Tokai LS1 oder Maybach Lester bzgl. Verarbeitung/Qualität?

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CookieWookie
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Hallo Zusammen,

Ich bin dabei, eine LP zu kaufen und habe die Kandidaten auf die Maybach Lester und die Tokai "custom shop series" LS-1 reduziert. Ich werde wahrscheinlich bald die Gelegenheit haben, beide anzustesten aber nicht gleichzeitig.

Hat jemand Erfahrung mit diesen zwei Modellen? Wie sieht es bezüglich Verarbeitung aus? Ich nehme an, dass die Tokai die Nase vorne hat, aber um wieviel? Die Maybach gefällt mir optisch mehr und ich wäre bereit, einen kleinen Abstrich bezüglich Verarbeitung dafür zu machen.
 
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Der größte Unterschied zwischen beiden Gitarren ist, dass die Maybachs gechambered sind. Also Hohlkammern haben. Damit sind sie etwas leichter als die Tokai.
Außerdem sind die Maybachs von Haus aus geaged, die Tokai nicht. Die Verarbeitung der Tokais ist in aller Regel perfekt. Die Hölzer sind m.E. auch edler.
Meine Lester klingt gut, hat aber nicht das mittige Fette Fundament einer Gibson.
Ich besitze keine LS1, sondern nur eine LS2, die auch nicht schlecht klingt aber auch nicht an den Gibson Ton rankommt. Ob die LS1 das kann weiss ich nicht.
Es gab Mal hier einen Vergleich der 3 Gitarren. Kann diesen aber gerade nicht finden. Doch noch gefunden.

https://www.musiker-board.de/thread...lester-58-u-59-vs-gibson-lp-cs-60s-ri.666014/
 
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Wie sieht es bezüglich Verarbeitung aus?

Wenn du gebraucht kaufst, solltest du bei Maybach in der Lage sein die Gitarre in die Hand zu nehmen. Die hatten mal zwischendurch einen Durchhänger, was die Verarbeitung anbelangt. Aktuelle Modelle sind wieder da, wo Toni Götz - der Macher hinter Maybach und Larson - sie haben will.

Gruß
Martin
 
Die Maybach fühlen sich deutlich "roher" an als die Tokai. Für mich ein bisschen, als ob die Gitarre nie zu Ende gefinished wurde.
Anderen sind die Tokai zu glatt. Das sind imo die Hauptunterschiede - was man besser findet dann Geschmackssache.
 
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Hi,

was die Verarbeitung bzw. das Finish angeht, gehts mir ganz genauso wie @Schnabelrock. Vor allem aber habe ich eine 2001er Tokai LS70F, die ich günstig gekauft habe und die sich wirklich als Volltreffer herausgestellt hat. Vom Primärton her, sprich Fehlen von Deadspots, Sustain, Ansprache... ist die einfach unglaublich gut. Ich hab im Laufe der Jahre (bzw. Jahrzehnte...:opa:) schon viele LPs aller Preisklassen gespielt, und die gehört absolut in die 1. Liga. Die PUs werden ihr leider nicht ganz gerecht, aber inzwischen werkelt am Hals ein uralter SH-1 mit A4-Magnet und am Steg ein '57 Classic, den ich mit einem unoriented A5 und Raw Nickel Cover aufgewertet habe. Bin total begeistert, die füllt jetzt bei mir die Nische "Vintage LP-Ton" zu meiner vollsten Zufriedenheit.

Die Verarbeitung ist nicht nur in den Details top, sondern in einem für mich schon sehr wichtigen Punkt. Sie hat zwar keinen klassischen Long Tenon (mit der kleinen Zunge in der NeckHB-Fräsung), aber die Halsverbindung geht bis zur Fräsung ist dadurch deutlich sichtbar. Und die ist wirklich extrem akkurat ausgeführt, der Hals ist saugend eingepasst. Das sieht man bei Gibson ja gerne mal ziemliche Toleranzen, die dann mit Leim großzügig ausgefüttert sind. Für mich angesichts der Qualitäten meiner Tokai eine Bestätigung, dass es hier weniger auf eine genaue Wiedergabe historischer Details ankommt als auf eine perfekte Ausführung.

Mir gefällt auch das Halsprofil sehr gut, das bei Tokai (bei den meisten Modellen) eher zwischen die Extreme fällt, also schlanker als die ganz fetten 50s Prügel, aber dicker als das Gibson Slim Taper. Ich hab gerade zwei neue 60s Standards mit ihr verglichen, da sind die Hälse auch nicht mehr so ganz dünn wie bei manchen LP Classic, die Tokai liegt aber noch etwas drüber. Sehr griffiges Maß, wie ich finde. Die Gibsons haben mir wirklich sehr gut gefallen (abgesehen vom sehr schönen Holz und Lack auch in der Detailverarbeitung), aber im Primärton musste ich sie doch ein Stück hinter meiner LS-70 einordnen.

Die Lackierung finde ich bei Maybach vom Farbton her zwar auch ansprechender, aber das Aging ist so gar nicht mein Ding. Ein weiterer Punkt ist der zweiteilige Body. Halte ich jetzt nicht unbedingt für soundmäßig wichtig - und in der Preisklasse meiner LS-70 akzeptiere ich das auch klaglos -, aber bei über 2.000 € und der auch durch das Aging recht deutlich suggerierten Nähe zu CS-Les Pauls bzw. Vintage Specs würde es mich eben doch stören. Was mir vor diesem Hintergrtund dann total unverständlich ist, ist allerdings die Bridge - auf eine Vintage-LP gehört eine ABR-1 mit direkt ins Holz geschraubten Stehbolzen. Einschlaghülsen sind da für mich ein No Go, denn die haben auch tonale Konsequenzen.

Von den Specs her liegt die Maybach damit für mich also eigentlich näher an der aktuellen Gibson '50s bzw. '60s Standard, eben eine Les Paul mit Anlehnung an eine bestimmte Ära, ohne konstruktiv konsequent gleichzuziehen. Zum fast gleichen Preis würde ich persönlich dann wohl doch zumn Original greifen.

Preis/Leistung finde ich da bei der Tokai LS-1 überzeugender. Auch wenn die Optik vielleicht eine Spur nüchterner sein mag, ist sie konstruktiv doch ein Stück näher am "Holy Grail". Ob das klanglich so deutliche Auswirkungen hat, dass es für Dich wichtig ist, kannst nur Du beurteilen. Ob eine Gitarre in die Riege der viel gespielten aufrückt, entscheidet sich bei mir letztlich immer nach dem Ton. Gar nicht mal so sehr im Sinne von "Sound" (an dem kann man noch 'ne Menge schrauben, gerade auch mit anderen PUs), aber in Bezug auf Ansprache, Sustain, Reaktion auf die Spielweise. Ich hab schon die eine oder andere, die mir optisch total gefällt, zu der ich aber keine so gute Verbindung aufbauen kann. Umgekehrt hatte ich aber noch nie eine, die in Bespiuelbarkeit und Klang super gewesen wäre, die ich aber wegen der Optik nicht mehr in die Hand nehmen würde. Ist ein bisschen wie bei Menschen - das Äußere kann einen natürlich sehr anziehen, aber ob die Beziehung dann auch hält, entscheidet sich an anderen Dingen.

Nach meiner Erfahrung ist bei der Wahl zwischen mehreren ähnlichen Gitarren so gut wie nie eine in wirklich jeder Disziplin die beste - also solltest Du genau überlegen, wo für Dich die Prioritäten liegen.

Gruß, bagotrix
 
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Ich wäre auch bei Tokai. habe die Tage auch getestet: Gibson Classic-Maybach Lester-Tokai LS2.

Ist die Tokai geworden, meine 2. übrigens. Saugeile Gitarren zu einem tollen Preis. Und ich kann übrigens nicht bestätigen, dass die den "Gibson-Ton" nicht treffen. Meine haben eben genau diesen gesuchten Tiefmittengrowl. Habe allerdings auch die PU getauscht. Bei mir werkelt da jetzt ein Pärchen DiMarzios - 36th anni. am Hals und der Norton am Steg.

Gewicht übrigens 3,8kg. OHNE Hohlkammern - spricht für eine sehr gute Holzwahl.
 
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Auf jeden Fall Tokai. Gerade die LS-1 (2 vielleicht auch, aber da kann ich nicht mitreden) sind durch die Bank Top Instrumente mit kaum Qualitätsschwankungen. Haben alle relevanten Konstruktionsmerkmale.

