Skalen, Tonleitern, Penta - was ist nötig und wie Lern-"Lethargie" überwinden?

Mittelfristig. Schwierig.. Ich möchte einfach verstehen, was ich da mache. Ich Möchte vor allem ein besserer bzw entspannterer Gitarrist werden. Ein solo spielen können ohne zu überlegen, wo den jetzt das Pattern in der Tonart liegt .Und die Tonart soll auch ziemlich schnell klar sein wenn ich ein lied spiele oder paar akkorde sehe. Etc. Also wie das Buch so schön sagt "harmonielehre endlich verstehen ".
 
Dann mein Tipp:

- Dur- und Moll Tonleiter beherrschen (hören und schreiben können)
- Intervalle verstehen/verstanden haben ( Hören können!, ganz wichtig!)
- Quintenzirkel aus dem FF beherrschen.
- Ergo, problemlos Akkorde bilden können samt Umkehrungen.


Daran knüpft dann das hier geschriebene an. Ich denke, damit wirst du erst mal gut zu tun haben bis das wirklich "sitzt", also aus dem effeff.

Was Solo und Pattern usw usw an geht, gehst du da meiner Meinung nach viel zu verkopft ran.

Mach dir einfach mal die "Mühe" und versuche, den ganzen Schmuh mal kurzzeitig zu vergessen. Dann dudelst du einfach etwas vor dich hin und schaust mal, ob du in der Lage bist zu hören, ob der Ton den du da gerade spielst passt oder nicht.

Es bringt dir ja alle Theorie der Welt herzlich wenig wenn dein Gehör sich dabei nicht auch entsprechend mit entwickelt. Später, ja später - > Vergessen wir mal später. Fakt ist, du hast theoretisch halt ein defizit wie ich, wie der übernächste und wahrscheinlich jeder dritte Gitarrist auf dieser Welt. Schlimm? Nein, alles Lern- und Lehrbar.

Vergiss dabei aber nicht, dass du auch dein Gehör schulen musst. Es ist toll wenn du weißt was eine Terz ist. Wenn du diese aber nicht hörst dann hast du sie genau wofür gelernt?

Hock dich hin, leg das Buch auch mal ruhig zur Seite und spiel. Hör dabei genau hin und dann wirst du relativ schnell merken, dass alles einem recht einfachem Muster entspringt.

> Entweder der Ton passt, oder eben nicht <

Wie man das Ganze dann später weiter ausbauen kann, das kann dir jetzt aktuell eigentlich noch egal sein weil du sonst wieder nur unnötig viel auf lädst und keine Ahnung hast wo du anfangen sollst.

Du bist jetzt schon wirklich sehr viel weiter als viele andere, weil du auch theoretisch verstehen magst was da passiert. Das ist selten, setzt aber voraus - wie die Vorredner schon sagten - dass einem bewusst ist, einen teils recht trockenen Weg vor sich zu haben.

Ich glaube aber auch, dass du dir teilweise selber im Weg stehst weil du zu kompliziert denkst und dich zu sehr verkopfst. Lass doch das alles erst mal anständig sacken und dann wirst du merken, gehts step-by-step schon viel besser :)

Achso, was ich dir noch als Tipp mit an die Hand geben kann, ist das Programm Earmaster. Gerade für's Gehör bzw. ergänzendes Lernen absolut toll. Benutze ich selber sehr gerne.

