Wie genau nehmt ihrs mit der Oktavreinheit

  • Ersteller blechgitarre
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Achte schon darauf das meine gitarren oktavenrein rein eingestellt sind.
Aber gerade wenn die Saiten älter bzw abgenutzter werden kann es schon passieren .

Je nach gitarre das man beim Spielen in den höheren lagen schon mal eine nicht so positive Überraschung erlebt wenn man die Gitarre länger nicht benutzt hat .

Schlimmer finde ich allerdings Leute obwohl sie schon seit fast zehn jahren Gitarre spielen .Weder wirklich wissen was oktaven rein bedeutet noch wie man das überhaupt einstellt, geschweige denn auf die Idee kommen mal zu Kontrollen und nach zustellen.

Leider kenn ich da auch einen ......nervig vor allem wenn man mit so einen ignoranten zusammen in einer bänd spielt.....ich hab ihm schon paar mal erklärt wie man das prüft und einstellt .

Und natürlich stimmt die oktaven reinheit bei fast keiner seiner gitarren(Auch wenn es nicht extrem abweichend ist). Aber da er auch nicht zuhört wenn man ihm das erklärt hab ich es mittlerweile aufgegeben.
 
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Eigentlich ist es zunächst mal Physik.

Nein es ist Psychophysik oder Wahrnehmungspsychologie.
Es geht um die Frage wie wir bestimmte Töne empfinden.
klingt genau gestimmt am Besten?
Oder ist ein bischen verstimmt würziger und besser? Wie würzig darf es sein?
Sind diejenigen, die genau gestimmt hören und das besser finden die besseren Musiker, oder nur langweilige Konventionalisten??

Ich denke außerdem eine offen gestimmte Reso mit Slide gespielt ist auch so ziemlich der schlechteste Gegenstand um das Thema Oktavreinheit zu diskutieren.

grüße B.B.

Genau diese Instrumente versuche ich zu spielen:D

Manchmal klingt es schon toll, manchmal nicht.
Woran das liegt ist mir nicht ganz klar.

Slide aud Normalstimmung klingt bei mir meist schlechter, ich vermute wegen zuviel Würze durch schlecht gedämpfte "falsche "Töne
 
Sind diejenigen, die genau gestimmt hören und das besser finden die besseren Musiker, oder nur langweilige Konventionalisten??
nur nebenbei, gehört aber schon zum Thema, ich bin froh kein "absolutes Gehör":redface: zu haben. Ich glaube, für solche Leute ist jedes Konzert, oder jedwedes Zusammenspiel, eine einzige Quälerei, weil Sie alle Dissonanzen (leichte Verstimmtheiten) zu intensiv wahrnehmen. Zur Frage, ich glaube, weder, noch. Der eine hört so was, der andere eben nicht, zum gut Musik machen gehören auch andere Dinge: Rhythmusgefühl und im Stück "drin sein", Gefühl, usw.. Da ist halt jeder etwas anders aufgestellt:engel:.
 
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Naja, da kann man aber auch schon in die Versuchung kommen, daß man Unzulänglichkeiten von Instrument bzw dessen Einstellung und/oder Spieler als Würze ansehen mag ... und wenn man immer nur allein vor sich hin spielt, gewöhnt man sich an sowas vielleicht sogar so weit, daß es als richtig und richtiger als ne korrekte Einstellung wahrgenommen wird.

Da nun Konformismus draus ... das find ich ein wenig weit her.

Das absolute Gehör ... hm, ich weiß nicht, ob das bei Intervallen eine höhere Empfindlichkeit verursacht, oder einfach nur einen einzeln gehörten Ton sehr genau erkennen, zuordnen, kann... Eine Dissonanz oder eine Schwebung oder oder ... das sind ja physikalische Effekte, die so oder so hörber sind.

Ist einer mit absolutem Gehör anwesend und kann das beleuchten?
 
