Wie lange braucht ihr um eine Gitarre einzuschätzen?

  • Ersteller Gast53359
  • Erstellt am
G
Gast53359
Inaktiv
Zuletzt hier
03.04.23
Registriert
06.12.06
Beiträge
1.673
Kekse
26.682
Öffter mal wird hier empfohlen, eine Gitarre vor dem Kauf im Laden oder beim Verkäufer anzuspielen, man solle kein Blindkauf machen und übers Internet oder Kleinanzeigen kaufen...
Nun habe ich mich selber in der Situation gefunden, mal wieder eine Gitarre gekauft zu haben (abgeholt und vor Ort nur durchgecheckt) und hab Sie schon Tage vor mir und brauchte wirklich Zeit mich mit ihr anzufreunden, fast habe ich sie schon wieder weiterverkauft weil sie mir zu schwer war und nicht so schön bespielbar... nun hab ich sie nochmal in die Hand genommen und eingestellt (zum zweiten Mal) und nochmal ein paar Stunden gespielt und plötzlich gefällt sie mir richtig gut und immer mehr. Hätte ich sie vor Ort länger angepspielt, hätte ich sie wohl nicht mitgenommen!

Deswegen spiele ich sie bei Gebrauchtkäufen kaum noch viel an, checke eigentlich nur ob technisch und optisch alles soweit ok ist, für alles andere brauche ich Wochen.

Es kam schon mal vor, dass ich z.B. bei einer bestellten Gitarre direkt gemerkt habe das sie mir nicht liegt oder das etwas defekt war, und ich sie gleich zurückgeschickt habe, aber ob eine Gitarre mir tatsächlich gefällt könnte ich nie in ein paar Minuten oder Stunden im Laden feststellen. Erst wenn ich sie frisch besaitet und eingestellt habe, sie in ihrem zukünftigen Umfeld ausprobiert habe, erst dann kann ich mich längerfristig für sie entscheiden... aktuell habe ich so vier Gitarren die bleiben, alle anderen sind quasi auf Probe und es kann Morgen wieder passieren, dass sie ersetzt werden.
OK, ich lebe bei Gitarren auch ein ständiges Wechseln, macht auch Spaß... deswegen bin ich hauptsächlich noch gebraucht unterwegs, um die Verluste zu minimieren, aber ich frage mich dann schon mal wie manche durch ein paar Stunden ausprobieren (gerne auch: "Aus mehreren Modellen ausgewählt") sich für eine bestimmte Gitarre entscheiden können.

Wie läuft das so bei euch? Könnt ihr nach 10-20 Minuten für eine Gitarre sagen das sie Top ist und euch dann auch Jahre begleitet?
 
  • Gefällt mir
  • Interessant
Reaktionen: 6 Benutzer
Wie läuft das so bei euch? Könnt ihr nach 10-20 Minuten für eine Gitarre sagen das sie Top ist und euch dann auch Jahre begleitet?
Nein.
Ich brauche mehrere Tage wenn nicht Wochen um eine Gitarre wirklich einzuschätzen.

Es gibt natürlich "NO-GO" Punkte wie bescheidene Verarbeitung oder sonstige auffällige Hindernisse (Gewicht, Konstruktion) die einem sofort sagen "die nicht" aber wenn das Instrument "normal" ist dauert es schon ein paar Tage bis ich merke die liegt mir oder die ist zum Weitergeben.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Ich kann inzwischen praktisch sofort wenn ich eine Gitarre in die Hand nehme sagen, ob sie mir "passt". Also das Gesamtpaket Typ, Optik, Größe und Proportionen, Anfassgefühl und Bespielbarkeit. Dass sie dann natürlich auch technisch in Ordnung sein muss ist klar. Klangbeurteilung in fremder Umgebung ist problematisch ... aber der Grundcharakter muss passen.

Wenn da was nicht passt, lass ich es sein ... man "muss" ja nicht kaufen ...

Wenn doch und sie zieht bei mir ein ... alles andere muss dann die Praxis zu Hause zeigen. Auch mit 'ner neuen Freundin muss man sich erst zusammenraufen 😉
Bei mir hat das dann, manchmal mit einer etwas längeren Gewöhnungsphase, fast immer geklappt - schon lange nix mehr wieder verkauft, und was ich grad zu Hause habe mag ich immer noch :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
, für alles andere brauche ich Wochen.
ich brauch auch eher Wochen. Zu sagen, die ist nichts für mich nach dem erstem Eindruck, ist relativ einfach, das wird dann schon so sein.
Im Laden muß man sich ja quasi sofort entscheiden, wenn man denn eine kaufen will. Da ist mir auch schon passiert, auch mit richtig "guten" Gitarren, daß sie auf Dauer nichts für mich waren. Jetzt hab ich 6 unterschiedliche E-Gitarren, die jüngste ein halbes Jahr, die älteste ca. 7Jahre alt. Mit allen bin ich höchst zufrieden und hoffe, ich stehe in absehbarer Zeit nicht mehr vor diesem Problem.
 
Meistens geht das bei mir recht fix.
Zumindest bei den Gitarren, die ich bislang als irgendwie besonders ansprechend fand.

Welche dann unter allen Gitarre vielleicht zur Nummer 1 wird, dass zeigt die Zeit.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Auch mit 'ner neuen Freundin muss man sich erst zusammenraufen 😉
Bei Gitarren ist Polygamie ja auch eher praktikabel und gesellschaftlich akzeptierter als bei Frauen ;-)
Ich für meinen Teil bin z.B. auf 3-4 Gitarren die auf jeden Fall (solange kein Bedarfsverkauf wg. Umzug o.ä. dazwischen kommt) bleiben, 2-3 könnten in jedem Moment weg, da keine größere Verbindung besteht. Hat aber auch sehr lange gedauert bis ich so eine Grundbesetztung gefunden habe.
 
Bei E-Gitarren empfinde ich das oft eher schwierig und einen längeren Prozess.
Da ist auch weniger der reine Klang entscheidend, als Spielgefühl etc.
Der Grund dafür ist, dass man bei einer E-Gitarre nachträglich unendlich viel am Sound schrauben kann.
Je nach Verstärker, Effekten, Pickup-Wahl, Saiten etc bekommt man ein riesiges Spektrum an Sounds, das mit der Ausgangsbasis teilweise wenig zu tun hat.
Dann spielt der Kontext eine große Rolle: Eine Gitarre für die Band muss ganz andere Anforderungen erfüllen als die für's Sofa zu Hause.
Wenn ich E-Gitarren teste, komme ich schnell in so eine "den Sound krieg ich mit einer meiner Gitarren auch easy zu 90% so hin" (und ich hab nur ne Strat, ne Jem und ne Haifisch-Gitarre)
Deswegen hab ich seit Jahren keine gekauft..

Bei A-Gitarren brauche ich ungefähr 30 Sekunden um dir zu sagen, ob das eine Gitarre für mich ist. Da kannst du halt nachträglich kaum was am Sound machen, die klingen wie sie klingen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Öffter mal wird hier empfohlen, eine Gitarre vor dem Kauf im Laden oder beim Verkäufer anzuspielen,
Bei Gitarren die bei mir durchfallen zeigt sich das oft innerhalb von Sekunden und ich stelle sie wieder weg. Das ist mir auch schon passiert bei Gitarren die ich monatelang im Kopf hatte. Insofern passt das schon, dass ich noch nie eine Gitarre Online bestellt habe.

Bei Gitarren die mir gefallen dauert es i.d.R. dann schon etwas länger. Meist gehe ich zwei bis drei Mal in den Laden und spiele diese an und schlage dann bei Bedarf zu. Dieser Prozess hat früher wesentlich länger gebraucht (mehrer Wochen oder gar Monate).

Es ist aber auch schon vorgekommen, dass ich in einem Laden reingestolpert bin, und mit einer frischen Gitarren rausspaziert bin (eine gerade reingekommene Furch Western z.B. die aussah wie neu). Zumindest bei Gitarrenmodelle wo ich weiß, dass ich sie für fast das gleiche Geld wieder losbekommen - falls es doch nix ist, erlaube ich mir auch mal diese Spontanität.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Was heisst schon Verbindung, den Vergleich "Beziehung zu Frauen" finde ich auch eher daneben, ehrlich gesagt.
Also ich persönlich baue mit der Zeit eine Verbindung zu Gitarren auf, zum einen wegen dem Gefühl der Bespielbarkeit, dem Sound und der Haptik an sich... und Erinnerungen spielen auch eine Rolle.

Was du mit "Beziehungen zu Frauen" meinst kann ich nicht ganz nachvollziehen... ich persönlich lebe in Monogam in einer Ehe, bei Gitarren tausche ich ständig meine Spielpartnerinnen, dass kann aber jeder für sich machen, wie er es möchte.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Es ist aber auch schon vorgekommen, dass ich in einem Laden reingestolpert bin, und mit einer frischen Gitarren rausspaziert bin (eine gerade reingekommene Furch Western z.B. die aussah wie neu). Zumindest bei Gitarrenmodelle wo ich weiß, dass ich sie für fast das gleiche Geld wieder losbekommen - falls es doch nix ist, erlaube ich mir auch mal diese Spontanität.
Das mache ich auch so... dann ist man um eine Erfahrung reicher, macht aber keine größeren Verluste.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Also in 5 Minuten geht es bei mir auch nicht aber es sind auch nicht viel Grundvoraussetzungen die es bedarf.
Da ist einmal die Haptik - wie liegt der Hals in der Hand, stört die Korpusform beim sitzen, wie hängt sie im Gurt etc.
Dann natürlich der Sound - wie klingt sie und zwar ohne Verstärker (ich gehe davon aus, das wir von E-Gitarren sprechen), also wie schwingt das Holz, wie lang klingt der Ton aus etc.

Voraussetzung ist natürlich auch, das gute Saiten aufgezogen sind. Ansonsten muss vorher eine Neubesaitung sein.

Erst wenn das alles passt, kommt sie an einen Amp. Vorzugsweise den gleichen den ich habe oder einen den ich schon öfters gespielt habe.
Der Soundunterschied und die Haptik eines Instrumentes des gleichen Herstellers aus einer Baureihe kann schon beträchtlich sein. Holz ist eben ein Naturstoff und nicht immer gleich.

Wenn das alles zur Zufriedenheit ist wird gekauft und bisher habe ich selten Gitarren wieder abgegeben. In letzter Zeit eher weil ich nicht mehr alle regelmäßig spiele.
Ich habe so 3-4 Hauptinstrumente und der Rest wird so langsam wohl doch gehen müssen. Vom "Rumstehen" werden sie ja auch nicht besser.

Gruß
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich finde das Thema sehr interessant, und super subjektiv.

Grundsätzlich habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass man sich an Gitarren auch gewöhnen kann. Also selbst wenn mir die Gitarre nicht so zusagt, aber die Grundsubstanz stimmt habe ich auch das Phänomen, dass ich mich immer mehr mit der Gitarre anfreunde je öfter ich sie spiele. Das betrifft die Bespielbarkeit, das Handling und sogar den Sound.

Aber ob mir eine Gitarre gefällt und mir diese liegt, kann ich in 5-10 Minuten entscheiden.

Als erstes natürlich nach den Specs und der Optik:

Ich weiß mittlerweile ganz gut auf was ich besonderen Wert lege und was mir gar nicht gefällt.
Ein Tremolo ist ein Muss, aber mit einem Locking System komme ich gar nicht klar.
Nur weil eine Gitarre kein Tremolo besitzt, ist sie aber nicht automatisch raus, aber sie muss sich sehr anstrengen um dieses Manko noch rausholen zu können, denn die Anwendungen bei denen ich auf ein Tremolo verzichten kann gibt es zwar, halten sich aber in Grenzen.

Ich brauche mindestens zwei Pickups, also Gitarren mit nur einem Pickup sind leider raus.
Zudem präferiere ich auch Single Coils, aber andere Pickups sind deshalb auch nicht gleich raus.
Von den Controls her reicht mir ein Volume, aber solange die Bedienung der Elemente komfortabel und bühnentauglich sind, komme ich auch mit weitaus mehr klar.

Optisch stehe ich eher auf Vintagekram und Klassiker. Mit modernen Metaläxten und auch aufwendigen Designs bekommt man mich weniger. Ob einem die Optik eines Instruments gefällt ist ja sehr subjektiv. Man kann auch unter Umständen von den persönlichen Vorstellungen abweichen, aber ob man damit glücklich wird auf Dauer ist so die Frage.


Als nächstes geht es natürlich um die Bespielbarkeit und den Sound:

Ob sich eine Gitarre gut anfühlt und sich gut bespielen lässt merkt man ja meist in der ersten Minute.
Man merkt auch schnell was nicht passt und ob sich das eventuell einstellen lässt.

Der Sound ist ja noch um einiges Subjektiver.
Im Laden suche ich mir möglichst einen Amp den ich gut kenne und zu bedienen weiß. Zuhause über das eigene Setup ist es eh kein Problem.
Wenn man gebraucht kauft und beim Käufer testet ist das schon ein wenig schwieriger, denn man hat meist nur dem Amp den man vorgesetzt bekommt.
Eine gute Idee ist es eine Gitarre mitzubringen die man sehr gut kennt und den Amp auf die Gitarre einstellt. Über diesen Sound testet man dann das Objekt der Begierde und kann ggf. ein wenig nachjustierten, aber man hat eben die Referenz parat.

Im letzten Schritt teste ich noch ein wenig ob sich meine Spieltechnik gut darauf einsetzen lässt und wie es sich anfühlt. Ob meine Slides und Mutes klingen wie sie klingen sollen.
Ob die Harmonics die ich oft nutze klingen und ob es irgendwelche Deadspots auf dem Griffbrett gibt.


Hat die Gitarre diese Tests bestanden, dann weiß ich dass sie etwas für mich ist.
Alles weitere ist Feintuning und lässt sich einstellen oder modifizieren.
Und dafür reicht das Ansehen und Anspielen vollkommen aus, an alles weitere gewöhnt man sich dann automatisch wenn man sich einige Zeit mit dem Instrument beschäftigt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Der letzte Kauf war irgendwie besonders niedlich. War zwar eine akustische Gitarre, aber das spielt ja eigentlich keine Rolle.
Gesehen und gedacht...oha...was reitzt da meine alterschwachen Augen?

Die habe ich erstmal wirklich nur ein paar Minuten gespielt und dann immer von einem Raum mit in den Anderen geschleppt, weil ich mir da schon noch was anschauen wollte, aber es war halt eine ältere Gitarre und ein Einzelstück und ich habe die schon deshalb nicht mehr aus den Augen gelassen.

Darauf hin meinte der Verkäufer meines Vertrauens dann auch schon grinsend und sinngemäß. "Klar, probier alles durch, aber du hast dich ja längst entschieden". Und so war es dann auch. Bevor sie dann mit mir endgültig den Laden verlassen hat habe ich sie zwar nochmal in Ruhe gespielt. Da aber wirklich nur noch weil ich echt Spaß an dem Ding hatte.

Unterwegs hatte ich dann noch eine ganz wunderbare Lapsteel entdeckt. Da wusste ich allerdings mich erwartet und habe die sogar (blind) eingesackt. War seinerzeit auch gerade die Letzte eines Modells das halt auch nicht immer überall verfügbar ist. Konnte ich aber auch relativ locker machen, weil ich da im Gegenzug eine andere recht schicke Gitarre abgegeben hatte.

