Welche Stratocaster?

  • Ersteller thejoker237
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Seh ich genau andersrum. Vintageradius spielt sich für mich viel angenehmer, und dass man darauf nur schrammeln kann, hat so mancher Gitarrist anders gesehen, der es durchaus zu was gebracht hat (sagen wir Hendrix, R. Gallagher, Gilmour ...).

Interessant, daß Du den Vintageradius als angenehmer empfindest. Magst Du beschreiben, warum? Die flachere Saitenlage kann's ja nicht sein, denn die wird ja durch den Radius begrenzt - jedenfalls wenn man Solos spielen will, also auch in den höheren Lagen Bendings machen will.

Das finde ich noch viel Fälscher, wenn ich bei dicken Bünden richtig Druck ausübe, bendet sich die Saite auch ohne Bending, und das nennt man dann wohl einen ungewollten Verstimmungs-Effekt. Für mich bitte nur Spaghettibundierung. Da hör ich den Ton, den ich greife.

Man sollte natürlich in der Lage sein, den Druck, den man mit den Fingern ausübt, einigermaßen kontrollieren zu können. Aber das sollte einem Gitarristen grundsätzlich zuzutrauen sein. Fakt ist, wenn ich Bendings mache, muß ich auf die Saite ordentlich Kraft ausüben können. Und da nützt es mir nicht viel, wenn ich statt auf die Saite mehr auf das Griffbrett drücke. Es ist besser, wenn die Kraft dort ankommt, wo sie gebraucht wird. Das macht die Bendings viel einfacher.

Ehrlich gesagt stört es mich schon, dass Du hier einem Neuling absolut subjektive Kriterien als gesetzte Fakten präsentierst. Auch wenn es nicht so gemeint war, wovon ich fest ausgehe.

Ich gebe zu, der Satz mit dem Rhythmusschrammeln war etwas überspitzt formuliert, und er war auch etwas überspitzt gemeint, denn nach 3 Jahrzehnten der Suche kann ich den 7,25" wirklich nicht mehr viel abgewinnen. Der Rest allerdings waren keine subjektiven Kriterien sondern ganz objektive Fakten, deren Zusammenhänge ich zudem nachvollziehbar dargelegt habe.

Aber es kommt natürlich immer darauf an, was man will. Wer keine Bendings, kräftigen Vibratos und schnelle Licks in höheren Lagen machen will, den braucht das alles nicht zu interessieren. Und alternativ kann man ja auch noch'n Halbton tiefer stimmen, so wie's z.B. Hendrix gemacht hat. Auch das macht vieles leichter.

Gruß und so...

PS.: Gallaghers Strat hatte einen 9,5-Zoll-Replacement-Neck. Gilmour hingegen hab ich weniger als Flitzefinger in Erinnerung, oder täusche ich mich da?
 
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Hallo thejoker_usw. !

Ich spiele nun seit ca 40 Jahren E-Gitarre und will dir zur Gitarrenwahl ein paar Erfahrungen anmerken:

Nach meinen Erfahrungen ist die Fender Strat eine Gitarre mit nicht unerheblicher Serienstreuung. (Ich habe die Dinger selbst jahrelang in einem Shop verkauft...Meine Faustregel: Aus 50-60 Strats ragt eine klanglich heraus) D. H., dass du in einem Shop mit großer Auswahl die beste aller möglichen Gitarren finden kannst. Ausprobieren unverzichtbar. Wer sich ein Exemplar zuschicken lässt, weiß nicht, was ihm entgeht.
2. Auch wenn die Gitarren heute nicht mehr mit so viel Handarbeit hergestellt werden, klingen die Hölzer nach meiner Erfahrung gerade bei Fender höchst unterschiedlich. Häufig scheint man unterschiedliche Qualitäten bei unterschiedlichen Lackierungen zu verwenden, die klanglich wirksam werden.
[ Exkurs: Vor einigen Jahren gelang es mir aus Dutzenden von Telecastern für einen Freund eine Mexico-Tele herauszufischen, die mit allen hochpreisigen Vintage Fender Klampfen locker mithielt. Ich habe darüber mit dem Verkäufer eines Konkurrenzladens diskutiert: (O-Ton) "Ach, war das die Mexico-Tele in diesem Weiß? Wir hatten auch eine bekommen. Ich hatte selbst schon ein Auge darauf geworfen, aber nach zwei Stunden hatte sie schon so ein Typ gekauft... (bei einem Kollegen). Die haben für die weißen Teles anderes Holz genommen, weil die Maserung ein bisschen durchscheint..." Zitat Ende.

