Welches Instrument für Kind zu empfehlen (solistisch)

  • Ersteller turtle_kunstliebhaber
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Günstigster Einstieg € 579,- Roland FP-10 + geeigneter Hocker.
ist das Bundle mit der fixen Höhe tatsächlich das Richtige für den Kurzen? Ich würde das FP-10 eher auf einen kindgerecht hohen Tisch oder einen entsprechend verstellbaren Stand packen.

Gruß,
D.
 
kindgerecht hohen Tisch oder einen entsprechend verstellbaren Stand packen.
Naja kann man nun drüber streiten, einfacher wäre es das Kind auf einen passenden Hocker zu setzen der in der Höhe ideal angepasst werden kann. Immerhin wachsen die meisten Kinder ja noch und da ist ein Tisch wenig flexibel.
 
In unserer Musikschule sind auf jeden Fall Mietinstrumente vorhanden. Außer Klavier. Aber selbst da könnte man sich natürlich für den Anfang erkundigen ob er das irgendwo in der Nähe üben könnte, sollte es das richtige Instrument sein was wir aber bei Klavier bisher nicht ausmachen konnten.

Am Klarsten war nur, dass Schlagzeug nicht infrage kommt. Das war eigentlich erst ganz hoch im Kurs bis zum ausprobieren und wir merkten, dass es mit Koordination und allem zu schwierig ist und nicht überzeugt hat.

Würde man denn Geige schneller lernen können wenn man schon eine ich sag mal Flötengrundausbildung hat? Er kann ja bis jetzt noch keine Noten lesen, ich stelle mir jetzt vor, wenn er bei der Geige erst Notenlesen lernt und dann das schwerere Spielen, dass es dann länger dauert, als wenn er die Noten von der Flöte kennen würde, und sich dann auf die Eigenarten der Geige konzentrieren kann?

Wie jemand hier schon schrieb, er kommt im Herbst zur Schule. Eigentlich sollte er im letzten Januar mit dem Instrument beginnen, was aber nun coronamäßig ins Wasser fiel. Das ein Instrumentenstart parallel zum Schulstart nicht optimal ist, wissen wir. Aber vor den Sommerferien wird es wohl nichts mehr. Oder er würde in der Schule doch erstmal diese Melodica lernen, um die Zeit zu überbrücken und man könnte sehen, ob er mit Ernst dabei bleibt. Allerdings würde ihm die Melodica wohl für Geige oder Flöte keine Vorteile bringen, allenfalls für Klavier oder Akkordeon?

Posaune und tiefes Blech sind für mich (gefühlte) Ensembleinstrumente. Abgesehen davon, dass wir Blechblasinstrumente erstmal ausschließen (hat noch alle Milchzähne, auch wenn es für viele kein Argument ist spricht es für uns dagegen), sind diese Instrumente für mich keine typischen Soloinstrumente im Sinne von, wie bereits gesagt, klingen auch allein gut und können auch allein länger spielen. Keine Frage kann er auch mal mit jemand zusammen spielen, wir möchten aber kein Instrument, dass er in der Musikschule dann nur zwingend in einer Gruppe spielen kann, da soll er erstmal unabhängig bleiben.

Gitarre hatte noch jemand gefragt, das hatten wir noch nicht getestet, weil es bei der Musikschule ab 6 Jahren noch nicht unterrichtet wird. Ich glaube wegen der Haltung. Unser Sohn ist auch relativ klein und nicht so kräftig, sie hatten ihm nicht zur Gitarre geraten. Da könnten wir uns aber sicher nochmal erkundigen.
 
ok, der junge Mann steht ja quasi :)
 
Würde man denn Geige schneller lernen können wenn man schon eine ich sag mal Flötengrundausbildung hat? Er kann ja bis jetzt noch keine Noten lesen, ich stelle mir jetzt vor, wenn er bei der Geige erst Notenlesen lernt und dann das schwerere Spielen, dass es dann länger dauert, als wenn er die Noten von der Flöte kennen würde, und sich dann auf die Eigenarten der Geige konzentrieren kann?
Nein, das ist keine Abkürzung. Ein/e erfahrene/r Geigenlehrer/in wird ihm dann den richtigen Weg und die richtige Mischung zwischen Notenlesen und Instrumentenhandhabung auf dem Instrument weisen. An diesem Punkt würde ich dem Unterrichtenden voll und ganz vertrauen.

