G&L ODER Fender - Welches ist näher am ORIGINAL ?

  • Ersteller OliverT
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Ich habe eine MIJ Strat und einen MIM Cowpoke Bass, jeweils "original" 7ender, beide seit etwa 25 Jahren. Ein Kumpel hat ein gutes halbes Dutzend hochwertige Strats und Teles, ab Mid70s,, in der Regel 7ender USA. In meinem Umfeld spielen ein paar Leute G&L Gitarren und Bässe, die mir sehr gut gefallen. Und wenn ich neu kaufen würde, dann wären sicherlich die G&L-Instrumente 1st Try, sowohl als Gitarre als auch als Bass. Was mich bei Fender und Squier nervt, ist die Vielzahl der Serien bei teilweise kurzer Lebensdauer. Bei G&L habe ich den Eindruck, dass es da einfach ein paar handfeste Modell gibt, die genau das tun, was ich möchte. So, wie vielleicht bei Fender früher, was aber heute in meinem Eindruck (!) so nicht mehr gegeben ist. - MM war beim TE außen vor, passt aber natürlich bei der Frage, wo war Leo am engsten bei sich, gut hinein. MM ist bei diesem Vergleich nicht so sehr meins, wenngleich mir ein Stingray durchaus noch ins Regal passen würde, das ist nun wirklich ein ikonischer Klang. Bei MM habe ich den Eindruck, dass Leo eine etwas andere Klangcharakteristik verfolgt hat (mehr Power), die ich beim Bass außerordentlich gut finde, bei Gitarren aber nicht so sehr.
 
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G&L hab ich gar nicht aufm Schirm. Musicman sind sicher gute Gitarren, sehen aber echt schlimm aus, Kopfplatte geht gar nicht, Korpus ist halt Geschmackssache, nix für mich.
Damals wollte ich eine Fender, eine Tele musste es sein, hab auch lange gesucht, in einem unscheinbaren Laden, hing sie dann, eine weitere in Sunburst mit Roswood Griffbrett. Auf die hatte ich schon geschielt, die hatte aber jemand schon in der Hand, hat lange gedauert, also habe ich meine in die Hand genommen, die, die ich jetzt habe. Mapleneck, Erlebody in schwarz. Trocken angespielt, war ich schon recht schnell verzaubert, strammer knackiger Ton mit Fundament, viel Sustain. Hab nicht lange überlegt, die Hälfte angezahlt, die nächste Woche mitgenommen. Ja, die Story ist eigentlich eher für den Thread "wie habt ihr eure Tele gefunden", oder so ähnlich (war neulich am Start).

Naja, Original, CBS, pre-CBS, G&L, Musicman. Was für mich auch gar nicht geht ist der Aschenbecher auf der Tele, mit den drei Sattelreitern.
Ich habe eine USA Standard, Baujahr 89. Leo Fender hat diese Gitarre nie gesehen, trotzdem ist sie ein Original, mit der "neuen" Bridge und sechs Einzelreiter.
Original deshalb, weil auf meinem Maple-Hals der Name von Hector Montes eingestanzt ist. Hector Montes hat die Hälse von SRV gebaut.
Im Prinzip eine Custom für einen Ladenpreis (damals war Hector Montes noch nicht im Custoshop).
Also klar, Punkte gehen an Fender :great:
 
Also für mich ist das so: Original sind die alten Firma Fender Sachen und mit gleichen Specs und Umständen (z.b. a
la handgewickelte Pickups) gebaute CS von Firma Fender.

