Yamaha Motif <-> Roland Fantom

  • Ersteller Michaelair
  • Erstellt am
Ja das hatten wir ja auch schon.

Damals gab es auch richtig gute Synth Workshops sogar für Workstations in den Fachzeitschriften.
Es ist wie überall. Wegwerfgesellschaft ohne Tiefe.
Sounds verändern findet im Makrobereich statt. In den 90ern habe ich das sogar noch verstanden. Das Editieren war mitunter eine Zumutung.
Keyboarder die sowohl spielen und Sounds schrauben können werden immer weniger.

Ich finde die Gesamtentwicklung aber gefährlich.
Die Industrie will verkaufen und erzieht sich ihre Kunden in Richtung Presets - jetzt über Tausend !!!!!
Die User werden fauler und so schließt sich der Kreis.
Werkzeuge verkommen zu Zahlen. mehr Effekte, mehr Presets, mehr Arps........

Ausnahmen gibt es natürlich.........
 
Ich sehe nichts gefährliches daran, zumal alle Möglichkeiten, die die Sounddesigner nutzen, in den Geräten auch vorhanden sind. Ist doch super wenn sowohl der aufs reine Spielen ausgelegte User, als auch der Soundbastler auf seine Kosten kommt. Wer individuell klingen will, kann das nach wie vor. Es gibt immer eine Community um so ein Produkt, wo man programmiertechnisch Hilfe bekommen kann, und die Vielzahl an Presets kann man sich auch als Vorlage hernehmen.
Für viele Leute steht aber nunmal das Musik machen im Vordergrund, wobei es gut zupass kommt, in die Tiefe gehen zu können, wenn es denn nötig ist. Aber wo ist die Gefahr an der Sache?

Dann zu der Entwicklung ansich: Es gibt eine Menge an Herstellern die immernoch auf konventionelle Synthesizer mit Knöppen und Fadern setzen (Clavia, Waldorf) Auch von den "großen 3" gibt es da Angebote, siehe Radias, SH201 usw...
 
Die Gefahr ist, dass ich meist lese.

"Wo bekomme ich diesen Sound her ?", "Wieso hat meine WS nur 10 Effekte ?", " Samples reichen völlig aus"

Keyboarder bekommen außerdem einen schlechten Ruf - "ach ja die, die alles schon Vorproduziert auf Knopfdruck kommen lassen"

Workstations und die Entwicklungen die sich da rauskristallisieren sind Himmel und Hölle zugleich.

Klar sorum kann man das auch sehen - man hat beide Möglichkeiten.
Ich befürchte aber, dass die Bequemlichkeit mehr gefördert wird, als "do it yourself"
Wo werden denn die Möglichkleiten genutzt ? Nicht mal in Produktionen kommt man vom Mainstream weg. Wenn ich mir z.B. alte "Frankie goes to hollywood"-Produktionen anhöre, dann frage ich mich wo die neuen Möglichkieten und die letzten 20 jahre Entwicklung in der Umsetzung geblieben sind.

Mit den spielerischen Möglichkeiten genau das gleiche - ach das lerne ich nicht, der Sequ. kann mir ja helfen.
Level 42 - der Lindup hat damals wirklich geniale DX 7 Sounds kommen lassen - richtig kranke z.Teil disharmonische Solo Sounds und konnte auch noch spielen. Es gab sogar Leute die sowas hören wollten :)

Wir sind wieder bei Streichern, einem bösen Bass Sound, Klavier und Orgel und ein paar Beats.
Die Techno Jüngerschreien nach der Super Saw
Wo sind die ganzen individuellen Sounds ?
Ich finde die nicht - oder viel zu selten. Das hängt meiner Meinung nach alles mit dieser Verkettung, Presets, viel zu viele reine Sampledenker, schlechte Kommunizierung und Nutzbarkeit von Möglicheiten, Bequemlichkleit usw. zusammen.

Vielleicht sehen das auch einige anders - mit Sicherheit.

Heute passt das meiste in Schubladen, Die Schubladen werden mit Samples gefüllt. Warum denn in die Tiefe gehen ?

Aber warum rege ich mich eigentlich auf ? Vielleicht bin ich auch nur zu altmodisch und auch schon irgendwie abgespeichert.
 
Mann oh Mann.....man kann es auch kompliziert machen. Nehmt doch einfach die Keys und erfreut Euch daran........man kann manches auch übertreiben.

Das waren jetzt aber viele man(n) :D:D:D
 
Manno - ja du hast recht, aber manchmal habe ich meine Kritikphasen, da müsst ihr durch :D:D
 
Ach herrje, da habe ich ja wieder mal was ausgelöst :D

Da das alles interessante und berechtigte Standpunkte sind, möchte ich dennoch meinen Senf dazu geben.

Zuerstmal möchte ich in Richtung Musiker Lanze sagen: Recht hast du - man kann mit vielen Tools gehörig Spaß haben, wenn die persönliche Einstellung zum Instrument stimmt. Die Musik und nicht das doofe Gear sollte Vordergrund stehen und so gesehen sind wir in allen Bereichen mit gutem Material geseget, unabhängig von persönlichen Geschmäcklereien.
Habt Spaß mit den Instrumenten und lernt vor allem, vernünftig drauf zu spielen.
Genau aus dem Grund liegt mir, obwohl Synth-Freak seit vielen Jahren, auch so viel "banalen" "Preset"-Instrumenten, die ohne Klangwissenschaft auskommen und wo die Spiel-Performance im Vordergrund steht: Stage-Pianos, Orgel, E-Piano. Oder auch mal ein Klavier ;)

So.

Trotzdem, wenn wir hier schon von Synthesemöglichkeiten reden: es ist was faul im Land der Presetkultur, und zwar genau an dem Punkt, wo scharenweise Anfänger nur noch daran interessiert sind, woher man Sound XYZ herbekommt ("runterladen"?) oder zum 100. mal kilometerlange Threads anschieben, die allenfalls an der Oberfläche der Frage kratzen, welche Workstation der großen 3 "die Beste" sei (die sich nirgends, für niemand pauschal beantworten läßt)

Auf der einen Seite sehe ich hier die schon öfters erwähnte "Preset-Mentalität" und Anspruchlosigkeit in Synthesefragen, andererseits wollen genau diese User die absolute Gewißheit haben, daß sie auch ja die High-endigste, ausgefuchsteste Syntheseengine der Welt einkaufen, ohne die man ja nicht leben kann.
Nicht, daß man sich dann in der Praxis jemals damit beschäftigen würde, aber man will ja was haben für sein Geld.

Und da gebe ich Waldorfer recht: ich glaube vor 15, 20 jahren hat man damals, als die Welt noch weniger mit Instantkost überfrachet war, Synthesizer mit anderen Augen gesehen.
Obwohl die Bedienung vergleichsweise grauselig war, hat man damals vermehrt versucht, seinem SY77, JV80, 01/W oder DX was interessantes abzutrotzen. Da gab es Workshops in Fachzeitschriften, die sich mit der Funktionsweise bestimmter Soundgenres (wie nutze ich meinen JV als D50, was macht den Sägezahn zum Synthbrass, was bedeutet Wärme & Analogklang und wie kann man das annähernd auf einem digialen simulieren) befassten und dies auf den aktuellen Maschinen vorführten. Anhand von Parameterlisten zum nach programmieren.
Bevor bei mir Nordleads, Waldorfs, Motifs und DAWs sowohl von der Verfügbarkeit sowie finanziell irgendwie in Sichtweite kamen, habe ich alles auf einem popeligen JV-880 gemacht, und das war interessant, lehrreich und klang auch nicht soo schlecht.
 
Da gab es Workshops in Fachzeitschriften, die sich mit der Funktionsweise bestimmter Soundgenres (wie nutze ich meinen JV als D50, was macht den Sägezahn zum Synthbrass, was bedeutet Wärme & Analogklang und wie kann man das annähernd auf einem digialen simulieren) befassten und dies auf den aktuellen Maschinen vorführten. Anhand von Parameterlisten zum nach programmieren.

Die waren wirklich klasse und sehr lehrreich. Samplezonenverschiebung - Osc. auf transpose -24 und mit pitchhüllkurve im + bereich mit konstanter Sustainphase wieder hochgetunt - fällt mir da gerade mal so ein.
Die haben mir damals enorm viel gebracht und man kam dann auch auf eigene ideen - wie wäre es denn wenn man.........
 
... und wieder mal habe ich das Gefühl, viel zu spät geboren zu sein... :(
 
Es ist nie zu spät :)
 
Da gab es Workshops in Fachzeitschriften, die sich mit der Funktionsweise bestimmter Soundgenres (wie nutze ich meinen JV als D50, was macht den Sägezahn zum Synthbrass, was bedeutet Wärme & Analogklang und wie kann man das annähernd auf einem digialen simulieren) befassten und dies auf den aktuellen Maschinen vorführten. Anhand von Parameterlisten zum nach programmieren.

aber das würde mich schon interessieren wie man nen analogen klang auf ner digitalen maschine hinkriegt???
 
Hallo ,

also zum Bleistift hat Peter Georges in Keyboards diese Workshops gemacht.
Da waren die Hefte noch dicker !

Und wer kennt noch den Workshop von 86 von man einen "einfachen" analogen Klang mit Hilfe einens DX7 plus zwei TX7 baute ? :D

Aber ich will nicht vom Thema abweichen.

darum :
Motif XS und Fantom G sowie auch Korg M3 sind vom Sound her alles Topgeräte.

Servus
 
darum :
Motif XS und Fantom G sowie auch Korg M3 sind vom Sound her alles Topgeräte.

Servus

RICHTIG!!
Hab mit meinen G7 letzten Freitag noch geholt und über Nacht für den GIG am Samstag hergerichtet (ich konnts nicht länger aushalten).

Das Ding macht sensationell Spaß hat feine Sounds und ich freu mich schon auf das Arbeiten
als Workstation. Endlich brauch ich keinen PC mehr.......naja, schau ma mal ;)
 
aber das würde mich schon interessieren wie man nen analogen klang auf ner digitalen maschine hinkriegt???

Im Prinzip muss man mehr schrauben.
Möglichst viele LFOs einsetzen und Modulationen um das Analoge "Ferverhalten" nach zu empfinden.
Tunig dezent varrieren - am besten mit 2 LFOs oder einem LFO der wiederunm von einer anderen Quelle moduliert werden kann.
Wenn die Maschine es her gibt Samplestartmodulation, oder zwischen mehreren Layers, die alle etwas unterschiedlich programmiert, wechseln.
Hüllkurven shapen - wenn es geht z.B. einen LFO ganz leicht auf die Attack Time routen.
Also viel dezentes Chaos.
Nicht lineare Modulationen - siehe z.B. Filter Distortion bei Richys Thread. Sowas kann man auch dezent einsetzen ohne gleich in brutale Sounds abdriften zu müssen.
zB. 2 Filter statt einem in Reihe modulieren, mit unterschiedlichen Hüllkurven oder Amounts. Wird meist weicher als nur ein digiatler Filter.
Mal so als allgemeine Tipps.
Lebendigkeit haben die Digitalen erst einmal nicht. Deshalb benötigen die so viele Parameter. Ein Analoger macht das von alleine. So wie ein Baum bei dem jedes Blatt im Wind sich etwas anders bewegt, ist auch ein analoger Klang deshalb so natürlich, weil es um bestimmte Gesetzmäßigkeiten herum, chaotische Zustände gibt.
Ein digitaler Baum würde erst einaml alle Blätter gleich bewegen und du wirst sofort sehen, dass das künstlich aussieht.
 
war zwar etwas kompliziert waldorfer, aber das grundprinzip denke ich verstanden zu haben. thanks...
 
War natürlich ein Schnellschuß und alles mal kurz angerissen.
Ich führe mal ein Punkt weiter aus. LFO Modulation der Osc. Tonhöhe.
Man nimmt mind. 2 für unterschiedliche Osc und stellt deren jeweiligen zugeordneten LFO auf eine leicht unterschiedliche Rate ein. Damit bekommst du ständig wechselnde Beziehungen der jeweiligen Schwingungszustände und damit immer neue verschachtelungen.
Ähnlich wie ein 3er takt auf einem 4er. Wird ja in der Sequ. Musik auch gemacht. ( Schulze und Co... ) das Muster verschiebt sich dann immer wieder. 15 zu 16 hat dann noch viel mehr Variationen.

Ein einfacher LFO ist zwar ein Modulation, aber im Prinzip recht statisch.
Das Ohr/Gehirn bemerkt solche Wiederholungen ganz schnell und ermüdet.
Also wir sind sehr sensibel, wenn man uns was vorgaukeln will, muss man sich schon Mühe geben :)
Jetzt könnte man die Rate von LFO 1 auch noch leicht über die Tonhöhe z.B. modulieren.
Schon bekommst du sehr viele unterschiedliche Zustände.
Anschlagstärker ginge natürlich auch, oder Spielchen wie LFo1 moduliert Rate von LFO 2, wenn die Matrix das hergibt.
Ein Einige Geräte lassen sogar eine Modulation der Wellenform des LFOs zu. also von Sinus z.B. stufernlos zu Sägezahn z.B

Man könnte auch ohne LFO die Osc. Tonhöhen von 2 Osc leicht unterschiedlich modulieren. Derr eine folgt stumpf der Taste, der andere wird leicht über die Tastatur gepreizt. Driftet also z.B. weiter nach oben in der Frequ, wenn man weiter oben spielt und runter wenn man unten spielt.
Einige Geräte haben dafür eine festen Eintrag im Menü, andere lassen das über die Mod. Matrix zu.

Man könnte jetzt auch alle drei Dinge kombinieren - Wellenform LFO, unterschieliche Rate Modulationen und feste Tonhöhe.
Schön ist auch, wenn der LFO freischwingend ist, also nicht getriggert werden muss.
Einer könnte auch auf trigger stehen, der andere frei - schon gibt es wieder Variationen.
Also du musst nach solchen Ausschau halten und die Phantasie etwas bemühen.

Sag dir einfach, dass du nie den gleichen blöden Spruch vom Chef bekommst und niemals exakt den gleichen Tagesablauf hast.
"Täglich grüßt das Murmeltier" hat eine Analogie - immer ähnliche Struktur und verhält sich Analog, die Entwicklung ist immer anders - geiler Film :)

Einige Geräte haben auch sowas wie "Analogfeel"-Eintrag, der macht dann im Prinzip schon mal sowas in der Art. Wie gut das jeweils funktioniert ist von der komplexität des Algos abhängig. Wenn vorhanden und klingt, kann man sich natürlich Modulationsslots für andere Dinge sparen.

PS. deswegen - wird vielleicht ersichtlich - kaufe ich Geräte immer fast immer nach den Mod.-Möglichkeiten und nicht den Presets. Ist da nachher wenig zu modulieren, ist die Kiste wesentlich schneller am Ende.
Modulation ist der wichtigste Bestandteil für Klänge - nicht nur bei Simulation von Analogen.
Alesis, Waldorf und Kurzweil haben da am mit am meisten auf dem Kasten, aber viele andere können auch eine ganze Menge realisieren. Die Entwickler wissen ja auch, was ein Klang braucht :)

Wenn das neue Kurzweilteil noch Sampling könnte, wäre das im Moment die einzige Kiste, die mich wirklich noch reizen würde.
Die hatten schon immer viele Modulationsmöglichkeiten und mit der neuen Vast-Kaskadierung gehen Dinge, die man wohl jahrelang erforschen kann.
Mal sehen - vielleicht kommt ja noch ein K 3000 :)
 
PS. deswegen - wird vielleicht ersichtlich - kaufe ich Geräte immer fast immer nach den Mod.-Möglichkeiten und nicht den Presets. Ist da nachher wenig zu modulieren, ist die Kiste wesentlich schneller am Ende.
Modulation ist der wichtigste Bestandteil für Klänge - nicht nur bei Simulation von Analogen.

Da sprichst du etwas wahres an. Ich schaue mittlerweile auch fast nur noch darauf wie leicht sich Modulationsziele auswählen lassen, wie flexibel die Matrix ist, wieviele User-Speicherplätze man und ob man sich auf den Kopf stellen muss, um selbst die einfachsten Sachen zu editieren.
Denn das spielt meiner Meinung eine Rolle, nicht wie viele hundert Preset-Sounds es gibt...
 
Recht geb :)
Auch gerade die Speicherplätze. ich wünschte jeder würde das so handhaben wie die Fusion.
Gut da ist die HD drin ohne weitere Limmitierung, aber mehr Userplätze sollten doch auch die andern mit etwas größeren Speicher hinbekommen. 128 oder 64 sind manchmal schon arg wenig.
Da muss man dann schon wieder Sysex Sendungen verschicken und dass wird alles wieder unnötig kompliziert.
 
Da muss man dann schon wieder Sysex Sendungen verschicken und dass wird alles wieder unnötig kompliziert.

das mit sysex sendungen hab ich auch nie verstanden. bei cubase einstellungen machen, hier da und dort, und em ende klappts dann wieder nicht bei der Übertragung.
 
Da sprichst du etwas wahres an. Ich schaue mittlerweile auch fast nur noch darauf wie leicht sich Modulationsziele auswählen lassen, wie flexibel die Matrix ist, wieviele User-Speicherplätze man und ob man sich auf den Kopf stellen muss, um selbst die einfachsten Sachen zu editieren.
Denn das spielt meiner Meinung eine Rolle, nicht wie viele hundert Preset-Sounds es gibt...
Klingt ja nach noch mehr Kandidaten für die Kurzweil K-Reihe. Man hat grundsätzlich 999 Speicherplätze jeweils für alles vom Sample übers Program bis zum Setup. Unbenutzte Speicherplätze existieren ganz einfach nicht und nehmen auch keinen Platz im RAM weg. Und meines Erachtens ist V.A.S.T. an Flexibilität allenfalls (wenn überhaupt) mit NI Reaktor zu vergleichen. Ich sag nur FUNs oder mehrere Dutzend (!) verschiedene Strukturen mit jeweils etlichen wählbaren Modulen. Nachteil bei einem solchen Monstersystem ist, daß es natürlich nicht gerade supereinfach ist, dies handzuhaben – zumal man selbst einen K2600 nicht mal eben per USB 2.0 an den Rechner stöpseln und per Editor-VST-Plugin alles komfortabel am Flachschirm per Maus editieren kann. Da ist schon Handarbeit direkt am Gerät gefragt.


Martman
 
weiß eigentlich jemand ob der roland auch als rack erhältlich sein soll. wenn ja ab wann???
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben