... Trotzdem klingt für mich deine Argumentation: Andere treiben's ja noch schlimmer, daher ist es bei Musikinstrumenten (doch eigentlich) egal. Wenn jemand einen Müllhaufen hinterlässt, schmeisst man natürlich auch noch seine leere pfandlose Plastik-Saftflasche daneben, richtig?
was für eine alberne Schlussfolgerung, wir sind ja fast auf Regierungsniveau angekommen.
Bei Möbeln und Instrumenten klopft man sich auf die virtuelle Schulter, weil man auf's Zertifikat geachtet hat (politically correct...).
Den
echten Misthaufen übersieht man... sei es aus Desinteresse, Unwissenheit, oder Vorsehung.
Der Wald wird nicht wegen einzelner Edelgewächse zerlegt, sondern wegen seiner
Fläche... (sonst müsste mich mein Gedächtnis jetzt sehr täuschen)
Und auf der Fläche wird in erster Linie Viehzucht betrieben - in zweiter vermutlich Getreide für Biosprit angebaut...
Aus 1 Kubikmeter Holz kann man rund 4000 Griffbretter (etwa 200 ccm) machen (bei 20% Verschnitt), ein Stamm Rio-Palisander dürfte 8 Kubikmeter brauchbares Holz ergeben. (bei 50% Verlust)
Macht 32.000 Griffbretter entsprechend 35 Bäume für 1 Million Griffbretter der teuersten Art.
Daraus dürfte sich doch relativ klar ergeben, dass der Gitarrenhals nicht der Feind des Regenwalds ist.
Ich bin weder Forstwirt noch Instrumentenbauer - die Rechnung wird vermutlich im Detail so nicht aufgehen, aber zeigt das Prinzip.
Mir ist Dreck oder das Fällen von Bäumen keineswegs egal.
Ich weise hier aber lediglich auf Dimensionen und vorgeschobene 'Sündenböcke' hin - und dass es sich (imho) um eine bewusste Täuschung handelt. Was jemand davon glaubt oder nachrechnet ist mir egal. Oder welche Gitarre er spielt...
Bin auch relativ sicher, dass im konkreten Fall ein Instrument mit Rio Palisander selbst von glühenenden Verehrern des Regenwalds im Fall des Falles
nicht zurückgewiesen würde...
cheers, Tom