Wieso eigentlich Licks lernen? Denkansätze

  • Ersteller Gast286649
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Es fehlt mir bisher das praktische Bindeglied zwischen der Theorie und dem Instrument (hier Gitarre).

Seit ich realisiert habe, dass auf der G-Saite die C-Dur Tonleiter zu finden ist und die anderen Saiten sich je nach Höhe in Quarten oder Terzen entfernen, gehts,

Ich versteh so in etwa geprägte Aussagen immer nicht so recht. Es impliziert, in Bezug auf Theorie immer ein wenig, dass man den ganzen Kopfwust erstmal bräuchte.
Das ist aber gar nicht der Fall. Mir sind die Notennamen mal bis auf den Gruntton im wesentlichen Schnuppe.

Nimmt man mal einfach ne Dur-tonleiter und man spielt die ob am 3. 5 oder 7.Bund usw. quer, dann ist doch das wichtige, dass man die Intervalle lernt,
wo finde ich die optisch zum Grundton und wie klingen die. Aha, da finde ich immer die Dur-Terz und da die Quinte, macht Dur-Klang.
so klingt die grosse und so die kleine Septime..usw.

Und den ganzen Kram kann ich quer übers Griffbrett verschieben, der Fingersatz und deshalb die Intervalle bleiben immer gleich.
Macht man das auf der E-Saite als Grundtonbasis und auf der A- noch dazu, da ja die recht häufig zuerst sind wegen Barre usw.
dann hat man bereits ein System von wenigen Griffbildern zum merken und findet nach einiger Zeit da die Intervalle die man spielen will.

Jetzt spiel ich grad einen A-Dur, jetzt möchte ich einen A7 draus machen..wo ist die kl. Septime, da ist sie und da..
Ich finde das optische Prinzip, wo finde ich meine Intervalle viel wichtiger als Notenname, auch weil die meissten mit Noten eben nicht so vertraut sind,
dass sie "hören" was da auf dem Blatt steht.
 
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Das hat irgendwann Grenzen, da dieses Denken sich immer an den Shapes orientiert, was ich persönlich (!) im Moment selbst immer stärker merke...
Nehmen wir als Beispiel ein Solo, kein Thema, wenn man als Tools die Pentatoniken und Skalen usw kann.
Und ich denke mir, wer weiterkommen will, muss da etwas tiefer tauchen und dann reicht es auch nicht mehr... Wenn ich über einen cmaj7 in der zweiten Umkehrung phrygisch drüber shredden will.
Generell eher ein Spiel, was sich von den Shapes und Skalen ablöst und da ist es sicher nicht dumm, die Noten aufm Griffbrett zu kennen.
Wenn ich meine Solis beispielweise an Akkorden und Triads arrangieren will und da reicht es auch nicht, denke ich mir, nur die Roots zu kennen.
Das Gleiche gilt auch für die Licks und variiert mit den Ansprüchen, die dahinter stehen. Wer neugierig ist und mehr verstehen will, dem helfen die Notennamen und der wirds sie sicher auch von alleine lernen.
So oder so, ob man sie nun kennt oder nicht: dümmer wird man davon nicht und das muss ja auch jeder für sich entscheiden, ob es ihn was bringt oder nicht.
Selbst absolute Hörer kennen zwar die Töne, müssen aber trotzdem lernen und abspeichern wo sie aufm Griffbrett liegen: Es ist halt eine Fleißarbeit.
 
. Viel wichtiger ist zu wissen/hören wie der Ton den ich gleich greife klingen wird und in welchem Verhältnis er zum gerade klingenden Akkord steht.
Erstens das, und zweitens: wo finde ich den Ton, den ich gerade im Kopf habe, auf dem Griffbrett?
 
Sei nicht sauer aber dein letzter Post zeigt bissl das Problem auf das ich meine ..
Wenn ich über einen cmaj7 in der zweiten Umkehrung phrygisch drüber shredden will.

Du baust doch ein Haus auch nacheinander auf und siehst noch nicht überall schon nach Fenster wie einbauen, wenn die Wände noch nichtmal da sind..
Natürlich muss man, nach und nach die Intervalle zueinander zwischen den Einzelsaiten kennen, wie willst du dich sonst orientieren?

