GEMA | USB-Sticks und Speicherkarten werden teurer...

  • Ersteller Michael Burman
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Ich bezweifle das Media Markt und Co. deshalb an den Preisen rütteln. Die, welche dann in die Röhre gucken sind die Hersteller. Diese müssen dann billiger werden und meist teure Arbeitskraft mit billigere austauschen oder ihre Produktionen in den Ausland verlagern und somit mehr Arbeitslose in Deutschland: GEMA denkt nicht einen Schritt weiter und der Staat auch nicht.
Uns Endverbraucher wird es wohl kaum hart treffen, da ist die GEZ das grössere finanzielle Übel.
 
da wird dann einfach, wie bei der Steuer die Steuererklärung, jeder dazu verdammt einmal im Jahr ein Datennutzungs-Erklärung abzugeben. Da muss man dann nur auffuhren, was man wie lange auf welchem Datenträger gespeichert hat und wie oft man das dann wiedergegeben hat - alles ganz einfach, wir sind doch in Deutschland, dem Paradies für Formulare .:weird:
 
Schlagzeilen Journalismus ist etwas, dass ich noch mehr ablehne als die GEMA die ZÜP oder die GEZ.
Ich finde es schrecklich wie heute Leser geködert werden und die Menschen dann auch noch darauf reinfallen und sich beeinflussen lassen.
Natürlich sind die 1850% zu viel, keine Frage. Ob das jetzt den Endverbraucher der sich mit der Materie nicht auskennt interessiert ob der USB Stick 2 Euro teurer wird bleibt zu bezweifeln.
 
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Einen 8GB Stick bekommt man aktuell für knapp 5 Euro. Als Endkunde würde ich mich schon fragen, wo da die ~30%* Preissteigerung plötzlich herkommen!

* 1,56€ abzüglich der aktuell geltenden 8ct bei einem Preis von 5€, macht etwa 30%


Was das für Folgen für die Wirtschaft haben könnte, kann ich nicht absehen. Allzu groß werden sie nicht sein, aber es gehört zu dem ganzen Kleinsch***, der sich halt doch recht schnell zu einem großen Misthaufen ansammeln kann.
Nur sieht man das bei den ganzen Verwertungsgesellschaften nicht: Die sitzen in ihrem eigenen kleinen Sandkasten, alles außen rum interessiert sie nicht; sind selbstbezogen bis zum geht-nicht-mehr und der Gesetzgeber erlaubt ihnen auch noch, andere mit Sand zu bewerfen. Aber zum Thema "lebensfremd" dieser Organisationen hab ich mich neulich erst ausgelassen...
 
Prinzipiell sehe ich das mit der Pauschalvergütung ja durchaus ein, das ist der Preis, den wir alle für das Recht auf Privatkopien (nur echte Privatkopien im privaten Umfeld, kein Filesharing etc.) zahlen. Alternative wäre eine Abrechnung pro Privatkopie mitsamt picos Formularen oder ein striktes Verbot aller Privatkopien. Oder eine de-facto Enteignung der Kreativschaffenden. Es ist halt ein Kompromiss, der nicht jedem gerecht wird, aber ich sehe keine andere Möglichkeit.

Dass die Erhöhung jetzt so woppig ausfällt, ist für mich aber nicht nachvollziehbar. Dass das mit der Ausnahme für die gewerblichen Nutzer zu tun hat, leuchtet mir auch nicht ein, denn die kopieren ja in den seltensten Fällen GEMA-Material.

@ambee: wie geht denn das mit der "Befreiung" für Unternehmen und Selbstständige? Ich weiß von einem Freund, dass seine Firma von Lieferanten auf die Erhöhung hingewiesen wurde, verbunden mit dem Vorschlag, noch rechtzeitig zu bestellen.

Im Übrigen ist meines Wissens das Patentamt für die Prüfung des einseitig festgesetzten Preises zuständig.

