Rückbau einer 1960er Gibson Les Paul Special

  • Ersteller Da Prinz
  • Erstellt am
Die Klampfe kann ja nicht gut klingen, bei den offenen, rießigen Poren des Griffbretts:evil:;)

Waaaaas... gerade deswegen klingt die später furchtbar gut :moose_head:
Ne ich finds eigentlich ganz schick -> wirste auf ner Modernen Klampfe wohl eher nicht so finden :mmmh:
 
Naja ... vermutlich wird sie sehr offen klingen ... :rolleyes:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Als nächstes kommen aufwändige Schleif, Polier- und damit auch die ersten Patinierungsvorgänge.

Die Oberfläche einer Vintage-Gitarre definiert sich nicht nur durch Lackrisse, kleinere Schäden und Verschleiß. Wichtig für den authentischen Look und das Feeling sind ebenfalls die spür-und sichtbar geringere Lackstärke und der speckige Glanz, welcher zwischen matt und glänzend liegt. Daher genügt es nicht mit mittlerem Schwabbelwachs zu polieren (wie es heute bei Gitarren von der Stange gemacht wird). Für den authentischen Look sind noch viele weitere Parameter zu beachten.

Es gibt zwar nicht DIE Vintage Oberfläche, aber es gibt eine Art gemeinsamen Nenner. Eben Diesen stellt Florian hier in vielen Arbeitsschritten und vielen Stunden her:

IMG_4967.JPG

IMG_4968.JPG


Der auf dem Griffbrett und den Bünden „fehlende“ SHOESHINE, erklärt sich durch Polierwachse, die noch oberflächlich auf Griffbrett und Bünden liegen:

IMG_4969.JPG

IMG_4970.JPG
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 9 Benutzer
ich bin immer noch ganz baff, dass man den eingesetzten Holzklotz nicht sieht. Irre!

und der fret-job sieht auch allefeinst aus.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Super Thread:great:
Verbastelte klampfen sind spannender als ein Krimi.

Es juckt mich hier immer in den Fingern ein neues Bau/Bastelprojekt zu starten.
Junior DC wäre schon cool. In der Farbe des Primers, weiß.:rolleyes:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
oh ja! aber verbastelte Klampfen sind halt in aller Regel auch Schrottklampfen (im Sinne von minderwertige Basis).
Um so toller so ein Projekt zu sehen.

[OT Playergradevintage (googeln; auf Instagram und Facebook) macht auch laufend solche Projekte; da kann man auch allerhand schönes finden]
 
oh ja! aber verbastelte Klampfen sind halt in aller Regel auch Schrottklampfen (im Sinne von minderwertige Basis).

Das sehe ich eigentlich nicht zwingend so und finde sogar eher oft(!) dass das Gegenteil der Fall ist.
Welche Klampfen wurden denn früher meistens modiziziert/verbastelt? Das waren doch meistens die mit einer guten Basis aus denen der Spieler noch was
rausholen wollte was es meistens nicht zu kaufen gab.

Aber klar. es gibt solche und solche.
 
oh ja! aber verbastelte Klampfen sind halt in aller Regel auch Schrottklampfen (im Sinne von minderwertige Basis).
Um so toller so ein Projekt zu sehen.

[OT Playergradevintage (googeln; auf Instagram und Facebook) macht auch laufend solche Projekte; da kann man auch allerhand schönes finden]

Das sehe ich eigentlich nicht zwingend so und finde sogar eher oft(!) dass das Gegenteil der Fall ist.
Welche Klampfen wurden denn früher meistens modiziziert/verbastelt? Das waren doch meistens die mit einer guten Basis aus denen der Spieler noch was
rausholen wollte was es meistens nicht zu kaufen gab.

Aber klar. es gibt solche und solche.

Nun... sicher weiß ich es erst wenn ich die Gitarre zurück habe. Ich glaube allerdings nicht, dass ich am Ende eine Gurke zurück bekomme. Alles was der Special im Vorfeld klanglich fehlte, waren etwas mehr spritzige Höhen (sie klang halt etwas „muffig“). Alleine dadurch, dass wir festgestellt haben aus was für einem Müll der Holzblock unter der Bridge ursprünglich war was nun ja bereinigt wurde und der Tatsache, dass Wraparound und P90 wahrscheinlich etwas „spritziger“ klingen als eine ABR ohne Saitenanpressdruck und die Humbucker dürfte sich das Problem so ziemlich in Luft aufgelöst haben.
 
davon ist definitiv auszugehen. Ich denke, Du wirst sie nicht wiedererkennen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Welche Klampfen wurden denn früher meistens modiziziert/verbastelt? Das waren doch meistens die mit einer guten Basis aus denen der Spieler noch was
rausholen wollte was es meistens nicht zu kaufen gab.

Verbastelt wurden fast alle Gitarren die regelmäßig im Einsatz waren. Oftmals aus der Notwendigkeit heraus, weil sie kaputt waren, in den 70er und 80er Jahren, mit wachsendem Zubehörmarkt, allerdings auch aus Spaß am Basteln oder auch als Upgrade, um sie z.B. wie hier in dem Fall auf Humbucker "umzurüsten".

Alles was der Special im Vorfeld klanglich fehlte, waren etwas mehr spritzige Höhen (sie klang halt etwas „muffig“). Alleine dadurch, dass wir festgestellt haben aus was für einem Müll der Holzblock unter der Bridge ursprünglich war was nun ja bereinigt wurde und der Tatsache, dass Wraparound und P90 wahrscheinlich etwas „spritziger“ klingen als eine ABR ohne Saitenanpressdruck und die Humbucker dürfte sich das Problem so ziemlich in Luft aufgelöst haben.

Alleine durch die P90 bekommst du schon mehr Höhen. Die Brücke wird auch auf deiner Special vor allem für ein elend langes Sustain sorgen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
bin ja eher ein stiller Geniesser dieses wundervollen Threads und dieser minutiösen Dokumentation bezaubernd faszinierender Handarbeit und erwische mich zusehends und wiederholt bei Gedankenspielen und vor allem bei der Suche nach einem ähnlich rustikalen Ausgangsmaterial um sich so eine famose Neugeburt selbst mal auf die ToDo-Liste zu setzen. Einfach nur grandios das ganze Projekt und die meisterliche Umsetzung. Ganz ganz lieben Dank für diesen Faden dessen nahendes Ende ich mit bereits leichtem Trübsinn entgegen sehen muss. Mehr davon büdde!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 6 Benutzer
Sooo... zeit für News!

Florian hat nun mit dem Aging begonnen.

Die Kanten der Kopfplatte wurden "wiedereröffnet", da diese beim Lackiervorgang verschlossen wurden.
Zu meiner großen Überraschung, hat er sich auch nochmal den "gestopften" Mechaniklöchern angenommen und touch-up vom Lack gemacht. Hier ist nun rein Garnichts mehr zu sehen:

IMG_5066.JPG


Auch hat die Gitarre nun wieder authentisches Weatherchecking, welches Florian noch ein klein wenig verstärken wird. Das Checking ist natürlich echt und nicht wie beim Gibson Custom Shop per Klinge gemacht.

IMG_5044.JPG
IMG_5045.JPG
IMG_5046.JPG


Da wir uns dazu entschieden haben nicht jede Ding und Dong den die Gitarre bereits im Vorfeld hatte zu "flicken", wurden diese einfach mit überlackiert und nun wieder freigelegt. Dadurch hat die Gitarre quasi die gleichen Macken die sie bereits mit dem Originallack hatte. Noch ist Florian natürlich nicht fertig und es kommt auch noch etwas "dirt" dazu.

IMG_5067.JPG
IMG_5068.JPG
IMG_5069.JPG
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 21 Benutzer
Moin!

Für den authentischen Look hat Florian nun das Weatherchecking mit etwas "Dirt" betont. Wie genau er das macht entzieht sich meinem Wissen, aber der dadurch entstandene Effekt sieht großartig aus.
Die Betonung der Risse ist übrigens in keinster Weise unnatürlich - auch die original Risse und die auf meiner 65er Firebird haben eben genau diese dunkle Färbung. Auf der opaquen, hellen Lackierung kommen diese natürlich besonders gut zur Geltung.

Mir gefällts :rock:

IMG_5124.JPG

IMG_5125.JPG

IMG_5127.jpg


Stay tuned - wir nähern uns dem Ende :juhuu:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 10 Benutzer
Naaaiiiin!!! Ist denn keine Fortsetzung geplant? Neue Darsteller? ;)

Es stehen noch weitere Projekte auf dem Plan, aber erstmal nichts was dem nahe kommt.
Aber man weiß ja nie was da noch so kommen wird :D
 
ich bin natürlich auch für eine season two

Vielleicht sollte das Board zusammenlegen und wir leisten uns gemeinsam ein grottige Paula, die wir dann zur Aufbereitung schicken.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Vielleicht sollte das Board zusammenlegen und wir leisten uns gemeinsam ein grottige Paula, die wir dann zur Aufbereitung schicken.

Uhhh... das endet im Streit wer das schicke Ding dann nach hause bekommt :D:D:D

Eventuell erfülle ich mir eines Tages den Wunsch einer frühen, abgerockten 50er Paula. Die dann mit Sicherheit notwendige Restauration teile ich dann gerne mit euch ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Weiter, weiter, weiter!!!

Da der originale Sattel durch die neuen Bünde nun deutlich zu tief war, (war schon bei den alten Bünden etwas tief vor allem auf der "G" Saite) habe ich mich für einen neuen Knochensattel entschieden. Florian stellt zwar auch originalgetreue Nylon Sättel her, aber nach Abwägen der Vor- und Nachteile ist es nun ein Knochensattel geworden. Der Originalsattel bekommt dann seinen Schlafplatz im Koffer ;)

Anhand der folgenden Dokumentation kann man wohl einen kleinen Einblick in den damit verbundenen Aufwand erhalten und verstehen warum das Anfertigen von Knochensätteln eine nicht ganz günstige Geschichte ist.


Hier der, noch deutlich unpassende, Rohling aus ungebleichtem argentinischem Rinderknochen:

IMG_5178.JPG


Dieser wird dann so lange geschliffen, bis er stärkenmäßig genau und saugend in die Sattelnut passt:

IMG_5179.JPG


Als nächstes werden dann Seiten, Griffbrettwölbung und Bundhöhe angerissen:

IMG_5180.JPG
IMG_5181.JPG


An Florians 1952er Bandsäge wird der zukünftige Sattel dann grob zurecht gesägt:

IMG_5182.JPG


Die weitere Bearbeitung folgt dann durch raspeln, feilen und schleifen:

IMG_5184.JPG


Fein geschliffen und poliert:

IMG_5185.JPG


Und wieder ein kleines Kunstwerk aus dem Hause Jäger! Passt perfekt und muss "nur noch" gekerbt werden:

IMG_5186.JPG
IMG_5187.JPG
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 7 Benutzer
Schick. In so ne Gitarre gehören einfach schwarze p90. Gute Wahl.
20170919_155617.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben