Holzqualität bei voll deckender und bei durchsichtiger Lackierung?

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RalleO
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Hi, es gibt ja Gitarren-Baureihen, bei denen Gitarren mit voll deckender Lackierung (in der Regel günstiger) und solche mit durchsichtiger Lackierung (meist teurer) angeboten werden, z.B. sowas:

https://www.thomann.de/de/gibson_les_paul_standard_2008_eb.htm

im Vergleich zu sowas:

https://www.thomann.de/de/gibson_les_paul_standard_2008_hsb.htm

Das ist ja doch ein erheblicher Preisunterschied. Kann man davon ausgehen, dass für die Gitarren, die deckend lackiert sind, halt optisch nicht so schöne Hölzer genommen werden, aber die Qualität des Holzes ansonsten vergleichbar ist oder werden für die deckend lackierten möglicherweise auch qualitativ minderwertige Hölzer genommen?

Danke für die Info und Gruß
Ralle
 
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Hallo,
um das rauszukriegen müsste man erst einige deckend lackierten Gitarren anspielen um sie dann abzuschleifen, damit man sieht was sich drunter befindet.
Ich habe letztens in einer Fender-Chronik gelesen, das es klanglich kein so grosser Unterschied sein soll (jedenfalls wenn die Holzqualität nicht ganz schlecht ist). Das die durchsichtig lackierten Instrumente aber immer etwas teurer sind, da jedes Holzstück mit nem kleinen Astloch oder mit unregelmäßiger Maserung dafür nicht geeignet sind liegt dann auf der Hand.
Ich habe jedenfalls bei Baugleichen Strats keinen nennenswerten Klangunterschied feststellen können. Egal ob durchsichtiger Lack oder deckend Lackiert.
Wie das bei Gibson ist kann ich nicht sagen, aber ich denke die Physik gilt für beide Hersteller.
Jedenfalls hat ein Freund von mir mal den Fehler gemacht, seine Les Paul Studio abzuschleifen. Der hat sich höllisch geärgert, da das Holz drunter ziemlich armselig aussah.

Andreas
 
Beim Beispiel der Gibson Gitarren kommt der Preisunterschied, denke ich, durch die Verwendung von Riegelahorn, das ist teurer als normales Ahorn und muss ausgesucht und "bookmatched" aufgesägt und zusammengeleimt werden. Der Unterschied ist aber rein optisch.
Dass bei deckend lackierten Modellen oft "minderwertigeres" Holz benutzt wird findet man wohl eher in billigeren Preisklassen. Eine deckende Lackierung kann schon einiges verschlieiern, auch wenn der Korpus z.B. aus vielen Stück(ch)en zusammengeleimt ist. Das funktioniert dann aber eher mit einer fetten Polyester Schicht, als mit dünnem Nitro-Lack, wie er bei Gibson benutzt wird.
 
Das die durchsichtig lackierten Instrumente aber immer etwas teurer sind, da jedes Holzstück mit nem kleinen Astloch oder mit unregelmäßiger Maserung dafür nicht geeignet sind liegt dann auf der Hand.

Also wenn Gibson Holz mit Astlöchern für die deckend lackierten Instrumente verwendet... :D
Nee du! In der Preisklasse sollte das selbst bei Gibsons nicht sein. Bei günstigen Fernost-Drahtbrettern kann's ma sein, aber Astlöcher sind echt unbeliebt in Gitarren ;)
 
Alleine anhand der Lackierung kann man auf überhaupt nichts schließen. Ich habe z.B. meine neue custom-Klampfe mit deckender Lackierung bestellt und die ist aus einem optisch sehr geilen Stück Mahagoni gebaut.

Nur wenn man auch den Preis kennt, kann man manchmal seine Schlüsse ziehen, z.B. eine 150€ Asia-Klampfe in Sunburst mit komplett schwarzen Rändern entpuppt sich meistens als Sperrholz.
 
.....Nur wenn man auch den Preis kennt, kann man manchmal seine Schlüsse ziehen, z.B. eine 150€ Asia-Klampfe in Sunburst mit komplett schwarzen Rändern entpuppt sich meistens als Sperrholz.


...oder Foto-Finish;)
 
Ich denke man kann das nicht verallgemeinern. Manchmal ist ein Naturfinish ja auch günstiger, da weniger aufwendig.
Zudem hast du auch zwei Extrembeispiele herausgesucht. Wenn du die Honeyburst https://www.thomann.de/de/gibson_les_paul_standard_2008_hb.htm nimmst ist der Preisunterschied ja auch nicht mehr so groß. Eine Burstlackierung ist halt etwas aufwendiger als ne deckende einfarbige. Zudem darfst du einfach auch das Marktprinzip von Angebot und Nachfrage nicht vergessen. Für viele ist Heritage Cherry Sunburst das Paula-Finish schlechthin. Da kann man es dann eben etwas teurer verkaufen ;)
Gerade bei Gibson steht Qualität und Preis nicht unbedingt in einem eindeutigem Zusammenhang...
 
Allein von der Optik kann man nicht auf die Klangqualität des Holzes schließen. Eine Ahorndecke mag Astlöcher und eine ungünstige Maserung haben, aber dabei "besser klingen" als eine andere mit perfekter Riegelahornoptik.
Die Auswirkungen auf den Gesamtklang werden, bei gleiwertig verarbeiteten Hölzern, auch bei unterschiedlichen optischen Zuständen, nicht von relevanz sein.
 
Man könnte auch umgekehrt, eine gewisse Preis- und hoffentlich Qualitätsklasse vorausgesetzt, schließen, dass in blickdicht lackierten Gitarren, besseres Klangholz verbaut wird, da es ja nur gut klingen und nicht auch oder gar nur gut aussehen muss. ;)
 
Man könnte auch umgekehrt, eine gewisse Preis- und hoffentlich Qualitätsklasse vorausgesetzt, schließen, dass in blickdicht lackierten Gitarren, besseres Klangholz verbaut wird, da es ja nur gut klingen und nicht auch oder gar nur gut aussehen muss. ;)

Auf den Gedanken bin ich noch gar nicht gekommen, interessanter Aspekt.
 

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