Wie geht ihr ran um ein Solo zu komponieren

ginod
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Ich wollte mal fragen was ihr so macht wenn ihr ein Solo komponieren wollt. Also ihr habt ne Akkordfolge und wollt jetzt in Solo dazu machen wei geht ihr vor.
Ausm Gefühl ? mit Pentatonik ? wie entscheidet ihr welche Pentatonik am bestne passt ?
Tonleitern ? wenn ja sucht ihr eine Tonleiter in dem alle Töne der Akkordfolgen drin vorkommen oder wie ?

und wie funktioniert genau Appregions ? Sucht man sich aufm Griffbrett einfach willkürlich die Töne zusammen die in der Akkordfolge drin sind ?

Legt ihr einfach los ? oder macht ihr euch erst einen Plan aller ERic Clapton ? (ein Solo brauch Anfang Ende und Schluss wie eine GEschichte ? )
 
Eigenschaft
 
Würd mich auch mal interessieren.... Muss mir n Solo ausdenken zu Hells Bells, hab auch schon was im Kopf, aber ich weiß ned, was cih dann auf der Gitarre greifen soll.
 
Ich schau in welcher Tonart es ist. Dann mach ich ne Melodie zum mitpfeifen mit schön vielen Vibratos und bendings die auf Pentatonik basiert, dann kommt ein Hauptteil (komplexere Melodie), ein kleiner shred o.ä. , ein Höhepunkt (laaaanges, langsames Bending in der Region um den 22. Bund), dann eine kleine Melodie nd mit einem langen Bending zurück zum Grundton, ende.

Is nur ein Beispiel für ein Solo wie man es aufbauen kann.

Ich brauch halt ewig um halbwegs gute Melodien hinzubekommen . . .
 
Woher weiß ich denn welche Tonart?
 
Über sowas kann man ein Buch schreiben, aber nur kurz my 2 cents:

Theorie: Wenn du eine Akkordfolge hast, kann man das meist einer (oder zwei) Tonarten zuordnen. Dementsprechend weisst du auch welche Pentatonik oder welche Arpegios passen. Würde dir also unbedingt empfehlen, dir ein paar Harmoniekentnisse anzueignen.. viel brauchts dazu nicht.

Das mit der Theorie klappt einfach immer, vornweg würd ich aber folgendes machen: Gitarre in die Hand nehmen, Kopf ausschalten, Backing anhören und drauflosspielen! Ev. auch mal die Gesangmelodie nachspielen, oder ein kleines, prägnantes Lick daraus, das jeder erkennt, danach kannst du es ausschmücken.

Fazit: Ein bisschen Theorie hilft dir enorm, aber verkrampf dich nicht darin und brich auch ruhig mal die "Regeln" :great:
 
Oh je. Ziemlich umfangreiche Frage. :)

Wenn es 'komponiert' ist, ist der Ausgangspunkt der gleiche, wie beim Improvisieren.

1.) Tonart finden
2.) Entsprechende Tonleitern wählen. Pentatonik, Dur- oder Molltonleitern, harmonisch Moll... was auch immer.
3.) Bei den Harmoniewechseln auf die Grundtöne achten. D.h. sich im Spiel darauf beziehen oder drauf enden. Z.B. C-Dur -> C. Oder aber auf den Tönen des entsprechenden Dreiklangs. Hier: c,e,g
4.) Nicht einfach nur Skalen rauf und runter dudeln, sondern Spannung erzeugen mit Sequenzen, Arps, Sweeps, Bendings, String-skipping und und und...

Was manchmal hilft ist auch ein 'Ziel' vor Augen (oder auf dem Griffbrett) zu haben, darauf hin spielen und ein Ende finden. :redface:

Is schwer zu erklären.
 
Schwierig finde ich es immer, den Punkt zum Aufhören zu finden. Wenn ich mit meinen Freunden zusammen spiele, habe wir meistens nur die Akkordfolge ausgemacht und wann ich dann loslegen darf, das Spielen selbst geht dann nach Gefühl. Nur dass wir dann zusammen weiterspielen, da müssen wir noch ein bisschen üben.:D
Um dieses Gefühl zu bekommen würde ich das vorschlagen, was SlashMeetsKirk gesagt hat. Schalt einfach die Anlage an und versuche bei allem, egal ob es dir gefällt oder nicht, mitzuspielen. Du wirst bald merken, welche Töne "passen" und welche nicht. :great:
Vielleicht bin ich auch einfach nur zu faul, Skalen zu lernen, aber ich finde, es geht auch so und du schulst auch dein Gehör dabei. Ich glaube, einem Solo tut es gut, wenn es spontan ist.
 
was ich noch nicht ganz verstehe ist wann man weiß welche Tonleiter denn passt.

Ich habe mal gehört, sie passt wenn die Töne darin vorkommen die auch im Akkord vorkommen oder in der gesamten Akkordfolge. Stimmt das ?

und das mit dem Dreiklang ist das der 1. der 3. und der 5. Abstand bzw. Intervall ? bzw.
ist
C , E, G ein Dreiklang ? ? und die passen auch wenn nehme ich an wenn man vom Grundton ausgeht.

Es ist halt so das ich nur mich bisher im gröbsten mit Pentatonik beschäftigt habe. Es ist ja auch nicht sehr schwer und hört sich auch gut an und bin damit auch schon ziemlich weit gekommen, weil ich die Pentatoniken verändere oder weil ich mir Licks einfallen lasse aus diesen Tönen. Problem ist nur, dass ich irgendwie das GEfühl habe nicht weiter zu kommen ! Ich spiele meistens meine Solos an einer Stelle des Griffbretts oder an 2 ! Kommt halt auf die Akkordfolge an wo ich die Pentatonik verschiebe. Offt lasse ich mir auch eine Melodie im Kopf einfallen und mache diese mit Hilfe von Intervallen oder mache die Gesangsmelodie mit Intervallen. Doch mich faszinieren Gitarristen die sich auf dem Griffbrett bewegen als hätten sie kein System, dabei hört sich aber alles super an.
 
ginod schrieb:
Problem ist nur, dass ich irgendwie das GEfühl habe nicht weiter zu kommen ! Ich spiele meistens meine Solos an einer Stelle des Griffbretts oder an 2 ! Kommt halt auf die Akkordfolge an wo ich die Pentatonik verschiebe. Offt lasse ich mir auch eine Melodie im Kopf einfallen und mache diese mit Hilfe von Intervallen oder mache die Gesangsmelodie mit Intervallen. Doch mich faszinieren Gitarristen die sich auf dem Griffbrett bewegen als hätten sie kein System, dabei hört sich aber alles super an.

Wenn du immer im gleichen Pattern hängen bleibst, probier mal folgendes: Spiel nur auf einer oder zwei Saiten dein Solo. Dann wirst du deine Hand schon bewegen, oder du machst ein geiles Frusciante-Solo mit nur wenigen, dafür geil platzierten Tönen. Nachher kannst du das Solo immernoch "bequemer" auslegen.

Was meinst du mit den Intervallen?

Weiter würde ich mal versuchen die sogenannten Targettöne herauszuhören. Gerade bei langsamen Akkordfolgen wirst du merken, dass gewisse Wechsel fast nach einem gewissen Ton schreien. Wichtig ist, dass der Ton dann auch kommt, wie ist egal. (per bending oder slide oder hammer-on..) Und bis zu diesem Ton kannst du in der Skala rumshreeden, das klingt dann meist sehr gut, wenn dann eben am Schluss dieser Ton kommt, den alle erwarten :great:
 
Also ich mach es so: beim Proben/Songwriting mit der Band auf die Tonlage achten und dann je nach Gefühl ein Gerüst aufbauen. Später dann mit "Spielereien" und Feinheiten ausschmücken, fertig!
 
hört es sich überhaupt anders an wenn ich die Töne, die ich eigentlich in der Patter spielen würde nur auf 2 Saiten spiele ? ich meine hört man überhaupt einen unterschied ?

Aber vielen dank für die Tipps
 
@ginod

Wenn Du genau die gleichen Töne spielst hört es sich natürlich genauso an.

Slashmeetskirk meinte, dass man mit der 1 oder 2 Saiten Methode nicht so schnell darin verfällt einfach Tonleiter rauf und runter zu dudeln, da Du dann ganz anders greifst oder Dich orientierst, als z.B. bei einem Dur-Tonleitern Pattern über alle 6 Saiten.

Ansonsten müsstest Du ziemlich krasse und schnelle Lagenwechsel machen, wenn Du dass gleiche auf einer Saite spielst.
 
GIbt vom Klang grundsätzlich kaum Unterschiede (generell zwischen den oberen 3 Seiten und den Unteren Drei... bzw Leerseiten klingen anders). Ich glaube diese "Übung" soll dich dazu bringen, sicher und intuitiv die Lagen zu wechseln und nicht die ganze Zeit in einem Pattern zu bleiben.
 
The Past Alive schrieb:
Also ich mach es so: beim Proben/Songwriting mit der Band auf die Tonlage achten und dann je nach Gefühl ein Gerüst aufbauen. Später dann mit "Spielereien" und Feinheiten ausschmücken, fertig!

kurz und bündig
genau so wirds gemacht;)
 
GC schrieb:
1.) Tonart finden
2.) Entsprechende Tonleitern wählen. Pentatonik, Dur- oder Molltonleitern, harmonisch Moll... was auch immer.
3.) Bei den Harmoniewechseln auf die Grundtöne achten. D.h. sich im Spiel darauf beziehen oder drauf enden. Z.B. C-Dur -> C. Oder aber auf den Tönen des entsprechenden Dreiklangs. Hier: c,e,g
4.) Nicht einfach nur Skalen rauf und runter dudeln, sondern Spannung erzeugen mit Sequenzen, Arps, Sweeps, Bendings, String-skipping und und und...

*zustimm*
Vorallem Spannung erzeugen find ich wichtig (Eine Art 'Spannungsbogen') D.h. für mich: langsam anfangen, schneller und komplexer werden und wieder chillig beenden.
Sonst erzeugt das allgemein keine vernünftige Stimmung IMO.
 
