Meine Historic Les Paul´59 #01

  • Ersteller Intoxicate
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Hey du!

Schuldest uns noch 2 Gitarren ;)
 
Ich glaub ich hätte lieber ne Paula von dir als von Gibson... schade, dass es bei meinem Geld zur Zeit vermutlich keins von beidem wird :p.
 
Hey du!
Schuldest uns noch 2 Gitarren ;)

Ich weiß und ich hab auch ein ganz schlechtes Gewissen ;)

Vor allem weil Du jetzt mit Deinem 2. Bau angefangen hast...

Mittlerweile sind fast 2 Jahre seit meinem letzten Bau ins Land gegangen. Hier nochmal ein Bild zur Erinnerung, weils so schön war :D

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Irgendwie hatte ich andere Sachen zu erledigen, daher ist die Les Paul von meinem Baukumpanen Wilki noch immer nicht fertig. Deshalb war es ein toller Zufall, als ich ein unfertiges Les Paul Projekt gefunde habe. Der Body ist bis auf das Binding soweit fertig. Jetzt müssen nur noch der Hals, Griffbrett, Binding + Beizen und Lackieren gemacht werden. Damit dürfte ich relativ zügig zu Wilki aufschließen und wir können unsere Gitarren dann Gemeinsam Lackieren.

Am Wochenende habe ich mir dem Hals angefangen. Die Inlays fürs Griffbrett wurden eingelegt, hatte vergessen was das für eine Arbeit ist. Ätzend, hätte mir lieber ein vorgefrästes Griffbrett bestellen sollen ;)

Zunächst die Inlays mit Tipp-Ex aufgezeichnet und dann mit dem Dremel grob vorgefräst.

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Die Feinarbeit wurde dann mit dem Stechbeitel gemacht... (Ich seh so lustig aus, weil es im Keller extrem kalt war ;) )

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Danach hab ich den Trussrod-Kanal gefräst (ich finde einen Dual-Action-Doppel-Trussrod einfach besser, daher weiche ich hier wieder vom Original ab).

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Soweit so gut, für heute hab ich genug. Das Ausstechen der Inlays hat meine Handgelenke ganz schön strapaziert, bin nichts mehr gewohnt ;)

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Da es mir im Keller etwas zu kalt war, bin ich dann zum Einkleben der Inlays in die Wohnung zurück. (Meine Freundin wollte mich zwar wieder runter schicken, aber sie hatte dann doch etwas Mitgefühl) Zuerst Uhu Endfest 300 mit Schleifstaub verrühren (einfach den Überhang des Griffbretts ab dem 23. Bund mit dem Dremel runterschleifen) und dann die Inlays eindrücken. Dabei muss man etwas aufpassen, dass nicht in die Bundschlitze kommt, bzw. die Bundschlitze mit einer Nadel wieder säubern.

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Jetzt hat das Griffbrett ein paar Tage Zeit durchzuhärten, ich warte nämlich noch auf meinen 12" Schleifklotz und auf eine neue Flasche Titebond (hab zwar noch etwas übrig, aber nach 2 Jahren trau ich dem Zeug nicht mehr).

Dann geht es mit dem Body Binding weiter. Also ab in die Apotheke um die Ecke und um Aceton gebettelt (ich weiß gar nicht was man mit dem Zeug machen kann, dass die immer so anstellen). Da ich ja auch noch etwas Aceton für das Griffbrett brauche habe ich mir ein 20ml und ein 10ml Fläschen abfüllen lassen (die Flaschen hab ich noch von 2006, als ich zum ersten Mal schönes Holz mit Plastik beklebt habe). Klebeband war auch noch da ;) Da mein Pinsel weg ist, müssen diesmal Wattestäbchen reichen...

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Gestern habe ich das Binding vorgebogen und über Nacht am Body gelassen. Wenn man das Binding erwärmt lässt es sich leichter in Form biegen. Ich hab diesmal eine Tasse mit heißem Tee benutzt. Das geht richtig gut, vor allem die schwierige Stelle am Cut-Away-Horn lies sich mit der Tee-Tasse perfekt umbiegen! Das Cut-Away wurde von "saperilla" komplett aufgefräst, zum einen finde ich das besser, da man so kein Ahorn auf dem Mahagonie sieht, da dieses Detail aber sofort ins Auge fällt wird die Paula leider schnell als Kopie entlarvt. Da ich nur ein 6mm Binding hab, muss ich das Binding aus 2 Lagen machen, das Aufbau-Stück wurde im Klebeband vorgebogen. Nach dem Vorbiegen hab ich das komplette Binding noch etwas mit einem Feuerzeug erhitzt (der Tee war mittlerweile zu kalt ;) ) damit das Material sich etwas entspannt.

