In Extremo: Name des Bassisten

Schade find ich, dass fast alle Lieder deutsch gesungen sind.

Na ja, auch wenn's nicht so freundlich klingt, aber ich denke dann verstehe sie wenigstens, was sie da eigentlich singen. Das war bei den älteren Sachen nämlich scheinbar - zumindest was den Sänger betrifft - nicht so gegeben.
Wenn ich mir verschiedene Aufnahme zB. von "Omnia sol temperat" anhöre, höre ich sehr oft Variationen - oder weniger euphemistisch ausgedrückt: "Fehler" - die einfach mal garnichts mit Latein zu tun haben. Keiner der sagt, er wüsste, was er dort singt - und das tut der Sänger, wie er einmal in einem Interview, dass ich im WDR nach einer Aufnahme von Rock am Ring, oder so, sah, in einem Bus sitzend sagte - würde solche Fehler machen. Und das findet betrifft auch die Aufnahmen. "Sünder ohne Zügel" beispielsweise beinhaltet zwei Lieder auf Isländisch; das eine ist komplett falsch ausgesprochen, das andere hat gewisse richtige Ansätze. Das darf doch auf einer CD nicht passieren.

Im Grunde ist das natürlich nicht weiter schlimm, und vielen wird es wohl egal sein, solange es gut klingt. Nur als ich sie damals sie fast täglich hörte, war das auch wegen den "exotischen" Texten und Sprachen; eine Band, die auf Latein, Altfranzösisch, und soweiter singt - ich fand das einfach cool.
Ich habe dann irgendwann aufgehört sie regelmäßig zuhören, weil das einfach nicht mehr mein Geschmack war.
Später fiel mir dann auf, dass da doch einiges nicht so ganz richtig ist. Dazu kommt, dass ich die teilweise recht obzönen Textabwandlungen, die der Sänger sich hin und wieder live gönnt, einfach unnötig finde.
Mittlerweile denke ich, dass In Extremo versucht haben, mit Abwandlungen von historischen Texten, einem Erscheinungsbild und einer musikalischen Gestaltung, die zwar allgemeinen Vorstellungen und Klischees entsprechen, aber weniger der historischen Realität Rechnung tragen (soweit ich das als Nicht-Historiker beurteilen kann), einfach ein bisschen Mittelalter zu spielen, ohne gesteigerten historischen Anspruch - Vielleicht sogar als im Sinne eines Marktvorteils, aber das kann ich nicht belegen. Es gibt natürlich einen Markt für sowas und jeder muss selbst entscheiden, was er davon hält, aber mich stört das einfach. In Extremo sind natürlich nicht die einzige Band, die sowas machen und der eine oder andere wird sagen, dass es garnicht um historischen Ansprucht geht; es soll einfach um launige Musik mit einem Hauch Exotik gehen aber ich finde: Wenn, dann bitte richtig und nicht einfach irgendeinen verstaubten Text vertonen, dessen Inhalt man vage erahnen kann, weil's cool ist und bestimmt gut ankommt.

Aus diesem Grunde begrüße ich es, dass sie anfangen sich von solchen romantischen Vorstellungen zu lösen, auch wenn ich mit der Musik nicht so wirklich was anfangen kann. Ich denke aber, dass ich in die neue Scheibe mal reinhören werde, um zu schauen, was sich getan hat.
 
Nun ja zu den nicht deutschen Texten: Das sind fast alles so überlieferte Texte. Da erscheinen manche Dinge schon mal falsch, weils vorher anders war. Das im Mittelalter genutze Latein kann durchaus vom Römischen Latein abweichen. So wie British English und American English. Außerdem hat das letzte Einhorn im Interview mal gesagt, dass er sich die Texte immer vorher übersetzen lässt, da er immer wissen will, was er singt. Natürlich wird die Aussprache und so sicher auch mal der Musik angepasst. Zudem sind viele der alten Sprachen schon lange ausgestorben, sodass man eh kaum noch weiß, wie es genau klingen sollte... wer weiß wie die Römer ihr Latein wirklich gesprochen haben.
Gerade Aussprache ist ja schwierig. So wie ein Deutscher, wenn er Englisch spricht nie ohne Akzent sein wird und ein ami beim Deutsch sprechen seinen akzent auch nicht wegbekommt. Und bei nicht mehr aktiv gesprochenen Sprachen, ist das immer so eine Sache würd ich mal sagen. Und zu richtig und falsch: Sprachen verändern sich über die Jahre ja auch. Lies mal deutsche historische Schriften und schau mal, wieviel davon heute grammatikalisch nicht toll oder sogar falsch ist. Das ist einfach in jeder Sprache so. Es ist halt so, dass sehr viele In Ex Texte einfach nur Vertonungen von historischen Texten sind.

