Wieviel kriegt das Publikum von Fehlern mit?

  • Ersteller slaytallicer
  • Erstellt am
Eigentlich muss man nur die Grundeinstellung ändern... "Auf der Bühne gibt's keine Fehler - musikalische Interferenzen sind gewollt, um dem Publikum zu zeigen, dass hier live gespielt wird..." :D

Und was meiner Meinung nach gar nicht geht, ist ne Schuldzuweisung auf der Bühne - auch nicht als lustigen Spruch verpackt, á la "Gestern konnte der das noch...". Nen Fehler zugeben ist ok, aber das Bloßstellen gehört nicht in's Publikum getragen, sondern - wenn überhaupt - in den Backstage-Bereich...
Wer einmal nach nem lustig verpackten Anschiss versucht hat, noch gute Stimmung vorzutäuschen, weiß was ich meine...

LG, Sketch

Ich finde so Sprüche nach dem Lied vom Sänger wie "Junge junge, stimm mal deine Gitarre" oder zum Schlagzeuger "hast du den selben Song gespielt wie wir?" super witzig wenn ich im Publikum stehe... Schon öfter erlebt und immer gelacht. :D
 
Ja, im Publikum hast du über die Band gelacht nicht über den Spruch. Schuldzuweisungen sollen nur das Ego des Zuweisenden stärken, haben also auf der Bühne nichts verloren.

Wer Fehler vor Publikum thematisiert, hat mMn einen an der Klatsche...weiterspielen und gut ist.
 
Stimm ich auch zu - wer auf der Bühne seinen Bandkollegen wegen eines Fehlers anprangert, der will meistens nur für das Publikum darstellen, dass er's nicht gewesen ist. Und sowas muss echt nicht sein.

Man hat auch mal nen schlechten Tag und haut dann ein oder zwei Fehler rein, sowas kann schon passieren - aber wenn man dann auch noch die Gewissheit hat, dass der nette Bandkollege jeden Fehler erstmal für's Publikum platt tritt, dann steigert das höchstens noch die Unsicherheit und derjenige wird mit ziemlicher Sicherheit an dem Abend gar keinen Spass mehr auf der Bühne haben. Und ohne Spass daran Musik machen - sowas braucht kein Mensch...
 
Also, unter anprangern versteh' ich was anderes...
Ich weiß ja nicht, was ihr für ein Menschenbild habt, wenn ihr denkt, dass jeder seine Aktionen nur darauf ausrichtet, Andere schlecht zu machen und selbst gut dazustehen...

Es geht schließlich nicht darum, dass die Band auf der Bühne steht und alle sich gegenseitig auseinandernehmen, sondern darum, dass man groben Fehlern mit Spass begegnet, sich vor dem Publikum ein bisschen hochnimmt und einfach Show macht.

Wenn man weiß, dass der Kollege solche Späße nicht sonderlich gut verträgt, sollte man sowas natürlich lassen, aber ansonsten und wenn es beim Publikum gut ankommt, ist dagegen nun wirklich nix zu sagen.
 
also, bei uns würde sowas als entertainment fürs publikum und für uns zählen :redface:
 
Habe lange überlegt ob ich noch was dazu schreiben soll...es scheint ja ein paar Leute zu geben, für die das schon "Show" ist wenn man über Fehler auf der Bühne spricht. Nun, seit Schnappi und das Rote Pferd in Deutschland in den Charts wahr soll man ja mit Aussagen wie "Das funktioniert nicht" vorsichtig sein. Manchen kanns eben nie zu minimalistisch (ist ein nettes Wort dafür was ich eigentlich sagen wollte) sein.

Du erreichst damit auf jeden Fall, dass selbst der Letzte noch mitkriegt, dass was schief gelaufen ist. Ich habe einige hundert Live Auftritte hinter mir und kann bestätigen, dass ein Fehler keinen juckt bzw kaum jemand mitkriegt. Das kann man natürlich verhindern, indem man einen blöden Witz drüber macht.

Sollte diese Argumente nicht reichen, kann man mal darüber nachdenken, was man im Rethorik-Grundseminar über Fehler/belastendes Material lernt...sicher nicht, dass man sie ins Rampenlicht stellt

Aber jeder wie er will...umso mehr Gigs bleiben für die übrig, die sich prefessionell verhalten.

Man möge mich eines besser belehren...
 
Also, unter anprangern versteh' ich was anderes...
Ich weiß ja nicht, was ihr für ein Menschenbild habt, wenn ihr denkt, dass jeder seine Aktionen nur darauf ausrichtet, Andere schlecht zu machen und selbst gut dazustehen...

Es geht schließlich nicht darum, dass die Band auf der Bühne steht und alle sich gegenseitig auseinandernehmen, sondern darum, dass man groben Fehlern mit Spass begegnet, sich vor dem Publikum ein bisschen hochnimmt und einfach Show macht.

Wenn man weiß, dass der Kollege solche Späße nicht sonderlich gut verträgt, sollte man sowas natürlich lassen, aber ansonsten und wenn es beim Publikum gut ankommt, ist dagegen nun wirklich nix zu sagen.

