Wie genau nehmt ihrs mit der Oktavreinheit

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Und sobald ich musikalisch und kommerziell Beatles-Niveau erreiche, bezahle ich jemanden der sich drum kümmert:cool:

Ich glaube, das hat Höfner dann für Paul später kostenlos gemacht... . ;)
 
OK. Ich mal als totaler Anfänger. Ich habe mich nie drum geschert, nach dem Motto: "Wird schon passen." Ich habe jetzt mal die Oktavreinheit meiner Fender Squier CV 50's Tele überprüft. (Offene Saite zum gegriffenen Ton im 12. Bund.) Und ich war positiv überrascht. Trotz der paarweisen Saitenreiter hat es für mich gut genug gestimmt. Bei ein, zwei Saiten lag der Cliptuner nur minimal daneben. Ich kann es wegen meiner Behinderung nicht hören, aber ich zweifele, ob es ein normal hörender Musiker bzw. das Publikum hören würde.
 
aber ich zweifele, ob es ein normal hörender Musiker bzw. das Publikum hören würde.
Mit der Dauer, mit der man den Ton idR tatsächlich hält, und dazu dem Kraftaufwand der auch bei Profis immer leicht variiert, wirds nicht an den paar Cents liegen :)
 
Mit der Dauer, mit der man den Ton idR tatsächlich hält, und dazu dem Kraftaufwand der auch bei Profis immer leicht variiert, wirds nicht an den paar Cents liegen
Dann suche ich mir den Sweetspot vorm Amp und lasse den Rest vom Feedback "übertünchen" und behaupte nachher im Backstage Interview: "Das soll so." :D
 
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Genau so macht man das! :great:
 
Liebe Musikerkollegen, auch wenn ich nicht alle Posts gelesen habe (8 Seiten für so ein Thema sind ja auch schon mal eine Ansage):


In diesem Thread wird viel zu viel Gewese um das Thema Oktavreinheit hinsichtlich ihrer Bedeutung für die Intonation beim Gitarrenspiel gemacht (immerhin jetzt bereits 8 Seiten)!
Auch die weiteren Ausflüge in hardwaretechnische Themen, die die Intonation beeinflussen (Bünde, Sattel, Stimmgeräte) sind meines Erachtens insgesamt NICHT so bedeutsam für eine ordentliche Intonation beim Gitarrenspiel.

Darüber hinaus wird der Anschein von manchen erweckt, dass 2 bis 3 Cent-Abweichungen gravierend bei der Intonation wären (und damit diese ganzen hardwaretechnischen Aufrüstungen irgendwie zu rechtfertigen ?).


Da ich viele Gitarren- und Vokal-Aufnahmen gemacht habe und ich daher über KONKRETE Erfahrungen bzgl. Intonationsproblematiken verfüge (und nicht nur abtrakt darüber phantasiere) möchte ich ein paar Punkte zum Thema Intonation meinerseits beisteuern (auch wenn der eine oder andere bereits vielleicht schon erwähnt wurde):


- Bei Gesangslines und bei Gitarren-Bendings/Vibrato, bei denen die Noten nicht mehr als maximal ca. +/- 20 Cent abweichen, wird diese Abweichung IN ALLER REGEL als musikalisch
akzeptabel intoniert empfunden.

- Je nach musikalischem Kontext (z.B. in einer Ballade mit 100% Intonationsrefenz durch unterlegte Keys im Hintergrund) kann das etwas anders aussehen und die Anforderung an die
Intonationsgenauigkeit steigen.

- 2 Cent-Abweichungen sind aus meiner Sicht so gut wie gar nix. Gitarrenaufnahmen oder Vokalspuren mit derartig durchgängig minimalen Abweichungen sind meines Erachtens sehr selten
bzw. unrealistisch zu erreichen.

- Meines Erachtens braucht es auch keine speziellen Bünde, die eine exakte Notenfrequenz abbilden, um eine gute Intonation beim Gitarrenspielen zu erzielen.

- Es braucht auch keine Highend-Stimmgeräte für mehrere hundert Euro um eine (auch für Recordings) akzeptable Intonation zu erhalten.

- Ich habe auch eine Gitarre mit einem Earwana-Sattel, der die Intonation in den tieferen Lagen etwas verbessert. DAS BRAUCHT MAN ABER NICHT !


Sollte einem jetzt deshalb die Oktavreinheit gleichgültig sein ?


Nein, natürlich nicht! Jeder sollte bei seinen Gitarren selbstverständlich schauen, dass sie oktavrein sind bzw. die Gitarre auch ordentlich gestimmt ist.


Was ich in den vergangenen Jahren als deutlich wichtigere Quellen für schlechte Intonation beim Gitarrenspiel wahrgenommen habe, sind die nachfolgenden Punkte.
Auf diese sollte man sich meines Erachtens viel mehr in punkto gute Intonation konzentrieren (als auf die Oktavreinheit, denn die ist ja auch ziemlich schnell eingestellt):


- Zu starker Druck der Finger der Greifhand, eventuell auch in Kombination mit sehr hohen Bünden bzw. etwas zu hoch eingesetztem Sattel (1-2 mm reichen schon).

- Schlechtes Bending.

- Schlechtes Vibratospiel.


Das sind alles Spieltechniken !


Meine - daher zugebener Maßen - provokante Meinung:

Wenn sich die Gitarristen dieser Welt mit gleichem Eifer in die Verbesserung relevanter Spieltechniken (siehe oben) stürzen würden als sie Zeit und Geld in die hardware technische Beseitigung ihrer Intonationsprobleme investieren, dann wären die Gitarren-Community insgesamt deutlich mehr in tune.


Grüße aus Franken - wolbai
 
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meine Rede;).
 
Wenn sich die Gitarristen dieser Welt mit gleichem Eifer in die Verbesserung relevanter Spieltechniken (siehe oben) stürzen würden als sie Zeit und Geld in die hardware technische Beseitigung ihrer Intonationsprobleme investieren
Aber davon leben doch die Hersteller unserer Instrumente! :evil:

Unter den Musikern hab ich schon so den Eindruck, dass wir Gitarristen da besonders anfällig sind, durch Basteleien und zusätzliches Gear unsere Schwächen auszugleichen. Das Verhältnis Einsatz vs. Output steht bei den meisten von uns in einem sehr schlechten Verhältnis, weil wir Amateure sind und ich behaupte von mir auch ein begeisterter Dilettant zu sein.

Aber ich liebe die E-Gitarre mit ihren Intonationsschwächen, die nun mal dem Prinzip Gitarre bzw. bundiertes Instrument innewohnen. Natürlich achte ich auf die Oktavreinheit, aber ich bin ja durchaus der Meinung - man muss es nicht übertreiben.
 
Da ich viele Gitarren- und Vokal-Aufnahmen gemacht habe und ich daher über KONKRETE Erfahrungen bzgl. Intonationsproblematiken verfüge (und nicht nur abtrakt darüber phantasiere) möchte ich ein paar Punkte zum Thema Intonation meinerseits beisteuern (auch wenn der eine oder andere bereits vielleicht schon erwähnt wurde):


- Bei Gesangslines und bei Gitarren-Bendings/Vibrato, bei denen die Noten nicht mehr als maximal ca. +/- 20 Cent abweichen, wird diese Abweichung IN ALLER REGEL als musikalisch
akzeptabel intoniert empfunden.i

Ich neige dazu Dir zuzustimmen. Ich denke einige Cent Abweichung sind oft eher Würze als ein Problem.
Viele die wert auf Genauigkeit legen scheinen mir eher unmusikalische Formalisten zu sein:evil:

Nur verstehe ich deine Formulierung mit den Bendings/Vibrato (von mir fett gemacht) nicht, weil da ja absichtlich die Tonhöhe verändert wird.
 
Viele die wert auf Genauigkeit legen scheinen mir eher unmusikalische Formalisten zu sein:evil:

Da ist was dran. Das gleiche gilt auch für Grooves: 100%-ige Quantisierungsgenauigkeit bei Drums können steril klingen.
Die Gitarren haben schon immer eine gewisse Schwingung um eine Grundton Salz in die musikalische Suppe gebracht. Das darf man auch nicht vergessen.

Nur verstehe ich deine Formulierung mit den Bendings/Vibrato (von mir fett gemacht) nicht, weil da ja absichtlich die Tonhöhe verändert wird.

Ja, genau da wird absichtlich die Tonhöhe verändert. Leider aber des öfteren zu hoch oder zu tief und das kann spätestens bei Studioaufnahme schaurig falsch klingen.
Beim zu Hause rumdudeln oder in einem Bandkontext mit entsprechender Lautstärkenkulisse (hinter der man sich auch gut verstecken kann), fällt das nicht so auf.

Nicht umsonst erleben viele Bands, wenn sie das erste mal ins Studio gehen oder selbst Aufnahmen machen einen Schock bzgl. der Intonation von Gitarren und Gesang (aber manchmal auch beim Timing).


Grüße aus Franken - wolbai
 
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Viele die wert auf Genauigkeit legen scheinen mir eher unmusikalische Formalisten zu sein:evil:

Nur verstehe ich deine Formulierung mit den Bendings/Vibrato (von mir fett gemacht) nicht, weil da ja absichtlich die Tonhöhe verändert wird.

Ich lass das mal einfach so unkommentiert, zum genießen, stehen....

grüße B.B.
 
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