Kopf nicht hängen lassen, wird schon alles werden ;-)
 
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ach dir einfach mal die "Mühe" und versuche, den ganzen Schmuh mal kurzzeitig zu vergessen. Dann dudelst du einfach etwas vor dich hin und schaust mal, ob du in der Lage bist zu hören, ob der Ton den du da gerade spielst passt oder nicht.
Ja das mache ich sogar. Ich spiel dann einfach irgendwas, weiss halt nicht was oder welche Töne. Manches Passt auch. Aber dann weiss ich eben nicht, warum: -) Zu Hause funktioniert das, in der Band/Probe möchte ich das natürlich nicht machen.
Kopf nicht hängen lassen, wird schon alles werden ;-)
Ja, ich danke dir. Gut geschrieben. Es ist auch nich so schlimm wie es sich anhört. Vermutlich dachte / Denke ich, das ich das ganze Theorie-Zeugs mal draufschaffen muss, um zu verstehen was auf dem Griffbrett passiert und was noch geht. Mit dem Ohr klappt es schon ganz gut, auch raushören von Songs oder Akkorden. Natürlich nicht bei komplizierten maj7de3xx3er Dingern :)
Natürlich muss mich noch ein paar Grundlagen, die eigentlich selbstverständlich sind, draufpacken. Also eine Art "Automatik" im Hirn platzieren. Damit ich auf Anhieb weiss, "ah, das ist in G-Dur, da kommen dann Wahrscheinlich noch die oder die Akkorde" usw. Oder wie du sagst, eine "Terz hören"....das kann ich mir grad noch nicht vorstellen. Einzelne Töne benennen, nur vom hören her, stelle ich mir aktuell schwierig vor.
Aber: Ich spiele ja nur, also schreibe kein Songs usw, von daher...
Die 3 ersten Punkte sind da denke ich am wichtigsten. AKkorde bilden geht auch, Umkehrungen-steh ich grad aufm Schlauch...So ist das aktuell :)
Ich kann zwar jetzt Dur Tonleitern aufschreiben, auch die Septakkorde dazu bilden usw, aber viel mehr auch noch nicht. Natürlich kann ich die nicht aus dem FF. Das geht nur anhand der Diatonik, also durch abzählen, und ich kann nich direkt sagen was auf Stufe IV oder V kommt, zumindest nicht ausserhalb von C-Dur. Von moll ist noch gar nicht zu reden. Da muss ich erst mal noch ran. Auch die Stufen muss ich noch draufschaffen, vielleicht. Stufe I-VIII , Also Prime bis Oktva, ok. Aber die Zwischenräume/Bezeichnungen eben noch nicht. Es ist eben als würde man eine Neue Sprache lernen, wenn man die ganzen Begriff noch nicht kennt.
Ich muss vileleicht erst einmal Theorie-Pause machen, bzw das "gelernte" wiederholen und mehr auf die Gitarre bringen, einfach mehr üben und damit dann verstehen. Ich glaube, das bringt mir im Moment mehr. Vor allem die Dur-Molltonleitern und einzelnen Töne auf dem Griffbrett kennen.
Ich möchte eben einfach mehr "können inkl. verstehen". Wenn ein Lied in C-Dur ist, passt aber nicht vom Ton zum Gesang z.b., transponieren und zack weiss ich welche Akkorde da vorkommen, welche Tonleiter/Töne dazu wo liegen usw...
 
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Sehr gut :) danke.
 
Ein positiver Effekt hat sich für mich sogar schon eingeschlichen. Gestern auf der Probe war ich irgendwie lockerer, unverkrampfter. Vermutlich weil ich dachte, das ich schon viel mehr weiss als vorher, obwohl ich es nicht praktisch umsetzen kann. Aber es hat trotzdem in der Hinsicht was geholfen. Bei einem Solo war ich nen halben Ton daneben, hab ich dann ohne nervös zu werden gemerkt+korrigiert, obwohl ich jetzt nicht genau wusste was ich da warum spiele, sondern noch wie vorher einfach in das gelernte/gemerkt Griffmuster reingerutscht bin bzw ja einen halben ton zu hoch. Aber egal, ich war nicht so nervös wie sonst und vor allem nicht raus, sondern konnte weiter daddeln.
 
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Wir wollen alive von pearl jam covern. Das Ziel ist das solo. Ist eigentlich "nur" Emoll penta, aber ich finde es steckt viel drin und hat auch interessante Teile. Natürlich kann man da auch nur improvisieren. Aber so ein bisschen wollte ich die Struktur schon kopieren. Natürlich ist es teilweise auch noch zu schwer für mich. Das Flüssige fehlt mir da noch. Geschwindigkeit hier und da auch. Aber es macht spass und idt auch so eine gute Übung insgesamt.
 
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Ich habe noch mal eine Frage zwischendurch, ich versuche es mal so gut es geht zu erklären:
Es gibt z.b. ja die Standard-Griffe von Akkorden. Also offen , Barré usw...Nun hab ich auch schon öfter gesehen und gespielt, das man z.b. nur auf den 3 Hohen Saiten z.b. A, G, usw spielen kann. Quasi nur die drei Saiten dabei benutzt. Es hört sich natürlich hier und da auch besser an, wenn man z.b. mit Zwei Gitarren spielt. Gibt es dafür Grifftabellen oder irgendwelche Erklärungen, wie man sich das leicht aneignen kann ? Sind das einfach Akkord-Umkehrungen mit anderem Grundton ?
Danke und Gruss
 
Ein Akkord besteht ja immer aus Grundton, Terz (groß/klein) und Quint(Groß/Klein).

Diese kannst du überall auf der Gitarre finden. D.h. du kannst einen G-Dur als "offenen" Akkord Spielen

--------3-------
----------------
----------------
----------------
--------2------
--------3------

Oder als "Barrè" :

------------3----
------------3----
------------4----
------------5----
------------5----
------------3----

Oder halt auf der G, B und E Saite

------------3---
------------3---
------------4---
----------------
----------------
----------------

In allen 3 Fällen kommen die Töne, die du brauchst um den Akkord zu bilden, vor.

G (3 Saite, dritter Bund)
B ( A Saite, zweiter Bund)
E ( D Saite, leer)

in den ersten beiden Fällen spielst du nur das G und das B doppelt. Also G auf den beiden E-Saiten und B auf der A und B Saite. Der einzige Ton, der da nur einmal vor kommt ist das E. Deswegen auch Dreiklang. Es ist nämlich eigentlich egal wie oft der selbe Ton vor kommt, so lange du 3 unterschiedliche Töne hast. (Vierklänge etc lassen wir der Einfachheit halber mal außen vor, das Prinzip ist eigentlich aber das selbe :) ).

Wenn du das letzte Beispiel spielst, spielst du ja auch wieder nur diese 3 Töne. Da du diese Töne auch noch überall anders auf dem Griffbrett findest, gibt es da auch noch die ein oder andere andere Lage.

Und ja, selbstverständlich gibt's dann auch wieder Umkehrungen. Aber erstmal das Grundprinzip verstehen: Grundton - Terz - Quint = Dreiklang. Die Terzen entscheiden dann - je nach ihrem Intervallwert (also ob groß oder klein, vermindert oder übermäßig) ob es sich um Dur, Moll, vermindert oder übermäßig handelt.

Ich hoffe mal, so habe ich das kurz und knapp und trotzdem leicht verständlich erklärt, nachdem das letzte Mal ja so viel Input kam ;-)
 
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Ganz stumpf, nimm den passenden Barre-Akkord und lass die Basssaiten weg ;)

Ansonsten kannst du dir natürlich auch einfach überlegen, was deine Akkordtöne sind und dann schauen wo du die findest.

Beispiel: C-Dur besteht aus C-E-G

und dann suchst du dir jetzt auf den drei hohen Saiten die Töne. In dem Fall wäre eine Möglichkeit:
3
5
5
X
X
X
 
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@Chriss_Guitar : Danke für die Erklärungen. Den Akkordaufbau usw habe ich mittlerweile schon verstanden, da ich ja ein wenig gelernt habe. Mir ging es quasi um diese Akkorde, wie du im 3. Bild dargestellt hast. Ob es dafür quasi auch "Griffbilder" gibt, um sich die einfacher einzuprägen, genau wie man eben Standard-Akkorde -erst einmal - lernt zu spielen und zu greifen.
Ist mir jetzt gerade wieder eingefallen, z.b. bei Hand in Hand von Beatsteaks spiele ich diese Art Akkorde, wo die andere Gitarre eben die Powerchords spielt. Das hört sich eben gut und abwechslungsreich an, weil zwei verschiedene "Griffbilder" in dem Song sind.
Ganz stumpf, nimm den passenden Barre-Akkord und lass die Basssaiten weg ;)

Ansonsten kannst du dir natürlich auch einfach überlegen, was deine Akkordtöne sind und dann schauen wo du die findest.
JA, das geht natürlich auch so. Klar.
 
Im Prinzip basieren fast alle "Griffbilder" eh auf den passenden Barre-Akkorden.
Am Beispiel C-Dur, in Klammern der vollständige Barre-Akkord:

3
5
5
(5)
(3)
X

8
8
9
(10)
(10)
(8)

Dann bleibt als letzte Umkehrung für den reinen Dur-Akkord auf den drei Saiten nicht mehr viel übrig:

12
13
12
X
X
X

und dieses Griffbild dürftest du in einer anderen Lage auch schon kennen ;)
 
Als Stichwort werfe ich mal dazu noch CAGED-"System" ein. Kurz gesagt, ist das nichts weiter als die Abfolge der Griffbilder (engl. Shape) auf dem Griffbrett für einen Akkord. Damit kommst Du systematisch von jedem Akkord, den Du schon kennst, zu den anderen Griffbildern auf dem ganzen Griffbrett. Egal ob auf den tiefen, hohen oder allen 6 Saiten.
Übungstipp: Einfache Akkordfolge auf dem Looper mit (z.B. offenen) Akkorden einspielen und darüber dann jeweils in allen Lagen die gleichen Akkorde als Einzeltöne, Arpeggio, 2-Klänge, mit Verbindungstönen, usw. in den unterschiedlichen Shapes spielen.
 
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Ja, das habe ich auch schon mal gelesen bzw mir angeschaut. Auch eine Interessante Geschichte. vielleicht nich so oft genutzt, weil doch unterschiedlich bzw schwieriger zu greifen als die Standard-Akkorde, dafür aber klanglich mit Sicherheit eine Alternative. Die Übung hört sich nicht schlecht an, ich glaub ich hab sogar nen Looper in meinem Zoom Dingens drin....muss ich mal die Tage checken. Danke.
 
Wenn man sich auf die 3 Saiten beschränkt, vereinfacht sich das greifen. Meist reichen da 2 Finger. Genau daraus ergeben sich dann die Möglichkeiten, mit den freien Fingern interessante Sachen zu machen. Für's Verständnis ist es aber hilfreich, sich klarzumachen, dass es eben (nur) die 3 Saiten von einem "kompletten" Barré Akkord sind.
 
Dann habe ich dein Grundton auf der hohen E-Saite richtig? Und wo ist der Grundton, wenn ich den Akkord mit dem dreieckigen Fingersatz greife? Das ist doch, wenn ich es richtig verstanden haben die Umkehrung (wenn ich auch nicht weiß, was das eigentlich bedeutet).
 
Grundton ist dann auf der zweiten Saite. Wenn du damit den Akkord mit dem dreieckigen Fingersatz meinst. :)

12
13
12
X
X
X
 
Ja, genau das meine ich. Vielen Dank. Hatte gerade die Gitarre nicht in greifbarer Nähe.
 
Grundstellung bedeutet die Töne von tief zu hoch 1-3-5 . Erste Umkehrung 3-5-1 zweite Umkehrung 5-1-3 . Spielt der Bass die ganze Zeit den Grundton z.B. E klingt immer E Dur. Aber die verschiedenen Umkehrungen klingen schon etwas unterschiedlich. ;)
 

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