Schule und Instrument parallel zu beginnen sehe ich auch nicht als Problem an. Wenn Geige sein Instrument ist, dann jetzt anfangen. Am Besten noch vor den Ferien die ersten Stunden nehmen. In BW ist das gemäß Coronaverordnung bis zu einer Inzidenz von 165 an Musikschulen kein Problem mehr. In anderen Bundesländern habe ich den Überblick nicht.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Nein, das ist keine Abkürzung. Ein/e erfahrene/r Geigenlehrer/in wird ihm dann den richtigen Weg und die richtige Mischung zwischen Notenlesen und Instrumentenhandhabung auf dem Instrument weisen.
Vom Grundsatz hast du recht, jedoch hat ein Schüler der bereits Erfahrungen mit einem Instrument hat in der Regel bereits die Fähigkeiten sein eigenes Spiel zu betrachten und ihm sind die Dinge wie Notenlesen, Takt und so weiter bereits bekannt. Mein erstes Instrument hat am längsten gebraucht. Jedes weitere ging dann schneller weil ich mich dann komplett auf die Handhabung konzentrieren konnte und nicht mehr auf die ganzen Nebensachen die ich oben genannt hatte.
 
Er kann ja bis jetzt noch keine Noten lesen, ich stelle mir jetzt vor, wenn er bei der Geige erst Notenlesen lernt und dann das schwerere Spielen, dass es dann länger dauert...
Noten lesen lernt man ganz natürlich mit dem allmählichen Fortschritt auf Instrument, das ist kein Punkt.
Ein Punkt sind aber besondere Anforderungen, wie eben bei Geige und Trompete. Da wird das Lernen ohne instrumentenspiezifische Begabung zur argen Durststrecke, bis man zu hörenswerten Ergebnissen kommt, wenn überhaupt.
Für eine Posaune in B ist das Kind zu klein, ggf. geht Unterricht über die Alt-Posaune in Es. Grundsätzlich ist Posaune natürlich auch ein (tolles) Soloinstrument.

Auf einem Klavier/Digitalpiano hören sich auch "normal-musikalische" Schüler manierlich an, zumal wenn sie regelmäßig üben. Ich wüsste nicht, welches Instrument dankbarer und bei einem späteren Wechsel eine bessere Grundlage für musikalisches Verständnis wäre.

Gruß Claus
 
Würde man denn Geige schneller lernen können wenn man schon eine ich sag mal Flötengrundausbildung hat?

Es kommt auf das Kind an; meine Tochter war sehr phantasievoll, neugierig und freiheitsliebend (bloß kein Drill, selbst ausprobieren wollen und beobachten, was daraus wird), mit einer kindgerechten Ansprache (die eine Musiklehrerin) hat sie beides (Notenlesen und Flöte spielen) sehr schnell gelernt. Die Flöte selbst fand sie nicht so sehr aufregend, aber die musikalische "Arbeit" als kreative Tätigkeit, an der sie ihre eigenen Möglichkeiten/Fähigkeiten erkennt/entwickelt, hat sie wahnsinnig begeistert. Jetzt im Nachhinein denke ich, daß ihr diese Musiklehrerin die beste und wichtigste musikalische Grundlage vermittelt hatte, so daß sie dann später (mit 13 Jahren und später) diverse Instrumente selbst (autodidaktisch) gelernt/erlernt hat.
Ein anderes Mädchen in meinem Bekanntenkreis lernte sehr früh Geige (mit 5-6 Jahren; Vater Musiklehrer); intensive Betreuung durch einen Musiklehrer und den Vater, strenge Disziplin (jeden Tag feste Zeit üben), Wettbewerbe, Auftritte ...
Jetzt studiert sie Musik; für sie war diese Art von Unterricht wohl gut, aber meine Tochter wäre daran zerbrochen.

Wenn Eurer Junge eher ein phantasievoller "Tüftler" ist, wird er sich mit der Flöte selbst entdecken und nach ein paar Jahren schnappt er sich ein anderes Instrument. Wichtig ist natürlich der Musiklehrer, der das kindliche Potenzial erkennt und seine Entfaltung behutsam pflegt.

Das ein Instrumentenstart parallel zum Schulstart nicht optimal ist, wissen wir.

Das ist nicht in Stein gemeißelt; es wird Fächer geben, die ihm leicht von der Hand gehen werden, an anderen wird er länger knabbern müssen, und die Musik ist dann eine freudige kreative Betätigung. Für viele Kinder ist das Musizieren ein Seelenbalsam gegen den Schulstreß.