Banjo
 
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@ambee: wie geht denn das mit der "Befreiung" für Unternehmen und Selbstständige? Ich weiß von einem Freund, dass seine Firma von Lieferanten auf die Erhöhung hingewiesen wurde, verbunden mit dem Vorschlag, noch rechtzeitig zu bestellen.
da bin ich überfragt. ich weiß, dass man als bespieler von nicht-wiederbeschreibbaren medien auch schon bisher von der ZPÜ eine freistellungserklärung bekommen konnte, mit der man dann bei seinem lieferanten die speichermedien günstiger bekommen hat. wie das jetzt in zukunft laufen wird weiß ich nicht, ich vermute aber dass man sich ebenso an die ZPÜ wenden muss.

oder das zeug einfach in luxemburg oder england bestellen, die haben sowas nicht :D
 
In diesem Jahr habe ich über den Daumen gepeilt bestimmt schon 70€ an Musiklobbyzoll für Geräte bezahlt, die in ihrem Leben garantiert kein einziges Bit abgabenrelevantes Material zu sehen bekommen werden. Wenn ich dann einfach mal davon ausgehe, das bei einem CD- oder MP3-Verkauf normalerweise nur etwa 10% beim Künstler ankommen, könnte ich mir doch einfach Musik im Gegenwert von 700€ im Verkauf einfach so aus dem Internet ziehen, ohne ein schlechtes Gewissen den Künstlern haben zu müssen. Mal rein praktisch gedacht.

Und sehr viele Leute denken sehr praktisch.

Aber mal ehrlich: Erst Abgaben für die Privatkopie bei jedem Scheiß einziehen und dann die Abmahnmafia auf die "Raubkopierer" loshetzen? Und da fragt sich wirklich noch jemand, warum die Leute kein schlechtes Gewissen beim illegalen Herunterladen von Musik haben?
 
So ist das nun mal mit den Pauschalregelungen. Andere haben für dich und neun andere schon mal vorgearbeitet und für 7000€ Privatkopien gezogen.

Banjo
 
Don Rollo
  • Gelöscht von Basselch
  • Grund: bitte mal dringendst die Wortwahl überdenken!
Ich weiß schon, was Du meinst. Aber ich weiß auch keinen besseren Weg, den Kreativschaffenden einen Ausgleich für das massenhafte private Kopieren ihrer Werke zukommen zu lassen. Und das ist ja nur der Ausgleich für legale Privatkopien, die illegalen Kopien sind dabei gar nicht berücksichtigt.

Wenn es diese Abgaben nicht gäbe, würde trotzdem kopiert (sieht man ja den illegalen Kopien per Filesharing) und die Künstler hätten gar nichts davon. Dass da jetzt manche zahlen, die die Werke gar nicht kopieren und andere vielmahr auf ihren Sticks, Playern und Computern haben, als sie per Abgabe bezahlt haben, ist dabei der Nachteil.

Ich halte so einen ausgleich dennoch für legitim und so sieht es auch der Gesetzgeber, Und das letzte Wort über die einseitig festgesetzte Abgabe ist ja auch noch nicht gesprochen. Mit dieser Erhöhung haben die schon ganz schön auf die K.... gehauen. Ihrem meiner Meinung nach berechtigten Anliegen tun sie damit auch keinen Gefallen.

Banjo
 
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Mal ein Zitat aus dem Text

Die Vereinbarung über Sticks und Karten zwischen der Gema und den Interessenverbänden der Branche war 2011 ausgelaufen. Eine Einigung auf einen neuen Vertrag scheiterte, woraufhin die Gema den Tarif nun einseitig festgesetzt hat.

Ist das nicht genau das selbe Problem mit der Gema und YouTube, es kann nicht zu einer Einigung kommen, weil die Gema immer zu viel Geld haben will.
Ich will hier aber bitte nicht als Gema-Hater dargestellt werden ;)
 
Ich weiß schon, was Du meinst. Aber ich weiß auch keinen besseren Weg, den Kreativschaffenden einen Ausgleich für das massenhafte private Kopieren ihrer Werke zukommen zu lassen. Und das ist ja nur der Ausgleich für legale Privatkopien, die illegalen Kopien sind dabei gar nicht berücksichtigt.

Wenn es diese Abgaben nicht gäbe, würde trotzdem kopiert (sieht man ja den illegalen Kopien per Filesharing) und die Künstler hätten gar nichts davon. Dass da jetzt manche zahlen, die die Werke gar nicht kopieren und andere vielmahr auf ihren Sticks, Playern und Computern haben, als sie per Abgabe bezahlt haben, ist dabei der Nachteil.

Ich halte so einen ausgleich dennoch für legitim und so sieht es auch der Gesetzgeber, Und das letzte Wort über die einseitig festgesetzte Abgabe ist ja auch noch nicht gesprochen. Mit dieser Erhöhung haben die schon ganz schön auf die K.... gehauen. Ihrem meiner Meinung nach berechtigten Anliegen tun sie damit auch keinen Gefallen.

Banjo

Wenn es wirklich eine Abgabe wäre, damit alle Urheber eine gerechte Vergütung für privat kopierte Werke bekommen, dann hätte ich ja gar nichts gegen diese Gebühren. Aber das ist es nicht. Die Abgabe dient allein dazu die Mitglieder einer kleinen Lobbygruppe noch fetter zu machen, denn ein Großteil der Urheber von schützenswertem Material bekommt von dem vielen Geld rein gar nichts.

Ein großer Anteil der kopierten Daten besteht zum Beispiel aus Computerprogrammen und da bekommen die Softwareentwickler keinen einzigen Cent aus dem Pott. Ein anderer großer Teil sind heruntergeladene Bilder, Lieder und Videos und da bekommen die Urheber ebenfalls keinen Cent. Vieles sind Texte, die aus dem Internet kopiert wurden und auch da gehen alle Schreiber, Blogger usw. leer aus. Diese Liste kann man beliebig fortführen. Nur die offiziell registrierten Musik- und Textverleger können sich nach belieben an dem Geld anderer Leute bedienen ohne auch nur einen Finger dafür krümmen zu müssen. Das können sie aber auch nur, weil ihr Lobbyverband am lautesten schreien kann und nicht, weil sie das Geld am meisten verdienen würden.

Auch der Vergleich mit Steuern hinkt gewaltig, denn es ist hier so, dass hier ein Geldtransfer ausschließlich von Privat an Privat von statten geht, die Gemeinschaft als ganzes geht leer aus. Der Staat spielt hier nur in so fern mit, als dass er einer kleinen privaten Gruppierung erlaubt, nach belieben in die Taschen anderer Leute zu greifen. Wenn aber jemand ohne Erlaubnis in meine Tasche greift, ist das für mich Diebstahl physischen Eigentums und das kann man nicht einfach so mit einem potentiellen Diebstahl geistigen Eigentums gegenrechnen.

Wenn es eine staatliche Abgabe wäre, die wirklich allen betroffenen Urhebern zugute kommt, dann wäre ich aber schon damit einverstanden aber so wie es jetzt ist, ist es einfach nicht richtig. Denn aktuell ist so ähnlich, als wäre auf jeder Gießkanne im Baumarkt oder auf jedem Liter Wasser, der aus der Leitung kommt, eine Zwangsabgabe für Gärtner drauf - denn schließlich entgehen dem Gärtner durch das private Blumengießen auch massive Einnahmen.
 
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Ein großer Anteil der kopierten Daten besteht zum Beispiel aus Computerprogrammen und da bekommen die Softwareentwickler keinen einzigen Cent aus dem Pott. Ein anderer großer Teil sind heruntergeladene Bilder, Lieder und Videos und da bekommen die Urheber ebenfalls keinen Cent. Vieles sind Texte, die aus dem Internet kopiert wurden und auch da gehen alle Schreiber, Blogger usw. leer aus. Diese Liste kann man beliebig fortführen. Nur die offiziell registrierten Musik- und Textverleger können sich nach belieben an dem Geld anderer Leute bedienen ohne auch nur einen Finger dafür krümmen zu müssen. Das können sie aber auch nur, weil ihr Lobbyverband am lautesten schreien kann und nicht, weil sie das Geld am meisten verdienen würden.

Die Gesellschafter der ZPÜ sind (Stand: 2011):

GEMA (Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte)
VG Wort (Verwertungsgesellschaft Wort)
VG Bild-Kunst (Verwertungsgesellschaft Bild-Kunst)
VFF (Verwertungsgesellschaft der Film- und Fernsehproduzenten mbH)
GWFF (Gesellschaft zur Wahrnehmung von Film- und Fernsehrechten mbH)
VGF (Verwertungsgesellschaft für Nutzungsrechte an Filmwerken mbH)
GÜFA (Gesellschaft zur Übernahme und Wahrung von Filmaufführungsrechten mbH)
GVL (Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten mbH)

Laut GEMA ist die ZPÜ die älteste und aus wirtschaftlicher Sicht bedeutendste Form der Zusammenarbeit der deutschen Verwertungsgesellschaften.

http://de.wikipedia.org/wiki/ZPÜ

:gutenmorgen:

Wer uninformiert in einer Diskussion am lautesten schreit hat noch lange nicht recht...

Was Software angeht ist die Privatkopie nicht erlaubt, folglich kann es dafür auch keine Vergütung geben:

Bedeutsam ist, dass die Schrankenregelungen des Urheberrechtsgesetzes und damit auch die Privatkopieschranke nicht für Software gelten. Für diesen Bereich enthalten vielmehr die §§ 69a ff. UrhG (DE) bzw. § 40d (AT) Sonderregeln, die keine vergleichbare Bestimmung enthalten.

http://de.wikipedia.org/wiki/Privatkopie#Software
 
Was ich irgendwie nicht ganz einsehe ist, warum diese Gebühr auch auf USB-Sticks eingehoben wird.

Festplatten, CDs... alles klar.

Aber einen USB-Stick benutzt man doch in aller Regel nur, um Daten (z.B. Musik, für die man bezahlt hat) von einer Festplatte (für die man schon Gebühr bezahlt hat) auf eine andere (für die man auch Gebühr bezahlt hat) zu kopieren.

Klar, wird schon ein paar Leute geben, die z.B. am Autoradio Musik direkt vom USB-Stick wiedergeben, aber dafür soll man für jede der Millionen verkauften Sticks Gebühr zahlen? :gruebel:
 
Das ist ja erst mal eine Hersteller-Gebühr. Der Endkunde sollte damit nicht belastet werden (auch wenn wir natürlich 1 und 1 zusammenzählen können). Es geht in erster Linie um eine angemessene Rückführung des Cashflows, welcher der Musikindustrie durch Kopien verloren geht. An sich ist es schon richtig, dass die Branche dagegen ankämpft, dass andere Geld mit ihren Inhalten machen. Das Problem ist nur der GEMA-Verteilungsschlüssel. In der Realität wird der kleine Independent-Künstler um den Lohn seiner Mühen beschissen UND darf noch Zwangsabgaben auf seine USB-Sticks zahlen. Das ist das größte Problem an der Sache.
 
nur mal zur Info, auch auf Scanner und Drucker wird eine Urheberabgabe erhoben und die ist umso höher, je schneller ein Gerät arbeitet - also werden mit einem schnellen Scanner/Drucker zwangsläufig auch mehr Urheberrechtsverletzungen gemacht :bang:

Ich habe zB mal einen Copyshop betrieben und da kommt dann die VG-Wort und legt pro Kopiergerät eine Gebühr fest, soweit so gut, nun war mein Shop zufällig in der Nähe einer Grundschule (1-4 Klasse) und damit wurde von der VG gemutmaßt, dass hier dann überwiegend Schulmaterial kopiert wird und hat eine saftige Gebühr angesetzt (ca. 10x so hoch als normal, also wenn keine Schule in der Nähe ist). In den 5 Jahren, die ich den Shop betrieben habe, wurde so gut wie keine Fotokopie von einem Lehrer oder Schüler gemacht.

Was mich an diesen ganzen Verwertungsgesellschaften stört ist, dass letztendlich die Gemeinschaft zur Kasse gebeten wird und jeder damit als Urheberschutzverletzer betrachtet wird, nur weil er irgendein Gerät benutzt, mit dem Urheberrechtsverletzungen möglich wären... und letztendlich meist die wirklichen Urheber von dem ganzen Geld, das da eingenommen wird, nicht zu sehen bekommt.

Warum gibt es eigentlich noch keine pauschale Strafzettelabgabe beim kauf eines Autos - man kann doch davon ausgehen, dass jedes Auto bestimmt mal falsch Parkt oder zu schnell fährt :weird:
 
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Vielleicht muss man das doch noch mal ganz von vorne aufdröseln:


1. Die "Privatkopie" ist legal.


Der Gesetzgeber sagt: Liebe Urheber ihr müsst die Privatkopie erdulden, hier enden Eure Rechte zu Gunsten der Allgemeinheit. Er sagt weiterhin: Es steht Euch aber eine angemessene Vergütung für die Privatkopie zu. Es geht hier also nicht um so etwas wie eine pauschale Strafe für Urheberrechtsverletzungen.

2. Wie soll man die Vergütung praktisch umsetzen?

Wohl kaum so, dass jede Privatkopie vom Verbraucher irgendwo "angemeldet" und im Cent-Bereich bezahlt wird. Die einzig praktikable und vernünftige Lösung: Es zahlen die Hersteller von Leermedien, Kopiergeräten, etc. bestimmte Abgaben und legen diese auf die Endpreise um. Hier lohnt es sich natürlich auch mal die historische Entwicklung anzuschauen. Wer sich heute beschwert, dass er seine Speichermedien nur für eigenen Daten nutzt, aber trotzdem ZPÜ-Abgaben zahlen muss, sollte sich erinnern: Es gab z.B. beim Aufkommen der ersten Consumergeräte zum Kopieren von CDs Ansätze das Problem zu lösen, in dem es ausdrücklich Audio-CD-Rohlinge gab!