Ein Intervall ist das einfachste Zusammenspiel von Tönen nämlich 2.Mein Beispiel mit der Dur-Tonleiter, also diese nicht nur rauf und runter zu dudeln
sondern auf dem Griffbrett zu "sehen" ist doch die Ideale Basis für eine Grundstruktur.Und wie gesagt die 6 Saiten bleiben zueinander gleich,
man kann dieses Prinzip beliebig verschieben, mal für den Anfang. Kennt man dann noch den Unterschied zwischen Dur/Moll nur ein Ton
dann erschliessen sich dadurch viele Funktionen..

Was ist denn daran falsch einen Akkord weil man ihn inzwischen gewohnt und die Orientierung da ist allmählich in 4 versch. Arten auf dem Griffbrett spielen zu können,
wenn einem das Prinzip Intervall klar ist, findet man das bald von alleine...

Die Unterscheidung streng zwischen Akkord und Tonfolge/leiter ist sowieso nicht wirklich hilfreich..
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Erstens das, und zweitens: wo finde ich den Ton, den ich gerade im Kopf habe, auf dem Griffbrett?

Genau und das gelingt man am besten, jetzt will ich diesen Ton hören ein Septime von mir aus und die finde ich genau da an dem Bund weil ichs weiss.
 
Nehmen wir als Beispiel ein Solo, kein Thema, wenn man als Tools die Pentatoniken und Skalen usw kann.
Und ich denke mir, wer weiterkommen will, muss da etwas tiefer tauchen und dann reicht es auch nicht mehr...

Ich bin nach wie vor der Meinung, da kann man musiktheoretisch so tief tauchen wie mal will, am Ende weiß man, wie man gefällige Noten über Akkorde spielt.
Das reicht dann, etwas boshaft ausgedrückt, für etwas Unterhaltung während einer Fahrstuhlfahrt. :evil:

Dagegen einfach mal ein Solo von z.B. Albert "The iceman, Mr. frozen alive, The master of the Telecaster" Collins anhören. Das lebt, das strotzt vor Ausdruck und Kraft.
Da kann man einige Zeit damit verbringen ein Phrase/Lick aus popeligen 4 Noten der Dur Pentatonik zu imitieren und wird es nie schaffen.
Das ist für mich E-Gitarre, daran kann man wachsen. Das Wissen, welche Noten da über dem 7er Akkord liegen ist da das Einfachste.

Aber wie gesagt, nur meine Meinung: Licks sind wichtig.
 
Was ist denn daran falsch einen Akkord weil man ihn inzwischen gewohnt und die Orientierung da ist allmählich in 4 versch. Arten auf dem Griffbrett spielen zu können,
wenn einem das Prinzip Intervall klar ist, findet man das bald von alleine...

Gar nichts, hat ja keiner behauptet, dass dies falsch sei. Es geht weniger um Akkorde, viel mehr um den einzelnen Ton an sich, der ja auch gerade bei Licks - um beim Thema zu bleiben - eine tragende Rolle spielt.
Aber wie gesagt, jeder geht das anders an. Ich persönlich bin das Denken in Notennamen am Klavier gewöhnt, wie der tägliche Gang zur Toilette.
Bei der Gitarre ist das schwieriger, lässt sich aber durch etwas Fleiß einfach lösen.
Was Gitarre betrifft war ich bisher nur Gehörspieler. Habe mir das kleine Solo von "Nothin else matters" abgehört und bin erst ganz am Ende als ich es auswendig konnte zu der Erleuchtung gekommen, dass es doch eine Tonart hat.
Aber ich will das ändern, ich will bewusst künftig mit Notennamen aufm Griffbrett arbeiten, weil ich finde, und das ist subjektiv, dass es mir helfen wird.
 
Viel wichtiger ist zu wissen/hören wie der Ton den ich gleich greife klingen wird und in welchem Verhältnis er zum gerade klingenden Akkord steht.

Genau.
Das versuche ich auch zu lernen. Nämlich zu wissen (oder zu ahnen) wie Intervalle klingen.
Das einzige was man da lernen sollte ist welchen Klang ergeben x Bünde rauf oder runter.

Das ist zumindest meine Meinung und mein Weg zu versuchen ein Musiker zu werden.
 
Falls sich einer fragt, wo denn der TE ist!?
Hier :great:
Ich lese fleißig mit und ziehe mir das was für mich Wert hat raus.