Dass es sie nicht gibt scheint mir klar.
Sollte man sie anstreben sogut es eben geht?
Die Mehrheit hier tendiert wohl dazu.
Wahrscheinlich habt Ihr recht.
Mir geht es darum meine Fehler und Unvollkommenheiten soweit wie möglich zu integrieren und zu versuchen damit interessante Musik zu machen.
ich verstehe nicht die diskrepanz zwischen gut eingestellter gitarre und guter / interessanter musik.
 
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ich verstehe nicht die diskrepanz zwischen gut eingestellter gitarre und guter / interessanter musik.
eben, ich kann schliesslich auch mit gut eingestellter Gitarre sehr dreckig spielen. Und da ist es mir dann lieber, die Dissonanzen und Ungenauigkeiten kommen gewollt von mir, als ungewollt von der Gitarre.
 
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eben, ich kann schliesslich auch mit gut eingestellter Gitarre sehr dreckig spielen. Und da ist es mir dann lieber, die Dissonanzen und Ungenauigkeiten kommen gewollt von mir, als ungewollt von der Gitarre.

Wenn man sein Instrument beherrscht kann man je nach Lust "falsch" und "richtig" spielen.
sicher der beste, aber auch mühsamste Weg.
 
einer mit absolutem Gehör anwesend und kann das beleuchten?
würde mich auch interessieren.
Naja, da kann man aber auch schon in die Versuchung kommen, daß man Unzulänglichkeiten von Instrument bzw dessen Einstellung und/oder Spieler als Würze ansehen mag .
eben, ich kann schliesslich auch mit gut eingestellter Gitarre sehr dreckig spielen. Und da ist es mir dann lieber, die Dissonanzen und Ungenauigkeiten kommen gewollt von mir, als ungewollt von der Gitarre.
nicht, das mich jemand falsch versteht, die Gitarre muss in sich schon bundrein und stimmig sein, sonst taugt sie nichts oder muss richtig eingestellt werden. Es geht um die "absolute Stimmigkeit", das haut bei einer Gitarre so halt nicht hin. Gewollt dreckig und schief oder ungenau spielen ist schon was anderes, da muss die Gitarre schon auch stimmen;).
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Wenn man sein Instrument beherrscht kann man je nach Lust "falsch" und "richtig" spielen.
du immer mit deinem "beherrschen", die Gitarre stimmen kann jeder Anfänger, zumal mit Tuner:rolleyes:.
 
Nein es ist Psychophysik oder Wahrnehmungspsychologie.
Es geht um die Frage wie wir bestimmte Töne empfinden.
klingt genau gestimmt am Besten?
Oder ist ein bischen verstimmt würziger und besser? Wie würzig darf es sein?
Sind diejenigen, die genau gestimmt hören und das besser finden die besseren Musiker, oder nur langweilige Konventionalisten??



Genau diese Instrumente versuche ich zu spielen:D

Manchmal klingt es schon toll, manchmal nicht.
Woran das liegt ist mir nicht ganz klar.

Slide aud Normalstimmung klingt bei mir meist schlechter, ich vermute wegen zuviel Würze durch schlecht gedämpfte "falsche "Töne

puhh... Ich mag auch gerne Resos und habe auch eine. Aber für die Debatte ist die Reso schon ein schlechtes Beispiel. Vom Slide mal abgesehen modulierst du da ja auch eher weniger.


Die die es hören sind keine Konventionalisten. Die hören es halt aus Erfahrung raus. Du wirst es, vll nicht in allen Fällen, aber in den krassesten Fällen ganz sicher, auch hören. Wenn du möchtest kann ich dir das Grundproblem morgen nochmal mittels einer Aufnahme verdeutlichen. An meinem E-Piano kann man nämlich die Stimmungen umstellen.

Ich bin mir nicht so ganz sicher ob du die Thematik durchdrungen hast wenn ich ehrlich sein soll....


Naja, da kann man aber auch schon in die Versuchung kommen, daß man Unzulänglichkeiten von Instrument bzw dessen Einstellung und/oder Spieler als Würze ansehen mag ... und wenn man immer nur allein vor sich hin spielt, gewöhnt man sich an sowas vielleicht sogar so weit, daß es als richtig und richtiger als ne korrekte Einstellung wahrgenommen wird.

