Zerstören der Gitarre durch falsche Lagerung?

nein, ich glaube auch nicht, dass das aufhängen schadet.

trotzdem - die berechnungen finde ich interessant, aber nicht überzeugend:
so lange keiner sagen kann, welche kraft und/oder welche dauer erforderlich ist, um ein instrument tatsächlich langfristig zu beschädigen, kann die debatte ewig hin- und hergehen.

die eine sagen, es gibt eine kraft bzw. ein moment, also kann da was passieren. hmm...
die anderen argumentieren, die kraft ist so gering, dass man sie vernachlässigen kann.
aber wo ist die grenze zwischen zu klein und eben gross genug?

Müsste man sich nicht darauf erst mal einigen?
 
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oh...ja logisch... 1KG/cm²

die eine sagen, es gibt eine kraft bzw. ein moment, also kann da was passieren. hmm...
die anderen argumentieren, die kraft ist so gering, dass man sie vernachlässigen kann.
aber wo ist die grenze zwischen zu klein und eben gross genug?

Alles was unter der Hälfte der Kraft, für die der Kleber gemacht ist liegt, ist vernachlässigbar klein.

Kann ein Kleber 1KG/cm² senkrechte Kraft ab, dann ist alles bis 0,5KG/cm² vollkommen harmlos. Ist die Fläche also unstrukturiert hat eine Halstasche meist >=8*5cm. D.h. er kann 40KG senkrechte Zugkraft oder sogar noch 12KG schälende Kraft ab (30%). Die senkrecht wirkende Kraft einer Saitenbespannung liegt bei ca. 5 KG. Das ist also noch ganz weit weg von der Klebefestigtkeit, wenn der Kleber nicht durch schlechte Verarbeitung geschwächt wurde. Noch dazu können moderne Kleber heute sehr viel mehr ab....

Nehmen wir mal einen UHU-Endfest mit 5N/mm² im schlechtesten Fall.... d.h. 500N/cm² bzw. 0,5KN, was 50KG pro cm² entspricht bzw. bei einer Halstasche also 2 abgefahrene Tonnen! ;)

Das zeigt sehr schnell, dass wenn der Kleber in Ordnung ist und nach Vorgabe verarbeitet wurde, dann bringt den so schnell nichts auseinander. Allerdings muss man dazu sagen, dass nicht jeder Hersteller mit solch modernen Klebstoffen arbeitet.
 
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Auch ich bin der Meinung, dass hier entweder ein anderer Gitarrenfehler damit erklärt wird (wissentlich, oder unwissentlich) und das das Problem nicht durch das reine Aufhängen passiert, sondern durch die Umgebung.
Genannt wurde hier die Luftfeuchtigkeit und die Sonneneinstrahlung.
Beides hat größeren Einfluss darauf, dass das Holz "arbeitet", also sein Maß in den drei unterschiedlich stark schwindenden Schwundrichtungen verändert.
Wenn also ein Drehwuchs im Hals verarbeitet wirde, oder ein nicht gerade gewachsener Stamm, dann kann die Feuchtigkeitsänderung im Holz eine maßliche Veränderung ergeben.
Ein reines Aufhängen am Kopfansatz mit dem Eigengewicht der Gitarre ist wirklich kein Problem für das Holz.
Die geleimte Verbindung hält besser wie eine verschraubte.
Beide haben in dieser Richtung kein Problem mit der Tragkraft und wir reden hier von massiven E-Gitarren!
Da ist eine Akustikgitarre um einiges filigraner in der Hals-Korpus-Verbindung und auch die hält das ohne Probleme.
Allerdings reagiert sie noch viel schneller auf Luftfeuchtigkeitsänderungen, da sie innen unversigel ist und das Holz die Feuchtigkeit schnell aufnehmen und abgeben kann.

Bei mir sind die Wandhalter übrigens an Schränken und nicht an der Außenwand befestigt.

Ich würde sie bei mir im Raum aber auch bedenkenlos an die Außenwand hängen, solange der Raum immer wieder gut gelüftet wird, da die Halter die Gitarren mit genügend Wandabstand halten.
In einem feuchten Kellerraum jedoch eher nicht.
 
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@smartin
Du kannst doch jetzt nicht einfach mit Fachwissen diesen Thread ruinieren, so was gehört sich nicht! :eek1::D:w00t:
 
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Wie im Falle des "Amps bestellen, mit dem Kemper profilieren und dann wieder zurückschicken...", stelle ich auch hier die Frage nach einem konkreten Fallbeispiel, im Idealfall mit Vorher, Nachher- Aufnahmen. Wenn man das gute Stück holz jeden Tag in den Händen hat (oder eben nicht), stelle ich die Zerstörung der Gitarre durch Aufhängen eher in die vernachlässigbare Kategorie. Es gibt hoffentlich andere Situationen in denen eure Intrumente härteren Umweltbedingungen ausgesetzt sind, welche meist die Substanz der Gitarre nicht beschädigen.

Falls das Aufhängen schon zur Höchstbeanspruchung gezählt wird, kann man sich mehr Gedanken dazu machen. :)
 
Klingt sehr ironisch... Falls dem so ist: Ich finde nicht, dass man so spotten muss.

Hallo,

nein, über so etwas muss man nicht spotten. Aber man kann es und ich tue es und ich finde es richtig.

Gruß

erniecaster
 
Ich weiss nicht ob was passiert, meine Gibson(+ -artigen) Gitarren ruhen ja im Koffer. Sicherheitshalber. Ich zweifele die Klebeverbindung übrigens auch nicht an. Die sind i.d.R. bombenfest. Mehr das Holz des Halses/Griffbrettes im unteren Drittel ( da wo der "Knick" ist) macht mir bezüglich Dauerzug nach unten etwas sorge. Vor allem bei schweren Gitarren wie LP... Ist aber wie gesagt eine reine Vorsichtsmaßnahme. Auch wenn es keine Auswirkungen auf den Hals haben sollte, bin ich so oder so auf der sicheren Seite ;) und zustauben tun sie auch nicht:)
 
Bei Gitarren die eine Leimverbindung mit Knochenleim haben (original 50er Les Pauls usw..) kann es bei großer Hitze zur Lösung dieser kommen.
Wir reden aber hier von ca. 60 - 70 Grad+
Bei dieser Hitze wird der Knochenleim flüssig.
Somit im Auto bei voller Sonneneinstrahlung im Sommer kann dies passieren, sonst eher nicht.
Ich habe meine Gitarren auch zu 80 % aufgehängt und noch nie Probleme gehabt

Gruß Alex
 
Du bist aber auch kein Österreicher....:D:D:D
 
Hoppla, ist ja richtig was los in dem thread!

Da ich die letzten 2 Wochen unterwegs war, war keine Zeit für Rückmeldungen. Wie man sieht, bleibt es dabei: Die meisten User sehen das eher skeptisch, ich nebenbei auch. Ich habe aber trotz meiner Skepsis das Problem, wenn es denn ein solches ist, hier thematisiert, da der mir befreundete GB halt mein uneingeschränktes Vertrauen in Sachen "Gitarre" geniesst (und auch verdient).

Natürlich habe ich die aufgestellte These auch verteidigt, soviel Sportsgeist muss schon sein...;)

Werde nun in den nächsten Wochen meinen Schummi mal wieder besuchen und dann hoffentlich die Sache ordentlich aufgedröselt bekommen. Mache dann Meldung...

Solong!
 
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Es ist nachts auch kälter als draußen.



War nur Spaß... Konnte ich mir nicht verkneifen :)

Ich hab das allerdings auch schon öfters gehört (das Problem mit aufhängen). Wenn mich nicht alles täuscht war es hier im Forum, iss aber ne Weile her. Was aber nicht bedeuten soll das ich es glaube.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ja, hier war es u.a

https://www.musiker-board.de/threads/wandhalter-schlecht-für-gitarre.200133/
Tja, kost' Dich nur ein paar Euro bei Ebay. So ein Wandhalter.

Selbst bei meiner stabilen Yamaha Pacifica geht die Stimmung weg.

Im Bodenständer fehlt der "Zug" des Eigengewichts.
Dann ändert sich die Stimmung wieder.

Probier's halt aus.
 
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Das Hängen von Gitarren ist vollkommen problemlos, solange die Wand keine schlecht isolierte Außenwand ist (und entsprechend immer kalt) und die Gitarre immer möglichst weit von der Wand weg hängt und dabei gleichmäßig mit der Raumluft umgeben ist.

Würde diesen Gedanken gern mal aufgreifen, da ich grad selbst gern eine Gitarre an die Wand hängen würde. Es handelt sich (natürlich) um eine Außenwand und diese ist mMn nicht gut isoliert...

Wie wäre es denn, wenn man eine Spanplatte (als "Paneel") nimmt und diese mit 5cm starken Holzklötzchen als "Abstandshalter" an die Wand montiert und auf der Platte den Wandhalter anbringt?

Hätte grad die entsprechenden Reste aus einem alten "Projekt", hinter der Platte wären also 5cm Luft ("isoliert" doch zusätzlich, oder?) und die Platte als zusätzliche Barriere vor der nackten Wand.
 
Das isoliert gut @benny barony und wird funktionieren :great:

Selbst bei meiner stabilen Yamaha Pacifica geht die Stimmung weg.
Im Bodenständer fehlt der "Zug" des Eigengewichts. Dann ändert sich die Stimmung wieder.
Du meinst also konkret eine Gitarre, die im Halter hängt, hat eine andere Stimmung wie eine die im Ständer steht? Oder habe ich das falsch verstanden?
Ich habe es gerade ausprobiert:
Bei meiner Lowden S22: Keine Änderung, ob hängend, stehen, oder auf dem Knie in Spielhaltung
Bei meiner line6 JTV59: hängend sind die unteren Saiten etwas tiefer wie stehend, oder auf dem Knie in Spielhaltung
Bei meiner Eigenbau-Powerstrat mit durchgehendem Hals und Kahler-Vibrato: Keine Änderung, ob hängend, stehen, oder auf dem Knie in Spielhaltung
Letzten Endes bedeutet das aber nur, dass der Hals hängend einer gewissen Kraft ausgesetzt ist... ungefähr einer 16tel Umdrehung der Mechanik der unteren Saiten...
..das beweist nicht, dass das auf Dauer schädlich wäre
 
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Der Staub sollte einem da mehr Sorgen bereiten, ebenso die Tatsache, dass Leute ihre Instrumente so lange unangetastet rumhängen lassen, dafür wurden sie garantiert nicht gemacht.
 
naja, eine gitarre wird durch bespielen ja auch zerstört.
 
Ich muss doch nochmal auf Post Zerstören der Gitarre durch falsche Lagerung? und den Zug durch die Saiten eingehen. Das lässt mir irgendwie keine Ruhe. Vielleicht habe ich auch einfach einen Denkfehler.
Durch das Aufhängen an der Wand entsteht im Griffbrettbereich eine Druckkraft und auf der Rückseite eine Zugkraft, das leuchtet mir ein. In dem Post steht aber, dass der Trussrod nicht der Zugkraft der Saiten entgegenwirkt sondern nur die Biegesteifigkeit des Halses erhöht.
Soweit ich weiß ist der Trussrod aber doch im Hals an beiden Enden verschraubt und man kann die Spannung, die der Stab auf den Hals ausübt auf einer Seite einstellen. Sonst könnte man ja den Hals auch nicht nach hinten (also gegen die senkrechte Zugrichtung der Saiten) spannen. Wenn der Trussrod nur den Hals biegesteifer machen würde, dann wäre ja die maximale Halskrümmung nach hinten gerade und die Saiten könnten nur nach vorne ziehen (Es sei denn der Hals ist von Anfang an nach hinten gekrümmt). Damit würde ja aber der Trussrod sehr wohl dem Saitenzug entgegen wirken und die Kraft durch die Aufhängung wäre im Verhältnis doch größer. Oder sehe ich das falsch?

Ich will hier nicht die Diskussion neu entfachen. Ob sich durch diese Kraft die Verleimung des Halses lösen kann (hat ja @smartin schon einen guten Beitrag geschrieben) oder sich der Hals verziehen kann ist eine andere Frage.
 

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