Wie kommt der Songwriter zu Künstlern?

Nachdem ich musikalisch breit interessiert bin (...), passe ich mich an das jeweilige Projekt an.

Stilistische Indifferenz und musikalische Profillosigkeit sind natürlich auch eine Art von Alleinstellungsmerkmal. Dass jemand "für seine Sache brennt" ist im Zeitalter der lauwarmer Fussbodenheizungen ohnehin ein romatischer Anachronismus ...
 
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Dann meint Lebensgefährtin: Such Dir eine Band, das ist Deine Passion

Aber nicht meine.

Diese Jahr im März bei Backstage Pro angemeldet: Nach 2 Wochen über 10 Anfragen erhalten und spiele jetzt bei einer professionell aufgestellten Band.

Das sind eben völlig 2 Paar Schuhe. Bands suchen auch hier Musiker und umgekehrt, aber schau nach, wieviele Anzeigen es in der Songwriting-Rubrik in der Musiker-Suche gibt - zur Zeit genau (m)eine:

https://www.musiker-board.de/threads/wer-erkennt-sich-hier-wieder.721890/

Beitrag automatisch zusammengefügt:

Stilistische Indifferenz und musikalische Profillosigkeit sind natürlich auch eine Art von Alleinstellungsmerkmal.

Die jeweiligen Bands und SängerInnen haben ja einen eigenen Stil und Geschmack und an den passen sich Songwriter an, versuchen sich hineinzuversetzen, was sie ausdrücken wollen und hören sich an, über welches Thema sie gern singen würden.
 
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Also ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn man mit anderen Musikern zusammen arbeitet, die Geschmäcker so weit auseinander gehen, dass es schwierig ist, etwas zu finden ist, womit man arbeiten möchte.

Dann hast du vermutlich nicht gezielt nach Leuten gesucht, die musikalisch ähnlich ticken wie du.

ich hab mit mindestens vier musikern zusammen gearbeitet, die fast allesamt behauptet haben, begnadete Musiker und Genies zu sein, ich fand deren Sachen um ehrlich zu sein, gar nicht geil.

Das ist kein Widerspruch. Begnadete Musiker können trotzdem einen ganz anderen Geschmack haben.

Sie wiederum fanden die Sachen, die ich gemacht habe auch Scheisse! Man müsste schon extrem ähnlichen Geschmack haben, damit man sich mit Musik und Texten die jemand anderer geschrieben hat, identifizieren kann.

Deswegen sollte man ja im Idealfall im Internet oder sonst wo Leute mit ähnlichem Geschmack suchen und nicht einfach Menschen, die einem sympathisch sind, zu einer gemeinsamen Tätigkeit überreden. Musiker, die Bands suchen oder umgekehrt oder Leute, die eine neue Band gründen wollen, inserieren ja überall.
 
Du kannst Labels natürlich immer noch mit Demos bemustern, allerdings passiert das Heute ausschließlich über einen Link via Mail zu deinem Soundcloud&Co-Kanal.
(Niemand haut sich noch irgendwelche Sachen auf den Rechner, schließt einen USB-Stick usw. an oder schmeißt irgendwo `ne CD rein).

Das war mir bewusst. Der Gedanke war einfach, dass eine physische Zusendung erstens mehr auffällt, zweitens ich mich mit einem eingeschriebenen Brief vergewissern kann, dass die Zustellung funktioniert hat und drittens ich die Wahrscheinlichkeit grösser eingeschätzt hab, dass es sich wer anhört. Wenn mal so ein Kuvert wo rumliegt, fragt der Nächste, der ins Büro kommt, was das ist und bekommt dann erzählt "Das hab ich mir schon angehört, gefällt mir aber nicht", der neu Dazugekommene, dessen Geschmack es eventuell trifft, will es sich dann aber vielleicht anhören. Von einem gelöschten E-Mail des Kollegen hätte der gar nicht erfahren.

