprecherpositionierung + System-EQ
Instrumente: Saiten? Felle? Stimmung? Dämpfung? Batterien?
Backline: Lautstärke, gewählte Sounds und Positionierung,
Mikrofonauswahl und Positionierung u.s.w.
Monitoring: wenn kein inear Monitorboxen-Positionierung und EQ
Der beste Sound ist vor allem Folge von guter Vorbereitung im Dialog! Nicht von Mischen.
Zum dritten Satz:
Ein Profi aber auch ein leidenschaftlicher, fleissiger und routinierter Amateur kennt sich mit Deinem X32 so aus, dass er ein sinnvoll vorbereitetes showfile hinein lädt und seinen Job macht. Nix Tücken. ;)
 
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aber auch ein leidenschaftlicher, fleissiger und routinierter Amateur kennt sich mit Deinem X32 so aus, dass er ein sinnvoll vorbereitetes showfile hinein lädt und seinen Job macht. Nix Tücken. ;)
Als Amateur habe ich zwar sehr selten auch mal ein X32 unter den Griffeln, mische aber ansonsten mehrmals pro Monat voll analog, auf Equipment, das die Profis inzwischen abgelegt haben. Dazu gehört natürlich nicht nur Faderschieben, sondern der richtige Aufbau der kompletten Anlage, denn das ist letztlich, was dann für einen vernünftigen Sound sorgt. Digitalkonsolen von A&H, Soundcraft und Yamaha kenne ich nur vom Sehen aus der Ferne. Die sind halt als "Hobby" noch etwas zu teuer. Und "nur Faderschieben" am X32 kann deshalb bei mir auch kein guter und routinierter Job sein.

Genau das wird auch das Problem sein, wenn eine "Hobby"-Band einen "Hobby"-Tonmann sucht. Der stellt sich dann nicht mal privat ein 8000€-QL1 in den Proberaum, um darauf zu üben und dann Gigs damit zu bestreiten. Wer geübt mit dieser Gewichtsklasse und dem ganzen Drumherum umgehen kann, ruft auch entsprechende Preise auf. Ich wurde schon von gemeinnützigen Organisationen gegen Spesenerstattung für ein QL5 angefragt, aber ich sehe nicht, wie ein solches Einmal-im-Jahr-Gig mit null Erfahrung auf diesem Equipment funktionieren soll. Natürlich weiß ich, warum ich gefragt werde (mein Sound) und weil die Leute, die regelmäßig mit so etwas arbeiten, gutes Geld kosten.

Also nicht nur Hobby-Bands haben Probleme Tontechniker zu finden, auch spendenfinanzierte Veranstalter sind geizig. :D
 
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1. Für die Aufgabe „Mische eine Rock(im weitesten Sinn)-Band in einer kleinen location
gibt es ab der Liga X32-Compact/Qu16/QL1 kein „schlechtes“ Pult mehr es sei denn es ist kaputt.
Da hast du grundsätzlich recht, wenn ich mich da auch anscheinend missverständlich ausgedrückt habe. Ich hab da nicht vom Mischpult selber geredet, sondern eben vom Umgang damit. Außerdem gehst du da von einem Digitalpult mit Fadern aus, was ist aber mit den Tablettpulten oder gar analoge Gerätschaften? Spätestens bei den Analogen sollte man wissen, wann man welche Frequenz beschneidet oder anhebt, denn da gibt es meist (wenn überhaupt) nur eine parametrisch Klangregelung. Die Tabletbedienung der Mischpulte ist eher unübersichtlich un benötigt meiner Erfahrung nach deutlich mehr Zeit zum einarbeiten. Ich muss aber auch sagen , das bei den UI Teilen von Soundcraft die Tabletlösung ziemlich gut gelungen ist, gerade für Einsteiger. Ist zumindest meine Meinung.
Genau in dieser Vielfalt der Einstellmöglichkeiten kann man schnell nen Fehler machen nach den man danach sehr lange sucht.

Die PA als ganzes bietet ein Unzahl an möglichen Fehlern auf. Da jetzt drauf ein zu gehen würde hier jeden Rahmen sprengen, aber das ist dir sicher auch klar.
Genau an diesem Punkt aber merkt man recht schnell den Unterschied zwischen dem Profi und dem Amateur FoHler. Ein Profi kann auch aus einer schlechten Anlage noch etwas rausholen, auf jeden Fall viel mehr als ein Amateur. Und hier passt wiederum mein Satz mit: "Eine gute Fachkraft kann auch auf einer schlechten Maschine arbeiten." Ich sage nicht das aus 2x 150 Euro Topteile ein guter Mischer eine typische Rockband gut abmischen kann. Das geben die Boxen einfach nicht her. Er kann sie aber an ihre ideale Leistungsgrenze bringen, so das sie das bestmögliche Ergebnis herausstellt (was trotzdem noch unbefriedigend sein wird). Die meisten Amateure (einschließlich mich) würden in diesem Fall wohl aufgeben und sagen, das es mit diesem Zeug einfach nicht geht; womit sie nicht mal unrecht hätten.

Und bei den weiteren Punkten von dir sehe ich das genau so. Ein Erfahrener Faderschubser wird für all die Probleme eine Lösung finden, auch wenn sie meist eher was mit Mac Gyver zu tun hat als mit Musik. Den Mikroständer mit Gaffa fixieren, das Wackelkontakt Kabel nachlöten, etc. Da spiegelt sich ja gerade die Erfahrung des Profis und genau das ist ein wichtiger Teil, warum sie einfach mehr kosten (es gibt natürlich Ausnahmen). Profis erkennen die Fehlerquellen und können diese dann auch beheben oder zumindest lindern.
 

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