Weltmeister Supita - kennt die jemand?

Interessant... obwohl der Baß fast 6 vollständige Oktaven hat (81 Töne), werden im Standardbaß maximal "nur" 4 Chöre abgegriffen.

Mir ist nun aufgefallen, daß beim Ansprechen der Töne es folgend ist: 16, 8, 4. Den anderen 8er lassen wir mal außen vor. Normal würde man sagen, daß manche Zungen schlecht eingestellt sind oder eben schlecht ansprechen. Jedoch sind es hier mal gute Zungen und der Druckaufwand, um entsprechende Chöre zum Klingen zu bringen, ist durch die Bank bei den Tönen gleich. Also, wenn ich leise spiele, klingt nur der 16, gebe ich etwas mehr Druck, ist der 8 mit dabei, noch ein bißchen mehr und der 4 klingt. Da das mit einer Regelmäßigkeit und Gleichmäßigkeit bei den Tönen ist, habe ich den Verdacht, daß das Ansprechverhalten so gewollt ist. Wie ist das bei Euren Instrumenten bzw. weiß jemand, ob ein solches Ansprechverhalten bei irgendeiner Musik gewollt ist?
 
Zuletzt bearbeitet:
... Also, wenn ich leise spiele, klingt nur der 16, gebe ich etwas mehr Druck, ist der 8 mit dabei, noch ein bißchen mehr und der 4 klingt. Da das mit einer Regelmäßigkeit und Gleichmäßigkeit bei den Tönen ist, habe ich den Verdacht, daß das Ansprechverhalten so gewollt ist .... weiß jemand, ob ein solches Ansprechverhalten bei irgendeiner Musik gewollt ist?

Ich denke nicht, dass das gewollt ist, sondern dass es eher physikalische Gründe hat (Länge und Masse der Stimmzungen). Man muss halt so viel Luft geben, dass auch der 4 anspricht. Das ist dann die Mindestlautstärke ...

Gruß druckluft
 
Dann muß ich mal gucken, wie die Lösabstände der einzelnen Zungen ist und ob da dann "optimiert" werden kann. Es würde mich nur dahingehend wundern, weil die Ansprache der einfacheren Zungen meiner anderen Akkordeone eher ist. Muß ich gleich nochmal reingucken...
 
Hi Ippenstein,

erst mal Glückwunsch zu deiner Supita! Ist ein schönes Instrument!

Was deine geschilderten Probleme mit dem Ansprechverhalten angeht, so erinnert mich das verdammt stark an meine ersten Gehversuche auf der Morino (bzw. später auch mal mit der Gola meines Lehrers). Ich war anfangs auch total verwundert, dass das Ansprechverhalten meiner Morino bei gleicher (geringer) Lautstärke wesentlich schlechter und vor allem ungleichmäßiger ansprach als meine Tango III und hielt das anfangs für einen Fehler. Das gleiche passierte mir als ich das erste mal die Gola meines Lehrers ausprobierte, da ich all die Geschichten für bare Münze nahm, von wegen fängt schon an zu schwingen, wenn man mit der Nase dranbläst und so. Inzwischen weiß ich, dass diese Instrumente – also Bühnen und Solisteninstrumente keine Geräte für Stubenmusik sind, sondern dafür gemacht sind eine gewisse Raumgröße zu beschallen und dementsprechend die Lautstärkenangaben PPP und P auch auf die Raumgröße umzudeuten sind – und dann laufen die Kisten, dass es wirklich eine wahre Pracht ist! Also: Diese Instrumente sind typischerweise so eingestellt, dass sie auch bei maximalem Spieldruck nicht abgewürgt werden, gehen aber dementsprechend erst ab einer gewissen Mindestlautstärke ordentlich, was aber, wenn man das dann auf die noch verfügbare Skala aufteilt trotzdem sehr gut ist. Vor allem ist der Klang dann auch besser - kommt vermutlich daher, dass dann die Zungen auch ganz durch die Platte durchschwingen und sich das Frequenzspektrum dann noch mal ändert.

Also, am Besten nimmst du dir den Rat meines Lehrers mit dem Instrument auch zu Herzen, der mir immer wieder sagt, wenn ich versuche allzu zaghaft zu spielen: „Hast doch ne gute Kiste, lass es die anderen doch auch hören und spiel nicht so verhungert!“ - Also spiel alles eine Stufe herzhafter und deine Freude am Gerät kommt wieder – muß man sich erst dra gewöhnen, aber dann machts wirklich Spaß!

Gruß,
maxito
 
Hallo Maxito,

vielen Dank. Also ist es so gewollt - das wollte ich eben wissen. Man kann aufgrund dieser Einstellungen ja auch entsprechend effektvoll spielen. Die Supita selbst ist ein Traum und spielt sich sehr angenehm. Mich wundert es auch, daß die 15,5 Kilo kaum zu Buche schlagen. Trotz dessen, daß es nur einfache Gurte sind, die ich da habe, liegt sie mir sehr gut. Auch der Melodiebaß ist relativ angenehm zu spielen (muß erst mal üben), und da kommen die 5 Reihen Standardbaß gut zum Tragen. Mit dem Ersatzspielen der verminderten Reihe habe ich mich auch schon angewöhnt. Und es war schon ein komisches Gefühl, als ich die Horch wieder um hatte... so leicht... da wird der Baßriemen schon fast zur Farce, wenn man ihn nicht auf Zug bräuchte. :D
Die Supita macht einfach Spaß zum Spielen und hat für meine Klangvorstellungen einen super abgerundeten Klang... und die Bässe... *schmacht*. Jedoch - und da danke ich Waldgyst, klingt sie nochmals anders, wenn man sie nicht selbst spielt, sondern vor ihr sitzt. Aber sie klingt da nicht schlechter sondern auf eine andere Weise ebenso schön. Ich glaube, ich habe mein Instrument gefunden :) (*gruebel* Wie oft hab ich den Satz schon gesagt? :D )
 
Hallo, gewollt ist das sicher nicht. Es ist eben konstruktionsbedingt. Aber wichtig ist, dass es
gleichmäßig und nachvollziehbar ist. Dann kann man mit so einem feature gut leben.
Es erinnert mich an die Hammond. Der Tastenklick war auch nicht gewollt- eigentlich ein Konstruktionsfehler. Trotzdem wurde er Kult und wird sogar bei Orgeln mit elektronischem Aufwand nachgebildet.Wäre er gewollt, könnte man ihn ausschalten.

Viel Spass mit deinem Schätzchen

tastenfux
 
Oja... die Hammond.. was hab ich an meiner schon rumgeschraubt... um dann zu erkennen, daß es vorher doch schöner war... und dann wieder rückgebaut :D Höchstadt an der Aisch?
Bei der Supita ist das gleichmäßig. Und wenn man nur die einzelnen Chöre anhat, sprechen die logischerweise natürlich auch bei geringerem Druck schon an. Ich hatte eben aufgrund früherer Diskussionen ein wenig Bedenken.

Viele Grüße

Ippenstein
 
Hallo Ippenstein, ja an der Aisch. Du spielst zu leise, sonst würde ich Dich hören

Viele Grüsse
tastenfux
 
Ich stecke ja momentan in Göttingen... aber wenn ich im Herbst zurück bin, kannst Du mal meinen Fuhrpark samt Hammond anspielen.

Viele Grüße

Andreas
 
Hallo Andreas,

freut mich, daß Du Dein Instrument gefunden hast.
Die Supita (nicht die II sondern die I) hat es mir auch angetan.
Im Vergleich mit einer älteren Gola, hat sie mir "über alles" sogar
besser gefallen - obwohl die Diskantseite der Gola ein Traum ist.

Vor kurzem habe ich eine Supita gespielt, die war so klasse abgestimmt,
die hätte ich sofort mitgenommen, wenn ich das nötige Kleingeld
hätte. Na ja muß ich eben noch ne Weile warten....

Gruß Dietmar
 
Danke. Und wenn sie mal generalüberholt ist, wird das erst richtig fein. Aber schon in ihrem jetztigen Zustand ist sie wunderbar. Als Gegenstück zu ihr habe ich noch meine Horch mit Musettestimmung :) so wie Du Deine Atlantic und die Cantus V. P.S. Komm doch mal vorbei und bring beide Instrumente mit. :)
 
Hallo Andreas,

danke für Dein Angebot.
dürfte etwas schwieriger sein, da doch ne Ecke weit weg... Unter der Woche bin ich
beruflich unterwegs und habe dann natürlich am WE reichlich am Haus
und Umgebung zu werkeln.
Dazu kommt dann noch der Verein - gerade im Sommer wieder Hochkonjunktur- mit
div. Festen - am letzten Samstag wieder unsere jährliche Irish-Rock-Night. -
Volle Festhalle, super Stimmung - leider fast nichts davon mitbekommen,
vor lauter Guiness-zapfen (beide Zapfhähne laufen von 8-12Uhr durch - erst
dann nehme ich wieder die Umgebung wahr - komme nicht mal zum probieren) :D

Mal sehen, vielleicht im Herbst wenn´s wieder ruhiger wird könnte ich auf Dein Angebot
zurückgreifen. - Versprech Dir aber nicht zuviel - meine Atlantic hat jetzt 37 Jahre auf
dem Buckel - gehört unbedingt gestimmt - Tastatur auch ziemlich verschlissen....

Gruß Dietmar
 
Sodalla... ich hatte ja schon mal eine S 5 gespielt, die auch immer "Supita 5" genannt wird. Der Klang war aber doch um einiges anders. Wie ich jetzt bei einer älteren S 5 mal sehen konnte, waren da wohl Klingenthaler Stimmplatten drin. Weiß jemand da genaueres? Ich könnte mir gut vorstellen, daß die Supita mit italienischen Stimmplatten (und den anderen Weiterentwicklungen) das Gegenstück zur S 4/5 mit Klingenthaler Stimmplatten gewesen sei. Zumindest war die S 5 im Jahre 1968 um etwa 500 Mark billiger als die Supita.
 
Hallo Andreas,

vor 4 Wochen habe ich eine S5 gespielt. Da waren Tipo a Mano (H2) Stimmplatten
verbaut.

Gruß Dietmar
 
Hallo Dietmar,

wurde Dir das gesagt oder konntest Du sie Dir ansehen? Momentan bin ich mir unklar, wie man die unterscheiden kann. Ist da der Nietkopf anders? Ich habe mir gestern die Platten einer Cantus V angesehen. Sehr interessant...
 
Hm... na, ich werde mal bei 441 Hz bleiben. Lösabstand bleibt auch so. Ich habe gerade das Gefühl, daß ich damals bei der Horch durch das Nachjustieren des Lösabstandes zwar den Dynamikbereich nach unten erweitert habe, damit aber auch der Diskant zum Baß leiser geworden sei.

Was hab ich da eigentlich nun für Stimmplatten in der Supita? Zwar macht das jeder Hersteller anders, aber wenn es nach Voci Armoniche gehen würde, wären das von der Form her Tipo a mano. Einzige Prägemerkmale waren entweder ein "N" oder ein "Z" und irgendwo war, glaub ich, eine "7", was aber auch ein nicht vollständig geprägtes "N" sein könnte. *gruebel*
Wenn ich mir das auf den Photos gerade ansehe, so sind die Stimmplatten wohl nicht von Voci Armoniche. Der Fuß ist wie bei der a mano mehr länglich, der Schnitt der Zunge ist aber leicht konisch, die Platten sind recht groß und der Abstand von Zunge zu Zunge auch entsprechend, wie die Tipo a mano. Hm... muß mal recherchieren...

Viele Grüße

Ippenstein
 
Hi Ippenstein,

Was hab ich da eigentlich nun für Stimmplatten in der Supita?

vielleicht hast du ja letzlich beides!

Deine Supita I stammt vermutlich noch täterä-Zeiten und da war Ware in "Sonderqualität" sprich Westimport teuer, während gute Stimmer in Klingenthal vorhanden und damals "billig" waren - da nicht mit Devisen bezahlt. Demzufolge hätte ich, wenn ich Klingenthal gewesen wäre die Stimmplatten in "Tipo a Mano" gekauft, da das von der Machart die gleichen wie die "A Mano" sind, nur nicht von Hand abgeglichen und demzufolge deutlich preiswerter zu beschaffen sind und dann meine besten Stimmer und Feinstimmer drangesetzt, die Dinger noch auf selber auf "A Mano" zu trimmen, denn das Wissen, wie das gemacht wird war und ist ja in Klingenthal vorhanden. Und somit sind dann schwuppdiwupp, aus "Tipo a Mano" richtig echte, solide abgeglichene "A Mano" Stimmplatten entstanden, ohne zuviel teure Westdevisen zahlen zu müssen und obendrein ist vielleicht sogar noch neues Wissen im Betrieb hängengeblieben.
Einziger Unterschied, ist vielleicht der anders geformte Befestigungsniet, aber auf den ist letztendlich gesch..., denn auf was es drauf ankommt, ist nicht das Aussehen der Platte, sondern der Klang - und der ist ja, wie du schreibst tadellos.

Gruß,
maxito
 
Hallo Maxito,

das würde auch plausibel klingen. Der Nietkopf läßt sich ja nicht unterscheiden - eher, ob die Zungenform konisch oder nicht konisch... ist, aber ich vermute ja, daß das von Firma zu Firma anders gehandhabt wird, v.a. weil es ja noch viel mehr Parameter gibt, die eine gute Zunge ausmachen. Mein HIMeister versucht auch schon, mir die Paranoia auszureden, da es allein nur wichtig ist, daß die Zunge gut klingt (Obertoncharakter) und die Ansprache (je nach Maßgabe, was das Akkordeon soll) gut ist. Im Vergleich zu allen Instrumenten, die ich bisher hatte, schlägt die Supita (jep, DDR) diese klanglich und in der Balance um Längen... wobei der Geschmack ja immer individuell ist. Hm.... Waldgyst, wie fandest Du sie? Und sei ehrlich, sonst gibts keine Bücher mehr! :D

Viele Grüße

Andreas
 
Hallo Andreas,

die Stimmplatten der S5 habe ich nicht gesehen, sondern es wurde mir vom
Handzuginstrumentenbauer meines Vertrauens gesagt.

Der Klang zur Supita I ist jedoch um einiges unterschiedlich. Damit nicht zu vergleichen. Wie manche darauf kommen zur S5 Supita5 zu sagen ist mir schleierhaft.
Die S5 klingt wieder mehr in Richtung meiner Atlantic - wenn auch nicht ganz so rauh und
hart. - schlecht zu erklären.

Wenn ich das Geld hätte, würde ich mir eine Supita kaufen. Ziehe dieses Instrument subjekiv
jeder Morino vor. Habe vor kurzem eine gespielt - einfach traumhaft.

Gruß Dietmar
 

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