Allerdings fürchten sich viele vor einem USB-Stick unbekannter Herkunft, weswegen ich dann erst recht nicht weiss, ob es angehört wurde.
Bei elektronischer Übertragung ist der Nachteil eben, dass die Server grosser Firmen oft hoffnungslos überlastet sind. So hab ich etwa kürzlich erlebt, dass exakt 72 Stunden und 8 Minuten nach meinem mail an ein grosses Label ein Fehlermeldungs-Mail eingegangen ist, wonach die Zustellung nicht funktioniert habe. Und es wird wohl noch öfter vorkommen, dass man das gar nicht erfährt und fälschlicherweise glaubt, dass der Empfänger den SoundCloud-Link nicht verwenden will oder - im Fall einer angehängten Datei, wo man nicht nachvollziehen kann, ob sie verwendet wurde - dass es nicht gefallen hat. Oft landen die mails aus unerklärlichen Gründen auch im Spam-Ordner, wo nicht jeder reinschaut. Jedenfalls hab ich von allen 15 oder 20 Musik-Labels, die ich kontaktiert habe, nur von einem eine Aktivität im entsprechenden SoundCloud-Link vermerkt, dafür gleich zweimal hintereinander und unmittelbar nach dem ich mein mail gesendet hab.

- I.d.R. will ein Label nicht "irgendwo Potential" erkennen wollen, sondern ein verdammt gutes bis nahezu perfekt ausgearbeitetes Demo, dass mit den Sachen des Labels und deren Künstler mithalten kann, dass man im besten Falle gleich an Produzent/Künstler XY weitergibt.

Und anscheinend hab ich da Glück gehabt und genau das erreicht, sonst hätte man mir wohl nicht geantwortet. Nur ist eben seltsam, dass das gleich angehört wurde und sonst von keinem Label. Neben der Urlaubszeit kann ich mir die ansonsten nicht stattfindenden Label-Soundcloud-Aktivitäten also nur damit erklären, dass sie meine mails nicht erhalten oder konsequent löschen.
Nachdem derjenige, der mir geantwortet hat, eben immer wieder mit bekannten Grössen auf der Bühne steht, haben sich gleich neue potentielle Möglichkeiten ergeben, soll heissen: Das, was ich geschickt hab, passt nicht zu denen, aber ich kann jetzt gezielt für deren Stil versuchen, etwas zu entwerfen.

In einem Fall hab ich direkt das Management einer bekannten Band angeschrieben und 3 Plays registriert, eine aus dem Ort des Managements, 2 aus dem Ort der Band und alle 3 am selben Tag und wieder unmittelbar nach dem ich es gesendet habe.
Am nächsten Tag hat mir das Management dankend mitgeteilt, dass die Band alles selber schreiben möchte, immerhin scheint es aber gefallen zu haben und vom Management für weiterleitenswert empfunden worden zu sein.

Ich werde wohl alle mails, die nach 2 bis 3 Wochen kein Play auf SoundCloud zur Folge haben, nochmal senden. Ist eben eine Lotterie.
 
Auch wenn es hier doch etwas Gegenwind gab / gibt, finde ich dein Anliegen schon klar und auch vollkommen nachvollziehbar.
Während es im Pro Bereich ganz normal ist, dass Songs und Texte von oder in Zusammenarbeit mit dritten geschrieben werden, gilt das im Amateur-Bereich oft als Schande.
Um im Amateurbereich an Kunden für deine Dienstleistung zu kommen, muss man deshalb entweder lange suchen oder viel Überzeugungsarbeit leisten. Ansonsten ist die sinnvollste Zielgruppe eben das Profilager. Allerdings arbeiten die in der Regel eben auch mit Profis zusammen. Als Außenstehender würde ich vermuten, dass da das meiste über Empfehlungen und Erfahrungen geht. Man möchte sich einen Hit einkaufen und nicht 3 Anläufe benötigen, bis etwas Passendes dabei sein könnte. Dazu kommt, es sicher nervig ist, mit einem unerfahrenen Anfänger Gagenvorstellungen, Verschwiegenheitsvereinbarungen, Rechtliches und sonstige Verträge zu klären.
Daher kommt hier im Thread auch immer wieder die Frage nach Klangbeispielen auf. Wer in dem Bereich etwas anbieten will, muss schlichtweg sein Handwerk verstehen. Wenn man unvoreingenommen ran geht, kann man das auch unabhängig vom eigenen Geschmack beurteilen. (Dass du hier nichts veröffentlichst, ist für mich aber auch nachvollziehbar).

