Wo kann man auf guten PLEK Job setzen - Tipps/Erfahrungen?

  • Ersteller BenHalen
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GSD haben wir einen solchen fähigen Gitarrenbauer in München mit Andre Waldenmaier. Ich würde meine Gitarre gerade in schwierigen Fällen nirgends anders hingeben.
 
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Nun, ob der TS @BenHalen nach all den gegebenen Infos -oder soll ich sagen: Unterschiedlichen Ansichten bzgl. (kurzgefaßt) Sinn/Unsinn?- tatsächlich noch an einer Quelle für "einen guten Plek-Job" interessiert ist, vermag ich nicht auszuloten ;). Auf der anderen Seite ist das Thema "PLEK" ja offensichtlich sehr polarisierend und diskutierbar, sodass wir es gerne auch hier weiter mitverfolgen können. Vielleicht kann man sich aber "nebenbei" und im Sinne der Ausgangsfrage auch nochmal auf so etwas wie "Wenn Plek-Job, dann hier....entlang" einlassen :)?

LG Lenny
 
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Ja Lenny das ist ein guter Hinweis aber ich mache nun mal aus guten Gründen meine Bundierungen bzw. setups selbst und würde sie niemand anderem anvertrauen und kann insofern keinen fähigen Gitarrenbauer mit Plek empfehlen.

ch musste miterleben, wie an einer original Strat von 1962 mal schnell Bünde so gezogen wurden, dass gleich das halbe Griffbrett fehlte.

Traurig, aber tut ja nichts zur Sache, da `ne Plek ja keine Bünde ziehen kann, was nebenbei bemerkt der schwierigste und für den Gitarrenbauer riskanteste Teil einer Neubundierung ist.

Ob jetzt allerdings die Plek oder der Gitarrenauer schuld dran hat :nix:.

Die Frage stellt sich nicht. Es ist immer der Gitarrenbauer Schuld. Ist etwa die Feile schuld wenn sie abrutscht? Nein, es sind die ungeschickten Hände desjenigen der sie führt.

Dafür haben beide zu viel Anteil an der Arbeit, wie wir hier im Thread ja gut herausgearbeitet haben.

Finde ich nicht dass wir das so gut herausgearbeitet haben.

Die Plek verrichtet eine Arbeit in einem gewissen Zeitraum wie es das sie steuernde Programm eben vorgibt. Sie ist weder faul noch fleißig und das Resultat ihrer Arbeit geht ihr am Schrittschaltmotor vorbei.

Der fähige Gitarrenbauer fragt sich warum er soviel Zeit für die Montage einer Gitarre in einer Vorrichtung verbringen soll, wenn er in gleicher oder kürzerer Zeit die eigentliche Arbeit händisch erledigen kann, mit einem nach meiner Einschätzung besseren Resultat.
 
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Ich denke mal inklusive Edelstahlbundierung. Steht aber z.B. auf der Thomann-Serviceseite..Klick
 
Mag @murle1 - oder wer auch immer sich berufen fühlt - noch mal erklären wie er vorgeht. Auch interessant wäre, wie, was, wann gemessen wird.

Oder fängt man einfach irgendwo an und bringt 3 Bünde auf eine Höhe?

Gruß
Martin
 
Gemessen wird da eigentlich nichts, da ja kein Maß ermittelt wird.
Das prüfen mittels Haarlineal oder Fretrocker ist aber absolut und sehr genau.
 
Dann formuliere ich noch mal um.

Vor der ersten Bearbeitung würde ich erwarten, dass ein auf die Gegebenheiten (Hals Form, Twist, Bow) abgestellter Plan vorliegt. Es gibt ja durchaus mehrere Möglichkeiten ranzugehen.

Oder wird da vorher nicht geguckt, sondern einfach angefangen.

Gruß
Martin
 
Also ich kucke immer vorher und daraus ergiebt sich dann der Plan wie vorzugehen ist.

Von der Kopfplatte aus über das Griffbrett gepeilt - am besten gegen den Himmel - kann man mit ein bisschen Erfahrung die meisten Fehler auf einen Blick erkennen, also auch die, die ein "fretrocker" nicht erkennen kann (oder gar falsch interpretieren würde).

Dann würde ich den trussrod auf Funktionsfähigkeit überprüfen und dann...
 
