Ich werd jetzt keine weiteren Gitarren nennen. Es ist ja praktisch jede Möglichkeit bereits genannt worden, die auf dem Markt ist.
Wichtig ist jetzt, daß Du Dich wirklich ausgiebig umsiehst und für Dich herausfindest, ob eine Gitarre wirklich alles zu Deiner Zufriedenheit abdeckt. Anders als andere bin ich nämlich nicht der Meinung, daß man mit einer Gitarre alle Stile, die Du genannt hast, zufriedenstellend abdecken kannst. Und dann wären die 4000 € ja wieder falsch angelegt, da sie nicht alles zufriedenstellend wiedergibt. Lieber zwei, die weniger kosten, aber unterschiedliche Richtungen einschlagen und etwas spezialisierter sind.
Zum Thema
bauen lassen: ganz ehrlich ( ohne jemanden anzugreifen oder die Meinung von jemanden schlecht reden ), aber das macht wirklich nur Sinn, wenn man exakt sagen kann, was man wirklich will. Ohne wenn und aber. Es werden dann gerne gebaute Allroundmodelle hergezeigt, da dies ja sehr werbewirksam ist, aber meiner Meinung nach ist die beste gebaute Gitarrre eine, die für einen speziellen Zweck geplant und gebaut werden kann, also eine Nische bedient. "Maßgeschneidert" heißt nun mal, daß es sich um einen begrenzten Bereich handelt, der von Interesse ist.
Bei einer Allrounder wird gebaut, ohne die Garantie, ob das Ergebnis dann wiederum wirklich in Allem zufriedenstellt. Denn das endgültige Ergebnis kann man erst hören, wenn sie wirklich fertig ist. Planen kann man nur annähernd die Qualität durch Selektion der Bauteile, daß das Endprodukt dann wirklich auch klingt, garantiert nichts. Das Holz kann auf dem Blatt Papier alles Mögliche an Charakteristika haben, wie's klingt, bestimmen aber nicht irgendwelche Werte oder Statistiken.
Und viele Leute, die ich kenn und sich eine bauen haben lassen ( bei verschiedensten Gitarrenbauern ) , machen sich, ehrlich gesagt, auch viel vor. Da wird sich dann einfach nicht selbst eingestanden, daß das Ergebnis nicht wirklich soviel überragender klingt, wie ne bessere Gitarre von der Stange ( bei den Preisen würd ich's auch
nicht gegenüber einem Anderen zugeben, daß ich nicht voll und ganz damit zufrieden bin
).
Und verlustlos verkaufen ist bei diesen Gitarren nicht drinnen. Die ist
für Dich gebaut und kein anderer zahlt die
für Dich gebauten Features.
Also lieber länger rumsuchen unter den vielen Möglichkeiten, die heutzutage der Markt so bietet und sich dort was finden.
Die Sache, mit 4000 € eine Gitarre zu kaufen, die irgendwann einen Sammlerwert hat, halte ich für eine naive Illusion. Die Gitarren, die irgendwann eine Preissteigerung erfahren bzw. ihren Preis halten, gibt es nicht bzw. sind im vorneherein nicht kalkulierbar. Es sei denn, Du kaufst ne limitierte 2003er Les PAul Reissue mit Brazilian Rosewood Griffbrett ( nicht mehr verwendetes Holz nach dem traditionellen Vorbild der 50/60er ). Da wirst Du aber sehr viel tiefer in die Tasche greifen müssen. Eine normale heutige Custom Shop Reissue ist mittlerweile ein oftgesehenes "Massenprodukt" und wird einigermaßen preisstabil gehandelt, aber man verliert trotzdem.
Pauschal gesagt: Gitarren um 4000 € entsprechen auch nur Allerweltsgitarren, die halt etwas besser sind. Sie sind aber meist auch keine Allrounder, sondern haben halt auch nur ein paar Sounds, die sie wirklich gut können. So teure Gitarren ziehlen übrigens eher auf Leute ab, denen es sowieso nichts ausmacht, sich mehrere Gitarren zu kaufen ( eine Strat hierfür, eine Les PAul dafür, eine Semi- Akustik...
). Da wird sich halt dann mal für 4000-5000 € "der" legendäre Sound eingekauft.
Die wirklich geeigneten Allrounder findet man in der Mittelklasse, weil sich dort die Zeilgruppe für Allround Gitarren befindet.
Also, was spricht dann dagegen, 2 Gitarren um die 2000 € zu kaufen ( in der Preislage bekommt man wirklich viel für's Geld und einen Sound, der wirklich sehr lange zufrieden stellt )?