Gruß, Bert
 
Am meisten interessiert ihn Geige. Ist das überhaupt ein Instrument für Einsteiger?
Nochmal: "Am meisten interessiert ihn Geige." Das war die ursprüngliche Aussage. Das wurde dann nur dadurch in Frage gestellt, daß unklar war, ob das ein Instrument für Einsteiger ist. Meine Antwort: Ja, Geige ist auch ein Instrument für Einsteiger, man braucht - gerade bei Geige - kein anderes Instrument vorher lernen. Es gibt kleine Geigen für Kinder zum Anfang. Meine Kolleginnen in der Musikschule und im Bekanntenkreis beginnen bei Geige schon mit 4 bzw. 5 Jahren. Damit ist dieses Gegenargument vom Tisch. Wann das Notenlesen einsetzt, bitte dem Unterrichtenden überlassen, derjenige weiß das am Besten.

Wenn der Junge das will, ist es wichtig, daß er die Full-Power-Unterstützung der Eltern hat, und dann schafft er das auch. Am Anfang klingt es nicht nach David Garrett oder Paganini, sondern schräg und schief. Da muß er durch, aber das schafft er mit der entsprechenden Unterstützung. Das haben andere ja auch schon geschafft.

Wenn es darum geht, irgendwie Töne mit möglichst geringem Übeaufwand zu produzieren, ist Geige das falsche Instrument. Das muß man ihm auch so kommunizieren. Aber wenn er Geige will, dann will er auch üben, und dann schafft er das auch - mit der seinem Charakter entsprechenden Förderung durch die beteiligten Erwachsenen. Schlimmer ist es, wenn Die Eltern kommunizieren: "Nee, Geige, das schaffst Du nicht, das ist zu schwer für dich. Mach lieber Melodika, weil Du nicht so gut bist." So eine Aussage ist ein richtiger Downer für ein Kind.

Viele Grüße,
McCoy

Nochmal ein paar Edits allgemeiner Natur:

Am Klarsten war nur, dass Schlagzeug nicht infrage kommt. Das war eigentlich erst ganz hoch im Kurs bis zum ausprobieren und wir merkten, dass es mit Koordination und allem zu schwierig ist und nicht überzeugt hat.
Logischerweise ist das mit der Koordination erstmal zu schwierig. Aber deshalb geht man ja in den Unterricht, damit man das lernt. Das geht dann (z.B. bei Schlagzeug) auch relativ schnell, wenn man übt.
wir möchten aber kein Instrument, dass er in der Musikschule dann nur zwingend in einer Gruppe spielen kann,
So ein Instrument gibt es gar nicht. Trotzdem ist der größte Spaß, die größte Gaudi und die beste Möglichkeit, in der Musik weiterzukommen, das Musizieren gemeinsam mit anderen. Musik ist Kommunikation, nicht Einzelhaft am Klavier. Und ebenso wie es kein Instrument gibt, das man zwingend nur in der Gruppe spielen kann, gibt es auch kein Instrument, das man zwingend nur alleine spielen kann.

Nochmal viele Grüße,
McCoy
 
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Auch gut finden würde er Flöte, die hätte den Vorteil, dass seine Oma Flöte spielt und er dann auch mal mit ihr zusammen spielen könnte oder sich mal einen Tipp holen könnte.

Damit wären für mich bereits die Würfel gefallen: Wenn das Kind die Flöte UND die Oma "gut findet", wären das im Prinzip bereits optimale Bedingungen. Dass Blockflöte mit zunehmendem Alter irgendwann vielleicht mal "uncool" wird, ist halt der Lauf der Dinge und sollte jetzt noch kein Kriterium sein.
 
Moin, ich plädiere jetzt auch einmal ganz entschieden für das Piano. Für mich hat es den besonderen Vorteil, dass es das Instrument ist, bei dem man "die Töne sehen kann". Da sind Tasten.... immer an der selben Stelle direkt vor den Augen. Die Taste C macht ein C, immer ein C und nur ein C, egal, was man damit anstellt. Langsam drücken, leises C bis zum Draufherumhämmern, lautes C. Aber immer ein C. Und um diesen Ton zu produzieren braucht man nur einen Finger, wobei die Betonung auf EINEN Finger liegt. Wenn man am Anfang gerne möchte, kann man sogar die Tasten beschriften. Ist wirklich nicht nötig, habe ich aber schon so oft gesehen, dass ich annehme, dass die Eltern irgendwie toll finden, auch zu wissen, wo das C ist, obwohl der Nachwuchs die Tasten spätestens nach der 3. Klavierstunde kennt und niemals wieder verwechseln wird.

