Kritische Gedanken zur NAMM oder wo sind die tatsächlichen Neuheiten?

  • Ersteller Sicmaggot08
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Ich will klingen wie Carlos Santana, Jimmy Page in den 70er klang. Weshalb sollte ich dafür ein Instrument mit 2015er Technik haben wollen.

Selbst wenn man mit so klingen wie aktuelle Grössen will man doch eher eine Gitarre die jene spielen und keine neu Entwicklung.

Die Neuentwicklung die man haben möchte ist doch viel eher: Will so klingen wie die aber mit schmalen Geldbeutel erreichbar.
Das erklärt doch auch den Erfolg der Modeller. Zwar neue Technik aber kein neuer Klang sondern mann will damit erreichen günstig die alten Dingern zu emulierten.
 
Ich will klingen wie Carlos Santana, Jimmy Page in den 70er klang. Weshalb sollte ich dafür ein Instrument mit 2015er Technik haben wollen.

Selbst wenn man mit so klingen wie aktuelle Grössen will man doch eher eine Gitarre die jene spielen und keine neu Entwicklung.

Die Neuentwicklung die man haben möchte ist doch viel eher: Will so klingen wie die aber mit schmalen Geldbeutel erreichbar.
Das erklärt doch auch den Erfolg der Modeller. Zwar neue Technik aber kein neuer Klang sondern mann will damit erreichen günstig die alten Dingern zu emulierten.

Das ist natürlich legitim, gilt aber nicht für alle Gitarristen.
Ich sehe gerne neue Dinge und denke nicht, dass die Gitarrenbaukunst in den 50ern ihren Höhepunkt hatte. Man muss es als Hersteller hinbekommen sowohl die Traditionalisten, Technik-Freaks, Minimalistiker und alle die ich jetzt vergessen habe, anzusprechen wenn man hohen Umsatz machen will und das ist denke ich eine Sisyphos-Aufgabe.

Jeder will seins und zwar jetzt!
Wenn alle Wünsche aller Kunden immer einfluss auf die neuen Modelle hätten wären das wahrscheinlich sau-blöde Instumente! :D

Gruß
 
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Also ich finde, dass sich in den letzten Jahren viel verändert hat.
Man darf nicht von Jahr zu Jahr eine neue Technik erwarten, vielmehr geht es um kleine Schritte.

Kemper - Profiling Amp, über Design kann man sich streiten, aber über den Ton nicht.
Genauso wie Axe FX, vor 15 Jahren hat sich ein POD von Line6 noch ganz anders angehört und damals hat man nur mehr diese Klobrille ins Studio getragen für günstige Produktionen...

Röhrenamps werden sich nicht großartig verändern. Die Technik müsste sich grundlegend verändern, aber das wollen die Gitarristen leider nicht, bzw. Ansätze sind da, siehe Kemper, ist Kassenschlager und ich glaube so was wird sich in 20 Jahren ausweiten, sowie vor 20 Jahren die Firma Line6 die Modellingampszene initiiert hat. Dann haben auch mehr Firmen auf die Technik gesetzt.

Homerecording generell preisgünstig und auch Latenz arm sowie Software Plug-Ins bis unter die Decke. Das ist nicht neu, aber vor 10 Jahren sah die Sache noch anders aus.

Wie soll sich denn eine Gitarre verändern im Touchscreenzeitalter, vielleicht ne Touchscreengitarre?
Gibt's schon, schon lange! Misa suchen und staunen. Das wird sich auch weiterentwickeln, vielleicht mit Touchscreengriffbrett Lasern/Abstandssensoren als Saiten. Wer weiß? In 50 Jahren gibts vielleicht nur mehr Midicontroller und viel wird mit solcher Gestikcontrollern gearbeitet und PC/Software... ???

Gibson hat ihre Gitarrenlinie mit einem reichhaltigen Angebot mit den selbststimmenden Tunern erweitert, sowie diverse Split-Optionen und sogar aktive Elektronik. Man darf es kaum in den Mund nehmen, das so eine altbackene Firma so was auf unsere Vintagefreaks los lässt. Aber das hat sie bis auf die selbststimmenden Tuner schon vor äh... 40 Jahren gemacht. "Neuer Versuch" denken die sich... Ich glaube diese Firmen haben es nicht leicht. Aber den Neckjoint könnten se endlich mal wie ESP und Co. ins 21.Jahrhundert katapultieren, das wäre für mich sinnvoller.
Auf Fender möchte ich gar nicht eingehen, das waren immer schon Wall-Mart-Gitarren. Dass es bei Bolt-On auch ergonomisch geht, zeigt Mayones oder Siggi Braun. Aber da steht nicht Fender drauf, blöd.

Schlechtes Design gibts immer und da kann eine Firebird X mit ihrer Technik nix ändern. Aber auch eine digitale Les Paul hats nie geschafft, ja so was gabs auch vor 8 Jahren. Vielleicht lags aber auch an dem kühlen Design.
Design wird es immer schwer haben, da die alten Götter das alte Zeug gespielt haben und daran gewöhnt man sich, das will man auch. Das finde ich nicht schlimm. Die Technikbremse stört mich jedoch extrem.
Mittlerweile könnte man die ganzen analogen Potis und Switches in Touchfelder umwandeln, noch n Speicher via Touchscreen und man hätte auch mit restlicher analoger Technik viele Möglichkeiten. Vielleicht auch einen dazugehörigen Verstärker damit schalten und walten... Aber das wollen Firmen tatsächlich nicht, da sie in der Meinung sind, das wird nicht verkauft und die ganze Umsetzung und Investition in so ein Projekt wäre zu teuer. Und darum gehts auch: Geld!

Es liegt auch, denke ich, an der Masse der Gitarristen, die zu blöd sind andere Gitarren oder andere Technik auszuprobieren bzw. zu schätzen. Aber ich denke es geht in eine bilaterale Richtung, es wird zwar immer so Vintagezeugs geben, aber es wird immer mehr auf neues Zeug gesetzt. Das wird sich die Waage halten.

Also was soll man denn bitte schön Neues erwarten von der NAMM? Vielleicht erwartet man auch zu viel, bzw. in einer zu kurzen Zeitspanne...
 
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Kemper - Profiling Amp, über Design kann man sich streiten, aber über den Ton nicht.
Ich finds' ja sowieso putzig, da ein absolutes High Tech Gerät herzunehmen, dass dass dann so klingen soll wie ein popeliger Röhrenverstärker mit seiner unterirdisch schrottigen Schaltungstopologie eines Volksempfängers. Irgendwie is' das Alles ein bissl GaGa. Mit Musik hat das schon längst nicht mehr zu tun.

Und darum gehts auch: Geld!
Was heißt "auch"?
 
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Und da komme ich wieder und bleibe dabei. Nix von dem was ich hier lese hat für mich was mit Innovation zu tun.
Es bleibt immer das gleiche Prinzip, ganz egal wie der Neckjoint ist, egal woraus der gute Sound kommt, ob Röhre oder Kemper, der gesuchte Sound bleibt gleich.
Es wird alles immer praktischer, einfacher, günstiger (in der Masse), wir haben immer größere Auswahl aber das Prinzip E-Gitarre bleibt unangetastet und das ist auch völlig richtig so.
Klar, mir wäre es in ein paar Jahren lieber meinen Marshall Sound 1:1 aus meinem Handy rauszukriegen und ich bin grundsätzlich auch eher der Meinung, dass das passieren wird/kann aber auch hier bleibt alles gleich. Und wieso:
Weil die E-Gitarre keine Innovationen braucht! Sie ist zwar ein sehr junges Instrument aber durchaus erwachsen und gut so wie sie ist.
Sie braucht keine Innovationen, genauso wenig wie eine Geige, ein Flügel oder eine Trompete. Es sind Instrumente mit sehr eigenem Charakter und das ist gut so.
Was es jetzt braucht ist einfach gute Musik.
 
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weiss nicht ob hier schon jemand das geschrieben, habe nicht alles durchgelsen. Was vielleicht innovatives in Gitarrenbau wäre ein neues Material das verschiedenen Hölzer ähnelt. Es gibt zwar schon Gitarren aus Verbundstoffen aber die sind richtig teuer und manche klingen gar nicht gut.
 
