Bei den Pedalen wie dem LoMenzo kann man halt das Originalsignal dazu mischen. Das ist für uns Bassisten der große Vorteil. Ich weiß auch immernoch nicht warum überhaupt noch Zerren rauskommen, die den normalen Basssound so überbügeln...
Geschmacksfrage. Mancher finds halt cool, wenn sein Sound möglichst nach ... (SVT z. B.) klingt, auch wenn der Eigencharakter des Basses weitgehend flöten geht... hängt halt auch von der Musikrichtung ab.
Mit einer "neutralen" Zerre ist man m. E. vielseitiger, ich kann meinen spezifischen Sound behalten und ihn je nach Bedarf etwas crunchiger machen. Ich spiele ja gerade verschiedene Bässe, um verschiedene Soundcharakteristiken rüberbringen zu können. Mit dem Sansamp BDDI klangen die alle irgendwie gleich, der VT ist tendeziell besser.
Habe heute morgen nochmals ausführlichst den Ashdown Hyperdrive gegen den Tech21 VT getestet. Der VT klingt nach SVT, aber der Bass klingt "anders" (fast, als würde man eine anderen Klangcharakter dazumischen) den man mag oder nicht. Beim Hyperdrive klingt mein Bass immer noch genau nach meinem Bass, wenngleich der Sound rauher, leicht angezerrt, transparenter und - für eine Röhrenemulation - sehr klar rüberkommt, d. h. sich auch im Soundgefüge der Band sauber artikuliert. Andererseits darf man den Mix-Regler nicht zu stark einsetzen, sonst gehen auch hier Tiefbässe verloren, also besser mehr Zerre einsetzen und bei der Mischung mit dem Originalsignal vorsichtig sein. Oder man kombiniert mit einem param. EQ (oder ähnlichem wie z. B. dem EH Knockout, den ich einsetze) Dann klingt es allerdings klasse!
Das größe Problem - neben Bassverlust (den der VT übrigens nicht hat) - ist meines Erachtens, dass 9 von 10 Zerren zwar isoliert (solo) gespielt vielleicht noch ganz ordentlich klingen, im Kontext der Band dann allerdings ganz stark an Definition vermissen lassen und es irgendwie matschig klingt.
Mein Ideal wäre eine Zerre, die ganz nah am Eigenklang des Basses bleibt, harmonische Overdrives von subtil bis heftiger zuläßt, transparent+offen+und absolut sauber definiert klingt (sich also in der Band sauber identifizieren läßt) und im Tiefbassbereich nichts verliert. Diese Zerre habe ich noch nicht gefunden, obwohl ich unglaublich viele im (Test)Einsatz hatte.
Der Hyperdrive kommt meinem Ideal ganz nahe, bis auf den Verlust im Tiefbass, wo man sehr vorsichtig agieren muss. Wenn man mit dem Teil die richtige Einstellung gefunden hat. läßt man sie am besten unverändert und gleicht beim Basswechsel nur mit dem Input-Regler aus. Andere im Forum schwören z. B. auf den Bad Money, den ich allerdings noch nicht benutzt habe.
Der VT ist klanglich sehr extrem einstellbar und die Klangpalette des großen Vorbildes gut ab, ABER er verändert wie gesagt den Sound des Basses. Und hat mächtige Reserven im Tiefbassbereich, keine Frage. Man muss wissen, dass der VT gleichzeitig auch Preamp ist, also das Basssignal sehr stark anheben kann, absolut für Endstufen geeignet.
Also zwei positive Beispiele für sehr unterschiedliche Pedalphilosophien. Wenn ich mich zwischen VT und Hyperdrive entscheiden müßte, würde ich persönlich wohl den Hyperdrive vorziehen, aber das ist eine Geschmacks und Stilfrage, wie gesagt. Mal gesapnnt, wie lange sich der VT bei mir hält, d. h. wie oft er überhaupt zum Einsatz kommt.