Liebe Eltern, es gibt nur 7 verschiedene "weisse Töne", danach wiederholt es sich. Die kann Kind sich merken und, mit etwas Mühe, auch Mutter und Vater.

Wie gesagt, nur ein Finger pro Ton; Nicht zumindest mal 2 wie bei der Gitarre, oder mindestens 1 Finger plus Bogen wie bei der Geige oder noch mehr Finger plus koordiniertes Hineinblasen wie bei der Flöte. Und bei diesen genannten Instrumenten wird es auch immer nur der selbe Ton, wenn man es immer EXAKT gleich hinbekommt. Ansonsten heisst es, Finger schief, Ton schief.

Eine Klaviertaste kann man nur herunterdrücken, mehr geht nicht. Naja, sagen wir mal, nicht ohne Gewalt. Dran zehen bringt nix, schief runterdrücken geht im Grunde auch nicht.

Sehr gerne noch einmal: Wenn es möglich ist, finanziell und auch räumlich, versucht es mit dem Klavier. Und bitte: mit dem KLAVIER, nicht mit einem Keyboard und nicht mit einer Heimorgel. Auch wenn die so ähnlich aussehen und evt. noch so etwas von Oppa auf dem Dachboden liegt. Lasst es bitte da liegen. Falls es später gebraucht werden sollte, holt Junior sich das schon selber.

Und noch ganz nebenbei. Klavier geht immer, für jeden Ausbildungsstand, für jedes Alter, für jede Musikrichtung. Jede Band, jedes Orchester, eigentlich jeder Musiker, wird irgend wann einsehen müssen, dass es OHNE KLAVIER GAR NICHT GEHT.

keep on nachwuchsmusikförderin`
 
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Allerdings würde ihm die Melodica wohl für Geige oder Flöte keine Vorteile bringen, allenfalls für Klavier oder Akkordeon?
jein. Sie bringt keine Vorteile im Bereich des Greifens bei einem Nicht-Tasteninstrument. Bei allen anderen Instrumenten gilt:
jedoch hat ein Schüler der bereits Erfahrungen mit einem Instrument hat in der Regel bereits die Fähigkeiten sein eigenes Spiel zu betrachten und ihm sind die Dinge wie Notenlesen, Takt und so weiter bereits bekannt.

Da noch nicht geschehen, möchte ich jetzt doch noch das Akkordeon als Instrumentenvorschlag in den Raum stellen.
  • es ist nicht mehr das Nur-Volksmusik-Instrument, als das es lange Zeit abgestempelt war; von Klassik über Jazz, Weltmusik, Volksmusik bis Rock/Pop ist alles möglich
  • es gibt auch sehr kleine Instrumente für kleine Kinderhände. Insbesondere das Knopfakkordeon (für das ich eh plädiere), aber auch das Pianoakkordeon hat deutlich geringere Tonabstände als z.B. das Klavier (bei Knopfgriff sollte selbst eine Oktave für eine Kinderhand kein großes Problem sein).
  • Knopfgriff sieht "cool" aus (schon von einigen Kindern gehört)
  • eindeutige Zuordnung eine Taste/Knopf - ein Ton
  • solistisch spielbar wie auch in diversen Ensembles von Akkordeonorchester (ja, ich weiß, die polarisieren) bis Rockband
  • sich selbst begleiten und/oder polyphones Spiel möglich
 
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Am meisten interessiert ihn Geige. Ist das überhaupt ein Instrument für Einsteiger? Auf mich macht es eher den Eindruck, als bräuchte man da sehr lange damit es auch angenehm klingt :D
Himmelherrgott, wenn das Kind gerne Geige spielen will, dann lasst es Geige spielen! Und wenn es irgendwann merkt, dass es das doch nicht ist, dann versucht es ein anderes Instrument... oder lernt Karate... oder Aquarellmalerei... worauf es halt Lust hat.

Natürlich dauert es bei Streichinstrumenten durch das Fehlen von Bundstäben (wie etwa bei einer Gitarre) deutlich länger, saubere Töne zu produzieren als bei einem Klavier oder einer Flöte - da müsst ihr als Eltern dann natürlich durch :).

Das Instrument muss man ja auch nicht sofort kaufen, das kann man erstmal mieten - unsere Tochter hat beispielsweise vergangenes Jahr mit dem Klavierspielen angefangen - wir haben ein Mietklavier für 35,- EUR im Monat - wenn man irgendwann den Eindruck gewinnt, dass könnte langfristig was werden, kann man (je nach Vermieter natürlich) das Instrument auch auslösen und ein Teil der geleisteten Mietkosten werden dann (zumindest bei unserem Vertrag) auch angerechnet.

P.S.: Wenn ich im Büro bei schönem Wetter das Fenster auf habe, höre ich im Nachbarhaus immer mal wieder ein Kind "Lambada" auf der Geige spielen... viel sauberer ist die Intonation im Laufe des letzten Jahres nicht geworden... nur mal so zur Einordnung ;)
 
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...P.S.: Wenn ich im Büro bei schönem Wetter das Fenster auf habe, höre ich im Nachbarhaus immer mal wieder ein Kind "Lambada" auf der Geige spielen... viel sauberer ist die Intonation laufe des letzten Jahres nicht geworden... nur mal so zur Einordnung... ;)
:D:D


Geige und Klarinette sind für die Unbeteiligten drumrum schon eine Herausforderung in der ersten Zeit (die manchmal relativ lange werden kann).
 
Himmelherrgott, wenn das Kind gerne Geige spielen will, dann lasst es Geige spielen!
Dem kann ich mich nur anschließen. Die Wahl des Instruments sollte das Kind (im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten der Eltern) selbst treffen dürfen.

Mal aus der Perspektive von Jemandem, der das Instrument seiner Wahl als nicht lernen durfte: Ich wollte als Kind auch Geige lernen und durfte nicht. "Du bist schon zu alt dafür" (ich war 10), "Wir finden, dass Flöte viel schöner klingt". Es ist dann am Ende die Querflöte geworden nach 2 Jahren Blockflöte im Gruppenunterricht. Ich hatte die ganzen Jahre keinen Spaß an der Flöte. Auch an der Querflöte nicht und habe dann als Jugendliche die Musik für Jahre komplett an den Nagel gehängt. Mit 28 hatte ich dann die Chance mit der Geige anzufangen und hab es gemacht. Nur ist es in dem Alter deutlich schwieriger. Nicht weil man vielleicht langsamer lernt als ein Kind, sondern weil die Zeit neben Arbeit und anderen Verpflichtungen extrem begrenzt ist. Ich spiele heute auch wieder Querflöte. Einfach weil ich mal gelernt habe sie zu spielen. Mein Herz hängt aber mehr an der Geige, auch wenn die Töne gerne mal schräg sind oder es mal wieder nicht mit der Bogenführung klappt.

Wie viele andere hier schon geschrieben haben: Bitte bitte nicht wegen den eigenen Vorlieben und Vorstellungen/Ansichten Kinder zu einem Instrument "drängen", das sie eigentlich nicht so richtig interessiert. Da reicht oft schon ein "aber Mama findet Flötenmusik total schön". Viele Kinder nehmen das dann vielleicht als "wenn ich Flöte spiele, ist Mama glücklich" auf und entscheiden sich dann für das Instrument obwohl sie es eigentlich selbst gar nicht so toll finden. Das mag nicht immer so sein, aber die Gefahr besteht und das kann auf Dauer zu Frust führen.

Ich kann auch nicht sagen, dass mir mein Querflötenspiel beim Lernen der Geige besonders weitergeholfen hat. Gut, ich konnte schon Notenlesen und das Gehör ist etwas geschulter. Aber jedes Instruments hat eben seine eigenen Tücken und Schokoladenseiten. Bei der Geige fluche ich, wenn es schräg klingt und quietscht. Bei der Querflöte fluche ich, wenn mir die Luft am Ende einer Note ausgeht oder ich von der 3. in die 2. Oktave rutsche, weil ich Ansatz und Atemtechnik versemmelt habe. Bei der Gitarre kämpfe ich mit den Akkorden, weil die Finger nicht dahin wollen wo sie hingehören und ich mit der Hand immer wieder ungewollt Saiten dämpfe. Egal welches Instrument: der Lernprozess macht Arbeit und machnmal geht es auch gar nicht oder nur langsam voran. Umso wichtiger ist es, dass man sein Instrument wirklich mag und spielen möchte.

Es wurde auch schon angesprochen, Tag der offenen Tür, Instrumentenkarussels oder wie die Angebote sonst noch so heißen, sollte man unbedingt nutzen. Einfach mal bei den örtlichen Musikschulen anfragen, was aktuell möglich ist. Es gibt auch teilweise die Option das Kind erstmal nur für einen Probemonat anzumelden.
Auch Mietinstrumente sind ein super Tipp. Das geht bei vielen Musikschulen aber auch bei Instrumentenbauern. Bei letzteren besteht oft der Vorteil, dass man sich die Miete auf den Kauf anrechnen lassen kann. Für die Mietgeige habe ich 15 Euro im Monat bezahlt. Die Kosten von 6 Monaten Instrumentenmiete wurden dann beim Kauf eines Instruments vom Preis abgezogen.
 
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viel sauberer ist die Intonation im Laufe des letzten Jahres nicht geworden...

Genau da ist die Unterstützung der Eltern gefragt; manche Kinder brauchen auch mehrere Jahre, bis sie mit ihrer Geige vertraut werden. Es ist ein langer Weg voller Abenteuer, irgendwelche Erwartungen nach schnellen Erfolgen (saubere Intonation, anmutender Klang) sind hier fehl am Platz.

Gruß, Bert
 
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Dem kann ich mich nur anschließen. Die Wahl des Instruments sollte das Kind (im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten der Eltern) selbst treffen dürfen.
Es sollte natürlich im Optimalfall eine win-win-Situation sein. Wenn es euch als Eltern total gegen den Strich geht, weil zu laut, zu schief, zu irgendwas - und das Kind dann nur üben darf, wenn Papa, Mama und die Nachbarn nicht gestört werden (oder ihr beim Üben des Kindes Kopfschmerzen bekommt) , dann nutzt es natürlich auch nichts.
 
Ich wollte als Kind auch Geige lernen und durfte nicht. "Du bist schon zu alt dafür" (ich war 10) (...)

Ich hatte die ganzen Jahre keinen Spaß an der Flöte. Auch an der Querflöte nicht und habe dann als Jugendliche die Musik für Jahre komplett an den Nagel gehängt.

Das ist der Weg von vielen Kindern/Jugendlichen; sie versuchen sich an einem "Ersatzinstrument", weil das Wunschinstrument (in der Kindheit) unerreichbar bleibt. Manche finden an dem Ersatzinstrument auch Freude und bleiben dabei (auf Amateurniveau) zig Jahre lang, bis sie sich später (oft erst als alternde Erwachsener) doch ihr Wunschinstrument gönnen und es spielen lernen.
Aber viele Kinder dürfen das Wunschinstrument schon mit 5-6 Jahren spielen und hören nach ein paar Jahren auf, ohne das Instrument brauchbar spielen zu können. Das gibt es sogar sehr häufig. Deshalb kann ich die Sorgen der Eltern verstehen.

Ein sechsjähriges Kind hat keine realitätsnahe Vorstellung von der Zukunft; es kann sich nicht (real) vorstellen, wie sich seine Umwelt verändert und wie es sich selbst verändert. Und es sind gerade die Veränderungen (der Umwelt und in uns selbst), die zum Motor unserer Entscheidungen werden. Diese physiologische Tatsache darf man nie aus den Augen verlieren.

Wenn ein (kleines) Kind den Wunsch äußert, ein Musikinstrument spielen zu lernen, sollte man als Vater/Mutter diesen Wunsch ernst nehmen und das Kind spielen lassen, denn ein Musikinstrument gehört zu einer gesunden Entwicklung eines jeden Kindes, ein Musikinstrument gehört zur Bildung der menschlichen Seele.
Den Wunsch sollte man ernst nehmen, nicht aber an die Erwartung koppeln, das Kind müsse das Instrument erlernen und viele Jahre dabei bleiben, denn das kann kein Kind in die Zukunft versprechen und erfüllen. Vielmehr sollte man es als selbstverständlich ansehen, wenn das Kind nach einiger Zeit doch ein anderes Instrument spielen/ausprobieren will.

Es ist für die Eltern schwierig einzuschätzen, ob das Kind tatsächlich die Geige erlernen und spielen will, oder ob es einfach musizieren will, seine eigene Kreativität und Selbstwirksamkeit entdecken und ausprobieren will, was mit diversen Instrumenten möglich wäre.

Gruß, Bert
 
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Ja ihr habt schon vieles gesagt, danke für eure Meinungen. Mit dem ausprobieren ist es so eine Sache... Die Musikschule würde ca. 60€ im Monat kosten, dazu ca. 20€ für ein Leihinstrument. Das ist für uns schon sehr viel, haben drei Kinder, wenn die alle musikalisch werden sollten wird es vielo_O:biggrinB:
 

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