Als NAMM Reisender ...

Die NAMM ist nicht dafür da jedes Jahr aufs neue die Welt zu revolutionieren und mit Neuheiten zu überschwemmen. Die NAMM ist eine Plattform auf der sich die Musik Industrie trifft, kleinere und größere Deals macht und zeigt, welche Evolutionsschritte man im vergangenen Jahr zurück gelegt hat.

In 1000 Videos von der Messe sehe ich eher das Problem, dass alle unmittelbar und zeitnah informiert sind. Früher waren nur absolute Insider durchgängig am Ball und oftmals sind Produkte nach 3 Jahren Messe endlich in die Läden gekommen - weil sich mal einer getraut hat sie ins Sortiment zu nehmen - und alle haben die Innovation gepriesen und "das Alte" als total Neu wahrgenommen.

Hat man früher 5 Evolutionsstufen (Jahre) verpasst - weil Information nicht sofort verfügbar war wie heute - dann hat man die Summe dieser 5 Schritte noch als "Revolution" (sagenhafte Neuheit) wahrgenommen.

Bestes Beispiel ist für mich Line 6. Wir haben in den letzten 5 Jahren POD gesehen, POD HD, Amplifi, Variax Gitarren ... und diese Jahr ist alles zusammen gewachsen. Das iPad steuert Floorboard und Gitarre, das Floorboard wird mit einem Systemkabel an die Gitarre angebunden, die auch die Stromversorgung übernimmt ..

Zwei Dinge machen es zum Paradebeispiel:

1) Wenn man die einzelnen Schritte der letzten Jahr verfolgt, so ist es gar nicht sooooo erstaunlich ... Aber was wäre, wenn man die letzten 5 Jahre nicht mitbekommen hätte? Dann wäre es die Revolution ...

2) Sie haben ein ganz traditionelles Konzept "Leo Fender - das Instrument ist die Kette aus Gitarrist, Gitarre, Kabel, Verstärker" in einer Art mit Leben erfüllt, an die vor 5 Jahren wirklich nicht zu denken war.

Und wenn man ein wenig schaut, so finden sich durchaus noch mehr solcher Fälle. Keiner ist so plakativ, dass er eine Messe überschatten könnte ... aber alle haben kleine Innovationen dabei. z.B. die blitzschnelle Umschaltung der PU der MusicMan Majesty aus dem letzten Jahr ..

Warum wir - trotz konservativer Einstellung - ständig nach "schneller, höher, weiter" rufen ... ist mir allerdings ein Rätsel.

Gruß
Martin
 
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Ich finds' ja sowieso putzig, da ein absolutes High Tech Gerät herzunehmen, dass dass dann so klingen soll wie ein popeliger Röhrenverstärker mit seiner unterirdisch schrottigen Schaltungstopologie eines Volksempfängers. Irgendwie is' das Alles ein bissl GaGa. Mit Musik hat das schon längst nicht mehr zu tun.

Wie soll's denn sonst klingen?
Zumal es ja nicht wie "ein" Röhrenverstärker klingen soll, sondern wie JEDER Röhrenverstärker auf dem Markt.
 
Was vielleicht innovatives in Gitarrenbau wäre ein neues Material das verschiedenen Hölzer ähnelt.

Ich habe eine akustische Gitarre gesehen, deren Korpus aus verleimten Leinen bestand ... oder die Graphit Rain Guitars. Trussard mit ihren Metal Bodies. Angefangen haben sie damit.

Gruß
Martin
 
Wie soll's denn sonst klingen?
Anders, "Innovativ", wie hier gefordert.
Das ist ja das Abartige. Auf der eine Seite wird nach Innovationen gerufen, auf der anderen Seite setzt verdutztes Staunen ein "Wie soll's denn sonst klingen?". Das dreht sich bis St.Nimmerlein im Kreise. Ich frage mich echt, wer eigentlich noch mit dem Braun Schneewittchensarg Schallplatten hört? Aber auf dem technischen Stand befindet sich der ganze Kram. Ist eigentlich schon wer auf die Idee gekommen eine Dolby Digital DD 9.1 Anlage so zu konfigurieren dass es klingt wie aus Ommas Musiktruhe? Und die von Onkel Rudi, Tante Berta .... zum Umschalten?
Wenn der Hendrix auch so ein konservativer Furz gewesen wäre, dann hätte es das"Wie soll's denn sonst klingen?", nie gegeben!
 
