Der Gibson Vegas-Thread

coaster183
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Hallo und guten Abend,

schön, dass es hier ein Unterforum für die Liebhaber/-innen der Marke Gibson gibt.

Gibt es hier evtl. Freundinnen und Freunde des Vegas-Modells, das nur in einer sehr kurzen Zeitspanne von einem oder zwei Jahren ab 2006 gebaut wurde?

Die Gibson Vegas ist ein Kuriosum. Sie findet in der Wahrnehmung der Gibson-Fans offenbar kaum Beachtung und ist trotzdem etwas ganz besonderes. Sie ist sehr selten, trotzdem ist die Erschwinglichkeit bisher kein Problem. Das größere Problem ist es, überhaupt so ein Modell zu ergattern! Denn Angebot und Nachfrage müssen sich nicht ausschließen ;-) ...

Ich habe kürzlich mit viel Glück ein Standard-Modell erstanden und bin schier geplättet. Die Größe einer ES-339, ein Mahagoni-Korpus und -Hals, eine Flat-Top-Ahorndecke, ein Ebenholz-Griffbrett, Sound Holes und Griffbrett-Inlays wie bei einer ES-335 TRINI LOPEZ (oder Dave Grohl Signature), Classic 57 Pickups. Dazu ein Strat-artiger, jedoch abgeknickter Headstock, der im Gegensatz zur üblichen Open-Book-Kopfplatte keine Saiten im Sattel seitlich knickt und daher nach meiner Erfahrung deutlich stimmstabiler ist.

Die Verarbeitung ist in Ordnung, in diese Diskussion möchte ich erst gar nicht einsteigen, da es da sehr unterschiedliche Bewertungen in diesem Zusammenhang gibt.

Der Sound ist jedenfalls für meinen Geschmack auf den Punkt. Diese Pickups sind einfach das, was eine elektrische Gibson in ihrer Historie ausmacht. Ich bin im Jazz-, Blues- und Funk-Bereich unterwegs, sodass ich keine "maximierte" Zerre benötige.

gibson_vegas_standard.png


Wie sind eure Erfahrungen mit diesem Modell, falls bekannt?
 
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Das ist für mich echt interessant, da ich noch nie von dem Modell gehört habe. Ich finde, sieht sieht wirklich gut aus, auch mit der Kopfplatte. Ich wünsche dir viel Spaß mit der Gitarre.
 
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Auch ich habe noch nichts von diesem Modell gehört - gerne mehr Bilder und Infos!

Eine kleine google Recherche hat ergeben, dass die ja auch in sehr steilen Farben angeboten wurde, wie dieser:

Gibson Vegas 2006 Purple.jpg


Die nennt sich scheinbar Vegas High Roller und hat normale F-Löcher und Block inlays.

Auch in Greenburst erhältlich gewesen.

Gibson Vegas 2006 Greenburst.jpg


Danke jedenfalls, dass du uns auf dieses Modell aufmerksam gemacht hast. Die ist bisher völlig an mir vorüber gegangen.
 
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Interessantes Modell!
Sieht ein bisschen wie die "kleine Schwester" (m)einer Trini Lopez aus. :)
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Danke für euer Feedback bisher.

Ja, die High Roller-Version darf natürlich nicht unerwähnt bleiben. Für meinen Geschmack ist diese Variante zu extrem bzw. zu schrill, die Gibson-Designer haben es da visuell wirklich auf die Spitze getrieben. Wer so etwas mag, kommt natürlich voll auf seine Kosten :) .

Als ich von der Vegas erfuhr und mich danach umsah, lag meine Sympathie sofort beim Standard-Modell. Die gut proportionierten Diamond Sound Holes passen m. E. viel besser zum wohlgeformten Offset-Body als die F-Ausführung bei der High Roller. Die damals erhältlichen Farboptionen (Ebony, Cherry Red, Natural und Tobacco Burst) sind zudem moderater und zeitloser angelegt.

Ein wichtiger Unterschied zwischen Standard und High Roller: die Pickups! Standard: Classic 57. High Roller: BurstBucker Pro.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Interessantes Modell!
Sieht ein bisschen wie die "kleine Schwester" (m)einer Trini Lopez aus. :)

Ja, die Zitate sind nicht zu übersehen :) ...
 
Kannst du mal ein Foto ohne den Gitarrengurt einstellen? Der verdeckt zu viel vom Korpus.
 
Mache ich gern, wenn du mit der Google-Bildersuche nicht weiterkommst :) ...

Es gibt im Web einige gute Fotos der Gibson Vegas Standard und High Roller, also verzeih', wenn dich da erst einmal unmotiviert bin ;). [Beispiel -> ...]

Verdeckt wird eigentlich nur der 3-Weg-Pickup-Wahlschalter am linken Horn

Wenn du sonst noch Fragen zu Details hast, kann ich sie dir gern beantworten.
 
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Im Nachgang noch ein paar Dinge, die ich an dieser Gitarre sehr mag:

– Die akustischen Qualitäten. Für eine Semi-Hollow mit kleinerem Korpus a la ES-339 erstaunlich laut. Unterm Weihnachtsbaum beim Singen bräuchte man keinen Verstärker :) ...

– Der Gurtpin am oberen Horn. Für mich als vorwiegendem Strat-Player ein wichtiges Detail. Wäre es eine Les Paul, bräuchte ich für meine bevorzugten Schaller Strap Locks noch mehr Gurte. Ein Gurtpin am Halsfuß würde bedeuten, dass man einen Strap Lock Part am Gurt andersrum montieren müsste.

– Das 60s Slim Taper-Halsprofil. Sehr angenehm zu spielen

– Die "6-In-Line" Tuner. Perfekt. Auch das kenne ich von der Strat.

– Die Vegas ist wunderbar leicht. Nur ca. 2,8 Kilo. Wer bietet weniger? :D

Ich muss mich immer wieder wundern, dass dieses für meinen Geschmack wunderschöne Modell, das seine wahre Offset-Pracht erst umgehängt entfaltet, nur so kurz gebaut worden ist. Gerade in der heutigen Zeit, wo immer wieder die gleichen Archetypen in immer neuen Varianten in den Markt geschubst werden, ist so etwas doch eigentlich eine erfrischende Ausnahme mit wohlüberlegten Zutaten. Ich begrüße es wirklich sehr, wenn Hersteller die gewohnten Pfade verlassen und mal etwas neues versuchen. Mir fallen da z. B. die YAMAHA Revstars oder die Fender Meteoras ein ...
 
Es gibt schon eine gewisse Resonanz in diesem Thread, aber eine breit aufgestellte Begeisterung sieht anders aus :). Und es zeigt ein grundsätzliches Problem in der Rezeption von E-Gitarren. Z. B. Gibson bringt seit fast 70 Jahren eine Les Paul oder ES-335 nach der anderen raus – mit Decken-Finishes, die manchmal nicht nur entfernt an kitschige Fototapeten aus den 70ern erinnern ;). Und trotzdem werden sie immer wieder gekauft und gekauft und gekauft und es gibt kein Ende. Es sei denn, es gibt wie zuletzt einen Akustik-Gitarren-Hype, den ich ursächlich einem bebrillten, rothaarigen und tätowierten jungen Mann aus England zuschreibe. Für einen Moment sah es so aus, als wäre die E-Gitarre komplett abgemeldet. Plötzlich waren Chuck, David und Jimi nix mehr wert. Inzwischen scheint es aber endlich und weitestgehend überstanden. Diese originären Les Pauls etc. sind erstaunlich wertstabil und legen sogar zu, obwohl es reine Serienprodukte sind und neben einem gewissen Jahrgang ansonsten rein gar nichts zu bieten haben.

Aber bringen und versuchen Marken wie Fender oder Gibson wie in diesem Fall mal etwas Neues, ist es meistens schon im Ansatz gescheitert. Eine Crux!

Ich möchte in keinster Weise versuchen, ein Nischenprodukt zu promoten, möchte aber auf ein grundsätzliches Problem in dieser Branche aufmerksam machen: Wir müssen loslassen! Wie sollte eine E-Gitarre in einhundert Jahren aussehen? Mir geht es dabei nicht um technologische Sprünge, sondern eher um formale Aspekte. Soll das wirklich alles gewesen sein? Sind wir verdammt auf alle Zeit, Les Pauls, Strats, Teles und SGs
zu spielen? Wo bleiben die neuen Formen? Und eine Akzeptanz, die auch das Innovative zulässt?
 
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Neue Formen gibt es ja schon einige, nur halt nicht von den alten Herstellern. Wie die Gitarre in 100 Jahren aussieht ist mir persönlich auch egal, ich habe da eh nichts mehr von. An stark unterschiedlichen Sounds sind ja nicht nur die Gitarren involviert, sondern Amps und Effektgeräte. Da ist der Markt so dermaßen unüberschaubar geworden, da sollte man alles was es an denkbaren Sounds gibt abgedeckt sein. Für mich ist der Markt übersättigt, wer was optisch anderes will, kann es sich ja bauen lassen.
 
Wo bleiben die neuen Formen? Und eine Akzeptanz, die auch das Innovative zulässt?

So wahnsinnig innovativ ist die Vegas ja auch nicht. Es ist halt ein Mix verschiedener altbekannter Elemente. Ob man das mag, kann man nur selbst entscheiden.
Wenngleich ich die Gitarre durchaus interessant finde - rein optisch gefällt mir eine klassische 335 besser, weil ausgewogener und besser proportioniert.
 