Vielleicht mal was lustiges: Ich habe mir aus einem BB King Video ein Lick direkt von seinen Fingern abgeguckt. Man war das ne sch... Arbeit. So gesehen ist YT natürlich ein Segen, wie oft ich mir die Stelle angeguckt habe :rolleyes:

Wenn ich mir jetzt vorstelle, dass hat man das so früher mit VHS so gemacht hat; vor, zurück, vor, zurück. Na dann Gute Nacht :ugly:
 
Wieso VHS ..... Musikkassetten
und LPs ! Vor/zurück/vor usw ... Das schult ungemein :cool:
 
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Wenn ich mir jetzt vorstelle, dass hat man das so früher mit VHS so gemacht hat; vor, zurück, vor, zurück. Na dann Gute Nacht :ugly:

Oder nur mit den Ohren von Platte oder Tonband... :eek:

Oh, Dulle war schneller :redface:
 
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Aber ich will das ändern, ich will bewusst künftig mit Notennamen aufm Griffbrett arbeiten, weil ich finde, und das ist subjektiv, dass es mir helfen wird.

Dann guckst Du jetzt dieses Video (komplett) und machst die Übung konsequent mal 2-3 Wochen wie's der Onkel vormacht. (Wichtig: die Notennamen dabei aufsagen!)
Bei mir hat es sehr gut funktioniert. Vergiss die Grundton-Oktave-Sucherei-Methode.

 
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Auch wenn das Video halbwegs gut ist, würde ich bei Worten wie "gehirngerecht" vorsichtig sein. Das ist eher ein Marketingbegriff und wenig fundiert. Sieht man auch daran dass er nicht weiß, dass die Millersche Zahl sagt, dass man 7 Einheiten im Sinne einzelner Informationen aufnehmen können soll; nicht dass 7 Wiederholungen das Beste sind.
 
Hinzukommt das "gehirngerecht" wohl auch wieder individuell ist.
Am Ende ist es lernen, und da gibt es keine Faustregel mit der jeder am besten lernt.
Um mal irgendwie wieder den Bogen zu bekommen. Ich kam, völlig überraschend in den letzten Tagen doch echt mal wieder dazu die Gitarre in die Hand zu nehmen. Und ich habe mal etwas genauer geschaut was ich da mache und musste feststellen
das sich meine Vermutungen bestätigt. Ich spiele tatsächlich immer mal wieder ähnliche Tonfolgen, nicht selten sogar mit einem ähnlichen Rhythmus. Woher ich die hab...keine Ahnung.
Ein paar sind sicher von meinem Lehrer, andere wohl eher zufällig entstanden und weil sie für mich gut und günstig liegen hat sich das ein oder andere wohl eingeschlichen. Direkte Übungen zu "10 coole Blueslicks/Metalriff usw." hab ich mal versucht.
Ist fast nichts hängen geblieben. Kleine Teilstücke die ich ansprechend fand, mehr aber auch nicht. Keine Ahnung warum.
Ich muss auch ehrlich zugeben das ich mit so manchem Lick oder kleinen Übungsstück so meine Schwierigkeiten habe obwohl sie eigentlich nicht schwer sind. Andere Sachen die eher durch Zufall entstanden sind sind da meist "anspruchsvoller" fällt mir aber leichter.
Daher ist Licks lernen für mich ein zweischneidiges Schwert. Wenn es zu mir passt dann klappt das ganz gut, wenn nicht komme ich auf keinen grünen Zweig.
 
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Wenn ich mir jetzt vorstelle, dass hat man das so früher mit VHS so gemacht hat; vor, zurück, vor, zurück. Na dann Gute Nacht :ugly:
Noch viel besser. Für vieles musste man früher noch ausm Haus gehen und den Großen Live auf die Finger schauen was die da so zaubern. Daher haben sich manche früher auch bei Solos umgedreht, dass man ihnen nicht die guten Sachen klaut.
Wahre Geschichte. Hat mir mal eine lokale Jazz Größe erzählt dass das einige gemacht haben als er jung war ...

Also mein Lehrer besteht darauf, dass ich mir Songs, Licks und Solos selber raushöre und nur in die Noten oder YT schaue wenn ich wirklich gar nicht weiterkomme. Aber ich glaube ich hätte früher Platten und Nadlen reihenweise zerschossen so schlecht wie ich da noch bin :rolleyes:

Licks sind gute Fingerübungen. Ich spiel mich gerne warm mit einigen "Standards" und genau die Licks die mir gar nicht liegen mag ich ganz gern um besser zu werden.
Ansonsten sind sie Vokabular und ne tolle Basis für was eigenes. Einfach mit dem Original Anfangen, was dazu, was weg, nen Ton länger, ... und bevor man sich versieht hat man was eigenes das höchstens an das Original erinnert.
 
