Gitarre nach Gehör stimmen

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Hey!

Es gibt so viele Gitarristen, die einfach spielen, hören ein bisschen an den Mechaniken drehen und plötzlich ist die Gitarre perfekt gestimmt. Wie machen die das? Gut mit Harmonics stimmen kann ich auch, aber angenommen jemand gibt mir eine komplett verstimmte Gitarre in die Hand, wie kann ich die ohne Stimmgabel oder anderm Gerät stimmen?

Genauso: Wie höre ich wenn ich einen Bend mache auf der Gitarre, wann der Ton passt?
 
Eigenschaft
 
Wenn du kein absolutes Gehör und keinen Stimmton hast, kannst du eine komplett verstimmte Gitarre nur in sich selbst stimmen. Dann ist sie zwar gestimmt, passt aber nicht zu anderen Instrumenten.

Ob ein Bending passt, hört man im Vergleich zum Ausgangston bzw. zu den anderen zuvor gespielten Tönen. Anfänger hören es nicht unbedingt, aber das gibt sich. Sobald das Gehör mitspielt, ist der Rest Übung.
 
Ob ein Bending passt, hört man im Vergleich zum Ausgangston bzw. zu den anderen zuvor gespielten Tönen. Anfänger hören es nicht unbedingt, aber das gibt sich. Sobald das Gehör mitspielt, ist der Rest Übung.

Wenn ich den Referenzton mit dem Bending mitspiele, höre ich sofort ob passt oder nicht, aber mich möchte eben ein Bending treffen, ohne den Referenz Ton zu hören
 
Und ich möchte flüssig 16tel auf 230 BPM spielen können...
Ich hab' doch gesagt, dass Anfänger Zeit brauchen, bis sich das Gehör entwickelt.
Dass du beim gleichzeitigen Hören der Töne erkennst, ob es passt, ist ja schon ein guter Anfang.
 
Es gibt so viele Gitarristen, die einfach spielen, hören ein bisschen an den Mechaniken drehen und plötzlich ist die Gitarre perfekt gestimmt. Wie machen die das?

Hi,

meist ist es so das der Gitarrist hört das sich eine Saite leicht verstimmt hat, diese dann mit einer anderen Saite seiner Gitarre abgleicht und leicht nachstimmt. Das ist Übungssache.

Auch im Hinblick auf die anderen Instrumente einer Band finde ich es immer ratsamer seine Saiten mit einem Stimmgerät zu stimmen, damit alle Instrumente gleich gestimmt sind.

Grüße

convoice
 
angenommen jemand gibt mir eine komplett verstimmte Gitarre in die Hand, wie kann ich die ohne Stimmgabel oder anderm Gerät stimmen?

Gar nicht. Zumindest Bezugston muss vorhanden sein, von dem man sicher seinkan, dass er richtig ist.

Es gibt so viele Gitarristen, die einfach spielen, hören ein bisschen an den Mechaniken drehen und plötzlich ist die Gitarre perfekt gestimmt.

Die war vorher natürlich schon gestimmt. Haben sich dann 1 oder 2 Saiten leicht verstimmt, hört man durch Erfahrung, dass eben diese sich verstimmt haben und nicht die anderen 4 oder 5.


Genauso: Wie höre ich wenn ich einen Bend mache auf der Gitarre, wann der Ton passt?

Ein Bend ist ja (wie ein Slide) lediglich eine andere Art, von einem Ton zu einem bestimmten nächsthöheren zu kommen. Spiel also übungshalber den nächsthöheren Ton normal durch Greifen - und wenn er passt ist das Dein Zielton beim Bending (oder Slide).

https://www.musiker-board.de/vb/faq-workshop/86057-spieltechnik-bendings-ws-ii.html
 
Man kann sich auch ohne absolutes Gehör einen Referenzton "absolut" draufschaffen.
Dazu kann man z.B. eine Stimmgabel nehmen, anschlagen, ans Ohr halten und sofort den gehörten Ton nachsingen. Wenn man das ein paar Wochen/Monate lang jeden Tag ein paar mal gemacht hat (darauf achten dass die Armbewegung immer gleich ist), kann man den Ton auch singen, ohne ihn zu hören.
Man nennt das "klassische Konditionierung". http://de.wikipedia.org/wiki/Pawlowscher_Hund
 
Man kann sich auch ohne absolutes Gehör einen Referenzton "absolut" draufschaffen.
Dazu kann man z.B. eine Stimmgabel nehmen, anschlagen, ans Ohr halten und sofort den gehörten Ton nachsingen. Wenn man das ein paar Wochen/Monate lang jeden Tag ein paar mal gemacht hat (darauf achten dass die Armbewegung immer gleich ist), kann man den Ton auch singen, ohne ihn zu hören.

