Darum schrieb ich auch, dass man erstmal eine Scale pro Akkord hat.
Die Aussage wundert mich ein wenig, weil Du dich in Jazz Harmony eingearbeitet hast. Falls das mit Levine, Jazz Theory geschah, dann schau doch gelegentlich zum Vergleich der Themenbehandlung bei Sikora (inkl. seiner vertiefenden PDF). Bei deinem Interesse am Verstehen von Jazzharmonik finde ich Sikora schon die bessere Wahl.
Die Akkordskalentheorie ist ein nützliches Werkzeug zur Untersuchung jener Popularmusik, für die sie entwickelt wurde: (vor allem) Jazz, Blues und Pop, die "Kernkompetenz" liegt also "Unterhaltungs-Musik" seit den Zeiten der Tin Pan Alley und bis in die späten 50er Jahre.
Dei Akkordskalentheorie untersucht die harmonischen Funktionen der Akkorde in Beziehung aufeinander, erst daraus ergibt sich die jazztheoretisch entsprechende Skala. Wenn man in der Praxis vor allem bei Dominanten andere Entscheidungen trifft, dann ist das noch einmal etwas anderes, aber es sollte eben nicht "beliebig" geschehen.
Was ist an der Aussage im Zitat falsch?
Schon für die einfachst-möglichen Beispiele sehe ich kein "erstmal", nur ein "entweder - oder".
Fmaj7: ionsch in F-Dur, lydisch in C-Dur
Dm7: dorisch in C-Dur, phrygisch in Bb-Dur, äolisch in F-Dur
Akkordskalentheorie demonstiert am Beispiel:
Have You Met Miss Jones
Gruß Claus