Kontrabassfingersatz

  • Ersteller fendezz
  • Erstellt am
Heike schrieb:
Wer sagt denn, daß der kleine Finger auf Abwege geraten soll?
Nur bei Ladies beim 5 Uhr Tee.

Der "Kontrabassfingersatz" findet beim Kontrabass seine Anwendung; da geht es gar nicht anders: Zeige-, Mittel- und kleiner Finger spielen bis zum "12 Bund", danach kommt der Daumen ins Geschehen und der Ring- löst den kleinen Finger ab (der ist zu kurz bei hohen Lagen). Beim K'Bass ist schiere Kraft angesagt, Mittel- und Ringfinger teilen sich eine Sehnenscheide und sind daher problematisch. Vor allem bei einer Mensur von 104-106cm.
Auf dem E-Bass unnötig, da hier weniger Kraft gefordert ist und die hohen Lagen leicht zu erreichen sind.

Der "Gitarrenfingersatz" kommt von der klassischen Gitarre und setzt alle 4 Finger der linken Hand ein, immer einer je Bund.

Der "überstreckte Fingersatz" ähnelt dem Gitarrenfingersatz, hier wird ein Bund übersprungen, ohne die Position der Greifhand zu verändern.

Der "bequeme Fingersatz" (Spatengriff) setzt nur die ersten drei Finger ein. Kommt daher, wenn man das Instrument instinktiv wie einen Spatengriff umgreift, der Daumen zeigt neben dem Griffbrett in die Höhe. Die Handhaltung ist vom Spieler weggedreht, also ist der kleine Finger zu kurz zum Greifen.

Welchen Fingersatz nehme ich denn nun?

1. Ich habe einen Kontrabass -> Kontrabassfingersatz
2. Ich möchte virtuos spielen und nicht durch mangelnde Technik behindert werden -> Gitarrenfingersatz
3. Ich will solistisch fit sein -> Gitarren- u. überstreckter Fingersatz
4. Mein Bass ist auf Kniehöhe, ich übe selten und probe viel mit anderen, überhaupt geht mir die ganze akademische Diskussion auf die Nerven -> bequemer Fingersatz

Bitte nicht falsch verstehen: die 4 Optionen sind nicht wertend gemeint, vielmehr sollte man sich fragen, was man erreichen will. Ein Bassist mit "bequemen Fingersatz" kann wie wild grooven und slappen und begeistern. Will ich jedoch mehr, vielleicht auch solistisch was reißen, so meine ich, dass der Gitarrenfingersatz angesagt ist.

Jeder soll so spielen, wie er will, jedoch sein persönliches Ziel nicht aus den Augen verlieren. Bestes Beispiel: Slapkönig Louis Johnson und sein grauenvoller Fingersatz (mit Daumen!!) - aber das geht ab wie nix. Oder Patituccis John mit dem Gitarrensatz.

Ich würde jedem empfehlen, sich mit dem Gitarrenfingersatz zu beschäftigen. Zu kurze Finger (siehe Patitucci) gibts nicht, es gibt nur die richtige Technik.
 

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@bassick

Danke, genau, und damit schließen wir das Thema ab.
 
LeGato schrieb:
Quatsch!

Es ist problemlos möglich, auf dem E-Bass auch in der ersten Lage mit "ein-Finger-pro-Bund" zu spielen. Das erfordert am Anfang natürlich etwas mehr Übung, aber bisher hat das noch jeder meiner Schüler gelernt. Auch die jungen mit den kleinen Händen. Völlig problemlos. Ich hab übrigens selber nicht gerade die größten Hände.

Genaugenommen spiele ich ständig einen Mix aus Kontrabass-Fingersatz und ein-Finger-pro-Bund, je nach Anforderung. Und hin und wieder spiele ich auch überstreckt (also vier Finger - fünf Bünde), auch in der ersten Lage.

Das hat weniger mit großen Händen als vielmehr mit sauberer Greiftechnik und etwas Beweglichkeit zu tun. Beides kann und sollte man trainieren.

LeGato

dass mit den 5-Bünde-pro-lage hat mich am anfang auch einige Zeit gekostet zu erlernen, aber heute bin ich froh, dass mein Basslehrer mir es beigebracht hat:D
 

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