QjackCtl-Funktion ist mir nicht so ganz klar.

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Hallo,
ich habe zwar viele YouTubeVideos über Ardour gesehen, aber so ganz verstehe ich diese Funktion nicht. Also wenn ich das nicht einschalte und stattdessen ALSA als Treiber einsetze, merke ich mit Ardour keinen Unterschied. Hab mal die aktuelle Kombination hier als Foto rangehängt.
 

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Solange Du mit ALSA in Ardour glücklich ist, ist doch alles gut.

Es gibt verschiedene Audio-Interfaces, die nur mit Jack richtig laufen. Scheint bei Dir nicht der Fall. Dann gibt es die Möglichkeit, zwischen Anwendungen, die Jack nutzen, kunterbunt Strippen zu ziehen. Wenn Du z.B. eines Tages den virtuellen Modularsynthesizer VCV Rack nutzen wollen würdest, könntest Du aus dieser Software z.B. 8 Leitungen in Ardour verlegen und aufnehmen. Das ist etwas, um das die Windows-Nutzer die Linuxer beneiden täten, wüssten sie, wie einfach es sein kann. Wenn Ardour Jack nutzt, dann verkabelt es auch sein Mischpult darüber und das sieht dann so aus wie in Deinem Screenshot.

Solange Du die Funktionen nicht brauchst, kannst Du aber auch einfach ALSA in Ardour wählen.
 
Danke für die schnelle Antwort und dass es eben auch so funktioniert ist ja für mich das wichtigste. Den Satz "Leitungen in Ardour verlegen usw....." kapiere ich vom Grundsatz her nicht. Was habe ich denn davon, wenn ich sowas mache? Spielt auch das Vorhandensein eines Audio/Interface eine Rolle (zum Aufnehmen von außen schon, aber nur beim Spuren bearbeiten?)?
 
Zuletzt bearbeitet:
Du kannst die Ausgabe der einen Software virtuell als Eingabe einer anderen Software verkabeln, wenn beide Jack benutzen. Innerhalb Deines Computers.

Manchmal gibt's dafür Anwendungsfälle, insb. wenn Software-Instrumente nicht als Plugin in Ardour zur Verfügung stehen, sondern nur als Standalone-Anwendung, wie eben z.B. der Synthesizer VCV Rack. Insofern Du immer nur Audio vom Interface aufnehmen willst und den Mix darüber wieder abspielen, ist das für Dich irrelevant.
 
QJackCtl brauchst du nur, wenn du Audio Signale von anderen Applikationen in Ardour rein routen willst.
Z.B. wenn das entsprechende Programm nicht als Plugin verfügbar ist.

Wenn du Alsa als Treiber benutzt, hat QJackctl gar keine Funktion, das funktioniert nur in Verbindung mit dem Jack-Treiber.

Ein weiteres Anwendungsgebiet wäre bspw. wenn du mit mehreren Audio-Interfaces aufnehmen willst, weil eines alleine vllt nicht genug Kanäle hat. Dann könntest mit jack-sink einen Port erstellen. Um den dann in in Ardour rein zu bekommen, würdest du QJackCtl benutzen.

QJackCtl hat an sich nichts direkt mit Ardour zu tun, das ist ein separates Programm von anderen Entwicklern, welches du nutzen kannst, um den Funktionsumfang von Ardour zu erweitern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Okay, Danke. Ich denke, ich habe das in etwa verstanden.
 
Was SubbrSchwôb geschrieben hat, kann ich nur bekräftigen: JACK und Programme wie QJackCtl werden aus Ardour-Sicht erst dann interessant, wenn man über den Audio-DAW-Alltag hinaus wüstere Audio- oder MIDI-Verkabelungen machen möchte.

Neben den von Waljakov genannten Situationen kann das auch der Fall sein, wenn du das Audiosignal aus einer Videokonferenz, die nicht direkt zu JACK eine Verbindung erstellen kann, mitschneiden willst. Dann schaltet man eine Brücke zwischen dem Bereich Ardour/JACK und der Videokonferenz, die vermutlich über PulseAudio läuft.

Evtl. geistert noch durch das eine oder andere Internetforum, daß Ardour angeblich nur auf JACK-Basis laufe. Das ist aber viele Jahre her, daß dem so war.

QJackCtl ist in der Praxis nicht mehr als eine graphische Steuerung für JACK. Eine andere - weitaus stabilere - ist Cadence, das leider nicht in so vielen Distributionen "ab Werk" in den Paketquellen liegt.
Wobei QJackCtl auf meinen Rechnern nur in einem Falle (vor Jahren: die Multimedia-Distribution TangoStudio auf Debian-7-Basis) vernünftig funktioniert hat. Sonst gab das überall Gezicke - eine Nervenprobe.
Aber zu den Vorzügen von Cadence hab ich mich ja schon anderswo im Forum wortreich verbreitet ;).
 
JACK und Programme wie QJackCtl werden aus Ardour-Sicht erst dann interessant, wenn man über den Audio-DAW-Alltag hinaus wüstere Audio- oder MIDI-Verkabelungen machen möchte.
Als alter Gitarrist, der eben Gitarren Bass & Schlagzeug+Gesang zusammenmischt, ist mir eben die Beschreibung "MIDI & wüstere Audiosachen" völlig unklar.
 
so ganz verstehe ich diese Funktion nicht
QJackCtl kann man nutzen, um die Kleinigkeiten bei JACK einzustellen: Abtastfrequenz - Pufferzahl und -größe (was also die Latenz bestimmt) - mit welchen Audiokarten JACK kommunizieren soll - welches Ditheringverfahren laufen soll - und einiges mehr. Auch die eine oder andere Automation.
Daneben kann man damit die besagten Audio- und MIDI-Strippen ziehen, wie auf deinem Bild für den Audiobereich zu sehen.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Als alter Gitarrist, der eben Gitarren Bass & Schlagzeug+Gesang zusammenmischt, ist mir eben die Beschreibung "MIDI & wüstere Audiosachen" völlig unklar.
Ok, das war jetzt von mir etwas betriebsblind formuliert :embarrassed:

JACK (das man mit QJackCtl steuern kann) stellt sozusagen die komplette "Infrastruktur" deines Tonstudios: die Geräteschränke, in die du nur noch die 19-Zoll-Kisten packst, die Verkabelung mit dem Mischpult (das du dann auf dieser Basis startest), mit der - wie man früher gesagt hätte - Mehrspurmaschine (heute also die DAW) und und und.
Du stellst also separat nur noch Mischpult, Mehrspurmaschine, Effektgeräte in deiner virtuellen Studio-Regie auf, und alles, was dazwischen passiert, regelst du über JACK.

Beispielsweise...
  • Audioverbindungen (wie SubbrSchwôb schon schrieb) von Ardour-Spuren oder -Sammelschienen zu externen Effektgeräten und zurück. So ähnlich wie die zwischen dem Gitarrenamp und der externen Ibanez-Tretmine.
  • Dasselbe, wenn man das Audiosignal rechner-interner Software-Synthesizer direkt mit Ardour aufnehmen will. Dieses Signal könnte man vorher dann auf der JACK-Ebene auch noch mal durch x Effektgeräte schicken. JACK übernimmt dann ähnliche Funktionen wie im normalen Leben die vielen Kabel, mit denen der Quadratmeter Effektpedale verbunden wird.
  • Besagte Synthesizer könnte man dann MIDI-mäßig von draußen ansteuern. Was es da inzwischen an MIDI-Ansteuerungs-Klampfen gibt, weiß ich leider nicht - das einfachste wäre eine x-beliebige MIDI-Klaviatur. Deren MIDI-Ausgang sollte dann in JACK auftauchen, man verbindet sie z.B. mit dem MIDI-Eingang des Synthesizers.
  • Dito, wenn man rechner-interne Sequenzer (wie Rosegarden, Qtractor) o.ä. einsetzen will: auch deren komplette Verkabelung (Audio und MIDI) könnte über JACK laufen
  • Oder auch wenn man den sehr umfangreichen Klopfgeist Hydrogen einsetzen möchte.
  • Externe Steuerpulte für Ardour wären das Sahnehäubchen für Analog-Sozialisierte 😉 .
 
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Audioverbindungen (wie SubbrSchwôb schon schrieb) von Ardour-Spuren oder -Sammelschienen zu externen Effektgeräten und zurück. So ähnlich wie die zwischen dem Gitarrenamp und der externen Ibanez-Tretmine.
  • Dasselbe, wenn man das Audiosignal rechner-interner Software-Synthesizer direkt mit Ardour aufnehmen will. Dieses Signal könnte man vorher dann auf der JACK-Ebene auch noch mal durch x Effektgeräte schicken. JACK übernimmt dann ähnliche Funktionen wie im normalen Leben die vielen Kabel, mit denen der Quadratmeter Effektpedale verbunden wird.
  • Besagte Synthesizer könnte man dann MIDI-mäßig von draußen ansteuern. Was es da inzwischen an MIDI-Ansteuerungs-Klampfen gibt, weiß ich leider nicht - das einfachste wäre eine x-beliebige MIDI-Klaviatur. Deren MIDI-Ausgang sollte dann in JACK auftauchen, man verbindet sie z.B. mit dem MIDI-Eingang des Synthesizers.
  • Dito, wenn man rechner-interne Sequenzer (wie Rosegarden, Qtractor) o.ä. einsetzen will: auch deren komplette Verkabelung (Audio und MIDI) könnte über JACK laufen
  • Oder auch wenn man den sehr umfangreichen Klopfgeist Hydrogen einsetzen möchte.
  • Externe Steuerpulte für Ardour wären das Sahnehäubchen für Analog-Sozialisierte 😉 .

Beispielsweise...
  • Audioverbindungen (wie SubbrSchwôb schon schrieb) von Ardour-Spuren oder -Sammelschienen zu externen Effektgeräten und zurück. So ähnlich wie die zwischen dem Gitarrenamp und der externen Ibanez-Tretmine.
Also ich spiele von der Gitarre über die Tretmine und ein Audio-Interface auf eine Spur. Per Gitarre und Tretmine kann ich den sound den ich haben will, genau einstellen. Was soll ich da mit Jack? Per Plugins kriege ich z.B. auch ein Cello oder ein Keyboard dazu auf einer weiteren Spur.....
 
Stimmt, wenn man JACK nicht braucht, braucht man ihn nicht :).

Umgekehrt muß ich von Zeit zu Zeit in Videokonferenzen zusätzlich zum Bildschirm-Teilen das Audiosignal von Ardour hörbar machen. Das kriege ich am einfachsten hin mit JACK und mit seiner Brückenfunktion zu PulseAudio :cool:.
 
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Naja hörbar hier mit Kopfhörer in Audio-Interface.
 

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