Nachteil mag vielleicht der Preis sein; Schnäppchen sind sie schon lange nicht mehr. Aber die LS-1 kann man auch getrost auf Customshop Niveau ansiedeln; und dann ist auch wieder alles sehr im grünen Bereich.
 
Ja, wenn Tokai, dann LS1. Würde ich auch, zumindest von der Verarbeitung auf CS sehen, insgesamt sogar besser, weil kontinuierlich gut. Vom Klang her kann ich es nicht sagen.
Der Preis ist halt in den letzten 5 Jahren enorm gestiegen. Unter 2000 Euro habe ich schon lange keine LS1 gesehen.

Die Tokais sind auch näher am Original als die Maybachs. Z. B. Bridge, Bünde. Letztere sind der Lester schon gewöhnungsbedürftig niedrig. Da komm nicht jeder mit klar.
 
Unterschied der LS 2 zur LS 1 ist meiner Kenntnis nach lediglich der Body. Zweiteilig gegen einteilig.....

Die LS 2 ist auch auf Custom Niveau. Pickups sind recht modern gevoived, mehr Heavy als Blues finde ich tendenziell. Sind aber auch keine high output Boliden. Klingen auch sehr gut, nur das ist ja für jeden Geschmackssache. Für mich ist es halt die DiMarzio Kombi....
 
Nein, da gibt es schon noch ein paar mehr Unterschiede zwischen LS1 und LS2.
Nämlich, dass die LS1 eine massive Decke hat, die LS2 besitzt ein dünnes Furnier. Die LS1 hat einen Long Tenon Halsfuß, die LS2 nicht.

Ich habe eine LS2, eine Les Paul Classic, eine Les Paul 59 CS und die Maybach Lester 60.
Alle Gitarren klingen gut, aber die Gibsons klingen am besten und deutlich am fettesten. Die LS2 fällt da schon ab. Vielleicht habe ich auch ein besonders schlechtes Modell erwischt. Keine Ahnung.
 
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https://www.faberguitar.com/Tokai-LS2-FVF-Reborn-Old

Also da steht long tenon und massive Decke auf der HP......

Was steht denn auf deiner Kopfplatte? Weil die Ls2 gab es auch mal als Love Rock, heute ist das die Reborn Serie und die hat die o.g. Merkmale....
 
Das ist neu. Wird jetzt auch als Custom Shop Serie geführt und kostet ja auch 1600 Euro. Schau Mal in den User Thread. Dort wurde es mehrmals genau erklärt.
Ist aber auch egal. Meine LS2 hatte die beschriebenen Specks
 
Ich kann zu den Maybach leider nichts sagen, habe aber drei Tokai aus verschiedenen Zeiten. Eine 1981er LS120, eine 1991er LC 85 und eine 2011er LS2. Die sind von der Verarbeitung alle sehr gut, lediglich die Pickups haben mir nie zugesagt, aber das ist ja Geschmacksache.
 
Genau. So hatte ich es auch gemeint.
 
Also ich will hier nun auch mal ein paar Worte zu Maybach verlieren. Meine Lester 60s ist für mich in dem Preisbereich bis 2000 Euro die perfekte Les Paul. Sie ist leicht, perfekt verarbeitet, spielt sich wie Butter und hat super klingende hochwertige PUs mit den Amber Spirit of 59 schon serienmäßig verbaut. Allerdings war ich auch nicht auf der Suche nach einer LP Modell "Abrissbirne", sondern auf der Suche nach einer luftig leicht klingenden LP wie z.B. frühe ZZ Top Sachen, wo immer auch so ein bisschen die Tele durchschimmert. Das kann meine Lester perfekt von der Stange weg. Wenn ich natürlich eher High Gain Geschichten fahren möchte mit viel Dampf und Kompression, gibt es auch andere LP Modelle, die interessant sein können.

Meine Erfahrung mit Tokai war bislang, perfekte Gitarren, bei denen man allerdings jedes Mal die PUs hätte tauschen müssen. Insofern hilft da wirklich nur in die Hand nehmen und anspielen und sich generell vorher klar werden, in welche Richtung die Gitarre gehen soll.
 
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