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ACHTUNG - das wird was Längeres:
So, nachdem schon der Eine oder Andere die Enstehungsgeschichte seines Customshop-Modells dokumentiert hat, möchte ich natürlich in nichts nachstehen. Vielleicht hilft es so manchem Unentschlossenen in seiner Entscheidung Pro oder Contra Custom-Gitarre...
Vorgeschichte:
In den letzten Jahren habe ich sehr viele Gitarren kommen und gehen sehen (diejenigen, die mich kennen, wissen wovon ich rede
), aber irgendwie war ich nie zu 100 % mit dem jeweiligen Instrument zufrieden.
Durch meinen Bandkollegen kam ich schon des Öfteren mit den Gitarren von Siggi Braun und anderen Custom-Anfertigungen in Kontakt, aber irgendwie habe ich mich immer gescheut, so viel Geld für eine Gitarre auszugeben.
Ausschlaggeber, dass ich mich dann doch umentschieden habe, war ein für mich sehr trauriges Ereignis - der Tod meines Katers Mickey im Juli diesen Jahres. Just an unserem ersten Tag des Sommerurlaubs hat ihn irgendein rücksichtsloser Raser überfahren.
Wer selbst Haustiere hat, kann sicher verstehen, dass ich erst einmal gewaltig in den Seilen hing und an nichts mehr richtig Freude hatte, einschließlich meiner damals 12 Gitarren und 2 Bässe.
Nach einiger Zeit machte ich mir so meine Gedanken, wie ich Mickey am besten in Erinnerung behalten bzw. ihm ein Denkmal setzen konnte. Plötzlich hatte ich dann eine Art Eingebung und beschloss, einen Großteil meiner Gitarren zu verkaufen und mir meine eigene Mickey-Custom bauen zu lassen.
Schnell war klar, dass ich etwas in Richtung Les Paul / PRS haben wollte und so fragte ich zunächst bei RAN in Polen an. Da die Jungs allerdings für eine Paula mit Perlmutt-Body-Inlay fast 3.000 € wollten hat es mich sehr schnell zum heimischen Gitarrenbauer gezogen. Siggi Braun war hier für mich erste Wahl, da ich zum einen seine Arbeiten bereits kannte und er zum anderen nur ca. eine Stunde von mir entfernt ist.
Erste Schritte:
Zunächst hatte ich mir die Zeit genommen und das ausführliche Anfrageformular auf Siggi´s Homepage ausgefüllt und mal meine ganzen Wünsche angegeben.
Innerhalb eines Tages bekam ich dann auch eine sehr ausführliche Antwort von Siggi per Mail.
Kernaussage: Alles ist möglich!
Am selben Abend folgte dann noch ein Telefonat an dessen Ende dann der Termin bei Siggi in der Werkstatt stand.
Als es dann endlich soweit war und der Termin bei Siggi in Göppingen anstand hab ich mir dann meine Verlobte ins Auto gepackt (ACHTUNG Tipp: Immer die Frau mit einbeziehen, dann kann sie nachher nicht motzen, dass man zu viel Geld ausgegeben hat!
)
In Göppingen angekommen gab es dann erst einmal ein Tässchen Kaffee und eine gründliche Beratung bezüglich der zu verwendenden Hölzer, deren Klangcharakteristika und den weiteren Details.
Mir war klar, dass die Gitarre vom Prinzip her in Richtung meiner PRS Custom 24 gehen sollte, allerdings mit geschraubtem Hals für mehr Attack und nur mit 22 Bünden.
Zunächst ging es dann um das Aussuchen des Deckenholzes - Siggi hatte mir ursprünglich eine 5,5* Quilted-Maple-Decke vorgeschlagen, aber die war mir viel zu gleichmäßig; ich wollte etwas anderes, ausgefallenes. Als ich dann in Siggi´s Showroom die "Wild Thing" sah, war mir klar, es musste Wild Maple sein.
Beim durchstöbern des Holzlagers stießen wir dann schließlich auf diese Decke - 5,5* Wild-Maple:

Ein weiterer wesentlicher Punkt war für mich das "Mickey-Inlay", das ich ursprünglich auf dem Korpus platzieren wollte. Siggi´s Blick war zu entnehmen, was er davon hielt, diese schöne Decke durch ein Inlay zu "verschandeln"
- OK, so haben wir uns dann eben auf ein Griffbrettinlay geeinigt. Ein Mal Mickey in der Silhouette und im 12. Bund den Namen in Abalone.
Basis für das Inlay war dieses Foto, das ich per Fotoshop dann entsprechend eingefärbt habe:


Nächster Schritt war die Farbe - ich wollte die Farbe ganz klar an die Fellfarbe meines Katers angelehnt haben. Basis war auch wieder das bereits gezeigte Foto. Es sollte ein Custom-Grau werden, bei dem bei Sonneneinfall auch das braun des Holzes durchschimmert.
Entsprechend hat Siggi dann umgehend verschiedene Farbmuster angefertigt, aus denen wir dann das passende ausgesucht haben.
Das lange Warten:
Nachdem soweit alles besprochen war, ging das Warten los - immerhin war eine Lieferzeit von 12-14 Wochen veranschlagt.
Nach ca. einer Woche bekam ich von Siggi dann die CAD-Entwürfe für die Inlays und weitere 4 Wochen später die Bilder des fertigen Griffbretts. Ich war sofort hin und weg; aber seht selbst...



Nach diesen Bildern kam dann sehr lange Zeit nix mehr und ich wurde schon langsam unruhig, zählte die Tage und ging Siggi gewaltig auf die Nüsse, wann denn die Gitarre endlich fertig wäre. Der Sadist hat mich aber genüsslich auf die Folter gespannt, bis es endlich ans Lackieren ging. Da bekam ich dann dieses Foto und mir klappte erstmal die Kinnlade bis zum Knie...

Danach war das Warten dann kaum mehr auszuhalten und 10 Tage später war es dann endlich soweit und ich konnte das gute Stück abholen, nach knapp 16 Wochen. Am Abend vor der Abholung bekam ich dann noch das offizielle Galeriebild von Siggi zugemailt...ich sag ja...SADIST...

Bei der Abholung war ich dann hin und weg - meine Wünsche wurden absolut perfekt umgesetzt in einer makellosen handwerklichen Umsetzung.
Hier noch kurz die Spezifikationen im Detail:
Korpus: Mahagoni 1-teilig (Kahya)
Decke: Wild-Maple 5,5*
Hals: Mahagoni (afrikanisches Sipo) - CNS-System geschraubt
Griffbrett: Ebenholz
Headstock: matching wild-maple
Pickups: 2 x Häussel "Siggi´s Favourite"
Elektronik: 5-Weg-Megaswitch, 1 x Volume, 1 x Tone
Farbe: Custom-Gray
Hardware: Schaller-Locking-Mechaniken, Siggi´s Favourite Bridge (string through body)
Besonderheiten: 12/10 Mixing-Frets, Pickup-Covers und Rahmen aus Ebenholz, Custom-Abalone-Inlays, Fakebinding
Infos zum Sound und den Vergleich mit meiner PRS gibt es ein andermal - ich will Euch ja nicht überfordern.
Und für die, die es bis zum Schluss ausgehalten haben, gibt es hier noch ein paar frisch geknippste Bilder...


So, nachdem schon der Eine oder Andere die Enstehungsgeschichte seines Customshop-Modells dokumentiert hat, möchte ich natürlich in nichts nachstehen. Vielleicht hilft es so manchem Unentschlossenen in seiner Entscheidung Pro oder Contra Custom-Gitarre...
Vorgeschichte:
In den letzten Jahren habe ich sehr viele Gitarren kommen und gehen sehen (diejenigen, die mich kennen, wissen wovon ich rede
Durch meinen Bandkollegen kam ich schon des Öfteren mit den Gitarren von Siggi Braun und anderen Custom-Anfertigungen in Kontakt, aber irgendwie habe ich mich immer gescheut, so viel Geld für eine Gitarre auszugeben.
Ausschlaggeber, dass ich mich dann doch umentschieden habe, war ein für mich sehr trauriges Ereignis - der Tod meines Katers Mickey im Juli diesen Jahres. Just an unserem ersten Tag des Sommerurlaubs hat ihn irgendein rücksichtsloser Raser überfahren.
Wer selbst Haustiere hat, kann sicher verstehen, dass ich erst einmal gewaltig in den Seilen hing und an nichts mehr richtig Freude hatte, einschließlich meiner damals 12 Gitarren und 2 Bässe.
Nach einiger Zeit machte ich mir so meine Gedanken, wie ich Mickey am besten in Erinnerung behalten bzw. ihm ein Denkmal setzen konnte. Plötzlich hatte ich dann eine Art Eingebung und beschloss, einen Großteil meiner Gitarren zu verkaufen und mir meine eigene Mickey-Custom bauen zu lassen.
Schnell war klar, dass ich etwas in Richtung Les Paul / PRS haben wollte und so fragte ich zunächst bei RAN in Polen an. Da die Jungs allerdings für eine Paula mit Perlmutt-Body-Inlay fast 3.000 € wollten hat es mich sehr schnell zum heimischen Gitarrenbauer gezogen. Siggi Braun war hier für mich erste Wahl, da ich zum einen seine Arbeiten bereits kannte und er zum anderen nur ca. eine Stunde von mir entfernt ist.
Erste Schritte:
Zunächst hatte ich mir die Zeit genommen und das ausführliche Anfrageformular auf Siggi´s Homepage ausgefüllt und mal meine ganzen Wünsche angegeben.
Innerhalb eines Tages bekam ich dann auch eine sehr ausführliche Antwort von Siggi per Mail.
Kernaussage: Alles ist möglich!
Am selben Abend folgte dann noch ein Telefonat an dessen Ende dann der Termin bei Siggi in der Werkstatt stand.
Als es dann endlich soweit war und der Termin bei Siggi in Göppingen anstand hab ich mir dann meine Verlobte ins Auto gepackt (ACHTUNG Tipp: Immer die Frau mit einbeziehen, dann kann sie nachher nicht motzen, dass man zu viel Geld ausgegeben hat!

In Göppingen angekommen gab es dann erst einmal ein Tässchen Kaffee und eine gründliche Beratung bezüglich der zu verwendenden Hölzer, deren Klangcharakteristika und den weiteren Details.
Mir war klar, dass die Gitarre vom Prinzip her in Richtung meiner PRS Custom 24 gehen sollte, allerdings mit geschraubtem Hals für mehr Attack und nur mit 22 Bünden.
Zunächst ging es dann um das Aussuchen des Deckenholzes - Siggi hatte mir ursprünglich eine 5,5* Quilted-Maple-Decke vorgeschlagen, aber die war mir viel zu gleichmäßig; ich wollte etwas anderes, ausgefallenes. Als ich dann in Siggi´s Showroom die "Wild Thing" sah, war mir klar, es musste Wild Maple sein.
Beim durchstöbern des Holzlagers stießen wir dann schließlich auf diese Decke - 5,5* Wild-Maple:

Ein weiterer wesentlicher Punkt war für mich das "Mickey-Inlay", das ich ursprünglich auf dem Korpus platzieren wollte. Siggi´s Blick war zu entnehmen, was er davon hielt, diese schöne Decke durch ein Inlay zu "verschandeln"
Basis für das Inlay war dieses Foto, das ich per Fotoshop dann entsprechend eingefärbt habe:


Nächster Schritt war die Farbe - ich wollte die Farbe ganz klar an die Fellfarbe meines Katers angelehnt haben. Basis war auch wieder das bereits gezeigte Foto. Es sollte ein Custom-Grau werden, bei dem bei Sonneneinfall auch das braun des Holzes durchschimmert.
Entsprechend hat Siggi dann umgehend verschiedene Farbmuster angefertigt, aus denen wir dann das passende ausgesucht haben.
Das lange Warten:
Nachdem soweit alles besprochen war, ging das Warten los - immerhin war eine Lieferzeit von 12-14 Wochen veranschlagt.
Nach ca. einer Woche bekam ich von Siggi dann die CAD-Entwürfe für die Inlays und weitere 4 Wochen später die Bilder des fertigen Griffbretts. Ich war sofort hin und weg; aber seht selbst...



Nach diesen Bildern kam dann sehr lange Zeit nix mehr und ich wurde schon langsam unruhig, zählte die Tage und ging Siggi gewaltig auf die Nüsse, wann denn die Gitarre endlich fertig wäre. Der Sadist hat mich aber genüsslich auf die Folter gespannt, bis es endlich ans Lackieren ging. Da bekam ich dann dieses Foto und mir klappte erstmal die Kinnlade bis zum Knie...

Danach war das Warten dann kaum mehr auszuhalten und 10 Tage später war es dann endlich soweit und ich konnte das gute Stück abholen, nach knapp 16 Wochen. Am Abend vor der Abholung bekam ich dann noch das offizielle Galeriebild von Siggi zugemailt...ich sag ja...SADIST...


Bei der Abholung war ich dann hin und weg - meine Wünsche wurden absolut perfekt umgesetzt in einer makellosen handwerklichen Umsetzung.
Hier noch kurz die Spezifikationen im Detail:
Korpus: Mahagoni 1-teilig (Kahya)
Decke: Wild-Maple 5,5*
Hals: Mahagoni (afrikanisches Sipo) - CNS-System geschraubt
Griffbrett: Ebenholz
Headstock: matching wild-maple
Pickups: 2 x Häussel "Siggi´s Favourite"
Elektronik: 5-Weg-Megaswitch, 1 x Volume, 1 x Tone
Farbe: Custom-Gray
Hardware: Schaller-Locking-Mechaniken, Siggi´s Favourite Bridge (string through body)
Besonderheiten: 12/10 Mixing-Frets, Pickup-Covers und Rahmen aus Ebenholz, Custom-Abalone-Inlays, Fakebinding
Infos zum Sound und den Vergleich mit meiner PRS gibt es ein andermal - ich will Euch ja nicht überfordern.
Und für die, die es bis zum Schluss ausgehalten haben, gibt es hier noch ein paar frisch geknippste Bilder...


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