Ich würde deshalb aber auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass die Antwort, die du erhalten hast, einfach eine höfliche (Standard-)Absage war. "Wir behalten Sie im Hinterkopf und melden uns gegebenenfalls." Muss natürlich nicht sein und ohne deine Werke zu kennen, kann man ja nicht beurteilen, ob es qualitativ überhaupt passen würde. Es ist immer ein schmaler Grat zwischen nötigem Selbstvertrauen und Hartnäckigkeit einerseits und Selbstkritik andererseits. Die ins lächerliche gezogenen Casting Kandidaten glauben auch alle fest an sich und sind sich sicher, dass sie auf jeden fall was erreichen können, wenn sie nur dran bleiben.
Damit will ich nicht sagen, dass du zu schlecht bist, um im professionellen Bereich erfolgreich zu sein. Wie sollte ich das auch beurteilen können? Aber um Enttäuschungen vorzubeugen, würde ich persönlich mich zumindest immer wieder selbstkritisch hinterfragen.

Das MB ist ein tolles Forum. Aber ich wäre in deiner Situation jetzt auch nicht sicher, ob die Diskussion über deine Klangbeispiele jetzt zielführend wäre. Wenn du aber konstruktives Feedback möchtest, könntest du auch den Adressaten fragen, der dir geantwortet hat. Damit outest du dich zwar als Anfänger, aber du kannst vielleicht einiges lernen und dich weiter entwickeln. Ich würde ihn vielleicht anrufen und ihn um ein gnadenlos ehrliches Feedback bitten.

Wie auch immer, ich wünsche dir jedenfalls viel Erfolg.
 
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Ich würde deshalb aber auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass die Antwort, die du erhalten hast, einfach eine höfliche (Standard-)Absage war. "Wir behalten Sie im Hinterkopf und melden uns gegebenenfalls."

Zweimal wurde mein mitgesendeter Link innerhalb einer Viertelstunde verwendet und danach wurde gleich geantwortet. Ich hab dann gleich noch was hingesendet, was ebenfalls zweimal angehört wurde, und auch geschrieben, dass ich "ein Neuer" bin, weil man sich nicht an meine E-Mail-Adresse erinnern könne und ich gefragt worden bin, ob ich schon mal Kontakt mit denen gehabt hab.
Dann hab ich noch ein zweites mail erhalten, in dem ich um die Bekanntgabe meines Nachnamens gebeten wurde (Telefonnummer war bereits im ersten mail dabei). Dann wurde mir mitgeteilt, dass sie sich melden, wenn sie passende Leute finden und wenn der Song dann noch zu haben ist und ich mit den gefundenen Interpreten einverstanden bin, stehen die Chancen gut. Ich hab dort vorher auch noch nie hingeschrieben, bin also nicht als Stalker in Erscheinung getreten, den man abwimmeln müsste - wie ich überhaupt erst seit Kurzem an Verlage schreibe.

Muss natürlich nicht sein und ohne deine Werke zu kennen, kann man ja nicht beurteilen, ob es qualitativ überhaupt passen würde.

Ich schätze die Situation so ein, dass Inhalt und Stil nur funktionieren, wenn die richtigen Leute das übernehmen, was beim Mail-Beantworter auch so rübergekommen ist. Deswegen freut es mich ja, dass ich nun die Option habe, dem was zu schicken, was viel einfacher zu vermitteln ist.

Nachdem von den ganzen Labels überhaupt nur eines meinen SoundCloud-Link verwendet hat, kann ich mir die Situation immerhin mit einer 100prozentigen Beantwortungsquote der Label-Hörerschaft schönreden.

:D
 
Statistik ist was Feines :D
 
Ist doch alles gesagt hier, oder?

hier ab 07:15 noch mal - Schwerpunkt “Producing”, aber die Tipps gelten so durchaus allgemeiner finde ich:
 
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Ich hab mir sogar das ganze Video angesehen, weil es angenehm ist, dem beim Reden und Gittare spielen zuzuhören. Im Prinzip mache ich eh viel von dem, was er empfiehlt. Ich hab hier nur nicht jedes Detail meiner Aktivität wiedergegeben. Letztlich ist das aber alles wieder nur eine Darstellung des miserablen Status Quo.