Damit beantwortest du die obderen beiden Posts für mich gleich mit.
Hätte eigentlich genau das gleich geschrieben. :D

@Thomas,
es kommt ganz drauf an, wie die Band beim Publikum ankommen will und natürlich, was für Fehler es sind.
Kleine Schnitzer sind ja egal aber wenn beispielsweise ein Gitarrsit ein Solo abbricht, weil er total raus ist oder der Drummer den Song zu früh aufhört oder gar was technisches kaputtgeht, finde ich es "professioneller", das nach außen witzig zu verkaufen als es schlechtgelaunt hinzunehmen oder gar versuchen, es zu vertuschen.

Beispiele:
Edguy ist mal BD-Fell gerissen, da hat Sammet mit dem Publikum Hänschenklein gesungen oder beim gleichen Auftriit ist ihm mitten im Song das Mikro aus der Hand gefallen. Nahc dem Song kam der Spruch "Kauft Shure-Mikros, die kann man auch während der Show mal wegschmeißen!". Oder Tuomas Holopainen von Nightwish hat dieses Jahr auf der Show in Stuttgart das Klavier-Solo bei Nemo total verhauen. Da hat kein Ton gestimmt. Er hat ne total witzige Grimasse gezogen und alle Bandmitglieder haben ihn schräg ausgelacht. Und der ganze Saal hat mitgelacht. Sowas steigert für mich den Unterhaltungswert eines Konzertes und unterstreicht die Professionalität der Band (in meinen Augen)

Und das krasse Gegenteil:
Der Fußschlater des HIM-Bassisten hat den geist aufgegeben. Er war so angepisst, dass er während der Show seinen Bass einmal vor sich auf den Boden und nach der Show gegen die Bühnenwand geschmissen hat. Das ist dann einfach "Arschloch-style" finde ich und kommt beim Publikum beschissen an.
 
Ja, im Publikum hast du über die Band gelacht nicht über den Spruch. Schuldzuweisungen sollen nur das Ego des Zuweisenden stärken, haben also auf der Bühne nichts verloren.

Wer Fehler vor Publikum thematisiert, hat mMn einen an der Klatsche...weiterspielen und gut ist.

Stimm ich auch zu - wer auf der Bühne seinen Bandkollegen wegen eines Fehlers anprangert, der will meistens nur für das Publikum darstellen, dass er's nicht gewesen ist. Und sowas muss echt nicht sein.

Also, ich weiss jetzt nicht, mit was fuer assozialen Mitmusikern Ihr spielt, und vor was fuer nem unglaublich langweiligen Publikum Ihr auftretet... aber die Meisten finden so etwas lustig. Die Band lacht, das Publikum lacht, und wir wissen eben alle, dass wir laengst nicht so schlecht sind, wie wir uns selbst darstellen. Ich habe persoenlich keine Lust, mich auf der Buehne wie auf einem Friedhof zu benehmen...

Wenn wirklich jemand die ganze Zeit Fehler macht und diese ernsthaft versucht, seinen Bandmitgliedern zuzuschieben, oder eben keine Fehler macht und dem Publikum unbedingt (verbal!) klarmachen, dass er das nicht ist, wuerde ich eben nicht mehr mit dieser Person musizieren. Das ist auch gar nicht so schwer...


Also, unter anprangern versteh' ich was anderes...
Ich weiß ja nicht, was ihr für ein Menschenbild habt, wenn ihr denkt, dass jeder seine Aktionen nur darauf ausrichtet, Andere schlecht zu machen und selbst gut dazustehen...

Es geht schließlich nicht darum, dass die Band auf der Bühne steht und alle sich gegenseitig auseinandernehmen, sondern darum, dass man groben Fehlern mit Spass begegnet, sich vor dem Publikum ein bisschen hochnimmt und einfach Show macht.

Wenn man weiß, dass der Kollege solche Späße nicht sonderlich gut verträgt, sollte man sowas natürlich lassen, aber ansonsten und wenn es beim Publikum gut ankommt, ist dagegen nun wirklich nix zu sagen.

:great:

Dazu gibbet nix mehr zu sagen :)
 
@LongLostHope:

Da stimm ich dir zu - mir ist schon klar, dass man solchen Sachen am Besten mit Humor begegnen sollte. Mir geht es um kleine Fehler und nicht um absolute Super-Gau's.
Hab ich alles schon erlebt - stell dir vor, du verspielst dich und es wird A-Moll statt A-Dur und einer deiner Bandkollegen dreht sich um und gestikuliert, als hättest du extremen Fliegenbefall. Natürlich sieht man sowas im Publikum und dann hört man so einen Fehler dann auch als Nicht-Musiker.

Wenn aber zum Beispiel derjenige der das Lied eröffnet, absolut nicht weiß wo ihr seid, dann ist Humor sicherlich die beste Lösung.
Allerdings darf es auch nicht unter die Gürtellinie gehen...

