Bavarian Tuning durch Florian Jäger (u.a. Gibson Historic Collection Les Paul)

  • Ersteller Pekri59
  • Erstellt am
Aber wenn die Risse automatisch beim Trocknen kommen, wie steuert man dann das "leichte Aging"? Ein bisschen mehr Latex in den Lack?
 
Soccero, ein Makeover hat nicht unbedingt was mit "Altern" zu tun, meine hat fast gar kein Aging, außer die Lackrisse und matte Hardware.
Historic Makeovers macht Dir aber auch eine "NOS" Gitarre, ohne irgendwelche Alterungsspuren.
Jägers Lack reisst immer, ist die Mischung.
 
Hi Pekri, nimmst Du diese wertvollen Gitarren auch auf die Bühne?
 
...Jägers Lack reisst immer, ist die Mischung.

Ich hätte gedacht das alle eben diese bestimmte Mischung von damals nehmen! Historisch korrekt eben! Aber demnach nutzen die ja auch alle ihr eigenes Mischverhältnis, oder?!
 
Naja, der "originale" Lack ist definitiv nicht von alleine gerissen ;) Koennt Ihr Euch vorstellen, was das fuer eine Garantiefall-Schwaemme bei Gibson gegeben haette? Das wollten die schon damals nicht.

Der originale Lack hat natuerlich Weichmacher enthalten, nur eben nicht so viele wie der moderne Rubber-Lack. Eine der 3 Bursts, die ich mittlerweile schon die Ehre hatte zu spielen, hatte im uebrigen fast keine Risse auf der Decke. In so fern ist der HM Lack sicherlich naeher am Original dran, als der Lack, den Florian verwendet. Da der "Kaeufer" aber nicht 50 Jahre auf Checks warten will, sondern seine Gitarre ja verstaendlicherweise so schnell wie moeglich wieder haben will, haben die Makeover-Spezis ihre eigenen Wege, das Cracking zu beschleunigen. Tiefkuehlen bei HM, Lack mit sehr wenig Weichmachern bei Florian, etc.
Ist dummerweise ein schwer zu steuernder Prozess. Ich frage mich, wie und wann Florians Lack dann mit dem Reissen stoppt. Bei HM stoppt's normalerweise, wenn die Kaelte/Hitze Behandlung abgeschlossen ist. Aber bei dem Jaeger Aging? Keine Ahnung ...
 
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Naja... ausgeblichen sind sie ja auch schon im Schaufenster! Wenn man es nicht anders gewohnt ist, es vielleicht sogar erwartet, weil es eben so ist, dann nimmt man es als gegeben hin und meldet keinen Garantiefall!
 
Naja, wenn bei Deiner neuen Gibson anno 1956 der eine winzige Riss auf der Decke ploetzlich zu ganz vielen Rissen "morphen" wuerde, dann wuerdest Du das Teil aber ganz sicher zu einem Garantiefall machen. Denn die Teile waren damals ja schon nicht billig. Risse im Lack war man damals - als die Teile noch neu waren - natuerlich nicht gewoehnt.
Und bzgl. des Fadings: Die Ruecklaeufer und Beschwerden waren ja dann auch der Grund, warum man bei Gibson 1960 anderen Lack verwendet hat (Stichwort: Clownburst).
 
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Hi Pekri, nimmst Du diese wertvollen Gitarren auch auf die Bühne?

Gigs gibt es bei mir max. 2 pro Jahr. Letztes Jahr gar nichts. " Naomi" habe ich nun doch schon einige Male zu einer Probe mitgenommen, normalerweise nehme ich aber die Linus LP mit, oder sie liegt im Proberaum meiner Kollegen. Auch ein heisser Favorit ist meine Custom, die steht so ziemlich regelmässig im Einsatz. Wenn ich aber im gepflegten Rahmen jamme, dann nehme ich auch sowas und den Marshall 1962 mit. Normalerweise aber eher de JCM- 2000 DSL Combo. Zuerst werde ich sie wieder erleben müssen.
Bei Schulkonzerten, diese zähle ich nicht als Gig dazu, spiele ich sie nie. Da immer eine dazu passend Gitarre, meistens meine Fender Strat oder auch " Paula" meine MB- Klampfe.
 
Naja, wenn bei Deiner neuen Gibson anno 1956 der eine winzige Riss auf der Decke ploetzlich zu ganz vielen Rissen "morphen" wuerde, dann wuerdest Du das Teil aber ganz sicher zu einem Garantiefall machen. Denn die Teile waren damals ja schon nicht billig. Risse im Lack war man damals - als die Teile noch neu waren - natuerlich nicht gewoehnt.

