Habe die Jaguar (mit Singlecoils) und die Jazzmaster mittlerweile beide mal angespielt, und muss ein dickes Plus aussprechen - die äußerliche Verarbeitung ist absolut in Ordnung, hab auch durch den vergleich mit entsprechenden Strats und Teles den Eindruck, dass die Mexikaner da den Japanern mittlerweile etwas voraus sind.
>>> Pickups: hier scheint der Hauptunterschied zu den bisherigen Reissues liegen - beide Gitarren sind eher auf den Rocker ausgelegt, die Singlecoils haben im Vergleich zu denen meiner AVRI Jaguars viel mehr Output und weniger Höhen, die der JM mit den verstellbaren Polepieces tendieren wohl in P90-Richtung. Ich stehe zwar eigentlich mehr auf den alten Sound, fand das aber hier gar nicht schlecht, sie haben beide an einem angecrunchten Röhrenamp einen sehr guten Eindruck gemacht. Top!
>>> Elektronik: Potis, Schalter und Verkabelung in Ordnung - aber wie schon in den einschlägigen Foren diskutiert, ist die Abschirmung schlecht oder gar nicht vorhanden, sobald man die Finger von den Metallteilen nimmt, brummts derbe. Dürfte aber beim Gitarrenbauer in den Griff zu bekommen sein.
>>> Hals & Griffbrett: ich bin den Vintage-Radius und Spaghetti-Bünde gewöhnt, aber trotz 9,5" und Medium-Jumbo-Frets waren beide Hälse hervorragend bespielbar und fühlten sich sofort vertraut an.
>>> Bridge & Tremolo: optisch find ich die Versetzung nach vorne nicht besonders, aber ENDLICH kann man den Hebel festschrauben! Auf meinen AVRIs habe ich Mustang-bridges installiert, die TOMs auf den Mexikanischen Gitarren machen aber beim tremolieren einen tadellosen Job.
>>> Fazit: die erste JM/Jag, die man ohne besondere Modifikationen auspacken und sofort spielen kann - das Problem mit der Abschirmung dürfte vom erfahrenen Elektriker zu lösen sein. Preislich mit einer Japan-Reissue inklusive neuer Pickups & Austausch-Bridge in etwa identisch, würde ich die mexikanische Variante in jedem Fall vorziehen.
Für mich die ideale robuste Bühnengitarre, dann könnte ich bei Konzerten meine US-Modelle sicher zu hause lassen... ich denk mal drüber nach
Grüße,
der bassgitarrist