An meine Silversky kann ich mich auch noch gut erinnern. Ich hatte gar keine konkrete Kaufabsicht. Da war es tatsächlich meine Frau, die das damals noch recht neue gute Stück entdeckte und meinte das wäre doch dieses John Mayer Dingens. "Spiel die doch mal". In diesem Fall hatte ich mich dann doch mal mal spontan einen Moment mit der Gitarre in ein Séparée zurückgezogen. Als ich zurück kam, meinte meine Frau nur "Okay..ich seh´schon...."

Wenn ich gekonnte hätte, dann hätte ich wahrscheinlich im Kreis gegrinst.
Meinte zumindest meine Frau. ;-)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Bei mir geht es recht schnell, allerdings sind so Sachen wie Optik auch recht einfach. Entweder eine Gitarre gefällt mir oder eben nicht. Und natürlich greife ich auch nur dann zu wenn mir eine Gitarre auch zusagt.
Mich also auch optisch anspricht. Bei Bespielbarkeit bin ich nicht sonderlich festgefahren, kenne aber meine Vorlieben und auch was mir garnicht zusagt. Da ist es bisher so gewesen, das ich entweder gut zurechtkomme oder eben nicht. Anzahl Bünde, Griffbrettradius, Mensur ist mir erstmal völlig Hupe. Nur zu fett darf der Hals nicht sein. Der Rest kann passen oder eben auch nicht, das kommt auf das Gesamtkonzept an.
Also im Grunde brauch ich max. halbe Stunde um herauszufinden ob die Gitarre etwas für ich ist oder nicht.
Das es bestimmte Stärken gibt, die ich dann noch nicht kenne ist klar. Aber das entdecke ich dann mit der Zeit. Und auch ich entwickel mich ja weiter, mein Geschmack ändert sich immer mal ein wenig.
 
Könnt ihr nach 10-20 Minuten für eine Gitarre sagen das sie Top ist und euch dann auch Jahre begleitet?
Das kommt darauf an, ab wann und wie die 10 bis 20 Minuten gezählt werden.

Ich kaufe fast nie von Privat / gebraucht, daher ist "meine" Situation folgende: Ich sitze nach einer ersten Vorauswahl mit den "Kandidaten" im Testraum (oder auch mitten im Musikgeschäft - die armen Zuhörer...;)) und spiele alle vorausgewählten Exemplare mal an. Das kann dauern.
Wenn sich die Reihen dann gelichtet haben, bleiben nur noch zwei bis drei übrig, mit denen beschäftige ich mich dann etwas länger und abwechselnd. Aber nach insgesamt 20 Minuten (in mehreren Abschnitten pro Instrument gerechnet) weiß ich in der Regel, ob ein Instrument mitgeht oder nicht.
Da ich in fast 50 Jahren Musikerdasein nur 6 Instrumente verkauft habe (und zweien davon immer noch nachweine), müssen die dann (m)ein Leben lang bleiben, und das tun sie auch. Es ist also schon eine Entscheidung auf Dauer...
 
Kaufe neu ausschließlich im Netz und habe deswegen auch keinerlei Probleme. Eine Gitarre von der Wand im drängligen, lauten Laden, Saiten von überneulich, Saitenlage Schicksal, fremdes oder gar kein verfügbares Equipment, ungewolltes Publikum, nervende Verkäufer, ... Das kann ICH mir getrost schenken. Zuhause, in Ruhe, am eigenen Equipment, nach Setup und Saitenwechsel; so macht Ausprobieren Spaß - und Sinn... Ich bin allerdings auch jemand, der nicht Flöhe husten hört und außerdem genießen kann, dass Gitarren sich auch mal "anders" anfühlen dürfen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Meins bezieht sich jetzt nur auf akustische Gitarren. Ich habe drei von meinen vier Gitarren gebraucht gekauft und das war immer ne super schnelle Entscheidung nach Klang, Bespielbarkeit und Zustand. Das hat meistens keine 10 min. gedauert. Die Neukaufgitarre hab ich unbesehen für mich in USA bestellen lassen und ich bin auch zufrieden mit dem Kauf.