Der Meinung bin ich auch. Da wollte noch keiner was von vintage und aging hören ! HAHAHAHA
 
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Wie, in 3-4 Jahren? Gerne :D
Nein.. ich habe sie seit 2011 und der Rücken zeigt erste Stellen, an denen der Klarlack durch Gürtelschnalle/Abrieb etc. ein bisschen "weggerubbelt" ist.. Ich könnte mir vorstellen, dass mit Jägerlack da mittlerweile schon ein bisschen Holz brach liegen würde.
 
Hier die Antwort von Florian betreffend des Lackes:

Lieber Peter,
das Tolle am old-fashioned-Nitrolack, ist, dass er sehr "reaktiv" ist.
Das bedeutet: er altert mit und durch seinen "Player" in Würde - und er "kann" altern, weil er eben auf Umwelteinflüsse reagiert.
Auf Licht mit Fading UND gleichzeitigem Vergilben (ambering)
Auf Temperaturschwankungen mit Haarrissen.
Auf Stösse (anders als moderne Lacke) mit Abplatzern.
Auf Umweltverschmutzung, Säure (auch und besonders von Handschweiss), Nikotin mit Verfärbungen.
Das geht so weit, dass er sich gewissermassen "in Luft auflöst" und an bestimmten Stellen völlig verschwindet.

Dementsprechend ist Deine Frage so zu beantworten: manche Les Pauls schauen nach 8, 9 Jahren (so lange ca. mache ich Makeover) aus, als hätten sie 50 Jahre auf dem Buckel. Andere: wie neu im Koffer unters Bett geschoben - in mint condition.

Der Lack: MACHT MIT!!!

Beste Grüsse,

Florian

 
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Danke für die Rückinfo!
 
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Dementsprechend ist Deine Frage so zu beantworten: manche Les Pauls schauen nach 8, 9 Jahren (so lange ca. mache ich Makeover) aus, als hätten sie 50 Jahre auf dem Buckel. Andere: wie neu im Koffer unters Bett geschoben - in mint condition.


Womit er ja schon sagt, dass der Lack anders ist als bei den alten. Denn die sahen vermutlich nicht schon nach 8,9 Jahren so aus, wie heute die stark gealterten nach 50 JAhren :whistle:
 
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Auf die andere Seite musst du wissen, dass Paulas aus den 50s auch Anfangs 70s schon so ausgesehen haben, als hätten sie 50 Jahre auf dem Buckel.

Ich denke da vor allem an jene Instrumente die zum Beispiel schon bei Duchossoir im Gibson-Buch abgebildet waren, aber auch an anderen Orten. Die sehen heute praktisch noch gleich aus. Verhält sich vermutlich auch so, wie Lonestar auch bei seiner R8 beschreibt, wenn sie viel gespielt und Belastungen ausgesetzt wird, dann altert sie auch in Würde. Viele dieser alten Instrumente werden ja heute behandelt, wie rohe Eier.
 
Womit er ja schon sagt, dass der Lack anders ist als bei den alten. Denn die sahen vermutlich nicht schon nach 8,9 Jahren so aus, wie heute die stark gealterten nach 50 JAhren :whistle:

Doch doch! Also vielleicht nicht wie nach 50 Jahren, aber schon deutlich used.
 
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Pff, selbst meine Traditional von 2014 faded ganz gehörig. Das Pickguard ist sehr deutlich zu sehen. Tagsüber hänge ich den Toggle Hang Tag dran und selbst der ist schon zu erkennen. Und da kommt keine direkte Sonne hin.
Am Ellbogen ist sie stark verblaßt und der Lack ist an dieser Stelle gut matt geworden, läßt sich nicht mehr wegpolieren, der Lack ist schon verändert. Und ich schwitze nicht großartig.
Spiele sie seit April ca. 3 Stunden durchschnittlich.
Meine Tele mit weichmacherfreiem Nitro fing nach drei Monaten zu reißen an. Zuerst und am deutlichsten am Hals und zuletzt an den Zargen.
Warum sollten da die alten Burst nicht das Gleiche gemacht haben?
 
Ergänzungen von Florian:

...genau wie bei Historic Makeovers kann ich natürlich auch so lackieren, dass der Lack KEINE Risse ausbildet. Ist ja klar. Ich nehme Einfluss auf die Zusammensetzung des Lacks. Der ist selbst gemischt.

Keine Weichmacher, etwas mehr, oder relativ viel. Was der Kunde eben will.
 
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Na, besser geht 's nicht.
 

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