Quelle ?
 

So blöd es jetzt von meiner seite aus klingt, "Erfahrung".

Ich hab zwar absolut kein träiniertes gehör, aber ich höre beim spielen der Gitarre herraus das ne saite verstimmt ist, ergo hat sich in meinem Kopf doch schon irgendwo festgessetzt das ton xyz so und so klingen muß.

Das wiederum bringt mich nun zur annahme das ein Erfahrener Gitarrist den ton "A" bei 440hz schon so oft gehört hat das er das klangbild im kopf hat und daheraus stimmen aknn ohne hilfsmittel.
Kann natürlich alls unsinn sein, aber so denk ich mir das.
 
..ist kein Unsinn Peter!
Irgendwann hat man das inne :)
Es gibt sogar Momente da stimmt es rein aus dem Kopf und dem Gehör wirklich fast ganz genau.
Gut, ich mach das schon ne Weile... aber das brennt sich in etwa schon in den Kopf ein, genau wie das stimmen.
 
Hi,

So blöd es jetzt von meiner seite aus klingt, "Erfahrung".

Ich hab zwar absolut kein träiniertes gehör, aber ich höre beim spielen der Gitarre herraus das ne saite verstimmt ist, ergo hat sich in meinem Kopf doch schon irgendwo festgessetzt das ton xyz so und so klingen muß.

Das wiederum bringt mich nun zur annahme das ein Erfahrener Gitarrist den ton "A" bei 440hz schon so oft gehört hat das er das klangbild im kopf hat und daheraus stimmen aknn ohne hilfsmittel.
Kann natürlich alls unsinn sein, aber so denk ich mir das.

Kann man eine verstimmte Saite hören? Ja man kann.
Kann man eine Saite ohne Zuhilfenahme eines zweiten Referenztons stimmen? Ja man kann, wenn man das absolute Gehör hat.

Man kann sich auch ohne absolutes Gehör einen Referenzton "absolut" draufschaffen.
Dazu kann man z.B. eine Stimmgabel nehmen, anschlagen, ans Ohr halten und sofort den gehörten Ton nachsingen. Wenn man das ein paar Wochen/Monate lang jeden Tag ein paar mal gemacht hat (darauf achten dass die Armbewegung immer gleich ist), kann man den Ton auch singen, ohne ihn zu hören.
Man nennt das "klassische Konditionierung". http://de.wikipedia.org/wiki/Pawlowscher_Hund

Das würde bedeuten das sich jeder das absolute Gehör in Teilen im Jugend und Erwachsenenalter antrainieren kann. Das bezweifle ich stark. Falls es bei Dir wirklich funktioniert würde ich eher davon ausgehen, das das Tonhöhengedächtnis bei Dir bereits früher mal entwickelt gewesen ist und du jetzt mit etwas Übung wieder rudimentär darauf zurückgreifen kannst.

Grüße

convoice
 
Zuletzt bearbeitet:
Nach Obertönen stimmen ist möglich, geht allerdings nicht über den bloßen Vergleich von Obertönen, da das Ohr nicht beliebig genau hören kann (ich glaube 5 Cent ist die Schranke, 100 Cent = 1 Halbton). Statt dessen muss man Oberton und Zielsaite (oder die Obertöne beider Saiten) gleichzeitig spielen, und so stimmen dass die Schwebungen möglichst verschwinden. Allerdings verlässt man die gleichstufige Stimmung wenn man sich an Obertönen außer den Oktaven orientiert, da die anderen Obertöne in unserer Stimmung nur angenähert sind. Die Quinte ist noch recht gut angenähert, und der Unterschied (ca. 2 Cent) liegt unterhalb der Hörgrenze, allerdings häuft sich der "Fehler" mit mehreren Quinten / Quarten, und schon bei der G-Saite ist man etwa 6 Cent drüber wenn man von der dicken E-Saite aus "exakt" nach Obertönen gestimmt hat, und G- und B-Saite sind zueinander um 8 Cent verstimmt. Die dünne e-Saite nach dem Flageolett im 24. Bund der dicken E-Saite zu stimmen ist allerdings immer genau.