Nahezu alle für den Heimgebrauch bestimmten CD-Rekorder benötigen für die Aufnahme spezielle Audio-CD-R(W)s, auch unter der Bezeichnung "CD-R(W) for consumer" vertrieben. Diese unterscheiden sich grundsätzlich nicht von der gewöhnlichen CD-R(W) und können auch als solche verwendet werden, besitzen jedoch im Lead-In eine spezielle Kennzeichnung, die vom CD-Rekorder erkannt wird. Im Kaufpreis der Audio-CD-Medien sind GEMA-Gebühren enthalten, aus diesem Grund sind die Geräte für die Verwendung von gewöhnlichen CD-R(W) gesperrt, obwohl sie technisch in der Lage wären diese zu beschreiben.

Ich weiß nun nicht genau, warum das wieder aufgegeben wurde, es dürfte aber nahe liegen, dass mit dem massenhaften Aufkommen von PC-basierten CD-Brennern das Konzept aufgrund der technischen Entwicklung und fehlender Akzeptanz bei Herstellern und Verbrauchern obsolet wurde. Der Kunde beim "Ich bin doch nicht blöd" verwendete eben die billigen Daten-Rohlinge, wenn es denn technisch möglich ist. Das relativiert die leidige GEMA-Vermutung bzw. "Schuldfrage" dann doch wieder.

Und wenn wir nochmal zurück in die Vergangenheit blicken: Das Konzept der Privatkopie stammt aus einer Zeit vor der Digitalisierung. Das erstellen solcher Kopien wurde ja mit der Zeit immer leichter:

- Kopieren von LP, MC und CD auf MC => Echtzeit
- Kopieren von CDs => wesentlich schneller und verlustfrei
- Kopieren von MP3s von z.B. HDD auf MP3-Player, USB-Stick, etc. => Ganze Musikarchive mit 1000den von Titeln können in kürzester Zeit kopiert werden

Vor diesem Hintergrund kann man folgendem Zitat aus dem SZ-Artikel kaum widersprechen:

Grund für die Erhöhung von bis zu 1.850 Prozent sei der technische Fortschritt. Die Speicherkapazitäten für urheberrechtlich geschütztes Material seien in den vergangenen Jahren drastisch gestiegen, sagte Hempel. Die Abgabe werde daher angepasst, die gestiegenen Speichermöglichkeiten würde aber sogar einen noch deutlicheren Anstieg rechtfertigen.
 
Wer uninformiert in einer Diskussion am lautesten schreit hat noch lange nicht recht...

Aber genau das meinte ich. Es ist eine kleine Gruppe von, in Lobbyismusverbänden organisierten, Menschen, die hier absahnt. Auf die Allgemeinheit wird hier geschissen, so dass ich nicht akzeptiere, das die Allgemeinheit zahlen muss. Die Millionen von Urhebern, deren Werke Privat kopiert werden, gehen leer aus und dass die Beiträge für die Kulturförderung oder Ähnliches ausgegeben würden, glaube ich auch eher nicht.

Was Software angeht ist die Privatkopie nicht erlaubt, folglich kann es dafür auch keine Vergütung geben:

Das stimmt aber nur nur aus der unverschämt bornierten Einstellung der Ḿusiker heraus, dass sie die Krone der Schöpfung sind (im wahrsten Sinne des Wortes) und das sämtliche anderen Urheber nur minderwertiger Müll sind.

---

Vielleicht muss man das doch noch mal ganz von vorne aufdröseln:


1. Das "Privatgärtnern" ist legal.


Der Gesetzgeber sagt: Liebe Gärtner ihr müsst das Gärtnern von Privatleuten in den Gärten ihrer Freunde erdulden, hier enden Eure Rechte zu Gunsten der Allgemeinheit. Er sagt weiterhin: Es steht Euch aber eine angemessene Vergütung für das private Fremdgärtnern zu. Es geht hier also nicht um so etwas wie eine pauschale Strafe für Schwarzarbeit.