Zum neuen Album: Also ich mag es :rolleyes: Viel mehr kann ich dazu noch gar nicht richtig sagen, da ich sie nun erst 3 mal oder so durchgehört habe, aber bisher gefällt mir die Scheibe schon ziemlich gut

PS: Natürlich kann es schon sein, dass sich mal Fehler in ne Text einschleichen. Gerade wenn ein alter, heute kaum noch benutzter Akzent genutzt wird. Da kannst du nur drauf hoffen, dass der der Übersetzt und der der das noch mal nachschaut, keine Fehler gemacht hat. In manchen Dialekten gibts ja auch kaum noch Menschen die das können. Ist zwar Schade wenn am Ende ein Fehler drinnen ist, aber so schlimm und heuchlerisch und so find ich das nicht. Man kann ja kaum erwarten, dass sie alle diese Sprachen fließend können. Wenn es der Wunsch der Band ist, in solchen Sprachen alte Geschichten dieser Kulturen zu vertonen, find ich es schon gut, sich daran zu wagen, eine so fremde Sprache zu singen.
 
Nun ja zu den nicht deutschen Texten: Das sind fast alles so überlieferte Texte. Da erscheinen manche Dinge schon mal falsch, weils vorher anders war. Das im Mittelalter genutze Latein kann durchaus vom Römischen Latein abweichen. So wie British English und American English.
Mir ist schon klar, dass Sprache sich im Laufe der Zeit verändert und es auch regionale Unterschiede gibt, aber das meinte ich garnicht. Dennoch ist es aber so, dass die einzelnen Wissenschaften, die sich mit historischen Sprachen und/oder Schriftstücken befassen (etwa die Mediävistik) in der Regel vergleichend vorgehen und aus verschiedenen Quelle eine "akzeptierte" Variante Rekonstruieren. Ggf. findet man dann im Anhang eine Liste mit den Variationen der einzelnen Überlieferungen.
Außerdem hat das letzte Einhorn im Interview mal gesagt, dass er sich die Texte immer vorher übersetzen lässt, da er immer wissen will, was er singt.
Genau das sagte er in dem Interview, das ich sah, auch. (Evtl. beziehen wir uns auf dasselbe?)
Mag ja alles sein, aber die Bedeutung der einzelnen Worte weiß er - auch wenn er sinngemäß sagte, er wüsste von jedem Wort die Bedeutung - augenscheinlich nicht.
Ein Beispiel:
"Omnia sol temperat" stammt urpsprünglich aus den Carmina Burana und findet sich auch in der Vertonung von Orff wieder. Abgesehen davon, dass er zB. (auf der CD) faciem statt facies singt, singt er deutlich "in solmenti vere"; keine Ahnung, was das heißen soll, aber das überlieferte "solemni" macht wesentlich mehr Sinn. Live wird dann aus iocundis auch schon mal secundis usw.

Natürlich wird die Aussprache und so sicher auch mal der Musik angepasst. Zudem sind viele der alten Sprachen schon lange ausgestorben, sodass man eh kaum noch weiß, wie es genau klingen sollte... wer weiß wie die Römer ihr Latein wirklich gesprochen haben.
Gerade Aussprache ist ja schwierig. So wie ein Deutscher, wenn er Englisch spricht nie ohne Akzent sein wird und ein ami beim Deutsch sprechen seinen akzent auch nicht wegbekommt. Und bei nicht mehr aktiv gesprochenen Sprachen, ist das immer so eine Sache würd ich mal sagen.
Natürlich kann man die Aussprache etwas anpassen, aber wenn dann jemand hingeht und einen deutschen Text mit englischer Aussprache singt, kommt das doch was komisch, oder?
Genau das macht er aber; er wendet seine deutsche Aussprache auf andere Sprachen an. Was die Aussprache von historischen Sprachen anbelangt hast du natürlich Recht, dass man das nicht mehr so eindeutig sagen kann, aber für die meisten gibt es eine rekonstruierte Aussprache, die trotz der Tatsache, dass sie nur auf theoretischen Überlegungen beruht, sinnvoller erscheint, als das einfach irgendwie auszusprechen.
Darüber hinaus macht er das ja auch bei lebendigen- wenn auch etwas exotischeren - Sprachen. Ein Beispiel wären die beiden Lieder "Krummavísur" und "Óskasteinar", die beide auf Isländisch sind. Die Aussprache ist gradezu katastrophal, speziell bei zweiterem.

Und zu richtig und falsch: Sprachen verändern sich über die Jahre ja auch. Lies mal deutsche historische Schriften und schau mal, wieviel davon heute grammatikalisch nicht toll oder sogar falsch ist. Das ist einfach in jeder Sprache so. Es ist halt so, dass sehr viele In Ex Texte einfach nur Vertonungen von historischen Texten sind.
Ja, dass es Sprachwandel gibt, ist mir durchaus klar, aber es gibt nunmal einfach Sachen, die nicht nur ungewöhnlich, sondern einfach falsch sind.
Es kostest zwar etwas Anstrenung, einen Andreas Gryphius oder - noch weiter weg - einen Walther von der Vogelweide zu verstehen, aber es gibt auch Dinge, die trotzdem gleich bleiben.
In Extremo Texte sind eben oft nicht nur Vertonungen in dem Sinne, dass sie den Text in der urspünglichen Gestalt runter singen, sondern sie stellen Sachen um, kürzen, etc. Er meinte in besagtem Interview auch, dass er sich das übersetzen lässt, verändert und dann wird das Ganze zurückübersetzt. Das ist nicht weiter schlimm, aber es fällt eben auf, dass sie scheinbar keine Ahnung von dem haben, was sie da machen und sich auf fremde Quellen/Hilfe verlassen. Und dann kann es eben auch schon mal passieren, dass live was gesungen wird, was zwar irgendwie lateinisch klingt, aber einfach mal garkeinen Sinn ergibt. Wenn das dann aber auf der CD passiert, finde ich das irgendwie ein Bisschen peinlich...

Es tut mir Leid, wenn ich den Beitrag jetzt ein wenig in's OTgezogen habe, aber wenn ich solche Anschuldigungen - die nötig waren um zu erklären, warum ich es begrüße, dass sie sich wegentwickeln - erhebe, will ich ja wenigstens versuchen, das irgendwie zu belegen ;)
 
Also erstmal zum Thema: Hab grade erst erfahren, dass es eine neue Platte gibt, und das auch nur, weil ich extra mal nachgeschaut habe, um zu sehen, ob es endlich was neues gibt. Die Jungs sollten mal mehr Werbung machen ;)
Werd sie mir auf jeden Fall nächste Woche kaufen, nach dem ersten Reinhören bei last.fm gefiel sie mir schon ganz gut. Finde es auch ok, dass sie wieder etwas direkter und ohne zu viel Bombast spielen.

Zur Diskussion: Muss darknezzz Recht geben, ich bin selbst Germanistik-Student und habe ziemlich viel mit Mediävistik zu tun. Solche lieder wie "Tannhuser" (Mitteldeutsch) sind schon ziemlich "schlecht" interpretiert, da eben einfach Neudeutsch gesungen, obwohl man hier noch Aussprachekonventionen rekonstruieren kann.
Zugute halten muss man ihnen, dass es wirklich unzählige Akzente gibt und grade zu der Zeit war die Sprache noch weit davon entfernt, in irgendeiner Form normiert zu werden. Daher kann es durchaus sein, dass ein Gaukler damals irgendein Lied gesungen hat und keiner verstand, was er da eigentlich sang, obwohl sowohl Sänger als auch Zuhörer "Deutsche" waren.
Ich vermute dennoch, dass der Großteil von InExs Texten nicht korrekt oder ihre Interpretationen davon sehr frei sind.

Trotzdem finde ich das ok und es tut dem Hörgenuss keinen Abbruch. Alleine schon die Tatsache, dass InEx moderne Instrumente benutzt spricht ja dafür, dass sie sich nicht als richtige MA-Band sehen, sondern als MA-Rock-Band und das ist ja auch gut so.
Ich kann es auch verstehen, dass das Einhorn keine große Lust hat, sich jede der unzähligen Sprachen einzuprägen, was grade bei Skandinavisch oder dergleichen recht schwer sein dürfte. Möglicherweise würde die Melodie/Rhythmik auch stark darunter leiden, wenn alle Worte richtig betont würden und das Ganze wäre unsingbar...
Außerdem sind sie da ja nicht alleine, schaut euch nur z.B. mal Sonata Arctica an: Was der gute Mann da singt, ist das lustigste Englisch, das ich je gehört habe. Aber macht ja nichts, klingt trotzdem gut.
 
Hi Leute, ich spiele selbst in einer (der sehr wenigen) In Extremo Tribute Band. Bin daher logischerweise begeisterter In Ex Fan. Zum Thema Veränderung kann ich nur sagen:
Es ist doch nur positiv, wenn Bands Veränderungen durchleben. Was wäre denn, wenn alle Bands immer nur den selben Stiefel spielen würden. Wär doch langweilig. Der neuen Scheibe "Sängerkrieg" bin ich anfangs auch sehr skeptisch gegenübergetreten und war ziemlich enttäuscht. Mittlerweile bin ich sogar von dem Album begeistert. Es sind ehrlicherweise auch ein zwei merkwürdige Titel, wie Sängerkrieg selbst, drauf. Aber die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden und das ist sehr gut so. Das macht die ganze Sache durchaus interssant.:cool:
 
ich finds ebenfalls gut, dass sich in ex veraendert haben. mir gefaellt das rockige mehr. allerdings find ich "mein rasend herz" immer noch besser als die neue scheibe. da sin aba auch n paar gute lieder drauf. mir gefaellt "sieben koeche" besonders gut. das is echt n ohrwurm, musikalisch wie textlich sehr geil
 
des neue album find ich richtig geil^^ ne gute investition die zu kaufen :great:
 
ich find in extremo sau geil... früher wie heute!! die sind jetzt zwar anders, aber immernoch sehr gut!! un dieses kommerz gebrabbel is einfach schwachsinn^^ aber das beste lied ist das herr mannelig in dem es um eine Bergtrollin geht die einen ritter heiraten will der es aber (in der in extremo version) sie nicht heiraten will weil sie kein mensch ist. also ich kam nur wegen dem lied (aus gohic I) auf die ganze mittelatermusik.... sollte man sich unbedingt anhören und die version von haggard auch.
 
ist eine der besten bands überhaupt,ich hör normal punk,aber in extremo sind einfach klasse!!!!
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben