Red Special (Mk.II)

  • Ersteller Delayar
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Hallo!

Für die Schablonen habe ich die Vorlagen ausgeplottet, auf die MDF-Platten geklebt, ausgeschnitten, und geschliffen.
Also eh die ganz normale Prozedur.

lg
Markus
 
Es geht wieder was weiter.
Das Griffbrett. Ich habe eine vorgesägtes, gewölbtes Griffbrett aus südamerikanischer Eiche genommen. (Habe ich gemeinsam mit dem Tremolo bestellt.)
Zuersteinmal schwarz lackiert:

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Anschließend habe ich das Griffbrett auch die richtige Breite gefräst, und dann noch auf jeder Seite 1mm weggenommen, um ein Binding anzubringen. Das habe ich gemacht, um die Bundschlitze zu verdecken, und einen schwarzen Untergrund zu bekommen, falls ich beim Bundenden anbschleifen durch den Lack komme.


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Nachdem ich das Binding bündig geschabt habe, habe ich die Dots eingesetzt.

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ich hab meine Bohrmaschine davor hergeborgt, und leider unrund laufend zurückbekommen. Ich hab das erst gemerkt, als die Löcher für die Dots zu groß geworden sind, und beim 24. Bund auch Holz ausgerissen ist. Ich habe das mit schwarz gefärbtem Epoxy wieder ausgebessert. Dann habe ich nochmal schwazr lackiert. Die Dots habe ich dannach vorischtig freigeschabt.

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Jetzt kommt noch etwas Rustin's Plastic Coating drauf, das dann auch poliert wird.

Auch den Halsrohling habe ich angefangen. Ich habe die Schräge der Kopfplatte (4°) und den Halswinkel im Halszapfen (2°) gefräst:

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Als Trussrod kommt einer wie beim original zum Einsatz. Es ist ein ungebogener Kompressionsstab. Der ist aber eigentlich aufgrund des dicken Halses unnötig. Auch beim Original ist er angeblich nur handfest angezogen.
Wenn man einen normal ddicken Hals machen will, dann muss man sowieso auf eine andere Halsstabsart zurückgreifen, da die Nut für diesen Halsstab sehr tief sein muss.

Der kanal wurde gefräst, und der Hals grob ausgesägt.

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Der Halsstab ist ein 5mm Eisenstab. Das eine Ende habe ich mit der Lötlampe erhitzt und zu einer Schlaufe gebogen.

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Am anderen Ende ist ein Gewinde geschnitten, die Unterlegscheibe ist passende aus einer Karosseriescheibe gefertigt.

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An der Unterseite des Halszapfens ist eine Vertiefung für die Schlaufe, und der durchbruch zum Kanal.

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Durch die Schlaufe wird ein M8 Bolzen gesteckt, mit dem dann auch der Hals am korpus fixiert wird.
Der Bolzen wird mit Epoxy eingeklebt und verschwindet dann unter dem Griffbrett.

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So sieht es dann auf der Kopfseite aus:

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Da kommt natürlich auch noch ein Füllstreifen hinein.

lg
Markus
 
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Momentan habe ich Zeit, die Red Special recht zügig fertigzustellen. Ich hoffe, dass ich sie noch vor dem Winter lackieren kann.

Weiter geht es mit der Halstasche. Nachdem ich mir Schablonen mit dem Lasercutter zugeschnitten habe, geht das recht flott.
Zunächst einmal bis auf den Eicheneinsatz gefräst.
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Dann habe ich das Loch für den Befestigungsbolzen gebohrt, eine Stufe gefräst, damit der Halsfuß ein bißchen in en Korpus ragt und der Übergang sauberer ist, sowie das Bindingstück unter der halstasche eigeklebt.

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Nachdem ich überprüft habe, dasss der Hals gut sitzt, habe ich den Trussrod eingesetzt. Da der Slot 6mm breit war, und der Trussrod 5mm, habe ich ihn mit Schrumpfschlauch eingepackt. Ich hatte die bunten Stücke grad bei der hand, und die sieht man nachher eh nie wieder.

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Die Trussrodmutter habe ich auch ein wenig gekürzt. Den kleinen Einsatz vor der Zugangsbohrung habe ich eingesetzt, um einen Fräsfehler zu kaschieren. Zum Teil wird der Bereich eh durch die Abdeckung abgedeckt
wink.gif


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Und: Es sieht wie eine Gitarre aus!

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In der Zwischenzeit habe ich auch die Trägerplatten für die Schalter und Potis aus 2mm Alu auf der CNC gefräst.
Die Trägerplatten erfüllen den Zweck, dass die Schalter und Regler nicht auf dem Pickguard montiert sind, sondern darunter. Es sind dann keine Montageschrauben für die Schalter sichtbar.

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Mit eingesetzten Schaltern:

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Original sind Omeg Potis mit langer Kunststoffachse. Da die aber leider recht anfällig sind (ich hatte solche Potis in meiner ersten, die haben bald gekratzt.), wollte ich Bourns-Potis nehmen. Die haben allerdings nur eine kurze geriffelte Achse.

Matt Wicks von der Red Special Library hat sich Poti-Extenders aus Alu machen lassen, die von ihm auch zu erweben sind. Damit kann man dann auch ganz normale Gitarren-Potis für eine RS-Typische Montage verwenden.
Das sind die Hütchen auf dem untenstehenden Bild.

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lg
Markus
 
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Weiter so!
 
WOW, mehr gibts nicht zu sagen (ich hoffe ja auf Soundsamples der Schönheit).
Wenn du eh mit der CNC und Co. so firm bist, kannst du ja eigentlich die Achse selber gegen eine passendere Tauschen.
Meist sind diese ja bloss durch das Verformen in der Platte verankert
 
Die Achsverlägerungen habe ich schon bestellt gehabt, bevor ich den Zugang zur CNC hatte. Leider habe ich dort keine Drehbank, was die Herstellung solcher Teile schwieriger macht.

lg
Markus
 
Es ist im übrigen gerade ein Buch zur Red Special erschienen, dass sehr viele Detailfotos von der zerlegten Red Special zeigt, und dessen Text aus ausführlichen Interviews von Brian May zu dem Thema gestaltet wurde (weshalb es auch in der Ich-form geschrieben ist): http://www.amazon.de/Brian-Mays-Red-Spe ... 780972768/

Wie auch immer, zurück zu meinem Bau.

Nachdem ich den Halszapfen auch Deckenseitig abgerichtet hatte (grob mit der Fräse, fein mit dem Einhandhobel),
habe ich die Pickupfräsungen gemacht.

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Die Schablone hat vor alem aus Stabilitätsgründen die Ausnehmungen von den PU-Fächern zum Elektrikfach nicht dabei.
Die habe ich dann separat gefräst, und die Elektronik gleich mal probemontiert.

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Die PUs sind Tri-Sonics von Adeson, und sind die Modelle, die auch in der BMG Super verbaut sind.
Es ist hier auch schon der Halsbolzen mit Epoxy eingeklebt. Auch die Spax-Schrauben, mit denen der hals zusätzlich zum bolzen fixiert wird, sind hier schon zu sehen.

Weiter gehts dann auch mit dem Hals. Das Griffbrett ist mittlerweile mit Rustin's Plastic Coating Lackiert und poliert.

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Nach dem Aufleimen werden dann auch die Sidedots gesetzt. die länglichen Langenmarkierungen sin ebenfalls aus dem Plastik, aus dem die Dots sind. Ich habe die enden gebohrt, den Bereich dann mit Messern und Stemmeisen ausgearbeitet und dann einfach das Plastik mit ein bißchen fummeln und schnitzen eingesetzt.

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Die Bünde habe ich dann auch gleich eingepresst.

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lg
Markus
 
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Es wird!

Geiler Lack. Sieht ja echt aus wie ein Plastiküberzug.
 
Naja, es ist ja auch ein Plastik-Überzug. Nicht umsonst heißt es auch Rustin's Plastic Coating ;-)

lg
Markus
 
Naja, ein echter Plastiküberzug wäre ein Thermoplast, das man mit Temperatur aufbringen müsste oder ein 2-Komponenten-Harz (Duroplast). Das wird halt nur ein Lack sein, der ähnliche Eigenschaften aufweist. Zumindest oberflächlich betrachtet. Ob der unter Thermoplast oder Duroplast fällt?
 
Was es natürlich chemisch genau ist, weiß ich nicht, es steht nicht drauf.
Aber es ist auf jeden Fall ein 2-Komponentengemisch.

lg
Markus
 
Ach so. Dann wirds auf Epoxyd- oder Polyurethanbasis. Damit durchaus "Plastik". Ergebnis ist jedenfalls sehr gut!
 
Sind die Potis nicht andersherum, also Volumen aussen und Tone bei den Schaltern? (Ich unterstelle einfach mal, dass die Beschriftung "T" und "V" genau das heissen soll).

Ich meine in Konzertaufzeichnungen gesehen zu haben dass er mit dem äußeren Poti die Lautstärke regelt. Würde mir persönlich auch sinnvoller erscheinen (Herr May mag das natürlich anders sehen :))

Die Sidedots sehe ich so jetzt zum ersten mal. Find ich super! Warum sich solche Markierungen nicht durchgesetzt haben ist mir ein Rätsel.
 
Hallo!

Ja, eigentlich ist der Lautstärkeregler weiter hinten. Das ist aber eine bewußte Abweichung vom Original, weils mir so lieber ist.

lg
Markus
 
Als nächstes habe ich den Steg platziert. Mehrfach vermessen, Nachkontrolliert und überprüft, habe ich die Bohrungen für die sechs einzelnen Blöcke gemacht. Um den Richtigen lochabstand zu haben, habe ich eine Bohrschablone auf der CNC gemacht.

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Beim original sind die Blöcke in Gewindehülsen geschraubt, die mit Araldite (einer Art Epoxy) ins Holz geklebt sind. Ich habe M2,5 Rampamuffen dafür verwendet.

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Die Brückenblöcke habe ich getrennt, die Kanten abgerundet und poliert. Und schon werden sie zum ersten mal mit Edelstahlschrauben auf den Korpus geschraubt.

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Der Hals wurde auch mit Raspeln und Schabhobel in seine Dicke Form gebracht. Im Red Special Buch gesteht Brian May, dass die Halsdicke ursprünglich einem Mess- bzw. Denkfehler entspringt. Beim übertragen der Halsdicke auf den Rohling wurde nicht bedacht, dass da auch noch ein Griffbrett hinkommen soll, also wurde das Gesamtmass auf den Rohling übertragen. Als Brian den Fehler dann merkte, war es chon zu spät, da sonst der Halsstab freigelegt worden wäre. Da er aber gut damit zurecht kam, blieb es halt so.

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Die Zugangsbohrungen für die Bolzen des Tremolos habe ich ebenfalls gebohrt.

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Als der Hals soweit fertig war, habe ich probeweise Saiten aufgezongen. Ich hab leider vergessen, ein Foto zu machen.
Zum Glück passte alles, nur die Fräsung für den mittleren Pickup musste ich um 1mm tiefer machen.

Als die Gitarre wieder demontiert war, habe ich den Feinschliff gemacht.

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Lackierfertig:

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Gebeizt habe ich mit Spiritusbeize, um zu vermeiden, dass zuviel Wasser ins Furnier kommt. Vor allem das Wässern und Schleifen bringt schon viel Feuchtigkeit mit ein, und ich will nicht, dass dann das Furnier deswegen reißt.

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Ab zum Lackieren!

lg
Markus
 
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Also falls sie dir dann doch nicht gefällt würde ich ihr ein Zuhause bieten.
 
Ich finde deine Arbeit so unglaublich, unglaublich professionell!
Wahnsinn! Ich hätte gar nicht die Möglichkeiten dazu.

Ach und danke für den Tipp mit dem Buch, auch wenn es nicht als Tipp gedacht war.
Das bestelle ich mir erstmal!
 
Danke.

Das Buch war durchaus auch als Tipp gedacht.

lg
Markus
 
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Tolle Sache! Danke für deine bisherigen Infos zu deinem Selbstbau. Deine Tremolo-Variante finde ich genial.
 
Gibt`s schon wieder Neuigkeiten ! Sehr interessant hier !
 

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