Gibson - ist es Liebe oder Hass?

  • Ersteller Thorsten B.
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Ich hab jetzt mal so einige Einträge in diesem Forum gelesen und wollte mich auch mal dazu äußern. Ich hab in diesem Forum immer ausgezeichnetes Feedback und auch super Antworten auf Fragen bekommen.
Diese Forum ist auch hauptverantwortlich für meinen letzten Amp und Box Kauf. Also ich bin froh eine solche Kompetente Plattform gefunden zu haben.

Nun aber zu dem Gibson Thema. Ich selbst habe mir vor ca. 7 Jahren eine Gibson Les Paul Studio aus dem Jahre 1997 gebraucht aus Los Angeles gekauft. Ich bin sehr zufrieden mit dem Sound und auch mit der Lakierung. Die
Mechaniken hab ich sofort ausgetauscht und durch Schaller ersetzt. Und jetzt gerade werd ich sie grund erneuern mit neuer Hardware. Aber ich hab bei der Gitarre keinen einzigen Mangel feststellen können. Hatte nie größere
Probleme. Ich hab dann vor einiger Zeit kury überlegt mir eine Epiphone Les Pail Custom zu kaufen. Die hat aber niemals den Sound meiner Gibson hinbekommen. Auch die Verarbeitung der Epi hat teilweise zu wünschen übrig gelassen.
Diesen Sommer war ich in den USA und hab mir dort eine Gibson Les Paul Studio 60' Tribute gekauft. Ich hab für diese Gitarre wirklich nicht viel Geld ausgegeben und bin wirklich hochzufrieden. Der Lack, der Sound der P90 und auch
die Mechaniken arbeiten ausgezeichnet. Natürlich kein Vergleich zu den Gibson Standards oder Customs, aber für mich eine wirklich ausgezeichnet klingende Gitarre.

Ich persönlich denke das es einfach viel um persönliche Erfahrungen und persönliche Vorlieben geht. Ich selbst hab schlechte Erfahrungen mit Fender gemacht und bin dieser Firma gegenüber sehr kritisch.
Desweiteren glaube ich aber, das wir selbst keinen wirklichen Einblick in die Firmen bekommen um wirklich rausfiltern zu können ob die Qualität wirklich teilweise zu wünschen übrig lässt.
 
Zum Thema verstimmte G-Saiten: bei meiner Explorer war das auch der Fall, obwohl die G-Saite relativ gerade verläuft, das Ganze liegt wie bereits von "dernix" erwähnt an den durchschnittlichen Sätteln. Er nutzt Knochen, bei mir wurde es ein selbstschmierender Sattel aus Graphit-Carbon - seitdem keine Schwierigkeiten mehr.
 
Ich finde es größtenteils müßig, über die Frage "Gibson - ist es Liebe oder Hass" zu diskutieren, weil ein jeder dazu seine Meinung hat und vom Gegenteil wird man doch keinen überzeugen können.

Was allerdings unter keinen Umständen passieren sollte ist die Wiedergabe bloßen Hörensagens - und das passiert leider viel zu oft, gerade im Internet.
Da werden dann Phrasen gedroschen, dass die Schwarte kracht, komplett unbelegbare Thesen aufgestellt, vermeintlich entkräftet, ins Gegenteil gedreht und so lange aufgeblasen, bis ein Diskussions- und Meinungsmonster entsteht, das völlig ausser Kontrolle und unbeherrschbar ist. Und an diesem Punkt kommen dann Emotionen ins Spiel. Jeder versucht, seine Meinung zu verteidigen, weil er nicht als "Loser" dastehen möchte, man möchte seine Haltung belegen, möglichst durch Fakten und soziale Bewährtheit ("das sehen ganz viele andere auch so") untermauern.

Ich sage: keiner von uns hat den kompletten Überblick, da keiner alle Gibsons dieser Welt in der Hand hatte. Und wer möchte sich ein objektives Urteil anmaßen, ohne sämtliche Fakten zu kennen? ;)

Daher hier meine völlig subjektive Meinung und Erfahrung mit Gibson. Es ist meine Meinung und beansprucht keine Allgemeingültigkeit. Wer anders denkt, soll diese meine Meinung als weitere Facette in sein Bild von Gibson mit aufnehmen, denn "schwarz oder weiß", "gut oder böse" existieren in dieser reinen Form nur im Märchen.

Ich besaß lange Zeit eine gute LP-Kopie, mit der ich auch im allgemeinen zufrieden war - gute Verarbeitung, schöne Optik und ansprechender Sound.
Aber irgendetwas fehlte immer. Das letzte Quentchen zu dem Sound, den ich von unzähligen Plattenaufnahmen so gut kenne und so sehr mag.
Dieser Sound kommt aus Gibson Gitarren. Dementsprechend bin ich in den Laden gegangen, um eine Gibson anzuspielen. Ich suchte mir eine aus, nach rein subjektivem Gefühl, und nahm sie mit nach Hause.
Jetzt bin ich überglücklich mit meiner "neuen" (mittlerweile auch nicht mehr ganz so neu ;) ) Gibson LP.

Die Moral von der Geschicht: Viele Hersteller bauen gute Gitarren. Aber der Sound kann immer nur eine Annäherung ans Original sein (so es denn Kopien sind).
Gibson, Fender und andere namhafte und traditionsreiche Hersteller mögen mehr kosten als andere, aber das hat in meinen Augen auch seinen Grund.
Will ich den Sound, der mir aus tausenden und abertausenden von Aufnahmen so vertraut ist, dann brauche ich eine Markengitarre (oder -amp, oder -effektgerät), und muss dementsprechend bereit sein, das Geld dafür auszugeben.

Ich persönlich habe auch lange Zeit den Ansatz verfolgt, dass man mit Equipment anderer Hersteller doch auch diesen einen Sound hinbekommen muss.
Für mich habe ich herausgefunden: es geht nicht. If you want the real deal - get the real deal!
Und nach diesem Prinzip handle ich seither.
 
Aber irgendetwas fehlte immer. Das letzte Quentchen zu dem Sound, den ich von unzähligen Plattenaufnahmen so gut kenne und so sehr mag.
Dieser Sound kommt aus Gibson Gitarren.
Bei aller Liebe, aber so etwas ist nicht Realität, sondern Glaubenssache. Zum Glück haben wir Religionsfreiheit und jeder kann glauben, was er will. Andererseits muss das nicht jeder glauben. E-Gitarren sind ein relativ einfaches Produkt, es gibt kein geheimes Elixier und keine Geheimformel dafür. Seit 50 Jahren hat sich daran nicht viel geändert, folglich kann jede Firma so etwas herstellen, wenn die Zutaten stimmen. Wer eine bestimmte Marke kauft, macht das auch, weil nur die jeweilige Firma das Recht hat, ihren Namen draufzuschreiben. Die Besitzverhältnisse können sich trotzdem geändert haben. Schön für eine Firma, wenn es solche Gläubige gibt, mich schreckt das allerdings eher ab. Ich möchte nur ein gutes Instrument und keine Extra-Religion. Da könnte man das Wort eines früheren Bundespräsidenten dafür abändern: Ich liebe meine Frau und nicht den Staat! Ich mag meine Gitarre(n), aber Liebe ist etwas anderes!
 
Mir gefällt das Konzept eigentlich richtig gut, dass bei den günstigeren Modellen in erster Linie bei Äußerlichkeiten wie Lack/Bindings, mehrteilige Korpora etc. gespart wird, die Sachen, die Einfluss auf den Klang haben aber auf ähnlichem Niveau wie bei den teuren Modellen ausgeführt werden.

Das Konzept hatte Gibson schon in den 50er Jahren. Das einzige was mich an dem heutigen stört sind Details die von damals abweichen, die ausschließlich dazu dienen das hohe Premiumsegment zu stützen, wo sich eben auch jene "billigen"-Gitarren aus den 50ern als VOS tummeln.
 
Ich glaube solche Threads sind so ungemein typisch für Gitarristen, unglaublich. Gibson ist "nur" ein Gitarrenhersteller, einer unter vielen. Ich besitze zwar selbst keine (noch nicht), habe aber durchaus schon einige in der Hand gehabt. Schlechte oder minderwertig verarbeitete hatte ich noch nie erwischt, sicher gab es mal den ein oder anderen Mangel, aber nichts Schlimmes.

Ist aber im Grunde völlig egal, da a) niemand hier (evtl. Thorsten) die Fehlerquote von Gibson kennt und b) niemand gezwungen wird, ein solches Instrument zu kaufen. Insofern kann ich nicht einen der Nörgler verstehen, warum kauft man sich eine Gibson, die nicht fehlerfrei ist und beschwert sich danach? Warum lässt man sich beim Händler nicht eine raussuchen, die fehlerfrei ist, und falls es da keine geben sollte (halte ich für unrealistisch), nimmt man sie einfach nicht? Das gebietet zumindest mir die Logik, egal ob Gibson, Fender, Ibanez oder jegliche andere Hersteller.

Andererseits kann ich es auch nicht nachvollziehen, wie man einem Gitarrenhersteller ein Mojo attestieren kann. Klar ist Gibson ein wichtiger Teil der Rockgeschichte und das auch zurecht, aber dennoch sind es Instrumente und keine Wünschelruten, die einem bei der Suche nach dem Ton magisch zur Seite stehen, es sind Werkzeuge für Musiker. Slash, Gary Moore, Jimmy Paige und wie sie alle heißen sind großartige Musiker, die Gitarren sind nur deren Medium, um es mal so zu formulieren. Da frage ich mich subjektiv, warum es Gitarristen gibt, die mit einer Marke etwas Besonderes oder Einzigartiges assoziieren? Entweder ein Instrument klingt nach meinen subjektiven Vorstellungen klasse, spielt sich gut und bietet eine Verarbeitung, die für mich den Preis rechtfertigt oder nicht. Und wenn diese Kriterien für mich nur bei einer Marke mit "Ja" beantwortet werden können, ok, dann suche ich mir da eine Gitarre, die das erfüllt, wenn nicht, schaue ich mich weiter um.

Seit es Gibsons im "etwas erschwinglicheren" Preissegment gibt und da an Bindings, Decken, etc. wohl gespart wird, um den Preis zu senken, wird es für mich interessant, Gitarren sind für mich Arbeitsgeräte, ich persönlich mag es, wenn nicht zuviel dran ist.

Aber warum müssen dann, falls ein Hersteller das für mich nicht liefern kann, gerade in Foren die Nörgler auf den Plan treten und darüber herziehen, bzw. emotional werten? Wieso reicht nicht eine sachliche, evtl. subjektive Einschätzung der jeweiligen Instrumente, wieso muss gleich der ganze Konzern und dessen Marktstrategie in Frage gestellt werden? Wir leben in einem Käufermarkt mit wirklich beachtlichen Auswahlmöglichkeiten, warum sucht man sich kein gutes Instrument für sich selbst und nutzt die Zeit und seine Emotionen dafür, damit zu musizieren?

Klar sind Gitarristen ein eigenartiges Völckchen, was Innovationen anbelangt wohl die CDU unter den Musikern, die mehr oft als nicht zu hören meinen, wieviel Niederschlag der Baum, aus dem eine Gitarre gemacht wurde, im Jahresmittel ausgesetzt war und darauf auf den Ton schließen wollen. Insofern komme ich zu dem Schluss, dass die Gibson-Nörgler eher ihren Frust an einem Stück Rockgeschichte auslassen, weil sie dort eben nicht fanden, was sie suchten. Erst recht, wenn die Produkte gekauft wurden aber dann doch subjektiv manche Käufer enttäuschten. Dass das nicht die Schuld der Marke ist sondern die eigene gesteht sich wohl aber kaum einer ein, da ist es wohl leichter seinen Frust an der Marke auszulassen. Gibson scheint mir da nur eine besonders gute Zielscheibe zu sein aufgrund ihrem Bekanntheitsgrad/Renommée und wohl der Prototyp für LPs, Sgs und Explorer ist.

Denn ganz ehrlich, wen interessiert es bitte, was jemand im Internet zu nörgeln hat? Was interessiert es mich, was anderen an Instrumenten nicht gefällt, solange es mich selbst überzeugt und mir den Preis wert ist?
 
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Aber irgendetwas fehlte immer. Das letzte Quentchen zu dem Sound, den ich von unzähligen Plattenaufnahmen so gut kenne und so sehr mag.
Dieser Sound kommt aus Gibson Gitarren.

:rofl:
:gruebel:

Heißt das jetzt, dass dieses Gibson Logo auf der Kopfplatte zum Sound der Gitarren beiträgt? :D

Naja, ich hab nicht ohne Grund geschrieben, dass Gitarristen die einzigen sind die am Endprodukt hören können ob die CNC Maschine und der Typ der sie bedient in den USA bei Gibson arbeitet oder in Korea :rolleyes:

Aber am Ende sind wir alle nur Marketing-Opfer :p
 
Für mich habe ich herausgefunden: es geht nicht. If you want the real deal - get the real deal!
Und nach diesem Prinzip handle ich seither.

Bei solch schönen Aussagen sehe ich einen gewissen Produktmanager gerade ganz entspannt die Füße hochlegen :D

Aber ich musste ja auch unbedingt meine Petrucci Signature haben...
 
:rofl:
:gruebel:

Heißt das jetzt, dass dieses Gibson Logo auf der Kopfplatte zum Sound der Gitarren beiträgt? :D

Naja, ich hab nicht ohne Grund geschrieben, dass Gitarristen die einzigen sind die am Endprodukt hören können ob die CNC Maschine und der Typ der sie bedient in den USA bei Gibson arbeitet oder in Korea :rolleyes:

Aber am Ende sind wir alle nur Marketing-Opfer :p

Nein, mir gehts nicht um den Feenstaub, der bei der Endkontrolle über die Gitarren gestreut wird, sondern um das Zusammenspiel aus

- Material (also verwendetes Holz, Hardware usw.)
- Ver- und Bearbeitung
- Modellplanung/-layout
- Verwendetes Arbeitsmaterial

Das alles macht das fertige Produkt aus. Da hat Tokai seine ganz spezielle Handschrift und Gibson und Fender und ESP und... und... und...
Will ich den Gibson-Sound, kaufe ich Gibson, will ich den Tokai-Sound, kaufe ich eben Tokai.
Das hat nichts mit (Aber)glauben oder dem Logo auf der Kopfplatte zu tun.

Deinen letzten Satz muss ich, selbst aus der Fachrichtung kommend, leider unterschreiben. :(
 
@ neuling

und ich meine, dass es keinen hörbaren klanglichen Unterschied zwischen Herstellern gibt, wenn sie das gleiche Material verwenden. Also gleiche Holzart, Pickups und Mechaniken. Das ist der Voodoo den Gitarristen um ihre Instrumente pflegen. Fleißig gepflegt und unterstützt von Marketingabteilungen, wobei es Gitarristen diesen extrem einfach machen, weil sie noch jeden Mythos geglaubt haben.

Btw, ich strebe in die gleiche Richtung und es ist beängstigend zu sehen wie wir manipuliert werden und wie wenig wir dagegen ausrichten können :eek:
 
Nene, so einfach ist das nicht. Da spielen noch viele andere Faktoren rein. Masse zum Beispiel, Form, wieviel Metall ist an der Brücke (Tele!) und sicher noch viel mehr, was eher Gitarrenbauer beurteilen können. Allein was Mechaniken für einen Einfluss haben, hat mich ein bisschen erschreckt, hab grad selbst welche getauscht.

es ist beängstigend zu sehen wie wir manipuliert werden und wie wenig wir dagegen ausrichten können

Ausrichten müssen wir dagegen auch gar nichts. Einfach die Augen aufmachen und sich nicht verarschen lassen. Die Sache einfach kritisch sehen kann nicht schaden, vor allem wenn der Preis eher durch Marketing gemacht wird als durch "rich Heritage", was heutzutage IMHO sowieso nur ein Marketingargument ist. Ich meine nicht, dass alle China Brennholz kaufen sollten, nur das man mal überlegt, wofür man sein Geld ausgibt und ob nicht auch andere Eltern schöne Töchter haben :) Es gibt definitiv kein Extra-Mojo, nur weil ich ein Instrument von X spiele.
Liebe und Hass sind Teil des Marketings. Wenn du es geschafft hast, dass die Leute dein Produkt lieben oder hassen wirst du gut verdienen. Hauptsache, es ist in aller Munde, wo wir wieder bei dem Grund für Thorstens Anwesenheit wären (Hallo & Gruß).
 
Ich finde es gut wenn jemand wie Thorsten sich für verschiedene Denkanstösse oder Meinungen intressiert. Ob sich dann etwas an Gibson ändern kann bleibt trotzdem offen. Wie bei jeder anderen Marke auch, muss man mit positiven und negativen Meinungen zurecht kommen. Das ist in jeder Branche so, ob jetzt in der Fernsehbranche, Musikbranche oder Automobilbranche. Wenn man ein Produkt an den Käufer bringen möchte muss man sich eben auch die Resonanzen der verschieden Käufer anhören damit man auch aus Fehlern und anderen verschiedenen Gründen lernen kann. Oft lese ich auch Blödsinn indem manche User nur andere Marken schlechtreden wollen, aus Neid oder einfach nur um rumzuärgern. Aber manchmal befinden sich eben auch Resonazen darunter die ernstzunehmen sind. Ich denke schon dass Gibson intresse hat die Stammkunden oder Neueinsteiger nicht zu verlieren, ganz egal wie weit man da die Ausschussware mit einkalkuliert.

Ich hatte selber vor 5Jahren eine Gibson Les Paul Classic. Die kaufte ich Original im Laden. Die kostete auch nicht gerade wenig für mich persönlich, um die 1500 Euro. Naja, die Verarbeitung hätte für diesen Preis weitaus besser sein können. Zum einen war das Gibsonlogo irgendwie tief ins Holz eingefasst und zum anderen war die Elektronik nicht so dolle verlötet. Der Deckel passte auch nicht 100% auf das Elektrikfach. Ich dachte mir dann, ok, Shit Happens. Bei jeder Firma passieren Fehler. Aber natürlich war ich auch etwas entäuscht dass eine Klampfe von 1500 Euro nicht gut verlötet werden kann. Egeintlich ist es keine Ausrede zu sagen dass Maschinen immer die schlechtere Arbeit leisten, es ist immer die Sache wie die Endkontrolle/Qualität arbeitet. Ich kenne mich bei Gibson auch nicht so gut aus, aber ich denke dass Menschen die das Produkt bevor es herausgeht, überprüfen und notfalls einige Fehler (falls vorhanden) beheben können oder sie nochmal durch bestimmte Arbeitsbereiche zu beseitigen. Immerhin reden wir ja nicht von einer billigen Gitarre die 100 - 300 Euro kostest. Rätselhaft bleibt dann für mich dass gewisse Fehler nicht nur einmal passieren, sondern dann zu grösseren Anzahlen, mit dem gleichen Problem.

Wenn eine Gitarre über einen bestimmten Preis herausgeht, sollte auch die Endkontrolle dementsprechend grösser sein. Oder liege ich da falsch ???

Lieben Gruss
Th
 
Wenn eine Gitarre über einen bestimmten Preis herausgeht, sollte auch die Endkontrolle dementsprechend grösser sein. Oder liege ich da falsch ???

Bei meiner 599 EUR SG lag ein Zertifikat bei mir abgehakter Checkliste und Unterschrift von Qualitätskontrolleur bei. Die ist auch fehlerfrei, bis auf bescheidene Mechaniken. Wenn bei deiner 1500 EUR Gitarre dann solche Fehler auftreten, naja, bild dir selbst ein Urteil.
Ich bin selbstständiger ITler und da ist das ähnlich, je teurer und exklusiver die Hardware oder Software ist, desto nickligere und nervigere Fehler hast du daran. Qualitätskontrolle nehmen wir da eher als Urban Legend, so blöd wie es ist, wenn du von 10 Teilen 9 nicht reklamieren musst, ist das klasse.
 
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Will ich den Gibson-Sound, kaufe ich Gibson, will ich den Tokai-Sound, kaufe ich eben Tokai.
Das hat nichts mit (Aber)glauben oder dem Logo auf der Kopfplatte zu tun.

:(


Ich frage mich gerade, was denn dieser spezielle "Gibson - Sound" ist. Immerhin gibt es von Gibson eine fast nicht zu überschauende Anzahl an Modellen! Und wenn ich den Sound, sagen wir, einer 330 mit dem einer Firebird I vergleiche, fallen - wahrscheinlich nicht nur mir - gewisse Unterschiede auf..... .

Welcher z,B, dieser beiden Sounds ist denn jetzt der "Gibson - Sound"? (Statt Gibson kann man natürlich auch Tokai, Fender oder sonstwas einsetzen)

Um es nochmal zu sagen: ich habe defintiv nichts gegen Gibson, auch wenn ich nur eine akustische Gibson habe!

Ich finde nur, solche Sätze wie der in diesem Zitat von Neuling zeigen die Absurdität dieser ewigen Pro- und Kontra - Gibson - Diskussionen!

Diese Phänomene ähneln natürlich anderen gesellschaftlichen Feldern (Fussball z.B.), auch anderen Produkten (Harley - Fahrer halten nur Harleys für Motorräder!). Offensichtlich braucht jeder Mensch irgendetwas, mit dem er sich von anderen absetzen kann. Und wenn es nicht eigene Leistungen sind, müssen hierfür dann eben Fussballvereine oder eben Gitarren sein.
 
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Offensichtlich braucht jeder Mensch irgendetwas, mit dem er sich von anderen absetzen kann.

Nein, das genaue Gegenteil ist der Fall. Der Mensch braucht andere die seiner Meinung sind, mit denen er sich gemeinsam fühlt. Da werden dann auch gern mal Vernunft und Anstand in einer Diskussion Über Bord geworfen, wie gestern. Objektiv gesehen würde Robert Plant auf ner Strat sicher genauso gut klingen, wie Eric Clapton auf ner Les Paul, aber das ist vollkommen egal. Objektiv ist eine Kawa viel zuverlässiger als eine Harley. Objektiv ist meine gebrauchte für 270 EUR gekaufte Schecter viel perfekter verarbeitet als meine SG. Objektiv wird die für 380 EUR heute abend erstandene Mex Strat nicht viel schlechter sein, als eine American Strat. Aber was ist schon Objektivität, wenn es um ein emotional aufgeladenes Produkt wie eine Gitarre (oder einen Fußballverein, eine Musikrichtung, eine Jeanssorte) geht.
 
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[OT]

Ich hab's ja lieber, wenn Robert Plant singt ... ;)

[/OT]
 
Page, mann! Sorry, bin etwas angetrunken :D Ich bin Baujahr 73, mich muss man eher nach Hair Metal Bands, Punk oder New Wave fragen, lol ...
 
Ausrichten müssen wir dagegen auch gar nichts. Einfach die Augen aufmachen und sich nicht verarschen lassen. Die Sache einfach kritisch sehen kann nicht schaden, vor allem wenn der Preis eher durch Marketing gemacht wird als durch "rich Heritage", was heutzutage IMHO sowieso nur ein Marketingargument ist.

Tja, wenn du dich eingehend mit Marketing beschäftigst und dein eigenes Verhalten, deine eigenen Produktwünsche, dein eigenes Kaufverhalten intensive analysierst, wirst du feststellen dass dein Handeln immer ordentlich von Marketingabteilungen beeinflusst wird. Selbst wenn du in der Branche arbeitest bist du nicht imun, im gegenteil, schau mal das Posting von Neuling an.
Und ja du hast Recht, der Mensch sucht und braucht Bestätigung für sein Tun und Handeln. Und selbst wenn einer mit seiner Bach LesPaul total zufrieden sein sollte, er wird von anderen Menschen außerhalb dieses Forums beim Spielen einer Bach nie die gleiche Bestätigung bekommen, wie wenn er eine Gibson hat, weil Gibson und Fender sind fast allen Menschen ein Begriff.
Und deshalb werden viele am Ende immer den Traum haben eine Gibson zu besitzen, weil es toll ist eine Gibson zu besitzen, weil die Marke einen Mythos hat, weil nur Gibson wie Gibson klingt :D , und weil andere Menschen positiver auf die Gibson reagieren werden.

Natürlich muss sich niemand gegen die Marketingmaschine wehren, aber es macht auch keinen großen Spaß zu verstehen, dass unsere Entscheidungen nicht frei getroffen werden :eek:
 
Tja, wenn du dich eingehend mit Marketing beschäftigst und dein eigenes Verhalten, deine eigenen Produktwünsche, dein eigenes Kaufverhalten intensive analysierst, wirst du feststellen dass dein Handeln immer ordentlich von Marketingabteilungen beeinflusst wird.

Meines nicht mehr ganz so schlimm, ich habe Kalle Lasn und Naomi Klein gelesen :)
Aber ich verstehe genau, was du meinst und auch genau das ist der Grund, warum ich Thomas B. ein bisschen kritisch sehe, auch wenn der natürlich nur seinen Job macht.
 
Offensichtlich braucht jeder Mensch irgendetwas, mit dem er sich von anderen absetzen kann. Und wenn es nicht eigene Leistungen sind, müssen hierfür dann eben Fussballvereine oder eben Gitarren sein.

Genau das glaube ich nicht. Es geht gar nicht um Individualismus, auch wenn uns das "absetzen" vom Rest heute immer öfter als Trend eingetrichtert wird. Es geht immer mehr, wie beim Fußball im Stadion, beim "puplic viewing" (scheussliche Fehldeutung des Englischen) oder auf einem Rockfestival, um simple Gruppenzugehörigkeit.
Man kauft "die Gibson" nicht wegen "dem Klang" (den es nicht gibt), man steigt damit (im Kopf) in eine andere Gruppe (bezüglich des finanziellen Gesichtspunktes: auf). Dieser Gruppe gehören dann bestimmte Vorbildgitarristen und entprechend deren Anhänger an. Allerlei Vodoo kommt unweigerlich dann hinzu, wenn der Kern der Gemeinsamkeit in Frage gestellt wird. Dann wird eifrig danach gesucht, warum der "Sound" anders sein muss, und sei es nur, weil das Pickguard eines Konkurrenzproduktes die falsche Farbe hat und daher nicht so gut "mitschwingt".

Zu jeder Gruppe, die sich als solche definiert, gehört Abgrenzung, alleine um in Selbstreflektion sich selbst als Individuum als Teil dieser Gemeinschaft zu sehen und bestätigen zu können. Zwischen Menschengruppen führt das im Extremfall zu Rassismus, bei Warenbesitz zu sozialer Abgrenzung in Form von Statussymbolen.

Natürlich sind wir alle Marketingopfer, wir müssten es aber nicht in dieser Ausprägung sein.
 
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