Mal ein Vergleich aus einem ganz anderen Lebensbereich:
Es gibt etwa immer wieder mal den Vorschlag, das Wählen über den Computer oder das Smartphone zu ermöglichen, was dann schon mal mit der Begründung abgelehnt wird, dass Wählen früher was Besonderes war, wo man sich schön angezogen hat und ins Wahllokal gegangen ist und es wäre unwürdig, wenn dann jeder einfach in der Unterhose aus dem Bett an einer Wahl teilnehmen könnte, weil man den Wert des Wahlrechts so gar nicht mehr schätzt. Unabhängig davon, was man aus anderen Gründen (technische Manipulationsmöglichkeiten, Cyber-Sicherheit, Privatsphäre) davon hält, spiegelt die oben genannte Einstellung aber genau diese Haltung wieder, die ich auch hier wahrnehme: Warum soll der einfach so ohne Vernetzung und vorherige Live-Tätigkeit Songs unterbringen, wenn wir's auch so schwer gehabt haben? Ich bin nach wie vor der Meinung, dass es möglich sein muss, ohne jemals irgendwas mit Musikern zu tun gehabt zu haben, unkomplitziert mit einer Website oder App an nach Material suchenden Interpreten zu kommen - direkt und ohne Zwischenstelle wie eines Managers oder Verlags. Vielleicht gründe ich ja wirklich selbst noch sowas. Nach meiner Vorstellung würde man dann in sein Profil Lieblingsbands, eigene Zielsetzungen und Ähnliches eintragen, sodass ich - wenn ich einen Song vermitteln will - eine Suche starten kann, bei der ich zum System sage "Zeig mir alle User, die Band oder SängerIn x als Vorbild haben, die die grosse Bühne suchen, kommerzradioaffin und für fremde Songwriter offen sind" (nur als Beispiel).

Zur Zeit gehe ich eben den klassischen Weg und hab inzwischen auch 2 Absagen kassiert, eine weil es als "unspannend" empfunden wurde, eine weil man nichts Deutschsprachiges produzieren will. Und bei dem Verlag, bei dem einmal nach 3 Tagen und 8 Minuten von meinem Mail-Anbieter die Nachricht gekommen ist, dass die Zusendung fehlgeschlagen ist, ist es auch beim zweiten Versuch wieder so gewesen, diesmal nach 3 Tagen, 2 Stunden und 8 Minuten - bis auf die 2 zusätzlichen Stunden also wieder genau gleich. Falls jemand eine Idee hat, wie sowas zustande kommen könnte, bin ich neugierig.
 
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Was Du suchst heißt Soundcloud und Instagram und hilft jungen kreativen Musikern seit Jahren sich zu vernetzen, ne Basis aufzubauen, Erfolg zu haben. Die machen das halt einfach.
 
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Ich bin nach wie vor der Meinung, dass es möglich sein muss, ohne jemals irgendwas mit Musikern zu tun gehabt zu haben, unkomplitziert mit einer Website oder App an nach Material suchenden Interpreten zu kommen

Da schätzt du meiner Ansicht nach den Entstehungsprozess von Popmusik unrealistisch ein. So entsteht Musik in der Regel nicht, sie entsteht anders. Diese unrealistische Einschätzung beruht - auch hier nur meine Ansicht - auf einer falschen Einschätzung, wie Musiker/Künstler/Kreative miteinander kommunizieren. Du wünschst dir eine voraussetzungslose digitale Kommunikation mit Interpreten deiner Werke, die dir die Phase der Kaltaquise erspart. Soundcloud etc. gibt es zwar, aber viel kommt bekanntermaßen dabei nicht rum.

Nur zur Klarstellung: ich will deine Herangehensweise nicht abwerten, aber ich denke, dass du dir als Songwriter selbst im Weg stehst. Wenn du dich den Marktmechanismen anpasst, also vielseitige persönliche Kontakte knüpfst, wirst du erst dein Potential ausschöpfen können.

Du musst mir nichts glauben, ich bin generell kein großer Freund von Aufnahmen. Und ich bin schon gar kein Produzent. Aber ich habe früher oft mit prof. Popmusikern unter Livebedingungen zu tun gehabt und habe mir oft gedacht, wie viel besser es wäre, wenn da ein ordentlicher Songwriter den Leuten was optimal auf den Leib geschrieben hätte. Für dein dein Ziel, ein erfolgreicher Songwriter zu werden, gibt es höchstwahrscheinlich durchaus Bedarf und eine Marktnische. Aber aus meiner Erfahrung heraus kann ich dir sagen, dass du mit der eingangs zitierten Meinung auf dem Holzweg bist. Trotzdem aber natürlich viel Erfolg, wie auch immer dein Weg aussieht.

Beteilige dich doch gerne mal im Songwriting-Unterforum, da bist du als angehender professioneller Songwriter extrem am richtigen Ort.
 