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Ich finde die Gitare ja ganz hübsch, aber das war es dann auch.

eine Akzeptanz, die auch das Innovative zulässt?

Also zum einen schreibst Du ja selbst, die Vegas ist ein Nischenprodukt. Daraus folgt, dass Du lediglich die Filterblase des MB verlassen musst und Dich in den Äther Richtung "Liebhaber-Gruppe-Vegas" begeben musst. Jedes Ding hat mittlerweile sein exzessives Podium im WWW. Halt nicht überall in dieser großen Ausprägung. Muss aber auch nicht.

Zum anderen finde ich den Vegas-Ansatz jetzt beileibe nicht innovativ. Platt gesprochen eine Semi mit Fender-Headstock und geraden F-Löchern. So what. Schau Dir eine Flying V an. Das war innovativ. Und es hat Gibson richtig Geld gekostet, diesen Designschritt zu machen (und es hat erstmal lange niemanden dort mit lachendem Gesicht gegeben).

Und auch radikale Ansätze, die sowohl materiell, formal und auch praktisch innovativ sind (alle drei Eigenschaften muss ich dem Melange-Produkt Vegas mehr oder minder absprechen), finden in ihrer jeweiligen Nutzergruppe (man mag es Nische nennen) mehr oder minder große Begeisterung - was über Akzeptanz deutlich hinausgeht.

Ob überhaupt und inwieweit sich gegebenenfalls alle diese radikalen Innovationen irgendwann Bahn in den Mainstream brechen, müssen wir einfach abwarten.
 
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So wahnsinnig innovativ ist die Vegas ja auch nicht. Es ist halt ein Mix verschiedener altbekannter Elemente. Ob man das mag, kann man nur selbst entscheiden.
Wenngleich ich die Gitarre durchaus interessant finde - rein optisch gefällt mir eine klassische 335 besser, weil ausgewogener und besser proportioniert.

Das ist richtig. Mir ging es eher darum, dass das Thema E-Gitarre formal und technologisch stagniert, sich vorwiegend um immer die gleichen Archetypen dreht und selbst kleinste Variationen schon fast reflexhaft und konsequent auf dem Markt ignoriert werden. Viele Hersteller sind damit beschäftigt, ihre Interpretationen von z. B. Strats, Teles und Les Pauls nachzubauen (siehe Suhr, Haar oder Maybach ...). Der Blick in dieser Branche geht aus meiner Sicht mehr zurück als nach vorn.

Die Vegas hat einen deutlich kleineren Korpus als eine 335, geht eher, wie schon erwähnt, größenmäßig in Richtung 339. Der dynamische Look entfaltet sich erst in voller Pracht, wenn man sie umhängen hat. Offset-Gitarren sind aber nicht jedermanns Geschmack, das ist mir klar ...
 
Offset mag ich grundsätzlich gern. Rein von der Balance und der Anpassung an den Körper her, ist meine Jazzmaster absolut top! Bei der Vegas sind mir die Hörner zu ähnlich, aber dann doch nicht gleich lang. Da mag ich deutlichere Unterschiede oder eben gleich lang lieber. Auch bei der Kopfplatte zu dem Body bin ich mir nicht ganz sicher, aber das hat durchaus was für sich, ganz abgesehen von der geraden Saitenführung auch ästhetisch.
 
Balance und die daraus resultierende Qualität der ergonomischen Handhabe sind immer ein Thema, völlig richtig. Aber eine Kopflastigkeit wie z. B. bei einer SG ist hier nicht vorhanden. Die Vegas Standard ist ein Leichtgewicht, wie ich oben schon erwähnte. Zu den Hörnern: Wenn schon Offset, dann auch konsequent :). Nein, ich mag die Jazzmaster sehr. Auch Mustang oder Duo-Sonic, alles prima. Vielfalt ist wichtig! Die immergleichen Archetypen – wie lange geht das noch gut?
 
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Alle Jahre mal ein Beitrag - hmm?;)

So könnte die Konversation etwas schleppend werden.
 
Touché, aber das liegt ja nicht nur an mir. Bzw. an mir soll es nicht liegen :) ...
 
??? - an wem sonst?
Du hast meinen Beitrag fast genau ein Jahr später so kommentiert, als wär´s gestern gewesen.
Und das nicht in irgendeinem Thema, das du zufällig neu entdeckt hast, sondern in DEINEM Thema.

Ich denke, dass wegen einer vergleichbaren Reaktionszeit die Dinosaurier ausgestorben sind.
 
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Wunderbare Analyse. Vielen Dank. Wollen wir vielleicht zum Thema zurückkehren? ;)
 

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