Ich habe mir mittlerweile angewöhnt, nur noch Gitarren zu kaufen, die mich so überraschen, dass sie geradezu zu mir wollen. Problematisch ist immer, wenn man sich vorher schon festgelegt hat: Modell, Farbe, Preis usw.

Wenn du spielen kannst, sagen dir Finger und Ohr, was von dir gekauft werden will. (In guten Shops sind die Gitarren auch gut eingestellt.) Wer spieltechnisch und von der Erfahrung noch nicht soweit ist, sollte jemanden mitnehmen, der das beurteilen kann.


Es geht bei Gitarren (und Equipment) meist um Nuancen, die für den Konzertbesucher keine Rolle spielen, dem Musiker aber sehr wichtig sind. Entscheiden sie doch über Wohlbefinden und Motivation des Musikers und damit auch über die Qualität, die letztendlich herauskommt.

Die Suche nach einem Instrument ist eine Sache, bei der man sich weiterentwickeln kann. Irgendwann findet man die Gitarre, die genau zu einem passt. Wenn man Glück hat, liegt sie dann auch noch innerhalb des preislichen Rahmens.

Ach ja, ich spiele als Strat eine frühachtziger US Standard in Weiß, die auf einer Vintagemesse in der Billigecke stand: total abgeschrubbt, aber der Ton... (Die gebe ich nicht mehr her.)

Eine lustvolle Suche ohne Zeitdruck wünscht

Eggie :D
 
Die Squier habe ich natürlich auch schon gesehen aber nunja ich bin halt irgendwie bereit mehr auszugeben.

Auf biegen und brechen? Meine ganz persönliche Meinung, deshalb nicht draufrumreiten: Diese CVs reichen klanglich und qualitativ an die amerikanischen Vorbilder heran, alle mexikanischen Ladys, die ich bisher spielen durfte, waren nicht so gut oder allerhöchstens gleichwertig. Ich bin auch kein Verfechter von Billiggitarren, aber gerade diese CVs sind ein harter Brocken. Ich hatte mal eine Vintage Modified angespielt, die klang weitaus blasser zum gleichen Preis.
Ach nu gucke ich hab ja Soundbeispiele für die CV 50´s:
Das erste File relativ clean in der Folge Hals- bis Bridge-PU in den fünf Schalterstellungen.
Das zweite File analog dazu, aber mit voller Zerre meines Amps. Das sechste Stück ist meine Lieblingseinstellung (volle Zerre, Stellung4-Middle+Bridge, Höhen auf Anschlag raus) :D


 
Auf biegen und brechen? Meine ganz persönliche Meinung, deshalb nicht draufrumreiten: Diese CVs reichen klanglich und qualitativ an die amerikanischen Vorbilder heran, alle mexikanischen Ladys, die ich bisher spielen durfte, waren nicht so gut oder allerhöchstens gleichwertig. Ich bin auch kein Verfechter von Billiggitarren, aber gerade diese CVs sind ein harter Brocken. Ich hatte mal eine Vintage Modified angespielt, die klang weitaus blasser zum gleichen Preis.
Ach nu gucke ich hab ja Soundbeispiele für die CV 50´s:
Das erste File relativ clean in der Folge Hals- bis Bridge-PU in den fünf Schalterstellungen.
Das zweite File analog dazu, aber mit voller Zerre meines Amps. Das sechste Stück ist meine Lieblingseinstellung (volle Zerre, Stellung4-Middle+Bridge, Höhen auf Anschlag raus) :D



Hallo,
vielen Dank für die Soundbeispiele. Da ich auch seit Wochen auch mit dem Gedanken spiele mir eine Strat zu kaufen, werfe jetzt noch die American Special in den Ring. Die habe ich gerade bei Thomann entdeckt. Eigentlich liebäugle ich aufgrund der sehr guten Erfahrungen mit meinen EDWARDS Les Pauls mit einer EDWARDS Strat. Mit den Seymour Duncans Pups, Nitrolackierung und dieser S3 Schaltung (7 Sounds) sind diese Strats sehr hochwertig, würden aber preislich mit den Kosten für Versand und MwSt. fast bei einer American Standard liegen. Die Squier CVs und die Mexican Strats konnte ich zwischenzeitlich mal anspielen, haben mich aber beide nicht so überzeugt. Es sind beides sicher gute Instrumente, wie ich aber schon früher geschrieben habe, sind aber eigentlich keine wirkliche qualitative Steigerung zu meinen SX Strats die ich seit einigen Jahren spiele. Leider habe ich keine Möglichkeit die American Specials anzuspielen, ist da noch ein gravierender Unterschied zu den Standards außer dem großen 70` Style Headstock ? Vielen Dank schon mal für evtl. Hinweise im Voraus.
saludos
 
Leider habe ich keine Möglichkeit die American Specials anzuspielen, ist da noch ein gravierender Unterschied zu den Standards außer dem großen 70` Style Headstock ? Vielen Dank schon mal für evtl. Hinweise im Voraus.

Ja, schon ... andere Lackierung, anderes Halsprofil+Bundierung, andere Tuner, andere Pickups, Gigbag statt Koffer ... ich finde es schon recht deutlich, wo der Preisunterschied rausgeholt wurde. Meine subjektiven Eindrücke würden sich allerdings auf die jeweilige Tele beziehen, weiss nicht ob die jetzt hier weiterhelfen ...
 
Hi Guitarlunatics,
nach langem Überlegen und anspielen von diversen FENDER Strats quer durch alle Preislagen habe ich jetzt die hier gekauft.
http://www.ebay.co.uk/itm/Minty-201...S-/120830373494?pt=Guitar&hash=item1c220d2e76
Sicherlich kein Schnäppchen, aber mit den Japanern und speziell mit EDWARDS habe ich nur sehr gute Erfahrungen gemacht und neuerdings kassiert ja gleich der DHL- Zusteller bei der Paketübergabe die anfallenden Steuern und den Zoll.
saludos
planet335
 
Interessant, daß Du den Vintageradius als angenehmer empfindest. Magst Du beschreiben, warum? Die flachere Saitenlage kann's ja nicht sein, denn die wird ja durch den Radius begrenzt - jedenfalls wenn man Solos spielen will, also auch in den höheren Lagen Bendings machen will.



Man sollte natürlich in der Lage sein, den Druck, den man mit den Fingern ausübt, einigermaßen kontrollieren zu können. Aber das sollte einem Gitarristen grundsätzlich zuzutrauen sein. Fakt ist, wenn ich Bendings mache, muß ich auf die Saite ordentlich Kraft ausüben können. Und da nützt es mir nicht viel, wenn ich statt auf die Saite mehr auf das Griffbrett drücke. Es ist besser, wenn die Kraft dort ankommt, wo sie gebraucht wird. Das macht die Bendings viel einfacher.



Ich gebe zu, der Satz mit dem Rhythmusschrammeln war etwas überspitzt formuliert, und er war auch etwas überspitzt gemeint, denn nach 3 Jahrzehnten der Suche kann ich den 7,25" wirklich nicht mehr viel abgewinnen. Der Rest allerdings waren keine subjektiven Kriterien sondern ganz objektive Fakten, deren Zusammenhänge ich zudem nachvollziehbar dargelegt habe.

Aber es kommt natürlich immer darauf an, was man will. Wer keine Bendings, kräftigen Vibratos und schnelle Licks in höheren Lagen machen will, den braucht das alles nicht zu interessieren. Und alternativ kann man ja auch noch'n Halbton tiefer stimmen, so wie's z.B. Hendrix gemacht hat. Auch das macht vieles leichter.

Gruß und so...

PS.: Gallaghers Strat hatte einen 9,5-Zoll-Replacement-Neck. Gilmour hingegen hab ich weniger als Flitzefinger in Erinnerung, oder täusche ich mich da?

naja, also eine Strat ist aus meiner Sicht per se keine Flitzfinger Gitte. Rory war auch nicht der Schnellste ;-)
Da gibt es, auch was die Halsformen angeht, von anderen Herstellern Besseres.

Nach dreißig Jahren habe ich mich halt an 7,25 und Spaghetti Bünde gewöhnt.
Die dicken Bünde meiner Tele führen da schon zu Verstimmungen

Ist aber eben, "wie's Hosenscheissen", Geschmackssache

Aber auch für mich gilt: wenn Strat dann Vintage Specs (ob Fender oder Rockinger: egal)
 
Den Vergleich von relact werde ich mir dann auch mal anschauen wenn er fertig ist.

Hy Joker, es hat ein paar Tage länger gedauert als gedacht, aber dafür ist der Beitrag umso ausführlicher! Du findest ihn hier, viel Spass bei Deinem Entscheidungsprozess!

Blues zum Gruss
relact
 
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Moin,

...Classic Strat (~560-630/warum so große Preisdifferenzen zwischen 50 und 70-Modellen?)...

die 70-Modelle erscheinen (zumindest die, die ich in letzter Zeit in den Fingern hatte) mir gegenüber den 50-Modellen passgenauer und sauberer verarbeitet. Sie wirken einfach etwas hochwertiger und man braucht weniger nacharbeiten/feinjustieren. Möglicherweise (?) ist Esche teurer.

...Welche hätte das beste Preis-leistungs-Verhältnis?...

Squier Classic Vibe... ;)

*und wech*

Gruß Michael
 
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die 70-Modelle erscheinen (zumindest die, die ich in letzter Zeit in den Fingern hatte) mir gegenüber den 50-Modellen passgenauer und sauberer verarbeitet. Sie wirken einfach etwas hochwertiger und man braucht weniger nacharbeiten/feinjustieren. Möglicherweise (?) ist Esche teurer.

Ich vermute eher, dass die 70er einfach weniger gefragt sind als die 50s und 60s Modelle. Im Vergleich dazu sind sie ja eher ein "Nischenprodukt" ;)
Und bei ner kleineren Stückzahl kommt halt letztenldich ein höherer Stückpreis raus...
 
naja, also eine Strat ist aus meiner Sicht per se keine Flitzfinger Gitte. Rory war auch nicht der Schnellste ;-)
Da gibt es, auch was die Halsformen angeht, von anderen Herstellern Besseres.

Nach dreißig Jahren habe ich mich halt an 7,25 und Spaghetti Bünde gewöhnt.
Die dicken Bünde meiner Tele führen da schon zu Verstimmungen

Ist aber eben, "wie's Hosenscheissen", Geschmackssache

Aber auch für mich gilt: wenn Strat dann Vintage Specs (ob Fender oder Rockinger: egal)

Natürlich soll jeder den Radius und die Bünde spielen, die er mag. Und wenn jemand unbedingt diese Vintage-Dimensionen haben will - warum nicht?

Wer andererseits auf der Suche nach einem Instrument ist und hier explizit fragt, der sollte darüber Auskunft erhalten, daß es einen kausalen Zusammenhang zwischen Radius und Bundstärke einerseits und Bespielbarkeit andererseits gibt. Wie er sich dann entscheidet, ist natürlich seine Sache. Bewußt entscheiden kann er sich aber nur, wenn er die nötigen Informationen hat.

Gruß und so...

PS.: Hier sind ja schon ein paar Beispiele genannt worden. Da möchte ich auch eins nennen dürfen: SRVs #1 hatte einen flachen Griffbrettradius und die fettesten Bünde, die's für Geld zu kaufen gab. Und der Typ war ein Flitzefinger vor dem Herrn. :)
 
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ja ja und Yngwie :)

eh klar, die Jungens hätten auch aus eine Zigarrenkiste mit Draht...
aber mit solch talentierten Gitarristen stelle ich mich nicht in eine Reihe

Bitte nicht falsch verstehen, auch ich hatte schon eine KWS mit 12" Radius und ich finde das sind sehr gute allround Gitarren.

Es gibt aus meiner Sicht Strats für jeden Geschmack und Spielweise und es liegt mir fern jemand Vintage Specs ans Herz zu legen, wollte nur daruaf hinweisen dass es Jungs gibt die das aus Überzeugung spielen (bitte beachten Sie den Bezugspost)

Trotzdem ist selbst 12" und Modern C nicht so shredder willig wie so manche Ibanez ;)
 
Ich hatte selber die FENDER HIGHWAY 1 schon für 2 Jahre und kann sie bedenkenlos empfehlen - solides Instrument! Gutes Holz, gutes Schwingverhalten, super verarbeitet! Und PUs kann man immer mal nach Gústo wechseln...
Musste sie wegen STudiengebühren verkaufen!!! Sch+++...
 

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