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@HaraldS Es kommt bei Soundcloud und so schon was rum. Wenn Du auf all den komischen Plattformen Likes und Follower hast, bist Du interessant. Dann wollen andere Dein Rezept. Das ist schon irgendwie seltsam.
Ein Freund und Mitmusiker ist Anwalt und macht Urheberrecht und so in Musik, der meint auch, dass man keine Kunst mehr verkauft, sondern Reichweite. Schade, aber das sind seine Erfahrungen.
 
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Ich zitiere mich mal selbst und konkretisiere, wie ich es gemeint habe:

Ich bin nach wie vor der Meinung, dass es möglich sein muss, ohne jemals irgendwas mit Musikern zu tun gehabt zu haben, unkomplitziert mit einer Website oder App an nach Material suchenden Interpreten zu kommen - direkt und ohne Zwischenstelle wie eines Managers oder Verlags.

Gemeint war:
"Ich bin nach wie vor der Meinung, dass es möglich sein sollte oder dass es in Zukunft möglich sein muss, ohne jemals irgendwas mit Musikern zu tun gehabt zu haben, ...... an Interpreten zu kommen."

Eine immer wieder gern aus dem Archiv geholte Szene aus dem realen Leben des Wiener U-Bahn-Baus zeigt erboste Menschen, die - mit Blick in die riesigen Baustellenlöcher - von rausgeschmissenem Geld reden, weil sie niemanden kennen, der mit dieser unnötigen U-Bahn fahren würde bzw. höchstens einmal so zum Spass.

Mit einer gepushten, spezialisierten Plattform samt entsprechender Marketing-Strategie liesse sich auch in Deutschland oder Österreich das "sich was schreiben lassen" cool machen, sodass man nicht mehr auf Instagram oder sonst wo alle möglichen Leute fragen muss, ob sie sich theoretisch was scheiben lassen würden, wenn es auf sie zugeschnitten ist und ob sie es dann aufnehmen und live aufführen würden, wenn sie hinter dem Produkt stehen. Diese gibt es zwar, sind aber schwer zu finden. Ein erster, sehr einfacher Schritt in diese Richtung wäre schon mal eine Art Symbol auf den Homepages von Bands und SängerInnen, womit sie sich dazu deklarieren, dass sie für Demos offen sind. In einer entsprechenden App und Homepage könnte man sich alle diese Künstler dann ganz einfach auflisten lassen.

Beim Konzept vom Fee hätte ich schon allein wieder das Problem, dass ich die Stimme vom Produzenten, der mir das einsingt, nicht gut finde und somit wird sowieso höchstens ein Manager, Labelchef oder Produzent einen potentiellen Mehrwert erkennen, die breite Masse kann sich aber nicht hineinversetzen, wie meine Werke klingen könnten, wenn sie von anderen Leuten gesungen oder allenfalls auch stilistisch anders produziert werden würden. Er macht mir ja - obowhl ich ihn bezahle - nicht mal schöne R, sondern besteht auf sein Römer-R (Zungenspitze am oberen Gaumenende nahe der Zähne) , weil das sein Markenzeichen ist und auch Falco das angeblich gehabt hat, ohne dass es den Erfolg verhindert hat.
 
Ah ok, Du willst nur die Welt ändern. Na, dann geht's ja noch.

Aber sag, warum willst Du eigentlich nichts mit Musikern zu tun haben ? Die sind doch meist ganz umgänglich.
Ich finde es überwiegend nett mit Musikern. Ok, manche Gitarristen reden nur über Vorstufenröhren, manche Schlagzeuger nur über Fußmaschinen, aber dazwischen findet man doch noch viel anderes.
Und Musik ist das Thema, das alle eint.
 
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Ja, das weiß ich doch.

Es gibt ja so noch viele Sachen drumherum. Manche entdecken die Lichttechnik, Tontechnik, Management, Band-Marketing, Unterrichten ... Alles Sachen, die mit Musik zu tun haben, ohne auf der Bühne zu stehen. Diejenigen reden aber auch mit den Musikern, und trinken manchmal sogar zusammen ein Bier ...
 
Okay, nochmal Senf. Ne Bekannte von mir sang paar Jahre bei ner Band, in die sie in ner großen Casting-Show gewählt wurde. Die hat mich mal gefragt, warum ich mir für meine zwei unbekannten Leute so ne Mühe gebe. Naja, ich mag die Beiden und wir haben ne Vision, dann arbeiten wir den Song aus, nach Beat oder Text, je nachdem.
Die Popstars-Kollegin hat gestaunt: So macht man keine Musik - ich sing ein und dann geh ich und dann wird gemischt und die Single läuft.
Nuja. Das teilen sich paar Leute, außer Du holst Dir Leute (auf den genannten Plattformen) und ballerst das Game weg.
Will Dir gar nicht den Wind nehmen. Wir brauchen neue, gute Ideen. Aber die warten nicht auf Dich. Du musst Dich verkaufen.
 
