Obertöne sind nicht nur Oktaven. Klar, die Oktave ist dabei, aber es geht noch weiter:
Ich glaub nicht, dass
@opa_albin das so meinte- auch die etwas verstimmte gr. Terz ist ja ein Vielfaches des Grundtons (nämlich das 5fache).
Wobei man da wieder in ziemlich akademischen Sphären ist.
"Natürliche Skala" ja, aber man konnte die ja nicht wirklich hörbar machen. Ich hab als ehemaliger Bläser ja auch immer wieder mal irgendeine Art "Naturrohr" ausprobiert (weniger musikalisch, mehr im Sinne von "Hehe, ich glaub mit dem Schlauch kann man rumtröten"), wenn du einmal überblasen schaffst ist das schon ein sehr musikalischer Schlauch
Also unabhängig davon, dass die Physik auch damals (wann auch immer "damals" war) schon so funktioniert hat, niemand konnte diese ich nenne sie mal "farbigeren Intervalle", diesseits von Oktave und Quinte isoliert hörbar machen, die fangen eben erst beim 4. Oberton an. Und würde das hinhauen, man kann diese Terz ja nicht oktavieren - die klingt nur und immer 2 Oktaven über dem Grundton.
Beim Sprechen verwendet man ja auch Intervalle (hörts euch mal selbst zu

). Homo Sapiens hat ziemlich sicher seine gesamte Bestehensgeschichte lang gesprochen (wir vermuten inzwischen ja auch selbiges bei Neandertalern und teils noch früheren direkten Vorfahren). Da finde ich es wesentlich naheliegender, dass aus dem rauf-runter-gleich bleiben in der Tonhöhe des Sprachflusses eben durch singen sich die Klangvorstellungen gebildet haben, womöglich auch durchaus mehrmals unabhängig voneinander und deswegen auch jedes mal ein wenig anders.
Z.B., man stelle sich mal ein freudiges "Guten Mooooorgeeen" vor, also in Noten etwa so:
Gut, wenn ichs versuch so zu sprechen find ichs eher schadenfroh, also etwa wie wenn man jemanden begrüßt, der zu lange gefeiert und viel zu lange geschlafen hat und eben komplett fertig den Raum betritt

.
Jedenfalls, irgendwelche Tonhöhenänderungen, die dem Gesagten zusätzliche Bedeutung verleihen wird jede inzwischen auch längst ausgestorbene Sprache verwendet haben, manche womöglich mehr, manche weniger - und ich vermute mal, die Ursprünge der Oktavteilung sind eher hier zu vermuten, dass Menschen das natürlich auch beim Singen "mitgenommen" haben. Das ist doch deutlich naheliegender, dass ich die Tonschritte und -sprünge, die zum normalen Sprechen verwendet werden eben der Ursprung unserer heutigen musikalischen Intervalle sind und nicht ein 2x (oder bei anderen Intervallen noch öfter) oktavierter Oberton, den niemals vorher ein Mensch in Originallage gehört hat.
LG