@t0b

Richtig. :great: Aber genau das ist die Kunst bzw. die Schwierigkeit.

Hilfreich ist auch noch das man sich einen zeitlichen Rahmen setzt. Beim Spielen in der Band genauso wie mit Backing-track oder zur CD. Z.B. Drei mal Refrain oder A-Teil oder ähnlich.
Sonst verleitet es in masslosem Gefidel zu enden.
 
ginod schrieb:
was ich noch nicht ganz verstehe ist wann man weiß welche Tonleiter denn passt.


Es kommt immer drauf an, in welcher Tonart das Stück geschrieben ist. Um das herauszubekommen, hilft es am besten, sich die Akkorde des Stückes anzugucken und dazu einen Quintenzirkel zu benutzen.

Nehmen wir z.B. mal die Akkordfolge Em, Bm, Am, Em.

Jetzt schaut man auf dem Quintenzirkel wo diese Akkorde zu finden sind.

Dazu muss man vorher wissen, das links von einer Tonart auf dem Quintenzirkel die Dominante zu finden ist ( also in der entsprechenden Tonart des Stückes die 5.Stufe ) und rechts der Grundtonart die Subdominate ( 4. Stufe ). Em ist dann die Tonika.

Sehr oft fangen Stücke auf mit dem Grundakkord der jeweiligen Tonart.

Also vermuten wir mal, dass in der Akkordfolge Em ( Anfangsakkord bzw. ) die Tonart ist, suchen dann Em auf dem Quintenzirkel, und siehe da, dort findet sich diese I-IV-V Akkordverbindung wieder.

Wenn wir jetzt noch die Tonarten nehmen, die über Em,Bm,Am stehen, haben wir schon sechs mögliche Akkorde für die Tonart E-moll.

Dasselbe gilt für alle anderen Tonarten.

Die meisten Songs haben in igendeiner Form diese I-IV-V Verbindung, man muss sich also nur die Akkorde eines SOngs anschauen und versuchen diese Verbindung auf dem Quintenzirkel ausfindig zu machen und die Tonika ( = Tonart finden ), und schon hat man die Tonart, in der man solieren kann.


Bei dem Beispiel Em kann dann z.B. die Em-Pentatonik bzw.G-Dur Pentatonik ( weil G-Dur die parallele Dur-Tonart ist, siehe Quintenzirkel ) nehmen.
 
Ich habe sau geile Ideen für Solos aber kann die einfach nicht umsetzen/aufschreiben. :(
 
SaitenSchamane schrieb:
Es kommt immer drauf an, in welcher Tonart das Stück geschrieben ist. Um das herauszubekommen, hilft es am besten, sich die Akkorde des Stückes anzugucken und dazu einen Quintenzirkel zu benutzen.

Nehmen wir z.B. mal die Akkordfolge Em, Bm, Am, Em.

Jetzt schaut man auf dem Quintenzirkel wo diese Akkorde zu finden sind.

Dazu muss man vorher wissen, das links von einer Tonart auf dem Quintenzirkel die Dominante zu finden ist ( also in der entsprechenden Tonart des Stückes die 5.Stufe ) und rechts der Grundtonart die Subdominate ( 4. Stufe ). Em ist dann die Tonika.

Sehr oft fangen Stücke auf mit dem Grundakkord der jeweiligen Tonart.

Also vermuten wir mal, dass in der Akkordfolge Em ( Anfangsakkord bzw. ) die Tonart ist, suchen dann Em auf dem Quintenzirkel, und siehe da, dort findet sich diese I-IV-V Akkordverbindung wieder.

Wenn wir jetzt noch die Tonarten nehmen, die über Em,Bm,Am stehen, haben wir schon sechs mögliche Akkorde für die Tonart E-moll.

Dasselbe gilt für alle anderen Tonarten.

Die meisten Songs haben in igendeiner Form diese I-IV-V Verbindung, man muss sich also nur die Akkorde eines SOngs anschauen und versuchen diese Verbindung auf dem Quintenzirkel ausfindig zu machen und die Tonika ( = Tonart finden ), und schon hat man die Tonart, in der man solieren kann.


Bei dem Beispiel Em kann dann z.B. die Em-Pentatonik bzw.G-Dur Pentatonik ( weil G-Dur die parallele Dur-Tonart ist, siehe Quintenzirkel ) nehmen.

Boor... Ich verstehe kein Wort ^^ ! Was ist ein Quintenzirkel ?

und was stellt das da ? http://www.hochweber.ch/theorie/quintenzirkel.png
 
Das ist ein Quintenzirkel:

http://de.wikipedia.org/wiki/Quintenzirkel

Der Quintenzirkel beschreibt die Verwandtschaftsbeziehungen der Tonarten. Sowohl Dur- als auch Molltonarten. Es ist im Prinzip ein Hilfsmittel um
a.) Tonarten zu finden
b.) harmonisch (im abendländlichen Sinne) klingende Harmonien fürs Komponieren zu finden
c.) die Beziehungen zwischen Dur- und Molltonarten zu verdeutlichen.

Der Abstand der aufgeführten Töne bzw. Tonarten ist jeweils eine Quinte. Daher auch der Name Quintenzirkel.
 

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