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Ja, das weiß ich doch.

Es gibt ja so noch viele Sachen drumherum. Manche entdecken die Lichttechnik, Tontechnik, Management, Band-Marketing, Unterrichten ... Alles Sachen, die mit Musik zu tun haben, ohne auf der Bühne zu stehen.

Und ich hab eben das Komponieren und Texten für mich entdeckt :)

Diejenigen reden aber auch mit den Musikern, und trinken manchmal sogar zusammen ein Bier ...

Um überhaupt Musiker zum Reden zu haben, muss ich welche kennen und dazu wäre es hilfreich, wenn jene, die explizit daran interessiert sind, Demos zu bekommen, sich genau so offensiv verhalten würden wie jene, die in Anzeigen posten, dass sie einen Schlagzeuger, Pianisten, Gitarristen, Sänger suchen oder jene Gitarristen, Sänger usw. posten, dass sie eine Band suchen.

Bei vielen erfolgreichen Songs haben sich Interpreten und Songwriter nie kennengelernt. Zusammen was unternehmen kann man ja vielleicht trotzdem, aber es nicht nicht obligatorisch. Hier im Musiker-Board scheint aber der Tenor zu sein, dass man sich erst jahrelang kennen muss, um jemanden dazu zu bringen, fremdes Liedgut zu verwenden und dann ist sowieso die Frage, ob es nicht nur aus Gefälligkeit geschieht.

Und nachdem ich meine Demos im Tonstudio erstellen lasse und mich das Zeit und Geld kostet, kann ich nicht einfach alles Mögliche, was mir einfällt, aufnehmen, ohne zu wissen, ob ich dafür überhaupt Abnehmer finde, weil ich mich nicht vorher am spezifischen Geschmack der jeweiligen Gesangsperson oder Band orientieren kann. In dem Fall sind dann Verlage und Managements doch geeigneter für meine Situation.
 
Der Tenor hier im Board ist:

1. Netzwerken
2. Netzwerken
3. Netzwerken

Wenn Du dann noch verstehst, was netzwerken bedeutet, dann kann was draus werden.
In eine Datenbank schauen ist für mich die Version für Faule, sag ich mal ganz direkt. Und es funktioniert nicht.
Aber täglich grüßt hier das Murmeltier ... :mampf:
 
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Die Popstars-Kollegin hat gestaunt: So macht man keine Musik - ich sing ein und dann geh ich und dann wird gemischt und die Single läuft.
:D So wie hier:





Spätestens beim ersten Live-Auftritt verfallen alle in Schockstarre!


Will Dir gar nicht den Wind nehmen. Wir brauchen neue, gute Ideen. Aber die warten nicht auf Dich. Du musst Dich verkaufen.

Mach ich eh.
Ich bekomme sogar gerade viel Aufwind, durch Antworten von Managements und Labels, in einem Fall sogar mit Interesse. Hab mir die 3 mails nochmal durchgelesen und kann keine Anzeichen erkennen, dass die nur aus Höflichkeit geschrieben wurden. Vielmehr scheitert es im konkreten Fall an geeigneten Interpreten. Die Tatsache, dass der mit bestimmten anderen Künstlern auf der Bühne stand, nutze ich jetzt eben, um genau auf deren Stil zugeschnitten, kreativ zu sein. Dann macht auch das Aufnehmen im Tonstudio wieder Sinn, weil dann eine gewisse Chance besteht, dass daraus schneller was wird.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

In eine Datenbank schauen ist für mich die Version für Faule
...für mich die für praktisch Veranlagte und einzig logische und für mich machbare.
;)

Die Labels, die ich anschreibe, haben auch ihre "Datenbanken". Und dort vermittelt man Songs, wenn sie gefallen. Aus meiner eigenen Erfahrung machen das viele unbekannte "PrivatmusikerInnen" aus Prinzip nicht, auch wenn ihnen etwas gut gefällt, eben um sich von den Vorgangsweisen der Musikindustrie abzugrenzen, die sie für unpersönlich halten - das Argument hab ich nicht selten gehört und kommt auch hier immer wieder indirekt in unterschiedlichster Weise durch.
 
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