LG, Sketch
 
@LongLostHope:

Da stimm ich dir zu - mir ist schon klar, dass man solchen Sachen am Besten mit Humor begegnen sollte. Mir geht es um kleine Fehler und nicht um absolute Super-Gau's.
Hab ich alles schon erlebt - stell dir vor, du verspielst dich und es wird A-Moll statt A-Dur und einer deiner Bandkollegen dreht sich um und gestikuliert, als hättest du extremen Fliegenbefall. Natürlich sieht man sowas im Publikum und dann hört man so einen Fehler dann auch als Nicht-Musiker.

Das sollte natuerlich logisch sein. Wenn man bei jeder kleinen Sache, die man eh nur selbst gemerkt haette, aufschreit, ist das natuerlich Schwachsinn ;)
 
Sollte diese Argumente nicht reichen, kann man mal darüber nachdenken, was man im Rethorik-Grundseminar über Fehler/belastendes Material lernt...sicher nicht, dass man sie ins Rampenlicht stellt

Naja. Wenn man nen Fehler offen zugibt, ist man aber auch nicht mehr angreifbar.
Ich denke als Faustregel kann man sagen, man sollte nur über Fehler sprechen, wenn der Großteil des Publikums sie mitbekommen hat. Natürlich nicht mit dem Finger auf den Gitarristen zeigen, weil er mal im Solo danebengelegen hat. Aber so Dinge die jeder mitbekommt (gerissene Saite, herumfliegende Drumsticks, verpatzte Ansagen, Kabelbruch etc) kann man durch ne humoristische Verpackung als Teil der Bühnenshow verkaufen. So wie Nina Hagen irgendwann mal sagte (was ich auch schonmal irgendwo zitiert hab): "Wenn ich auffer Bühne hinfalle, zappel ich mit den Beinen udn mach ne Show draus." Also mit den Fehlern arbeiten und das beste draus machen.
 
Also unseren ersten Open-Air-Auftritt fand das Publikum gut, unsere Coaches haben uns ausgelacht :D
 
coaches?
band-coaches??
braucht man sowas?
 
coaches?
band-coaches??
braucht man sowas?

Das würde mich jetzt auch interessieren. Sind das Profis? Kümmern die sich ums musikalische oder um die Show? Und, um sonnengott's Worte zu benutzen, braucht man sowas?
 
Was auch noch ist: Finden die Leute den Sänger schlecht, ist die Band schlecht...

Jep, dazu kommt noch dass sich JEDER anmaßt, über den Gesang urteilen zu dürfen aber wenn man fragt "und wie fandest du den Gitarristen?" dann heißt es "Naja, weiß nicht, ich versteh nichts vom Gitarre spielen". :screwy:
 
naja coaches können schon helfen.
Ich hab da doch recht erfahrene Leute "an der hand" die ich fragen kann und die uns sagen:
das könnt ihr so machen das so....
besonders beim livetraining (haben wir letztens einen abend gemacht)
hat das sehr geholfen.
weil unsere "trainerin" halt sehr viel analytischer und sachlicher geguckt hat.

Aber manche leute die sowas machen sind auch einfach nur besserwisser^^
 
Jep, dazu kommt noch dass sich JEDER anmaßt, über den Gesang urteilen zu dürfen aber wenn man fragt "und wie fandest du den Gitarristen?" dann heißt es "Naja, weiß nicht, ich versteh nichts vom Gitarre spielen". :screwy:

Ist doch ein natürliches Phänomen. Wie Gesang funktioniert, weiß ja auch der Laie. Und obwohl der Gesang nur einen Bruchteil des Sounds ausmacht, ist er ganz einfach das wichtigste bei einem Song, wenn es darum geht, dem Publikum was zu vermitteln. Der Rest wirkt ja viel subtiler ein.

Ich kenn das ja auch von mir. Mit manchen Sängerstimmen werde ich einfach nicht warm, da kann mir dann gleich die ganze Band gestohlen bleiben. Der Sound einer Gitarre ändert sich ja von Song zu Song, aber das Quäken des Sängers wird ja immer da sein und macht mir selbst die feinsten Melodien madig.
 
bobcät;3288224 schrieb:
Ist doch ein natürliches Phänomen. Wie Gesang funktioniert, weiß ja auch der Laie.

Und wie man Saiten anschlägt weiß keiner? Stimme ist auch ein Instrument, das man üben muss wie alles andere auch, da gibts einfach keine großen Unterschiede.
 
Und wie man Saiten anschlägt weiß keiner? Stimme ist auch ein Instrument, das man üben muss wie alles andere auch, da gibts einfach keine großen Unterschiede.

Ja natürlich. Aber welcher Nichtmusiker hatte denn schonmal ne Gitarre in der Hand? Singen hingegen tut jeder, natürlich meistens nicht auf hohem Niveau, aber deswegen kann man die Qualität einer Stimme auch als absoluter Nichtmusiker viel leichter beurteilen als die Qualität eines Gitarristen. Die Leistungen eines Gitarristen kann man viel weniger nachvollziehen, weil man ja nichtmal den Ansatz beherrscht und deswegen nicht die Schwierigkeiten dieses Intrumentes kennt. Das ist ein Unterschied.
 

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