Nach Bünden stimmen ist deshalb problematisch, weil die meisten auch nicht ganz exakt sind (auf keinen Fall die dünne e-Saite nach dem 24. Bund der dicken E-Saite stimmen!). Siehe dazu auch:

Randbemerkung:

In der Praxis ist so gut wie keine Gitarre vernünftig gestimmt; selbst wenn die Leersaiten stimmen hapert's an den ungenauen Bünden, speziell bei den dicken Saiten. Buzz Feiten Tuning verbessert die Bundreinheit laut allgemeiner Meinung schon enorm, aber ist immer noch nicht exakt. Eine exakt* gestimmte Gitarre sieht in etwa so aus (und das auch nur wenn die Saitenstärke nicht geändert wird): http://www.truetemperament.com/site/index.php

Fazit: Genau geht nicht ohne riesigen Aufwand, selbst mit Stimmgerät. ;)

* naja, zumindest nahezu so exakt wie praktisch eben möglich.
 
Hi,



Kann man eine verstimmte Saite hören? Ja man kann.
Kann man eine Saite ohne Zuhilfenahme eines zweiten Referenztons stimmen? Ja man kann, wenn man das absolute Gehör hat.



Das würde bedeuten das sich jeder das absolute Gehör in Teilen im Jugend und Erwachsenenalter antrainieren kann. Das bezweifle ich stark. Falls es bei Dir wirklich funktioniert würde ich eher davon ausgehen, das das Tonhöhengedächtnis bei Dir bereits früher mal entwickelt gewesen ist und du jetzt mit etwas Übung wieder rudimentär darauf zurückgreifen kannst.

Grüße

convoice


Ich habe mal gelesen, aber ist schon ewig her, dass in China.....mh, weiß nicht mehr genau, die Kinder eher ein absolutes Gehör haben, weil sie einfach wenn sie Musiker werden, einfach vom Kindesalter "gezüchtet" werden. ich glaub man hatte damit nachgewiesen, dass die Wahrscheinlichkeit ein absolutes Gehör zu bekommen viel höher ist, wenn man schon im Kindesalter (quasi im Alter 4-5) Musik macht. Also es ist erlernbar. Allerdings nur im Kindesalter, später glaub ich nur unter großem Training.
Also würde das auch unterschreiben.
 
Das würde bedeuten das sich jeder das absolute Gehör in Teilen im Jugend und Erwachsenenalter antrainieren kann. Das bezweifle ich stark. Falls es bei Dir wirklich funktioniert würde ich eher davon ausgehen, das das Tonhöhengedächtnis bei Dir bereits früher mal entwickelt gewesen ist und du jetzt mit etwas Übung wieder rudimentär darauf zurückgreifen kannst.

Ich kenn noch einige andere, die das beherrschen. Mit absolutem Gehör hat das nix zu tun. Der Ton wird nicht gehört, es werden nur einige Muskelkontraktionen miteinander synchronisiert. Wenn die Finger angeschlagen und zum Ohr geführt werden, wird der Stimmapparat auf den Ton A eingestellt. Voraushören kann man den Ton nicht, er muss gesungen werden. Es ist einfach ein Reflex, genau wie beim Pawlow'schen Hund, mehr nicht.
Anstatt alles zu bezweifeln, kann man es ja einfach auch mal ausprobieren.
 
Ein echtes absolutes Gehör braucht so gut wie kein Training, das ist einfach da.
Dann gibt es noch das antrainierte absolute Gehör (den richtigen Fachausdruck hab´ ich grad nicht mehr parat...), was so effizient ist, wie es geübt wird.
Ob jemand mit echtem absolutem Gehör automatisch musikalischer ist als jemand, der das sich angelernt hat, möchte ich stark bezweifeln.

Es ist doch so, daß uns nur ein RELATIVES Gehör musikalisch weiterbringt, das ist die Fähigkeit, Tonabstände relativ und unabhängig von der Tonhöhe zu erkennen, was enorm hilft, harmonische Zusammenhänge überhaupt einordnen zu können.

Ich denke, eine Stimmgabel oder ein Stimmgerät ist dann entbehrlich, wenn jemand mehrere Stunden am Tag spielt, denn irgendwann wird er sofort merken, wenn sich sein Instrument verstimmt hat und er wird in der Lage sein, ohne Hilfsmittel korrekt das Instrument zu stimmen.

Ich kenne es von Tasteninstrumenten. Wenn man eine gewisse Zeit (2-3 Stunden müssen´s schon sein) auf einem elektronischen Instrument spielt, erkennt man auf Anhieb, wenn das Feintuning verstellt ist oder dann ein akustisches Instrument nicht korrekt stimmt. Das kommt von ganz alleine, da braucht es eigentlich keine weitere Übung dazu.

VIEL WICHTIGER als dieses Feinstimmen ist dagegen, die ungefähre Tonhöhe eines Stückes bestimmen zu können, BEVOR man einen Ton gespielt hat - sehr tauglich bei Jam-Sessions aller Art...

Auch das hängt damit zusammen, ob man viel oder wenig spielt, auch hier würde ich von mindestens 2-3 Stunden am Tag sprechen, die gespielt/geübt werden müssen, es können aber auch beim ein oder anderen 8 oder 10 Stunden sein...
 
So leute, mal ncohwas von mir zum thema,
Wenn ich meine Kalmpfe nach gehör stimme (was zwar nicht oft ist, aber ab und zu :D) versuch ich erstmal die A-saite auf ein A (welches ich mir aus dem Gedächtinss zu hohlen versuche) zu bekommen.... das stimmt zwar nciht immer...aber meist bin ich nah dran:D
Dannach achte ich garnicht merh auf denn "Ton", ich achte auf die "schwingungen" der saite... Ist blöd zu erklären.
Ich höre es wenn die D-saite anderst schwingt als die A-saite im 5.Bund.
das ging zwar nicht von heute auf morgen, aber irgendwann gings...
 
........
 
Zuletzt bearbeitet:
...noch ein kurzer Nachtrag zu dem was ich geschrieben hatte:

Auch wenn es die beschriebenen Probleme mit Bünden, Obertönen und Hörgrenze gibt ist es möglich die Gitarre relativ gut nach Gehör zu stimmen (die eingeschränkte Hörgrenze ist dabei auch durchaus hilfreich ^^).

Wenn man sich an den Obertönen orientiert kann man z.B. folgendes machen:
- 24E (= Flageolett im 24. Bund der dicken E-Saite) spielen, und dünne e-Saite danach stimmen.
- Wieder 24E spielen, mit 7A vergleichen und A-Saite stimmen.
- 24A und 7D spielen, vergleichen und D-Saite stimmen.
- 24D und 7G spielen, vergleichen und G-Saite stimmen.
- 24B und 7e spielen, vergleichen und B-Saite stimmen (deutsch: H-Saite).

Unter der Annahme dass man ein perfektes Gehör hätte (welches niemand besitzt) ist nun die A-Saite 2 Cent zu niedrig, die D-Saite 4 Cent zu niedrig, die G-Saite 6 Cent zu niedrig und die B-Saite 2 Cent zu hoch. Das sollte mehr als ausreichend sein wenn man nicht zu perfektionistisch ist, und nur der Unterschied E-Saite / G-Saite und G-Saite B-Saite liegen überhaupt erst im Hörbereich, und dass so gerade erst (google sagt ab 6 Cent, größer als 6 Cent oder ab 6 bis 8 Cent, je nach Quelle). Auf der anderen Seite bedeutet eine Abweichung von 8 Cent zwischen G- und B-Saite, dass eine darauf gespielte Quarte von dem Kehrintervall einer darauf gespielten Quinte um ca. 16 Cent abweicht (gilt auch für alle anderen Intervalle), was natürlich schon eher in's Gewicht fällt, aber was soll's - wenn's stört kann man ja immer noch feinstimmen. ;)
 
wenn ich meine billige akustische Klampfe (die sich regelmäßig verstimmt) in die Hand nehme und spiele, kann ich sie oft nach Gehör absolut stimmen (also nicht nur in sich). Da ich jedoch kein absolutes Gehör habe, gehe ich einfach davon aus, dass es durch die Gewöhnung an den Klang passiert. Wenn man jahrelang Gitarre spielt, weiß man einfach wie sie klingen muss.
Bei gibts jedoch keine Garantie, an manchen Tagen höre ich es aber aus irgendwelchen mir unbekannten Gründen sehr gut. An anderen wieder kaum.
Am leichtesten jedoch an den hohen Saiten (also nix A). Wenn es kein e ist, dann klingt es für mich irgendwie falsch.
 

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