Der Lang Lang Thread

Ein bisschen Spam darf sein, aber kommt mal wieder zurück zum Topic. :opa:
 
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Also wir hatten Lang Lang mit Dee Dee Bridgewater, mit Herbie Hancock, mit Pharell Williams bei den Grammys. Weiß jemand noch mehr aus dem Pop- und "Jazz"-Bereich, am besten mit Video?

Lang Lang bei der Udo Jürgens Show habe ich auch gesehen und fand es interessant, wie er gefühlte 10x den Cue zum nächsten Einsatz an den Bigband-Leader gegeben hat, und der es nicht geblickt hat. Lang Lang mußte dann immer nochmal eine Runde improvisieren. Das ist eine unangenehme Situation, die ich auch kenne: Man hat gerade in einem schönen runden Bogen eine saubere Improvisation gespielt und jeder sollte hören und sehen, daß jetzt der Einsatz - z.B. des Sängers - kommt, und der kommt dann nicht. Dann muß man aus der Not heraus noch mal eine Runde improvisieren und verwässert die schöne runde Sache von vorher. :rolleyes:
 
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Bitte keine Komplettzitate, wenn der zitierte Beitrag direkt obendrüber steht. Dazu bitte diesen Beitrag lesen.
McCoy
(Moderator)


Ja, das fiel mir beim Jürgens-konzert auch auf. Wirkte nicht sehr sauber der Übergang
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Bei Lang Lang ist es mittlerweile so wie bei David Garrett: Die haben beide mal als ambitionierte klassische Interpreten angefangen und genießen nun den Medienrummel. Dass man sie musikalisch als Zirkus-Interpreten nicht mehr ernst nimmt, können sie wohl verdrängen.
 
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Ein ziemlich plattes/oberflächliches Statement. :bad:
 
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Finde ich jetzt nicht.
 
Damit will ich weder Lang Lang noch David Garrett kritisieren: Die haben einfach eine Entscheidung in ihrer Karriere getroffen. Die werden sich sagen, dass sie (noch) alles spielen können, was technisch gesehen vermutlich richtig ist. Sie nutzen dieses Talent für ihre Popularität, was ich ihnen nicht vorwerfe. In der gleichen Zeit, in der sie durch TV-Shows tingeln und Wohltätigkeitsveranstaltungen besuchen, sitzen andere Pianisten im stillen Kämmerlein und arbeiten weiter an Ausdruck, Klangformung und weiteren 'esoterischen' Themen, die über die reine Technik hinausgehen. Von denen werden die Show-Pianisten auf musikalischem Gebiet unweigerlich abgehängt. Das ist aber auch nicht schlimm: Die populären Leute bekommen ihre Aufmerksamkeit, verdienen gutes Geld und interessieren neue Leute für Klassik. Daran ist nichts verkehrt.
 
Ich finde das Statement gar nicht so verkehrt...
 
Das ist aber auch nicht schlimm: Die populären Leute bekommen ihre Aufmerksamkeit, verdienen gutes Geld und interessieren neue Leute für Klassik. Daran ist nichts verkehrt.
Naja, ich bin da nicht so sicher. Im Endeffekt werden (bzw. wurden ja bereits, wie man auch hier herauslesen kann) neue Maßstäbe an die Interpretation klassischer Musik gesetzt und die, die ernsthaft an Ausdruck, Klangformung etc. arbeiten, werden ganz einfach nicht wahrgenommen. Sie können so gut sein wie Genies - keiner merkt es mehr.

Die paar wenigen, die hervorragende Interpreten bemerken können, kommen nicht zu Wort und wenn doch, gehen gehen sie in der demokratischen Durchschnittmasse einfach unter.

Die Werbung auf Klassik-Radio fragt:
"was kommt heraus, wenn 4 Millionen Klassikradiohörer über die beliebtesten Musikstücke abgestimmt haben?"

Meine Antwort lautet: "Der Durchschnitt"

Wem das reicht, ist damit bestens bedient, wem nicht, der muß Nischen suchen.

Aber ich schweife schon wieder ab, sry :redface:
 
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@klicki
Wenn Du Deinen Standpunkt begründest, kann ich was damit anfangen.

In der gleichen Zeit, in der sie durch TV-Shows tingeln und Wohltätigkeitsveranstaltungen besuchen, sitzen andere Pianisten im stillen Kämmerlein und arbeiten weiter an Ausdruck, Klangformung und weiteren 'esoterischen' Themen,

Klar, jeder noch so lange Tag ist mal zuende und zweiteilen kann man sich nicht.
Aber woher weißt Du so genau, was Garret und LangLang machen, wieviel Zeit sie auf das Üben verwenden und was sie und andere Pianisten sonst noch machen oder auch nicht?
 
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"was kommt heraus, wenn 4 Millionen Klassikradiohörer über die beliebtesten Musikstücke abgestimmt haben?"

Meine Antwort lautet: "Der Durchschnitt"

Aber ist das nicht generell so, wenn man sich in der Musiklandschaft umschaut? Man schaue doch nur mal in die Charts, wo dann plötzlich Leute wie Kanye West und Nicki Minaj sind. Die sind garantiert nicht das musikalische Nonplusultra...und das genreübergreifend.
 
Jede Ära hat seine Top Interpreten, die jeweils für eine bestimmte Zeit den Ton angeben und gefragt sind.
In den 60er Jahren war es ein Van Cliburn , der 23jährige Gewinner des Tschaikowski Wettbewerbes 1958 in Moskau

Diese Einspielung verkaufte sich 1961 über eine Million mal, was bis dato noch keine klassische Einspielung geschafft hatte.
Seine aktive Konzertlaufbahn beendete er jedoch schon 1978

Jeder Top Interpret hat sein persönliches Ziel vor Augen, was er erreichen will und was er umsetzen möchte.
Hat er sein gestecktes Ziel erreicht, muß er sich eigentlich auch nichts mehr beweisen - er kann es und wird sich sicher anderem zuwenden.
Ob es nun der Nachwuchs ist für den man sich einsetzt und den man fördert oder anderes auf eine Showebene - Betätigungsfelder gibt es genügend.
Auch Top Interpreten werden älter und haben das eine oder andere Wehwechen. Hier zu verlangen, daß sie mit 70 noch die gleiche Leistungsfähigkeit aufweisen wie mit 20 ist sehr weit hergeholt.
Das was wirlich sehr viele Stars mehr als mitnimmt ist ein Telefon was nicht mehr klingelt. Viele fallen dann von einem permanent engagiert sein, einem vollen Terminkalender, in ein tiefes Loch mit dem sie erstmal zurechtkommen müssen.
Was ist also daran nun verkehrt von einer reinen Konzerttätigkeit sich im Metier einer Show zu versuchen ?
Auch ein Tapetenwechsel erweitert so manchen Horizont und erschließt letztlich dann sicher auch neue Betätigungsfelder.
Wer rastet der rostet.

Was die Wertung von Interpretationen angeht so nur der Hinweis, daß es von einigen namhaften Komponisten selbst eingespielte Aufnahmen auf dem Welte Mignon Klavier gibt.
Hier nur die Frage warum diese Aufnahmen hier nicht als "Maßstab" gelten. Letztlich stellt dies doch die Version dar, wie sie der Komponist selbst interpretiert wissen will.
 
Außer, er hat es nicht so zusammen gebracht, wie er es gerne gehabt hätte. Für mich gibts keinen Maßstab. Jeder spielts, wie er es fühlt, der Rest ist Geschmackssache.

Ich halte übrigens überhaupt nichts von der Meinung, dass jemand, der sich professionell vermarktet, automatisch ein Zirkuskünstler ist und musikalisch weniger wert sein soll. Abgesehen davon, dass es respektlos ist. Ich bemerke das in jedem Genre. Künstler wird bekannt -> Künstler wird erfolgreich und ist in den Medien -> Künstler ist plötzlich nichts mehr wert. Warum?

Warum können sich Lang Lang und Garret vermarkten? Einfach weil sie verdammt viel geübt haben, weil sie extrem gut sind und mit 100% Musik machen. Sobald du in diesen Sphären bist, wo du ständig vor tausenden Leuten spielst, zählt nur mehr die Perfektion und die lässt sich nicht mit ein bisschen durch die Welt tingeln erreichen. Niemand weis, wieviel ein Lang Lang am Klavier sitzt und an seinem Ausdruck und Anschlag tüftelt und Hanoncourt wird sicher nicht mit einem musikalisch uninteressanten Zirkuskünstler arbeiten.

Zirkus ist ein Andre Rieu, aber sicher kein Garret oder Lang Lang.

Ein ziemlich plattes/oberflächliches Statement. :bad:

Finde ich auch.
 
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Nein, tu ich nicht. Ich meinte automatisch. Das heißt nicht, dass jeder, der sich professionell verkauft, von dem Vorwurf frei gesprochen ist.

Hansi Hinterseer -> Zirkus. Der gibts wenigstens selbst zu. ;)

Rieu spielt teilweise Playback und von den Stücken immer nur die bekannten Stellen -> offensichtlicher Zirkus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt Top-Leute, die ihre Aufnahmen an ein fachkundiges Publikum verkaufen und über die Runden kommen:
  • Murray Perahia
  • András Schiff
  • Arcadi Volodos
sind Beispiele für musikalische Qualität. Es spielt aber auch nicht jeder von denen alles, was im Repertoire gängig ist, sondern beschränkt sich auf die Stücke, die ihm besonders liegen. Wenn die ihr Bankkonto mit dem von Lang Lang vergleichen, wird es vermutlich etwas trauriger aussehen. Aber dafür genießen sie größten Respekt beim Fachpublikum.

Und richtig: "Best Of" Versionen klassischer Musik sind ein Graus!
 
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@Duplobaustein
Ich denke da solltest Du erstmal definieren was Du unter "Zirkus" verstehst.
Falls Du einen echten Zirkus meinst, so sieht es auf den ersten Blick wie Klamauk und Spaß aus. Vielfach haben diese
Musikclowns jedoch eine profunde Ausbildung an ihrem Instrument und wenn nicht so sind es teilweise wirklich begnadete
Künstler und Multitalente.
Ich hatte vor 25 Jahren einmal das Vergnügen in einem wirklich kleinen Familienzirkus dies mitzuerleben als ich die reparierte Orgel zurückbrachte. Der Organist trat nebenbei auch als Hochseilakrobat und Messerwerfer auf. Sein kleiner Bruder ca 11 Jahre alt am Schlagzeug und als Clown. Musikunterrricht haben beide nie genossen, Notenkenntnisse schonmal nicht vorhanden, spielten jedoch
so, daß sich manch renommierter Showorganist davon eine Scheibe abschneiden konnte.

Falls du damit generell die professionelle Schiene meinst so gibt es Beispiele wo ein Künstler speziell dafür aufgebaut wird.
Der erste Schritt ist immer genau zum richtigen Zeitpunkt so etwas zu tun. Ein Andre Rieu wäre zu einer anderen Zeit völlig undenkbar gewesen. Ein Mantovani war schon in den 60ern gewesen und sicher fast vergessen. Ein Helmut Zacharias mit seiner Zaubergeige auch schon Geschichte - es paßte also genau in die Zeit dies erneut aufzuwärmen.
Ein anderes Beispiel ist hier vielleicht Richard Claydermann. Softige Balladen waren gerade angesagt, dazu ein verträumter Blick, Flügel und einen Kerzenleuchter drauf und schon hatte man den gerade angesagten Zeitgeist des Publikums voll getroffen. Die Frage war nur wielange ein Publikum solche Musik wünschte. Geschäftstüchtige Promoter wissen jedoch wie man sowas organisiert und vor allem gut verpackt ..... die Rechnung ist voll aufgegangen.

Lang Lang ist in seiner Zeit ein Ausnahmetalent und er weiß selbst daß andere folgen werden. Ich finde es jedoch gut, daß er sich um den Nachwuchs kümmert und sein Wissen weitervermittelt.
 
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