Daher haben sich manche früher auch bei Solos umgedreht, dass man ihnen nicht die guten Sachen klaut.
Hat mir mal eine lokale Jazz Größe erzählt dass das einige gemacht haben als er jung war

Before Van Halen were signed with a record label Eddie turned his back to the audience for eruption / solos that involved tapping. Eddie stated in a guitar magazine interview he did this as competition was fierce for record contracts. Once Van Halen signed with Warner Bros. the turning around stopped.
 
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Genau.
Das versuche ich auch zu lernen. Nämlich zu wissen (oder zu ahnen) wie Intervalle klingen.
Das einzige was man da lernen sollte ist welchen Klang ergeben x Bünde rauf oder runter.

Nichts anderes ist Musiktheorie. Intervalle sind das Grundmaterial. Wenn Du Dir "drei Bünde rauf" merken kannst, dann kannst Du Dir auch merken, dass man das Intervall 'kleine Terz' oder auch 'Mollterz' nennt. Wenn dann jemand sagt "der zweite Ton einer Moll-Pentatonik ist eine keine Terz vom Grundton", dann weißt Du sofort, klar, Mollterz!, drei Bünde nach oben, ist ja einfach. Es geht zunächst darum zu wissen, wie eben dieses Intervall klingt (Gehörbildung!) und dann wie man es nennt und darüberhinaus, an welchen Stellen in der Musik eben dieses Intervall wie benutzt werden kann (aber nicht muss!), auch im Zusammenhang mit weiteren Intervallen, die übereinandergeschichtet dann Akkorde und aneinandergereiht dann Melodien (oder Licks) ergeben. Darum gehts, und damit Du Worte dafür hast und nicht sagen musst "ich meine den Ton, den man drei Bünde rauf spielt, wenn man auf dem zweiten Bund anfängt, also, auf der dritten Saite von oben, also von mir aus gesehen von unten, also, die dünnere von den beiden Saiten in der Mitte." Theorie ist Dein Freund!
 
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Wenn ich über einen cmaj7 in der zweiten Umkehrung phrygisch drüber shredden will.
Jawoll, das ist die richtige Messlatte im Einsteigersub :evil:
Ich finde @Palindrom dass man von Licks anderer Leute ganz gut Ideen beziehen kann, was man so spielen könnte. Die müssen gar nicht schwer sein! Es geht ja eher darum, "Statements" zu machen und nicht darum phrygisch oder mixolydisch zu solieren ;)
 
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Klar geht es darum, mixolydisch zu solieren, wenn man mixolydische Licks lernt. Auch wenn man es nicht weiß und denkt, mixolydisch sei irgendwas Schwieriges.

Im Übrigen ist phyrygisch über Cmaj7 seeehr ungewöhnlich und klingt ziemlich schräg. Die meisten würden das so nicht machen.
 
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Nichts anderes ist Musiktheorie. Intervalle sind das Grundmaterial.!

nein nein nein

ein Kind kann ganz ohne Lebensmittelchemie und Theorie Vanille von Schokoeis unterscheiden.
Genau wie ein guter Musiker Intervalle unterscheiden kann. er hört es ganz ohne Theorie,

Ich als schlechter Musiker bin dabei das zu lernen.
Wenn Du mir eine Theorie erklären kannst , die mir hilft wäre ich dir sehr dankbar.

Normale Kinder lernen die Unterscheidung schnell, in einem Lerndurchgang (beim Eis)
Kinder mit wenig Geschmacksrezeptoren brauchen länger.
Unbegabte Musiker auch:evil:
 
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@blechgitarre ich glaube kaum, dass man den Aufbau von auditiven Repräsentationen mit dem "Eis-Lernen" vergleichen kann, zumal ich selten Kinder sehe, die allein über den Geschmackssinn Lernerfahrungen machen.

Außerdem muss ich deiner These widersprechen, dass gute Musiker ohne Theorie hören. Das heißt im Umkehrschluss, dass Hören nur eine rein prozedurale Tätigkeit wie Fahrrad fahren wäre.

Sobald du Intervalle mit X-Bünde rauf und runter assoziierst, verknüpfst du es eben mit einer Theorie. Das ist dann zwar nicht die "fachlich richtige" Theorie, aber deine individuelle. Ob diese dann alltagstauglich ist wird sich zeigen und du wirst sie eventuell umwandeln (Konzeptwandel)
 

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