Ich bin zweimal hin und zurück jeweils zwei Stunden gefahren, um dann zu entscheiden, dass ich die gebrauchten Gitarren nicht kaufen will, weil sie klanglich nicht so waren, wie ich es erwartet hatte. Das rauszufinden ging auch sehr schnell.
 
Nach 45 Jahren Spielen reichen ein paar Minuten, egal ob von privat oder im Laden, um zu entscheiden, ob das Instrument für mich passt oder nicht. Wg. Nichtgefallen habe ich noch kein Instrument verkauft (insgesamt ohnehin nur 2 Instrumente, die aber tatsächlich nur als Interims-Instrumente gedacht waren und immerhin für je ein paar Jahre gut genug waren). Ich habe auch schon, auch beim Kauf von privat, eigene Instrumente mitgenommen, um zu prüfen, ob das neue passen würde (oder auch, ob nicht).
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
@Tremar
ja guter Punkt, ich bin eher der Gebrauchtkäufer und alles was ich bisher wollte konnte ich vorher garnicht wirklich antesten. Der letzte Neukauf lief über T und wurde auch zu Hause getestet.
Mein Amp gibt es eh wohl in keinem Laden und da nützt mir das nur bedingt was.
Wenn ich mal im Shop sein sollte, dann klimper ich vorrangig trocken an. Wenn ich nen Amp testen will, nehm ich eine Gitarre mit.
 
Wenn mir eine Gitarre nicht passt, dann merke ich das in der Regel schnell.
Und wenn es super passt auch.
Ich war im Frühsommer in einem größeren Laden und wollte 2 Instrumente anspielen, die ich mir vorher auf deren Webseite ausgeguckt habe.
Beide sind ganz schnell durchgefallen. Dafür hat mir der freundliche Verkäufer 2 andere Instrumente gezeigt, die auch so in etwa in die Richtung gehen würden, und auf beiden habe ich mich sofort zuhause gefühlt. War nur nicht genau im Beuteschema.

Meine neuere Nylon Akustik war auch so ein Fall: nach langer Suche ist die mir im lokalen Laden über den Weg gelaufen (Neuzugang, wenige Tage dort). Kurz angespielt, begeistert von Ton und Bespielbarkeit, preislich auch im Zielbereich. Eine Nacht drüber geschlafen und am nächsten Tag nach kleinr Korrektur im Setup (Saitenlage etwas tiefer durch den Händler) mitgenommen. Und keine Sekunde bereut.
Spielzeit bis zum Kauf (beide Termine in Summe): keine halbe Stunde.

Wenn das Gefühl "das ist es!" sich nicht recht spontan einstellt, dann ist die Gefahr groß, dass es nicht kommen wird. Daher wird das dann in der Regel ein Nein.

Fehler finde ich in der Regel auch relativ schnell. Bundreinheit, schnarrende Bünde etc. nach wenigen Minuten, denn darauf achte ich natürlich besonders, wenn ich ein Instrument anteste. Bei der Gurken-Strat die ich per Versand bekommen hatte, waren die meisten Fehler innerhalb von weniger als 5 Minuten gefunden, inklusive dem zu hohen Bundstab, der dafür gesorgt hat, dass auf der teifen E-Saite ein Ton ausgelassen wurde. Der Test: ich teste auf allen Saiten und allen Bünden, ob der Ton klingt, oder etwas schnarrt. Und das eher zu Beginn. Die Gitarre, die als "getesteter B-Stock" zu mir kam, war definitiv von keinem geeigneten Tester angesehn worden, denn schon beim Einstecken des Klinkensteckers hätte der was merken müssen (Buchse klemmt).
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben