Warum sind 112er Boxen meist offen?

Mir gefällt für den Heimgebrauch die geschlossene Variante auch besser, zumindest bei Marshall-esquen Rocksounds. Sehr gut gefallen hat mir die Engl Gigmaster 10" Box.
 
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Eine offene Box ist zunächst für jeden Akustiker/Physiker eine „ungünstige“ Konstruktion, weil eben tiefe Frequenzen sich durch akustischen Kurzschluss auslöschen. Jetzt ist aber bei Boxen für Gitarren alles etwas anders. Erstens übertragen Gitarrenlautsprecher grundsätzlich nicht so tiefe Frequenzen und wie schon angemerkt wurde, ist das auch gar nicht immer zielführend da im Bassbereich mitzuturnen.
Wenn man eine offene Gitarrenbox geschickt aufstellt (z.B. in einer Raumecke), kann der nach hinten abgestrahlte Schall sogar zusätzlich genutzt werden. Darum gibt es gut Gründe sowohl für geschlossene als auch für offene Boxen.
Da mir persönlich die Sache mit den Reflexionen des rückwärtigen Schall, etwas zu unvorhersehbar ist und man zu viel Bass auch immer am Amp rausregeln kann, sind mir geschlossene Systeme sympathischer. Es ist aber erstaunlich, welch Unterschiede sich auch bei geschlossenen 1x12er Boxen ergeben...
 
Und dann sind die auch noch fast alle mit V30s beladen, die ich mir beim besten Willen nicht in einem offenen Gehäuse vorstellen kann
Ich habe zum Spaß mal ausprobiert, wie der V30 in einem offenen Palmer Cab klingt - mit gefällts ;) - interessanterweise auch die Clean Sonds...
 
Ich habe zum Spaß mal ausprobiert, wie der V30 in einem offenen Palmer Cab klingt - mit gefällts ;) - interessanterweise auch die Clean Sonds...

Ja ich habe gestern Nachmittag nen Palmer 112 und 212 mit v30 beim örtlichen Händler probiert und Lustigerweise war die halb offene 112er Ultra Bassig, dick und trotzdem definiert. Die 212 einfach nur Ultra Bassig und matschig.... gefiel mir tatsächlich die 112 besser. Aber widerspricht halt irgendwie den Grundsätzen die es zu boxen und zu dem speaker zu sagen gibt.... :-D
 
Bei 112 Cabs hab ich leider nicht die allergrößte Vorerfahrung...schlichtweg weil ich bisher kaum Anwendungsfälle dafür hatte und meine damals günstig geschossene H&K GL112 für alles ausreichte.

Was ich manchmal noch getestet habe war, in die offene Combo meines 8080 mit nem anderen Amp zu spielen. Generell kannste sagen:

Offene Box klingt daheim erheblich runder und ist viel weniger strahlwinkelabhängig. Aber: Soll es mal lauter und direktionaler werden (Proberaum etc.) säuft der Sound sehr schnell ab. Im Proberaum fängt der Marshall trotz 80 Watt nur das Würgen an gegen's Schlagzeug, mit ner geschlossenen 212er Box muss ich weniger weit aufdrehen und die Ortung und das physische Feedback werden schlagartig besser.

Geschlossene 112er können auch schon recht viel Druck machen, je nach Konstruktion. Sind dann meistens aber Thiele-Boxen wie die H&Ks oder Mesas/TT-Boxen. Da säuft der Sound wiederum bei sehr geringer Lautstärke zuhause ziemlich ab, man hat quasi "Anti-Loudness" wenn es auch noch ein V30 ist oder ein ähnlicher Speaker. Zu viel Mitten, schlechter Wirkungsgrad im Bass und je nach Hörposition spitz oder krächzend.

Mittlerweile nutze ich die H&K nur noch als Extension-Box für Combos oder ulkige 3x12-Tower, spiele zuhause ausschließlich über offene Combos oder 2x12er...oder aber direkt ins Pult :redface:.
 
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Bei mir ist der potentielle Anwendungsfall eben der, dass ich damit viel zuhause spielen möchte und die box einfach im notfall auch in die hand nehmen kann und damit innerhalb meiner stadt mal wohin gehen kann und mucke zu machen. sobald ich mal in einem proberaum sesshaft werden würde, würde ich mir ohnehin eine 212er kaufen.
die 112er soll eigentlich nur für zuhause und für spontanes rummucken sein :) mit lunchboxamp in der rechten und Cab in der linken hand kann ich so wunderbar auch als fußgänger von A nach B kommen... soweit zumindest die theorie :-D

und wegen dieses "Zuhause"-Zweckes der box habe ich eben überlegt eine geeschlossene zu nehmen, da ich eh immer direkt vor der box sitze wenn ich spiele und nicht im Raum verteilt bin, und ich mir dachte dass es die Nachbarn eben unter Umständen weniger belästigt weil nur ich in einem Anstrahlwinkel was "lautes" höre.... :nix:
 
Was die Nachbarn betrifft ist es wichtig die Box gut vom Boden zu entkoppeln, egal ob geschlossen oder offen. Gib in deine Suchmaschine mal Trittschall und/oder Körperschall ein.
Und teste vielleicht tatsächlich auch mal 10" Cabs.

;)
 
Bei mir ist der potentielle Anwendungsfall eben der, dass ich damit viel zuhause spielen möchte und die box einfach im notfall auch in die hand nehmen kann und damit innerhalb meiner stadt mal wohin gehen kann und mucke zu machen. sobald ich mal in einem proberaum sesshaft werden würde, würde ich mir ohnehin eine 212er kaufen.
die 112er soll eigentlich nur für zuhause und für spontanes rummucken sein :) mit lunchboxamp in der rechten und Cab in der linken hand kann ich so wunderbar auch als fußgänger von A nach B kommen... soweit zumindest die theorie :-D

und wegen dieses "Zuhause"-Zweckes der box habe ich eben überlegt eine geeschlossene zu nehmen, da ich eh immer direkt vor der box sitze wenn ich spiele und nicht im Raum verteilt bin, und ich mir dachte dass es die Nachbarn eben unter Umständen weniger belästigt weil nur ich in einem Anstrahlwinkel was "lautes" höre.... :nix:

Na das schreit für mich nach offener 1x12. Straßenmusik klingt wohl nicht danach, als wolltest du fette Palmmutes über die Box brettern und für alles andere ist mMn eine offene Box entspannter zu handeln.

Lautstärketechnisch ebenfalls. Wie gesagt, die offene Box musste meistens weniger laut drehen, weil die Combo weniger 'boxy' klingt und der Amp nicht so verhungert. Die Ausbreitung des Klangs offen/geschlossen ist im Bezug auf die Nachbarn mMn vernachlässigbar. Da fährste sogar mit ner offenen 1x12 besser weil die tendenziell weniger pumpenden Bassanteil entwickelt.
 
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Die Tubetown Raptor 112 hat gerade mal die Maße einer Thiele (schon recht lütt), und ist mit dem Konzept super für Sessions und auch zu hause, wos nicht zu laut soll. Wäre wegen der Größe mit leichtem Speaker jedenfalls noch vergleichsweise gut tragbar. Ich find meine Selbstbau-Kopie auch mit V30 noch ziemlich leicht.

Wegen den Nachbarn musst du dir weniger Gedanken machen, zumindest bezogen auf offen vs geschlossen. Stonarocka hats im Prinzip schon gesagt: das erste, was stört, sind Bässe. Und die Strahlen eh Kugelförmig, ob nu geschlossen oder offen.
 
Und die Strahlen eh Kugelförmig, ob nu geschlossen oder offen.
Nicht ganz. Bei halbwegs freier Aufstellung einer offenen Box bilden die tiefen Frequenzen eine Art Dipol aus. Die Ausprägung ist abhängig von nahen Begrenzungsflächen etc.
 
Ja ich habe gestern Nachmittag nen Palmer 112 und 212 mit v30 beim örtlichen Händler probiert und Lustigerweise war die halb offene 112er Ultra Bassig, dick und trotzdem definiert. Die 212 einfach nur Ultra Bassig und matschig.... gefiel mir tatsächlich die 112 besser. Aber widerspricht halt irgendwie den Grundsätzen die es zu boxen und zu dem speaker zu sagen gibt.... :-D

Welchen Grundsätzen widerspricht das? Ich habe ebenfalls die Erfahrung gemacht, dass 112 besser klingt als 212, und habe das auch schon öfter gelesen. Anscheinend liegt das an den Wechselwirkungen und Interferenzen zwischen den Lautsprechern.
 
Und an dem, was man spielt etc pp. Hat halt alles seinen idealen Anwendungszweck ;-)
 
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Die Bässe die ja hauptsächlich über den Boden übertragen werden sind gar nicht so das Problem. Unter mir ist eh keiner. Eher so die Höhen und mitten die so
Welchen Grundsätzen widerspricht das? Ich habe ebenfalls die Erfahrung gemacht, dass 112 besser klingt als 212, und habe das auch schon öfter gelesen. Anscheinend liegt das an den Wechselwirkungen und Interferenzen zwischen den Lautsprechern.

also erstens habe ich bezüglich des V30s in vielen u.a. englischsprachigen Foren gelesen, dass er grundsätzlich ein Speaker ist der erst gut funktioniert wenn er zu zweit ist und als Solo Speaker nicht wirklich geeignet ist. und das er auch grundsätzlich eher für geschlossene Konstruktionen gut ist ....... tja.... und jetzt habe ich da so ne offene 112er mit v30 gehört die ganz gut klingt :-D auch wenn ich keine direkte Referenz habe um zu wissen ob andere "besser" klingen bzw wie gut /schlecht sie im Vergleich zu anderen klingt. Außer eben der 212er daneben....... die klang definitiv schlechter
 
...vielleicht muss eine 212 einfach lauter betrieben werden damit sie genauso gut klingt wie einer 112...
 
also erstens habe ich bezüglich des V30s in vielen u.a. englischsprachigen Foren gelesen, dass er grundsätzlich ein Speaker ist der erst gut funktioniert wenn er zu zweit ist und als Solo Speaker nicht wirklich geeignet ist. und das er auch grundsätzlich eher für geschlossene Konstruktionen gut ist
Es gibt nie ein pauschal besser oder schlechter.
Je nach Anwendung macht sich son V30 auch in ner offenen gut, grad wenn man nicht modernen Metal spielt.
 
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... habe ich bezüglich des V30s in vielen u.a. englischsprachigen Foren gelesen, dass er grundsätzlich ein Speaker ist der erst gut funktioniert wenn er zu zweit ist und als Solo Speaker nicht wirklich geeignet ist. und das er auch grundsätzlich eher für geschlossene Ko

Da bin ich mit Dir und kann diese Meinung absolut nicht unterschreiben, ich finde das der V30 erst auflebt wenn er „Luft“ hat, also in einer oversized oder noch besser, offenen Box aufspielen kann. Klar, wer da dann ultratighte Palmmutes erwartet wird enttäuscht sein aber da hat er dann das Prinzip nicht verstanden. Wer schon mal ne Bogner 2x12 gehört hat weiß dass das ohne die nervige Schneise und rund klingend geht und das der V30 sowohl im Team mit seinesgleichen aber auch im Zusammenspiel mit zB einem G12H30 gut klappt...
 
Es gibt nie ein pauschal besser oder schlechter.
Je nach Anwendung macht sich son V30 auch in ner offenen gut, grad wenn man nicht modernen Metal spielt.

was ich absolut nicht tue :) bewege mich viel in jazz fusion und progressiven gefilden.... da wird es zwar auch schnell mal etwas härter aber so ultra hart wie bei manch komischen metalzeugs wird das nie :)
naja ich denke ich werde der Palmer 112er eine chance geben und sie mal ordern
 
Leute die für Club Gigs mit leichtem Besteck unterwegs sind, also überwiegend Blueser, Jazzer oder Classic Rocker, schätzen den offenen Sound der 112 Cabs. Es gibt auch 212er und 412er Cabs die hinten offen sind, allerdings scheint sich da die Philosophie des "mehr Druck" durch ein geschlossenes Gehäuse nicht mehr mit der verabreichten Mucke, die ggfs. viel Gain beinhaltet, zu vertragen.
Historisch gesehen hatten die 412er ja die Aufgabe, viel Schalldruck nach vorne gerichtet von der Bühne zu bringen. Das ist heute in Zeiten der PAs und Line Arrays obsolet.
Ich persönlich spiele eine offene 112er Box und gehe dann mit einer, zwischen Speaker und Amp geschalteten Bluebox, auf die PA und liefere dort dann den speakeremulierten 412er Sound ab. Vorne Druck und hinten klingt es aufgeräumt auf der Bühne.
 
klingt eine PA perse schlechter als ein verstärker amp?
was ich bisher so gehört habe, finde ich PAs nicht sonderlich erstrebenswert und musik über echte bass oder gitarrenboxen kommt mir viel authentischer herüber. und wie behauptet...ich meine es klingt besser.
 
klingt eine PA perse schlechter als ein verstärker amp?
Ein Amplifier ist ein Verstärker, eine PA besteht aus einem oder mehrerer Verstärker ;)

Für Dich als Gitarristen klingt der direkte Ampsound idR organischer, aber für das Publikum, welches das Spielgefühl eh nicht fühlt, ists egal.
PAs haben den massiven Vorteil, nicht so beschissene Schneisen zu haben wie unser Gitarrenequipment, und ein Mischer kann den Sound gut formen.

Aus Publikumssicht haben PAs nur Vorteile, keine mir bekannten Nachteile.
 

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