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Durch die Vorarbeit lies sich das Binding sehr einfach befestigen, auch wenn ich selbst nach 3 Gitarren immer noch ein ungutes Gefühl habe, wenn ich das Aceton auf Holz + Plastik auftrage... kann man sich kaum vorstellen, ich kann mir nur schwer vorstellen, dass das hält :redface: Ich hab auf der leichten Seite angefangen:

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und mich dann durchgearbeitet, immer schön viel Klebeband, dass dann auch ein paar Stunden dranbleibt. Ich trau dem Aceton nicht wirklich...

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... aber es hat wiedermal hervorragen geklappt ;D Auch das Aufstocken im Cut-Away hat gut geklappt (Mist, davon hab ich im Eifer des Gefecht vergessen Bilder zu machen...) Einfach Binding-Schnipsel in Aceton zu einem Brei auflösen. Diesen Brei dann als Bindemittel zwischen die 2 Lagen und dem Holz, zack hält...

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Die Oberseite des Binding hab ich mit meinem Taschenmesser glattgezogen, für die Seite warte ich noch, bis ich meine Ziehklinge wieder gefunden hab :D
 
Gestern Abend habe ich das Binding fertig gemacht, also mit der Ziehklinge bündig zum Body geschabt. Anschließend habe ich den Body entstaubt und ein paar Photos mit angefeuchteter Decke gemacht ;) Schaut schon recht nett aus mit dem fertigen Binding!

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Und hier beim Purzelbaum machen, da war die Decke schon fast wieder trocken, die Maserung kommt aber vor allem beim Blick von unten richtig zur Geltung.

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oh mein gott!
 
:(

Mehr kann ich dazu nicht sagen.

Doch:

:great:

Super Arbeit. Ehrlich. Du könntest dir en fettes Nebeneinkommen verdienen ;)
 
Moinsen,

toller Bericht und tolle Bilder mal wieder, Championsleague, definitiv:great:

Freue mich schon wie's weiter geht.

LG
 
Wauu, das ist echt saubere Arbeit. Wenn ich mal 'ne Les Paul brauche,.... ;) :D
Im Ernst, du könntest dir da echt was verdienen, ich denke fast jeder würde so eine gern mal spielen/ kaufen. :)
 
Jedesmal eine Freude deine Posts zu lesen - einsame Spitze :great:
 
Es ist einfach jedes Mal von neuem einfach outstanding was du da produzierst :)
 
Nachdem gestern endlich mein neuer Titebond und ein 12" Schleifklotz angekommen ist, habe ich am Hals weiter gemacht.
Öhrchen anleimen:

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Heute habe ich den Halszapfen bearbeitet. Zuerst mit der japanischen Säge die Konturen vorgesägt und dann mit der Oberfräse auf Maß gefräst.

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Die Feinheiten wurden dann mit dem Stechbeitel ausgearbeitet:

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Dann war es an der Zeit, das Griffbrett und die Inlays vom Epoxyd-Harz zu befreien. Mit dem Schleifklotz geht es wirklich einfach. Zuerst 80er Papier genommen für's Grobe und dann bis auf 600 hoch. Jetzt ist das Griffbrett glatt wie ein Baby-Popo :D
Das letzte mal habe ich das Bündigschleifen mit einer geraden Leiste + Schleifpapier gemacht, da musst man aber immer wieder nachschauen, ob der Radius noch stimmt, ging diesmal schneller und besser.

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und hier komplett freigelegt:

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So langsam sieht's nach Gitarre aus ;)

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Zuletzt bearbeitet:
Sag mal könntest du noch einige Details und Erfahrungen zu den Inlays schreiben? Bin auch gerade wieder am einkleben, UHU endfest wird bei mir im Test immer etwas "sticky", auch nach 5 Tagen noch. Den Kleber, den ich vorher benutzt hab, wird wenn er denn fest wird viel härter und ist auch schon braun, reagiert aber auf jedes bißchen zuviel Zugabe von Schleifstaub empfindlich und härtet dann gar nicht mehr aus..
 
züborch;3512539 schrieb:
Sag mal könntest du noch einige Details und Erfahrungen zu den Inlays schreiben? Bin auch gerade wieder am einkleben, UHU endfest wird bei mir im Test immer etwas "sticky", auch nach 5 Tagen noch. Den Kleber, den ich vorher benutzt hab, wird wenn er denn fest wird viel härter und ist auch schon braun, reagiert aber auf jedes bißchen zuviel Zugabe von Schleifstaub empfindlich und härtet dann gar nicht mehr aus..

Der Vorteil des Epoxydharz ist, dass man es mit Schleifstaub vermischen kann und es trotzdem "endfest" wird :) Mit anderen Kleber hab ich das noch nicht versucht.
Wenn man die Inlays wirklich Milimetergenau ausfräsen kann, dann reicht auch einfach Sekundenkleber. Da ich die Inlays per Hand ausgefräst und gestochen habe, wir das ganze immer etwas ungenau. Diese Unebenheiten gleicht die Epoxy-Harz-Schleifstaub-Paste gut aus, durch den Schleifstaub "verschwinden" kleine Lücken auch.

Wichtig beim Anmischen ist, dass man genügen Härter zum Harz hinzugibt. Die Mischung sollte stimmen. Die Endfestigkeit beeinflusst man damit aber nicht, die ist nur Abhängig von der Temperatur während der Trockenphase. Wärme kann man bei einem Griffbrett aus Holz mit Plastikinlays natürlich nur bedingt zuführen. Ich hab das Griffbrett auf die Fußbodenheizung gelegt, das sollte aber im Vergleich zur normalen Raumtemperatur keinen großen Unterschied machen. Wenn das ganze getrocknet ist, ist es normal, dass die Oberfläche glänzend/klebrig wirkt. Das ist bei mir auch so, hat irgenwas damit zu tun, dass sich der Härter auf der Oberfläche mit der Luft verbindet, aber diesen Part schleifst Du ja anschließend eh weg. Ich hab bis zum Schleifen 1 Woche gewartet (weil der Schleifklotz noch nicht da war) sollte aber auch nach 1-2 Tagen möglich sein.

Da die Inlays aber auch schon ohne Kleber gehalten haben, würde ich mir nicht so sorgen um die Festigkeit machen, der Kleber war bei mir als erstes Spachtelmasse und dann erst Kleber ;)
 
Ah, gut zu wissen, dass das nachm Schleifen verschwindet, danke.
Beide Kleber, die ich benutzt habe, waren 2K-Kleber, dass eine war Pattex Stabilit auf Methylacrylat-Basis (also ähnliche Basis wie Sekundenkleber), dass andere war Uhu Endfest 300, Epoxydharz. Mit dem reinen Klebeergebnis ohne Zugabe von Pigmenten oder Schleifstaub war ich mit Pattex zufriedener, ist aber wie gesagt empfindlicher, was die Zugabe angeht.
 
mann, ist das ne schöne Decke! Sag mal, haste nicht schon mal so eine unfassbare Les Paul gebaut?
EDIT: Ja klar, is ja derselbe Thread... Schöne Sache, wirst ja jetzt schon wirklich nen Profi! Schonmal über ne "richtige" Werkstatt, eigene Designs und Kundenaufträge nachgedacht?
 
züborch;3512934 schrieb:
Beide Kleber, die ich benutzt habe, waren 2K-Kleber, dass eine war Pattex Stabilit auf Methylacrylat-Basis (also ähnliche Basis wie Sekundenkleber), dass andere war Uhu Endfest 300, Epoxydharz. Mit dem reinen Klebeergebnis ohne Zugabe von Pigmenten oder Schleifstaub war ich mit Pattex zufriedener, ist aber wie gesagt empfindlicher, was die Zugabe angeht.
Die Zugabe von Partikeln ist tasächlich bei Epoxy einfacher. Mit Sekundenkleber würde ich den Stabilit allerdings nicht vergleichen. Sicher, beides sind Acrylate, die durch Polymerisation aushärten, sich aber in ihren Eigenschaften doch stark unterscheiden. Sekundenkleber (Cyanacrylat) braucht Luftfeuchtigkeit zum Aushärten, ist aber nicht spaltfüllend. Stabilit ist ein Methacrylat. Bei der Polymerisation entsteht im Prinzip Polymethylmethacrylat (PMMA), besser bekannt als Plexiglas. Es ist auch gut spaltfüllend.
Ich würde jedoch auch zu Epoxy, d.h. Uhu Plus Endfest oder Schnellfest greifen.
 
Es ist für solche Verbindungen bewährt, angenehm in der Verarbeitungszeit und im Auftragen (durfte glaube ich etwas zäher als das Stabilit sein, oder?), unempfindlich, gut schleifbar. Das Stabilit express kenn ich direkt nicht nur das equivalente UHU plus acrylit und ein anderes Methacrylat. Sowas würde ich eher für Kunststoffverklebungen verwenden. Ich denke es ist gegen Einschlüsse von Fremdstoffen oder luft etwas empfindlicher.
Ggf. wäre der acuh was: http://www.pattex.de/Pattex-Modellbau-Hart.2378.0.html. Müsste man aber ausprobieren.
 
Also von der Verarbeitungszeit eigentlich angenehm, 5- 10 Minuten, und nach 15 Minuten verläufts schon nciht mehr und man Überstände schon mal grob mit Aceton abwischen, damit man nicht überall schleifen muss, wie in meinem Fall. Das gute war auch, dass man keine Blasen einmischt, weil sich das Pulver bei Stabilit gleich auflöst und bei Uhu mit dem Mischspatel immer Bläßchen entstehen.
Was mich immer vor Epoxy abgeschreckt hat, war das Klebrige bei den Oberflächen, hatte ich schon häufiger. Und die Tatsache, dass es hinterher immer noch elastischer und wärmeempfindlicher ist, als das Holz, Inlays oder eben der andere Kleber.
 

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