2. Wie soll man die Vergütung praktisch umsetzen?

Wohl kaum so, dass jede Gartenaktivität vom Verbraucher irgendwo "angemeldet" und im Cent-Bereich bezahlt wird. Die einzig praktikable und vernünftige Lösung: Es zahlen die Hersteller von Gießkannen, Rasenmähern, Heckenscheren, etc. bestimmte Abgaben und legen diese auf die Endpreise um. Hier lohnt es sich natürlich auch mal die historische Entwicklung anzuschauen. Wer sich heute beschwert, dass er seine Gartengeräte nur für den eigenen Garten nutzt, aber trotzdem Gärtner-Abgaben zahlen muss, sollte sich erinnern: Es gab z.B. beim Aufkommen der ersten Privatgärten Ansätze das Problem zu lösen, in dem es ausdrücklich Gartengeräte gab, die nur auf dem eigenen Grundstück funktionierten (sichergestellt durch den Lehnsherren, der die Geräte abends wieder einsammelte)!
 
Aber genau das meinte ich. Es ist eine kleine Gruppe von, in Lobbyismusverbänden organisierten, Menschen, die hier absahnt. Auf die Allgemeinheit wird hier geschissen, so dass ich nicht akzeptiere, das die Allgemeinheit zahlen muss. Die Millionen von Urhebern, deren Werke Privat kopiert werden, gehen leer aus und dass die Beiträge für die Kulturförderung oder Ähnliches ausgegeben würden, glaube ich auch eher nicht.

Du hast glaube ich immer noch nicht verstanden, dass die Abgaben von der ZPÜ an die VG Wort, VG Bild und Kunst, GVL, etc. gehen und von dort an die Urheber. Fast jeder Hobby-Blogger kann z.B. von der VG Wort entsprechende Vergütungen bekommen. Er muss nur wissen wie, und das ist wirklich nicht schwer. Selbst für Posts in öffentlichen Foren kann man Ansprüche haben und anmelden! Jeder Musiker, der auch nur eine selbstgebrannte CD verkaufte, konnte bislang problemlos von der GVL entsprechende Vergütungen bekommen. Meiner Erfahrung nach schimpfen aber die meisten lieber auf die VGen, als sich ein wenig damit zu beschäftigen und dann eben ihre berechtigten Ansprüche geltend machen.



Das stimmt aber nur nur aus der unverschämt bornierten Einstellung der Ḿusiker heraus, dass sie die Krone der Schöpfung sind (im wahrsten Sinne des Wortes) und das sämtliche anderen Urheber nur minderwertiger Müll sind.

Nochmal: das Geld der ZPÜ geht an alle möglichen Urheber, Autoren, Fotografen, etc., insofern verstehe ich absolut nicht, was Du meinst. Dass bei Software die Privatkopie verboten ist, wird wohl auf Betreiben der Hersteller geschehen sein. Das kann man doch kaum den anderen Urhebern vorwerfen, das ist doch hausgemacht. Das Kopieren von Noten ist z.B. auch komplett verboten, deshalb bekommt auch die VG Musikedition nichts von der ZPÜ. Das ist doch völlig logisch.

Versuchen wir hier mit aller Gewalt den vermeintlichen Untergang von Rechtsstaatlichkeit und Demokratie an der ZPÜ-"Zwangsabgabe" festzumachen oder beziehen wir uns auf die Praxis? Bitte mal Hand auf's Herz: Ich denke,die meisten von uns nutzen die Möglichkeiten der Privatkopie in einem Ausmaß, dass die Abgaben wirklich mehr als gerechtfertigt sind.
 
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Was mich als interessierten Verfolger dieser Diskussion mal wirklich interessieren würde:
Er muss nur wissen wie, und das ist wirklich nicht schwer.
Wie kann ich als Musiker der im Schweiße seines Angesichts ein Album aufgenommen hat, das bei den (welchen?) entsprechenden Verbänden geltend machen?
Oder anders gefragt, was muss man genau tun oder nicht tun, um seine Musik als "GEMA-Frei" auf den Markt zu bringen?

Letztendlich sehe ich (als Laie in dem Thema) uns Musiker hier definitv am Hebel sitzen. Wenn ich ein System nicht unterstützenswert finde, warum sollte ich mich ihm unterordnen? Wo liegen also die Vor- und Nachteile und die Unterschiede, ob ich meine Musik mit oder ohne GEMA verteibe?

So Far...
Laguna
 
Nur ma so zwischenrein als Tip:
Bei LIDL gibts auch Speichermedien ;)
 
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