äh das ist die Angabe die der "nichtmehrgrüßende und sich mit Ferrari Fahrern vergleichende" Max angegeben hat
=> also ohne Gewähr !!

Ach sooo. Ich habe einmal etwas von ca. 250 - 300€ gelesen... Aber egal, genau so überteuert wie das "Frosten" einer Git
 
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Der Hals wird gerade ausgerichtet. Das mache ich mit einem langen Haarlineal. Als Auflage nehme ich Endmaße,welche auf dem Griffbrett aufliegen. Jetzt kann ich prüfen, ob der Hals gerade ist, oder korrigiert werden muss.
Wenn das gegeben ist, lege ich das Haarlineal auf die Bünde und prüfe mittels Lichtspalt oder Fühlerlehre, ob alle Bünde plan sind, oder ob es einen hohen Bund gibt.
Bevor ich bearbeite...muss der Sitz der Bünde geprüft werden.
Wenn das gegeben ist, kann man mit dem Abrichten beginnen.
Ich bestreiche die Bünde mit Tuschierfarbe so kann man gut erkennen wenn alle Bünde tragen.
 
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@hack_meck : Gerne, werde von den Arbeitsschritten auch Bilder machen, zur Veranschaulichung - sobald ich eine funktionierende Cam habe. Meine ist beschädigt und ein Handy mit dem man mehr kann als Telefonieren, habe ich nicht.
Also: Zuerst den Hals mit dem Spannstab gerade einstellen, soweit das optisch möglich ist. Dann mit dem Alulineal in welches für die Bünde Ausschnitte gefeilt (gefräst) wurde, das Griffbrett prüfen. Für ein solches Werkzeug hat schon ein Forist Bilder usw. gepostet. Danach den Hals noch nachstellen - falls nötig.
Nun mit einem Fretrocker jeweils die Bünde kontrollieren, in dem ich mit der passenden Fläche (von 5 oder 6) immer über 3 Bünde stelle, "Kippelkontrolle". Über die Breite der Bünde, also nicht nur an einer Stelle. Dort wo ein Höhenunterschied ist, mit einem Filzschreiber die Stelle - oder den ganzen Bund - markieren. Alle 21 oder 22 Bünde.
Die markierten Stellen mit einem Hammer und einem kurzen Hartholzrundstab (so mache ich das) niederklopfen, noch einmal prüfen und ggf. wiederholen. Um besser "klopfen" zu können, also genug Unterlage zu haben, ist für mich ein "Halsbett" aus Holz gefräst worden, in dem die Hälse fest liegen. (Mehrere, für verschiedene Profile).
Bünde, welche zu tief eingedrückt sind, hebe ich an mit einem Stecheisen oder Beitel - oder wie das Werkzeug sonst genannt wird. Etwas Holzkaltleim darunter - wirkt Wunder. Oder, den Bund raushebeln, Leim in den Bundschlitz, und den Bund neu eindrücken, stufenweise, bis die Höhe passt.
Nochmalige Kontrolle aller Bünde mit dem Fretrocker.
Abrichten aller Bünde, entweder mit einem mit Schleifpapier beklebten Aluprofil - wurde hier im Board auch schon beschrieben - oder den Hals (Schraubhals) über eine mit feinstem Schleifpapier beklebte Glasscheibe abrichten. (NICHTS ist ebener als eine Glasscheibe!)
Polieren der Bünde mit Stahlwolle oder Mikromash 600. Palisandergriffbretter noch "einölen".
Die ganze Prozedur dauert je nach Anzahl der Ausreißer, zwischen 30 und 50 Minuten... Ich habe dafür bisher zwischen 30 und 40€ berechnet, mit Halsmontage und Neueinstellung
ca. 60€. Dabei aber bitte berücksichtigen, ich mache das nicht als gewerblichen Hauptzweck - andere Kollegen müssen mehr dafür berechnen, aber nicht den Preis einer Plekaktion.
Zusätzliche Info: Nachfrage bei mir zur Zeit nicht möglich, bin "überlastet"! Ich hoffe deswegen, der MOD sieht es nicht als Werbung?
 
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Lasst uns doch mal Schritt für Schritt durchgehen und schauen wo die Unterschiede liegen ...

Der Hals wird gerade ausgerichtet.

Zuerst den Hals mit dem Spannstab gerade einstellen, soweit das optisch möglich ist.

Die Annahme ist, dass der Hals im "Zielzustand" mit Saiten möglichst gerade sein soll - also nach den Arbeiten wieder zurück gestellt wird, um die Last der Saiten zu kompensieren. Richtig? Oder simuliert ihr die Last der Saiten über eine "Zugvorrichtung"?

Und ohne besser/schlechter Wertung ... an der Stelle hätten wir dann zumindest schon mal einen Unterschied zur Messung unter Saitenlast in der Plek. Mein Tokai Hals hatte sich nicht nur unter Last gebogen, sondern auch leicht verdreht. Auf den Bünden der hohen E-Saite mussten wir etwas mehr Luft lassen bei der Saiteneinstellung, oder hätten etwas Griffbrett wegnehmen müssen.

über eine mit feinstem Schleifpapier beklebte Glasscheibe abrichten.

Der Hals hat ja zusätzlich noch einen Radius - und manchmal diesen als Compound. Die Fretts folgen diesem Radius. Geht das mit einer über die ganze Länge des Halses gleichen Behandlung gut? Je flacher der Radius am oberen Ende des Halses wird, umso mehr "sackt die Mitte ab - oder kommen die Ränder hoch".

Gruß
Martin
 
Ich antworte da jetzt nur für mich.
Es ist richtig...die Situation mit Saitenzug wird dabei nicht simuliert.
Ein gerade abgerichteter Hals ergibt mit Saitenzug die gewünschte konkave Halskrümmung.
Eine Verdrehung des Halses kann somit erstenmal nicht kompensiert werden.
Ein Radien Profil mit Compound Verlauf ist mir nicht bekannt und kann natürlich so auch bei der mauellen Bearbeitung nicht funktionieren.
 
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die Situation mit Saitenzug wird dabei nicht simuliert.

Das wird Sie leider bei beiden Verfahren nicht, ist eben technisch schlecht umsetzbar. Ich habe schon ein paar mal zugeschaut beim luthier.
 
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Das wird Sie leider bei beiden Verfahren nicht, ist eben technisch schlecht umsetzbar. Ich habe schon ein paar mal zugeschaut beim luthier.

Verstehe ich das richtig, dass beim Pleken einmal unter und einmal ohne Zug gemessen wird und daraus dann für jeden Bund individuell der Abtrag berechnet wird? Dann wird nicht unter Zug abgerichtet, aber der Einfluss kompensiert.

Ich habe einmal ein Video des Gitarrentechnikers der Band "Meshuggah" gesehen. Der hatte eine Zugvorrichtung, mit der er den entspannten Hals wieder in die "gespannte" Situation bringen und (händisch) abrichten konnte.

Für mich bleibt die Frage bestehen, ob es diese Präzision braucht oder ob die "ungenaue", händische Abrichtung reicht, da das Holz weiter arbeitet, man mal die Saitenstärke wechselt etc.
 
Wenn der Hals gerade eingestellt wird, ohne Saiten, bekommt er nach Aufziehen den richtigen Bogen, außer man spielt Abschleppseile, oder hat einen dünnen Rennhals. Sann muss der Hals nach dem Besaiten noch einmal nachgestellt werden. Aber das ist nun keine Welt. Der Radius macht beim Schleifen auf der "Glasscheibe" keine Schwierigkeiten. Es wird ja nicht nur hin und her geschoben, sondern der Radius mit einbezogen. Erfordert nur wenig Übung. Ich habe früher Gitarrenbauer erlebt, die per Hand Griffbrettradien am Bandschleifer geschliffen haben! Reine Übungssache. Compoundradien biete ich nicht an, wäre interessant zu sehen, wie das die Plekanlage macht?
 
Ich würde meine Gitarre(n) nicht plekken lassen und sei es nur deswegen, weil sie dann wahrscheinlich genauestens und penibel auf eine Saitenstärke eingestellt ist/sind und ich damit dann ziemlich festgelegt bin.
Im Übrigen ist das eine gute Erfindung, die Arbeitsplätze und Arbeitszeit spart und dazu noch bei dem Preis noch mehr Gewinn schafft, und darum gehts ja letztendlich.
Im Grunde müsste doch durch das Plek Verfahren ne Gitarre viel billiger werden, aber das Gegenteil ist der Fall und da wird ein hype drum aufgebauscht, den ich nur "gewinnorientiert" nennen mag.
Schön, dass ich frei davon bin .......:D:D
 
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