Der Leo hat gerne getüftelt und ich glaube der wollte seine bisherigen Gitarren immer weiter verbessern. Und verbessern heißt da durchaus sowohl technisch als auch wirtschaftlich, was sich gelegentlich auch mal beißt (s. CBS Zeit - ohne Leo). Leo hat es halt mit der Wirtschaftlichkeit nicht übertrieben. Ich glaube auch nicht, dass sein Ansporn war, dass er sich über die Veränderungen bei Firma Fender geärgert hat, sondern dass er halt arbeiten musste (vielleicht nach dem Verkauf der Firma Fender weniger finanziell bedingt, sondern als kognitive Herausforderung). Und das konnte er mit Gitarren halt besonders gut. Wieso soll er sein Metier wechseln? Sein Name würde auch, wenn auch im Firmennamen nicht benannt, immer Kunden ziehen. Insofern hat er sein Prestige und seine Erfahrung genutzt um weitere Gitarren zu bauen und zu verkaufen. Sinnvoll. Diese Gitarren sind aber einer stetigen Evolution unterworfen. Originale sind sie insofern, als dass Leo seine Finger im Spiel hatte, aber mit den ursprünglichen Gitarren würde ich das eben nicht vergleichen.
Das läuft also auch darauf hinaus, welche Definition von Original man hat und worauf man das bezieht. Das ist ja auch schwammig.

Trotzdem finde ich die Diskussion spannend, weil man viele Informationen am Rand mitbekommt.

Edit: by the way: g&l headstock gefällt mir optisch absolut nicht. Da muss für mich ein Original eine Fenderform haben.
 
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Leo Fender hat bei G&L die Stege neu entworfen und auch die Tonabnehmer. Er hat auch mit diversen Schaltungen experimentiert. Ich habe auch eine F-100E mit aktiver Elektronik,

Spannend finde ich, dass G&L ohne Leo Fender technisch am Stand tritt und mit Einführung der Legacy und den Alnico-Abnehmern (anfangs von Seymour Duncan zugekauft) sogar angefangen hat, zurückzurudern. Die Legacy (zu Deutsch: Erbe, Vermächtnis) kam etwa 1993 (Leo starb 1991, kam am nächsten Tag nicht mehr in sein Labor) auf den Markt und ist der Strat wohl am nächsten. Nur das Dual-Fulcrum-Vibrato ist ein Tribut an Leo Fenders Verbesserungen. Bei der ASAT-Classic hat man irgendwann neben der Alnico-Abnehmer sogar wieder den Blechwinkel anstatt des deutlich verbesserten Saddle-Lock Steges verbaut. Deutliche Rückschritte also. :)

Es gibt eben viele sehr konservative Gitarristen, denen man auch etwas verkaufen will. ;)

Mit der CLF-Serie erinnert man sich wohl wieder, aber das ist halt auch nur eine Wiederauflage und in dem Sinn aber auch wieder nur ein Rückschritt.

Hier ein älteres Video mit meiner F-100E, Bj. 1982

 
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Mal schauen ob es da eine gut Bio über Leo Fender gibt, langsam weckt der Mann in mir Interesse ;) BTW- Kann jemand da was empfehlen? :evil:
Leo war ein interessanter und innovativer Unternehmer.
Da er aber nichtmal Gitarre spielen konnte ist die Frage welche Gitarre er bevorzugte ziemlich uninteressant.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

für mich stellt sich so eine Frage eigentlich nicht. Wir wissen doch gar nicht (allesamt zu jung), wie die Originalgitarren neu geklungen haben.
Und die Erinnerung der alten Knacker ist getrübt.
Bleibt, dass Leo Instrumente baute, die die Musikwelt veränderten.
Er selber wollte nur die Wünsche der Musiker nach lauteren Instrumenten befriedigen und damit Geld verdienen.

Mochte Leo eigentlich die Musik von Hendrix???
Ich vermute nein, so wie seine Altersgenossen diesen Krach auch nicht mochten
 
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das wär vielleicht auch ein bisschen zu viel erwartet.
Ich wollte damit ausdrücken, dass er den einen Tag noch gearbeitet hatte. Bei näherer Forschung ist das aber nicht ganz korrekt, siehe hier:
Dale Hyatt assembled the instrument on March 19, 1991 and left it on Leo's chair (see the picture of the letter written by Dale at the bottom of this post). Unfortunately, Leo wasn't able to come in the next day and passed away on March 21, 1991.



Dass die um eine Oktave tiefer ist, bzw. dafür gedacht war, bezweifle ich momentan aber etwas. Dass da statt Humbucker, 4 Single-Coils von der S-500 verbaut wurden, scheint zu stimmen.
 
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Humor Note 1+ (y):ROFLMAO:
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Dave Anorato plaudert hier einiges darüber und erwähnt (nicht nur) G+L positiv. Ist aber auch nicht wirklich ein Geheimnis oder die große Neuigkeit, das die gut sind. Es ist aber nicht das Ziel von G+L die Vintage Gitarren nachzubilden, auch nicht bei den Classic Serien.
Von dem her ist soundso nur das Original das Original, nachdem mehr wie genug davon noch erhältlich ist und der Fender CS auch originalgetreue Nachbauten anbietet.

Ich glaube aber nicht dass das wirkliche Ziel ist, sondern eher eine möglichst gute Strat zu einem möglichst kleinen Kurs zu finden und da würd ich mir dann sogar nur eine gute Squier mit gutem Hals raussuchen die trocken gespielt schon schön laut und klar klingt, die gesamte Elektronik und Hardware austauschen und Pickups nach Geschmack. Darauf schwört auch der eine oder andere Master Builder von Fender selber.

 
....haste ne G&L, brauchste keine Fender. :cool:
ich kaufe Gitarren immer nach:
- Gehör -> wie klingt sie denn verstärkt? (trocken ist für mich bei ner E- Gitarre relativ uninteressant)
- Hand -> griffelt es sich gut auf Griffbrett und Hals, bringe ich die Finger bequem in Stellung für die technischen Herausforderungen?
- Features -> DUAL FULCRUM Trem, na endlich ein freischwebendes Teil, was in beide Richtungen funktioniert, ohne dass es die Klampfe total aus der Stimmung haut, danke Leo! Z-coil Pickups, können (fast) alles an Stilen und Klängen bedienen, und mit den voneinander unabhängigen Potis für Treble und Bass sehr dfferenziert regelbar, das hat schon was.....
- Aussehen/Headstockform/Farbe -> eher nicht....eher total egal........ außer Pink, kommt mir nicht ins Haus ....
 
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Ein zugegeben sehr logisches Resümee :gruebel: :D.....(wenngleich nicht zwingend die hiesige Thematik aufnehmend 😉). LG Lenny
:giggle: schon ein bisserl, aber der Eingangspost sagt ja auch, ...wenn man eine gute Fender haben will....
Es geht glaube ich auch darum, welches "Original" die Bessere ist.
Ich denke, wenn man nach einer "originalen" Fender sucht, wird man bei Fender fündig, bzw, man wird eine Fender nehmen. Wenn man eine Strat oder Tele sucht, ohne auf das Logo Fender wert zu legen, gibt es eben auch die anderen Marken, die Leo Fender ins Leben gerufen hat.
Eigentlich eine "schwierige" Frage, welche nun nah am Original sein soll. Alle Marken sind bemüht, gute Gitarren zu bauen, die man auch findet. Fender selbst baut mit den historischen Modellen sehr nah an Leo Fenders Idee, dei kleinen Weiterentwicklungen im Detail wären sicher auch Leo Fender willkommen.
Womoglich hätte er, wenn er Fender nicht verkauft hätte, diese Wege beschritten und Fender hätte vermutlich heute weitere, vom ursprünglichen Design der Klassiker abweichend, neue Modelle vorgestellt, unter dem Logo Fender. Reine Spekulation.
Mit Musicman musste ein neues Konzept kommen, sollte ja keine Fender werden.

Lange Rede, meine Meinung ist, wer Fender als Logo braucht, kriegt Gitarren sehr nah am Original.
 
Leo Fenders Fluch und Segen ist es, dass er mit der Telecaster und der Stratocaster schon recht früh in seinem Leben zwei Ikonen der populären Musik geschaffen hat. Wenn man die Bässe dazu zählt, dann sind es sogar 4 Ikonen. Da ist es mit den Nachfolgefirmen schwer aus seinem eigenen Schatten herauszukommen.
In geringerem Umfang ist ihm das bei MusicMan mit dem Stingray Bass nochmals gelungen.
 
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dass er mit der Telecaster und der Stratocaster schon recht früh in seinem Leben zwei Ikonen der populären Musik geschaffen hat.
Für ihn waren das mehr E-Gitarre Version 1 und E-Gitarre Version 2 oder vielleicht auch 0.9 und 1.0.
Er konnte es erst auch nicht verstehen, dass irgendjemand noch auf der alten Version (Tele) spielen wollte, wo es doch schon die neuere Version (Strat) gab und sah die Strat als Ersatz für die Tele.
 
Wollte Herr Fender mit G&L nicht einfach dort weitermachen, wo er bei Fender aufhörte? Wenn ich mir so ein paar Bauteile anschaue (z.B. die Z-Coils der Comanche, deren Form er zuerst beim P-Bass verwendete, die getrennte Toneschaltung mit Höhen & Bass, Zusamennschaltbarkeit von allen drei PU´s usw.), scheint das doch der Fall zu sein. Und das Ganze hört man auch.

Wer von Euch hat denn neben einer Fender Strat auch eine G&L? Besitze eine SSS-Fender und daneben o.g. Comanche. Zwei deutlich unterschiedliche Gitarren. Die G&L mit dem Mahagonikorpus fetter und präsenter, mit den beiden Tonepotis jedoch gut im Tone auflösbar. Das war auch damals bei meiner S-500 mit eher konventionellen Singlecoils (MFD Magnetic Field) der Fall. Wie schrieb ein Member im G&L-Thread dazu "Eine XXL-Strat!".

Es ist eben immer eine Frage, wo man hin möchte und beide Wege sind daher richtig. Ich für meinen Teil möchte die Comanche jedenfalls nicht mehr missen und sieht steht auch immer zum Spiel bereit und jedesmal gefällt sie mir (aber auch meine Strat, die von Herrn Fender 😊).
 
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Für ihn waren das mehr E-Gitarre Version 1 und E-Gitarre Version 2 oder vielleicht auch 0.9 und 1.0.
Er konnte es erst auch nicht verstehen, dass irgendjemand noch auf der alten Version (Tele) spielen wollte, wo es doch schon die neuere Version (Strat) gab und sah die Strat als Ersatz für die Tele.
So dachte Leo wohl.
Daran sieht man doch, dass er keine Ahnung von uns Gitarristen hatte:opa:
Was ja auch nicht nötig war um 2 Ikonen zu schaffen.:evil:
 
Bzgl. "näher am Original":

Ich habe (mehrmals?) gehört oder gelesen, dass Leo Fender bei G&L eben gerade das Gegenteil machen wollte, d.h. die Gitarren (Tele, Strat) weiter entwickeln wollte, z.B. oder insbesondere bei den Pickups. Kann natürlich auch nur Marketing-Gelaber von G&L sein.

Bei "nahe am Original" finde ich übrigens ganz witzig, dass sowohl Tele (http://300hertz.de/hidden/Telecaster Schaltungen.pdf) als auch Strat ganz am Anfang keine (heutigen) Mittelstellungen hatten und man Leo oder wen auch immer zu seinem Glück zwingen musste. Korrigiert mich, wenn ich hier falsch informiert bin.
 
So dachte Leo wohl.
Daran sieht man doch, dass er keine Ahnung von uns Gitarristen hatte:opa:
Was ja auch nicht nötig war um 2 Ikonen zu schaffen.:evil:
Ich behaupte mal ganz frech: Dass Leo keine Ahnung von Gitarristen hatte, beziehungsweise ihm die Dogmen der Gitarristen egal waren, war gerade das, was es ihm ermöglichte neue Ikonen zu erschaffen.
 
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