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Anders, "Innovativ", wie hier gefordert.
Das ist ja das Abartige. Auf der eine Seite wird nach Innovationen gerufen, auf der anderen Seite setzt verdutztes Staunen ein "Wie soll's denn sonst klingen?". Das dreht sich bis St.Nimmerlein im Kreise. Ich frage mich echt, wer eigentlich noch mit dem Braun Schneewittchensarg Schallplatten hört? Aber auf dem technischen Stand befindet sich der ganze Kram. Ist eigentlich schon wer auf die Idee gekommen eine Dolby Digital DD 9.1 Anlage so zu konfigurieren dass es klingt wie aus Ommas Musiktruhe? Und die von Onkel Rudi, Tante Berta .... zum Umschalten?
Wenn der Hendrix auch so ein konservativer Furz gewesen wäre, dann hätte es das"Wie soll's denn sonst klingen?", nie gegeben!

Ist mir klar, die Frage war schon bewusst provokativ formuliert. Konservativer Furz hab ich jetzt mal überhört.

Aber was soll im Hinblick auf einen Gitarrenamp "anders" klingen? Klarer? Dynamischer? Mehr "Power"? Ich bin der Meinung, dass da einfach nicht mehr viel passieren KANN. Klar, man kann modulieren (Gitarre klingt wie eine Orgel, EHX B9 Organ Machine), aber dann klingt's nicht mehr wie eine Gitarre. Was soll also "anders" werden?
 
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Und da komme ich wieder und bleibe dabei. Nix von dem was ich hier lese hat für mich was mit Innovation zu tun. ...
Ich glaub das Wort Innovation müsste man vorher definieren. Es ist eigentlich eine Erneuerung, Wenn bsp. Gibson den Neckjoint aller Gitarren umändert wäre das schon eine geschlossene Innovation. Es gibt zig Arten von Innovationen und in welchen Bereichen man sie vorfindet. Manche Innovationen stellen sich erst nach ein paar Jahren heraus, dass es Innovationen sind...

@Dumbledore:
Ich greife mal das auf, was engladdict geschrieben hat. Warum hört sich eine Geige an wie eine Geige? Und das seit 600 Jahren, da hat sich nicht viel verändert und wird es auch nicht. Genauso wenig wie die Gitarre, die man einfach elektrifiziert hat. Warum denn ist die andere Frage?
Was wir aufnehmen sind Sinuswellen und die werden geformt ob analog oder synthetisch. Den Synthesizer gibts auch schon seit 50 Jahren. Damit kann man jedwede beliebige Sinuswelle erstellen. Vielleicht ist es eher an der Zeit das Instrument zu wechseln?
Mal abgesehen davon das Jimi kein konservativer Furz war, war er jemand, der einfach einen Marshall so laut gespielt hat, dass er in die Zerre ging. Eine Modulationsstufe. Aber das hat nix mit Innovation zu tun, sondern purer Zufall. Und wenn dann hat Marshall (oder Fender)das Krönchen verdient.
Diese Verzerrung gibts in verschiedenen Formen ob Endstufe, Vorstufe, Röhre, Transe, Fuzz, Overdrive, moderne Distortion, digital, sogar Oszillation. Aber eine Verzerrung wird sich immer verzerrt anhören. Das Rad kann man nicht neu erfinden. Oder wie schon gesagt einfach mal das Instrument wechseln bzw. Midicontroller von MISA holen und in einen PC mit PlugIns oder Synth stecken.
Hab auch nen VirusC zu Hause, damit kann ich sogar Wasserplätschern nachahmen oder Supersaws machen.

Ich bin mit hack_meck absolut einer Meinung, Veränderung wird sich erst in einen größeren Zeitraum wiederfinden. Und für meinen Teil denke ich dass sich in 65 Jahren Rock schon ganz schön viel getan hat. Schaue man sich die 50 Jahre zuvor an(ok gut Jazz :)), dann eben die davor. Es gibt nun mal Epochen. Und mit dem Synth gab es auch die Technorevolution. Der Rock wird sich aber nie ändern.
 
das Jimi kein konservativer Furz war, war er jemand, der einfach einen Marshall so laut gespielt hat, dass er in die Zerre ging.

Ende 2013 war ich ja bei EHX in New York ...

Auch Mike Matthews hat mit mir einen Ausflug in die Vergangenheit gemacht ... Hendrix und Co. ... allerdings auch die "Erfindung" seines LPD 1 Overdrive. Hört da ruhig noch mal rein ... :D ... Wenn sich dies von der Arbeitsweise heute unterscheidet - und damit der Innovationskraft - dann dadurch, dass per Computer heute alles schon am Zeichenbrett festgelegt ist und das "zufällig geile Teil" nicht als "Fehler" entstehen kann. Geplante Innovation verbleibt halt mehr in der definierten Box.



Gruß
Martin
 
Ich bin mittlerweile echt nur noch am Schmunzeln, wenn Fachmessen zu Ende gehen und die Szenen sich nachher austauschen. In der Fotoszene schrecken immer alle vor Zahlen zurück "woah 36Mpix, braucht niiiieeemand" (verkauft sich wie warme Semmeln), wird bei den Canon 50 Mpix nun genauso werden...), "170 AF-Felder, ich komme mit 9 seit Jahren suuuper hin, wer braucht das?" "6fps? hm, also ich brauche 11!" "wer braucht schon ISO25.600?"...im selben Atemzug wird dann aber bejammert, wenn der persönlich präferierte Hersteller nicht mithalten kann. Und das permanent.

Das "Innovations-Empfinden" ist sehr subjektiv und hängt stark vom persönlichen Hintergrund ab. Nach knapp einem halben Jahr Gitarre hatte ich einen POD XT Pro (mit allen Model Packs). Ich hatte also eine Auswahl an Sounds zur Verfügung, die eigentlich niemand braucht. Für Proben immer auf dieselben Presets zurückgegriffen, Zuhause stundenlang rumgebastelt und ausprobiert. Ich habe dann viele Jahre damit verplempert, für jeden Moment den richtigen Sound zu finden mit wechselndem Equipment von Line6 (und auch anderen Herstellern). Irgendwann machte es aber "klick" und ich stellte fest: das sind alles echt immer nur diese Variationen. Klar klingen die Amp-Simulationen (und dementsprechend die Originale ;) ) unterschiedlich. Aber letzten Endes ist das nichts anderes als der E-Gitarrengrundsound immer anders durch die Mangel genommen. Sorry an die Vegetarier/Veganer für den nächsten Satz. Das ist im Endeffekt wie ein Stück Fleisch auf immer andere Weise geschnitten (Amp) oder durch den Wolf gedreht (Fuzz, Bitcrusher...). Aber es bleibt Fleisch.
Die E-Gitarre ist ein ziemlich plumpes Instrument und egal was manche Leute behaupten und glauben: in fähigen Händen ist der Unterschied zwischen einer 300 Euro und 5000 Euro Gitarre sehr sehr klein (bei ähnlicher Konstruktion, also nicht Strat vs. ES295 oder so). Und schaut man sich an, wo die Entwicklungen der letzten Jahre hingehen, sieht man eben auch, dass es um das drumherum geht. Mal andere Tonabnehmer (Lace), selbststimmende Mechaniken, immer gestimmte Systeme (Evertune), Holzersatz (vorrangig Griffbretter), mal vollprogrammierbare Röhrenamps mit FX-Sektion und automatischem Röhrensetup. Entfernt man sich zu weit vom Konzept "ein paar Stahldrähte auf einem Holzklotz", verstößt man Kunden - und schafft eher ein neues Instrument als dass es noch eine E-Gitarre ist (Stichwort Klangerzeugung). Das Maximum an Technik (aktuell) wäre wohl eine Art selbststimmender (oder immer gestimmter) Variax mit Tonabnehmer-Schnellwechselsystem, Modeling-Sounds und MIDI-Out. Und ein Kaoss-Pad.

