Ergonomische Gitarren?

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Johnny Guitar
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Den Sound meiner Firebird mag ich eigentlich ganz gerne, was aber sehr zu wünschen übrig läßt, ist die Ergonomie. Im Stehen ist das Griffbrett leicht vornübergeneigt, so daß man kaum was sieht und praktisch blind spielen muß - es sei denn, man verrenkt den Hals und verkrampft auf Dauer. Spielt man im Sitzen, drückt einem die Korpuskante in die Rippen. Ein ordentlicher Bierbauch würde beide Probleme vielleicht lösen ...

Schmerzlich bewußt wird mir das immer wieder, wenn ich zur Strat oder meiner anderen Gitarre mit Jazzmaster-Body greife. Hier ist die kantige Rückseite bekanntlich abgeschrägt und sehr bequem, außerdem hat man durch diese Neigung zum Körper das Griffbrett sehr gut im Blick.

Kennt ihr Gitarren, die aus ergonomischer Sicht ebenso empfehlenswert sind?
Oder als Kehrseite sperrige Monster, die euch in dieser Hinsicht auch jedesmal Kompromisse abverlangen und manchmal nerven?
Etwas dagegen machen kann man wohl nachträglich nicht, denke ich ...
 
Eigenschaft
 
Ich finde Les Pauls eher sperrig konzipiert, spiele sie aber dennoch manchmal.
Sehr ergonomisch sind Parkers, die sind halt nach einem Form Follows Function Prinzip geschaffen (wenngleich auch nicht nur nach Haptik). Schau dir mal eine von der Seite an (am besten von oben fotografiert), dann weißt du was ich meine :)

Gruß,
Florian
 
Die Strat ist im Spielkomfort schon ein Klassiker, wenngleich es natürlich auch moderne komfortable Formen gibt (z.B. einige Ibanez Modelle oder auch Godin).

Den Klassiker nochmal schnittiger: Die Fender Strat Aerodyne. Tolles Instrument!

Gruß
Brigde
 
Ergonomie pur wäre z.b. bei der Ovation Breadwinner, bei der die zwei Aussparungen für die Beine und die breite Armauflage für ne optimale Spielposition im Sitzen sorgen... leider hässlich wie die Nacht. Aber für die stundenlangen Übungs-Sessions im Schlafzimmer bestimmt super! ;)

72ovation.jpg
 
Sieht zwar nicht so aus, ist aber für meine Begriffe sau unergonomisch, im Stehen hängt sie irgendwie komisch, so dass ich net drauf spielen kann und im Sitzen drückt mir dieser komische Knubbel über dem Hals-Korpus Übergang so dermaßen gegen die Rippen, dass ich schon nach ner Viertelstunde anspielen, nen blauen Fleck hatte :(
mock_exotic_sm.jpg
 
explorer!!! genial!!!


die mockingbird eins drüber is vor allem deswegen unbequem dass sie durch die sehr breite "mulde" auf der untersetie nicht ordentlich da liegt sondern hin und her rutscht
 
Wie ich das bisher so sehe, führt an der Strat wohl immer noch kein Weg vorbei, wenn man bequeme Sicht auf das Griffbrett haben möchte.

Insofern ist der Hinweis auf die Strat Aerodyne sehr willkommen, hatte ich bisher immer übersehen und werde ich auf jeden Fall mal weiterverfolgen. Auch gar nicht übermäßig teuer, wie ich erst jetzt gesehen habe. Mit dem allgemeinen Hinweis auf Godin und Ibanez kann ich weniger anfangen, konkrete Erfahrungen mit bestimmten Modellen sagen da schon mehr aus. So bin ich beim flüchtigen Besuch diese Herstellerseiten nur wieder auf meine ungepflegten Vorurteile gestoßen, daß Godins irgendwie unproportioniert aussehen und Ibanez zu dürre Hörner tragen.

Mit der ungewöhnlichen Form einer Parker könnte ich mich durchaus anfreunden, garantiert nicht kopflastig und anscheinend bequemer Body. Wenn ich mir allerdings das Foto und den Bericht zur Mockingbird ansehe, frage ich mich, ob eine Parker dann nicht ebenfalls zum Rippenstoß neigt. Bei der Mockingbird scheint dann wohl eher der umgekehrte Grundsatz function-follows-form gewirkt zu haben. Gelungene eigenständige Form, aber unpraktisch zu spielen (naja, mir persönlich sowieso zuviel "Streit-Axt").

Bei der Ovation Breadwinner frage ich mich, wie die wohl am Gurt hängt - sieht mir irgendwie kopflastig aus - aber für Sitzfußballer bestimmt nicht schlecht.

In welcher Hinsicht die Explorer nun genial sein soll, hat sich mir nicht erschlossen. Sollte die tatsächlich eine gute Ergonomie aufweisen, wäre mir die ausladende Heckflosse trotzdem too much.
 
Die S-Serie von Ibanez (z.B. ein SA-Modell) sollte was Schnittiges bieten oder die Godin Velocity...
 
Wie Laxflow schon sagte, ist eine Parker Fly schon recht ergonomisch im Vergleich zu den allermeisten anderen Gitarren. Gründe:

1. Gewicht 2,5kg, also äußerst rückenschonend.
2. Zugänglichkeit sämtlicher Bünde ist vorbildlich, da kein Hals-Body-Übergang im herkömmlichen Sinne existiert
3. minimaler Kraftaufwand bei Bendings usw. da sehr reibungsarmes Halsmaterial verwendet wird (Stahlfrets, Carbongriffbrett).
4. komfortable Ausfräsungen auf der Rückseite bieten optimale Passung für den hineinragenden Bierbauch
5. extrem schlankes Profil lässt die Gitarre sehr eng am Körper liegen.

Die Gefahr eines Rippenstoßes am Parkerhorn besteht höchstens für solche Leute, die sich vor allem sitzend mit einem Hohlkreuz über die Gitarre meinen beugen zu müssen. Wer soetwas tut ist ergnomisch sowieso auf dem Holzweg und sollte seine Spielhaltung nochmals gründlich überdenken. Bei geradem Rücken gibts Null Probleme mit Rippenstößen.

Hier einige Fotos
 
Wenn ich mir allerdings das Foto und den Bericht zur Mockingbird ansehe, frage ich mich, ob eine Parker dann nicht ebenfalls zum Rippenstoß neigt.
In der Tat sollte man nicht verscheigen, dass einige Spieler damit Probleme haben. Das obere Horn steht halt schon ab, was im spielen (im sitzen) manchmal zu eben jenen Problemen führen kann, wie man ab und zu auch im Parkerforum liest. Ich jedoch habe keine Probleme damit. Das war aber auch einer der beiden Kritikpunkte des Guitar World(?) Reviews zur Southern Nitefly. Der andere Kritikpunkt war, dass man den Hals abschrauben müsste um den Trussrod zu verstellen. Auf Grund dieser Aussage halte ich den Tester ehrlich gesagt aber für sehr inkompetent. Die Halskrümmung kann man nämlich ganz bequem ohne irgendwas abnehmen zu müssen am Ende des selbigen einstellen :) (Lukas Podolski würde wohl sagen: "Vollidiot, Ey")

Ich suche mal ob ich noch Bilder von der Seite finde. Das ist neben dem "Halsübergang" den man auf den von Stoertebeker verlinkten Bildern schon gut sieht m.M.n. nämlich das absolute Highlight, wird aber komischerweise sehr selten gezeigt. Dann weißt du was ich mit Ergonomie meine :)

Gruß,
Florian

P.S.: Wenn dich die Aerodyne interessiert: Im G&B Test wurde extra darauf hingewiesen wie komfortabel die Gitarre ist, und dass das Griffbrett (/ die ganze Gitarre?) quasi ein wenig zu dir hingedreht ist. Würd ich gerne mal spielen, ob man das wohl merkt...!?
 
http://www.garykramerguitars.com/SimulatorT.html

SimTRedFull.jpg


yellowSimRFull.jpg



Durfte auch einige mit und ohne Trem anspielen und die sitzen am Körper wirklich wie angegossen im Stehen wie im Sitzen. Ultra bequem.

Gibt auch eine Version mit 36 Bünden für richtige Pimps :D

yellowturbRfull.jpg


Die hier find ich auch sehr geil, wegen dem verlängerten "Horn" am Body hat sie null Kopflastigkeit:

toriumfullyellow.jpg


torium-back.jpg
 
@_xxx_: Was kosten die denn so pi mal daumen?
 
Wie Laxflow schon sagte, ist eine Parker Fly schon recht ergonomisch im Vergleich zu den allermeisten anderen Gitarren.
[...]
Hier einige Fotos
Nice.... die Gitarre ist praktisch perfekt..... Piezo + SH-2 + SH-4 = geilste Tonabnehmer-Kombi überhaupt :D Allenfalls einen SC in der Mitte würde ich noch vermissen. Superergonimisch, geiles Griffbrett (generell wohl sehr stabiler Hals), geiler Halsübergang, geile Mechaniken, kaum vorhandenes Gewicht, und wenn die echt so gut am Körper liegt, isses nochmal geiler. Das Problem: Das Horn finde ich sowas von hässlich..... die Breadwinner dagegen gefällt mir wirklich sehr gut :D
 
Kann ich nur bestätigen, Jico, denn ich spiele inzwischen selbst eine. Die Ergonomie und die klangliche Flexibilität haben mich letztlich zur Fly geführt und ich habe den Schritt nicht bereut, auch wenn er nicht grade billig war. Wenn du wissen möchtest, wie so eine Fly klingt, verweise ich mal dezent auf den Parker User Thread in meiner Signatur, da hab ich vorhin ein paar frische Aufnahmen reingestellt, wo ich alle PU-Kombinationen durchgehe.
 
also das ist sicherlich gewöhnungssache, aber ich find grad die les paul sehr angenehm. von der form. hab mal ne fender strat von nem freund angespietl und da hat mich der korpus total gesrört im sitzen. das obere "horn" störte mich beim spielen. ich steh eher auf kleine handliche gitarren. hab auch mal ne hagstrom ultra swede angespielt, fandi ch sehr cool (total klein, handlich ... super) werd ich mir sicherlich irgendwann mal holen. fender ist dan icht so mein ding
hab auch mal ne jazzgitarre von ibanez angespielt, aber die war sau riesig Oo was jazzgitarren ja so an sich haben. sah schick aus (keien ahnung, was das für eine war) und hatte nen super klang. kostete auch etwas.
aber so um im sitzen zu spielen für mich viel zu klobig
 
@_xxx_: Was kosten die denn so pi mal daumen?

So um die 1500$, sind dafür USA Handmade. Es wird wohl auch günstigere Asia-Versionen geben für so 400-500$, diese kann man in den USA zum Teil schon vorbestellen.
 
Ich will den Thread nicht abwürgen, sondern mich nur schonmal für die zahlreichen Anregungen bedanken!

Ich bin mir jetzt nicht so sicher, ob ergonomisch und futuristisch hier etwas durcheinandergeworfen wurden oder ob beides tatsächlich so eng zusammengehört. Wäre für mich etwas verwunderlich, wenn die "klassische" Gitarrenform soweit von wahrer Ergonomie entfernt wäre.

Das Rückseiten-Foto von der Parker ist schon ein Knaller, da sieht man erstmal, was möglich ist. Bei den Kramer-Gitarren frage ich mich, ob die da angeschwemmte Surfbretter nach Hai-Angriffen verbaut haben. Und ob ich mir nicht lieber einen Rippenstoß, als ein blaues Auge hole ... ;-)

Ne, im Ernst, die gelbe Flosse von Kramer ist schon ein echtes Schmuckstück und die rote Ruderpinne würde ich auch nicht verachten, wenn sie denn wirklich so bequem ist.
@lax_flow: danke auch für den Hinweis auf den G&B-Test!
 
@lax_flow: danke auch für den Hinweis auf den G&B-Test!
Sehr gerne. Hast du ihn gelesen?
Ich habe jetzt doch noch ein Foto von einer Parker gefunden wie ich es meinte. Leider auch nicht direkt seitlich fotografiert, was ich nochmal krasser finde: (Klick zum vergrößern)

 
Sehr gerne. Hast du ihn gelesen?

Ich hatte eigentlich vor, mir erstmalig einen Artikel online von G&B herunterzuklicken. Aber das habe ich soeben gleich wieder bleiben lassen :-(. Ich sehe nicht ein, für einen 80-Cent-Artikel ein komplettes Persönlichkeitprofil bei ClickandBuy abzugeben. Auch wie man dort durchnavigiert wird, passt mir nicht. Da gibt man bereits vertrauliche Daten ein und denkt das wär's, und erfährt anschließend auf einer zweiten Seite, was sie noch so alles über einen wissen wollen. Solange man seine 80 Cent nicht reibungsloser loswerden kann, ist das für mich gestorben.
 
es geht auch bei ner Les Paul artigen.....und auf dem Rücken auch noch geshapt.
Is nur halt keine Gipser-Gitarre.Aber sonst ein tolles Ding.

 

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