Sobald man mit Touchpads usw. anfängt, ist die Klangerzeugung ganz woanders - also eigentlich ein Synth mit Gitarrenartiger Bedienung und keine E-Gitarre mehr. Und das ist halt der Punkt, den viele hier gemacht haben: es bleibt entweder eine E-Gitarre und variiert die Konstruktion und macht möglicherweise den Alltag leichter - oder es ist keine E-Gitarre mehr, weil es schlicht ein anderes Instrument ist (welches sich möglicherweise ähnlich spielt). Und ähnlich verhält es sich mit der Peripherie. Amps und Simulationen haben halt eine Aufgabe zu erfüllen. Effektgeräte auch. Grundlegende Innovationen sind unmöglich, die E-Gitarre ist an und für sich die Innovation gewesen verglichen mit den akustischen Gitarren davor. Amps kann man genauso Minimieren (puristische Einkanaler) oder Aufblasen (TriAmp, RoadKing...), und so weiter..

Was erwartet man also? Zahlen? 9 Saiten? 12 Sounds aus 2 Tonabnehmern? 1 Sound aus 2 Bauteilen?...Nein, damit ist ja nichts zu holen...
Also bleiben im Endeffekt nur Verbesserungen und rundumher. Da wird immer wieder mal was kommen (nicht jedes Jahr ;) ), das Grundprinzip (Klotz mit Metallseilen) wird aber dasselbe bleiben. Rein logisch betrachtet...
 
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@Dumbledore:
Also du willst den Rock neu erfunden haben wollen von einer diversen Person mit kosmischen Wissen.
Vielleicht ist es dann nicht mal mehr Rock! Schon mal darüber nachgedacht? Entweder ist es was Neues, oder es ist einfach eine Weiterentwicklung. Vielleicht verstehst du was ich meine mit "Das Rad kann man nicht neu erfinden", weil es das Rad eben schon gibt. Hat viel mit Kausalität zu tun. Manchen Menschen fällt es schwer in so eine Denkweise zu verfallen, denn man will keinen Stillstand.
 
@mnemo
Ich gebs auf, wir werden uns bei dem Thema nicht mehr einig.
Schönen Tag dann noch!
 
@Dumbledore:
Also du willst den Rock neu erfunden haben wollen von einer diversen Person mit kosmischen Wissen.
Vielleicht ist es dann nicht mal mehr Rock! Schon mal darüber nachgedacht? Entweder ist es was Neues, oder es ist einfach eine Weiterentwicklung. Vielleicht verstehst du was ich meine mit "Das Rad kann man nicht neu erfinden", weil es das Rad eben schon gibt. . . .

Habe so ein bischen mitgelesen und denke, dass sich Musikinstrumente nicht grundsätzlich neu erfinden lassen (oder erfunden werden müssen), weil die Musikstile schon lange die gleichen sind. Gäbe es stilistisch eine musikalische Revolution, würden sich auch neue Sounds entwickeln und Instrumente sich daran anpassen. Solange das nicht geschieht, werden Gitarren eben nur im Detail perfektioniert. Mehr geht nicht, weil sie ja seit Jahrzehnten an sich ganz gut funktionieren und es kommt eben das raus, was man schon kennt.

Wir reden heute darüber, welches Gerät den geilsten 80´s Crunch, den stilechtesten Britischen oder Californischen Sound oder die dreckigste Blues-Rotze machen kann. Neue Sachverhalte ergeben sich dadurch aber nicht.

Die letzten derartigen Veränderung gab es nach m. E. wohl in der Metall-Musik. Und siehe da - die Innovationen im Amp-, Gitarren- und Effektbereich purzelten nur so von den Messen (äh, Bäumen). Hätte man zu Beatles-Zeiten ein 8-Saiter Brett mit EMGs angeboten, wäre es damals auch fraglich gewesen, ob das viele gekauft hätten...
So eine Innovation, wie bei Baumsägen wäre toll - ich will eine 500ccm Gitarre, betrieben mit Raketengemisch :evil::m_git1::evil:
 

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