Da nun Konformismus draus ... das find ich ein wenig weit her.

Das absolute Gehör ... hm, ich weiß nicht, ob das bei Intervallen eine höhere Empfindlichkeit verursacht, oder einfach nur einen einzeln gehörten Ton sehr genau erkennen, zuordnen, kann... Eine Dissonanz oder eine Schwebung oder oder ... das sind ja physikalische Effekte, die so oder so hörber sind.

Ist einer mit absolutem Gehör anwesend und kann das beleuchten?

Ich denke nicht das absolut hören da so viel damit zu tun hat. Oder andersrum, um das zu hören muss man absolut kein Absoluthörer sein. Ich bin aber auch keiner und kann jetzt auch akut keinen danach fragen.


grüße B.B.
 
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Die die es hören sind keine Konventionalisten. Die hören es halt aus Erfahrung raus. Du wirst es, vll nicht in allen Fällen, aber in den krassesten Fällen ganz sicher, auch hören. Wenn du möchtest kann ich dir das Grundproblem morgen nochmal mittels einer Aufnahme verdeutlichen. An meinem E-Piano kann man nämlich die Stimmungen umstellen..

Das klingt interessant!
Du kannst jede Taste kontrolliert verstimmen?
Dann könnte man empirisch ermitteln ab welcher Verstimmung ein Unterschied (von wem) hörbar ist, und ob kleine Verstimmungen von manchen Hörern als wohlklingend empfunden werden.
(Der Reiz verstimmter Pianos wurde ja bereits erwähnt)

Ich vermute, dass ich persönlich Abweichungen unter 5 Cent garnicht höre.
Bleint die Frage ob das ein Handikacp oder ein Segen für einen Gitarristen ist.:cool:
 
Dann könnte man empirisch ermitteln ab welcher Verstimmung ein Unterschied (von wem) hörbar ist, und ob kleine Verstimmungen von manchen Hörern als wohlklingend empfunden werden.
Hab ich mit ein paar Freunden und diesem Video gemacht.
Die Band benutzt mikrotonale Instrumente, hat auch die Keyboards entsprechend angepasst.
Die einen fandens geil, die anderen fürchterlich.
 
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Ich vermute, dass ich persönlich Abweichungen unter 5 Cent garnicht höre.
So sehe ich das auch , eine Gitarre ist eben definitiv kein 100 % Perfekt gestimmtes und Intonierendes Instrument ..denn dann würde es wie von einem PC errechnet klingen , die "Perfekte" langweilige Kopie eines Wirklich TOLLEN Instrumentes .

Schlimmer finde ich allerdings Leute obwohl sie schon seit fast zehn jahren Gitarre spielen .Weder wirklich wissen was oktaven rein bedeutet noch wie man das überhaupt einstellt, geschweige denn auf die Idee kommen mal zu Kontrollen und nach zustellen.
Das andere Extrem ..Trotz dem ich weiss dass der Charme einer Strat z.B. dadurch entsteht , dass die lange Mensur und das freischwebende Tremolo , eben dem Perfekten Ton nicht gerade hilfreich zur seite stehen , aber durch korrekte einstellung und Handhabung eben DOCH Musik herauskommt , weil das Menschliche Gehirn wirklich nicht dumm ist und die paar cent "falschheit" einfach als Charakter der Gitarre Idendifiziert ..Frage : Klingt Jimi Hendrix´"Little Wing" in Irgendeiner Weise schief , unschön oder gar schlecht ? Nein es ist Perfekt ..Das gleiche von einer Computergitarre mit 100% richtiger Tonhöhe ? ..Gähn , das würde den ganzen Song zerstören ...weil eben nicht Menschlich ..das ist ja das TOlle an der Gitarre , man hört das Menschliche noch heraus ..
Andererseits hab ich so eine True Temp Gitte ja noch nie in der hand gehabt , will also jetzt auch nicht sagen dass es komplett unsinn wäre ..
 
Das Video ist interessant, gefällt mir. Obwohl ich jetzt schon solange spiele habe ich auch noch nie solche Gitarren/Bässe mit so
einem Griffbrett gesehen.
 
Hm. Es gibt ja auch anschlagsdynamikneutrale Instrumente ... nenntn man das so? Cembalo und sowas - wo jeder Tastendruck eine Mechanik betätigt, die die Saite immer an der gleichen Stelle auf die gleiche Art anschlägt (oder anzieht und an-losläßt), also auch aus vorelektronischer Zeit gab es Instrumente, die quasi des Spielers Charakter und Laune herausfiltern. Haut er doll in die Tasten (nicht so doll freilich, daß was kaputtwird), oder nicht, egal. Trotzdem mag ich die, in einer meiner Schulen stand ein Cembalo in einem kaumgenutzten Kellerraum, da hatten wir ... irgendsoein Wahlpflicht-Zeugs, und ab und an mal drauf herumgespielt.

Aber ... das E-Klavier mit der Stimmumstellbarkeit, @B.B , das läßt sich dann auf präzise eine Tonart ... verstehe ich das richtig? Also setzt man A als Grundton an, ist das nächste E wirklich genau die 1,5 fache Frequenz, nicht A*2^(7/12) ?

Und, bei aller Feier der Nichtperfektion - die ist niemals Absicht gewesen. Es ging wohl mehr darum, eine hinreichende Annäherung mit vertretbarem Aufwand zu realisieren, und einerseits gewöhnen wir uns da dran, andererseits ist eben auch jede Menge Korrekturoption da - ich behaupte, allein durch Variation von Andruckkraft und -ort zwischen den Bünden kann man die Tonhöhe tatsächlich präzise auf jede sinnvoll meßbare Genauigkeit treffen - es gibt nur kaum einen Spieler, der das kann. Oder den das schert. Mir ist das z.B. total egal. Die Oktave als Fixpunkt korrekt einzustellen bedeutet, wenn sonst kein derber Pfusch vorliegt, daß die Annäherung ausreichend ist, und man sich um den Rest keine großen Sorgen machen braucht.

Hm, @Plektomanic , wie störtn die lange Mensur den perfekten Ton? Zumindest der idealen Saite, also einem Ding mit konstanter längenspezifischer Massebelegung und einzig in Längsrichtung vorliegender Steifigkeit, kommt sie doch schonmal umso näher, je dünner und länger sie ist, weil die Biegesteifigkeit damit irrelevanter wird (dünner ist hier sehr wirksam, der Radius geht ins Flächenträgheitsmoment in vierter Potenz ein - wohl ein Grund, wieso noch nie jemand auf hohle Leichtbausaiten gekommen ist, höhö...), zudem werden Toleranzen, die auf die aktive Saitenlänge (gegriffen oder offen, egal) im Verhältnis kleiner - es ist ja nicht anzunehmen, daß durch Verkürzung der Mensur die Fertigungsgenauigkeit im selben Maße zunimmt, die ändert sich davon nicht. Das Tremolo - klar, das muß so, so klingen die Dinger eben...
 
- ich behaupte, allein durch Variation von Andruckkraft und -ort zwischen den Bünden kann man die Tonhöhe tatsächlich präzise auf jede sinnvoll meßbare Genauigkeit treffen - es gibt nur kaum einen Spieler, der das kann. .

Genau,
nur beherrscht wohl niemand seine Gitarre so gut:D
 
Hm. Es gibt ja auch anschlagsdynamikneutrale Instrumente ... nenntn man das so? Cembalo und sowas - wo jeder Tastendruck eine Mechanik betätigt, die die Saite immer an der gleichen Stelle auf die gleiche Art anschlägt (oder anzieht und an-losläßt), also auch aus vorelektronischer Zeit gab es Instrumente, die quasi des Spielers Charakter und Laune herausfiltern. Haut er doll in die Tasten (nicht so doll freilich, daß was kaputtwird), oder nicht, egal. Trotzdem mag ich die, in einer meiner Schulen stand ein Cembalo in einem kaumgenutzten Kellerraum, da hatten wir ... irgendsoein Wahlpflicht-Zeugs, und ab und an mal drauf herumgespielt.

Das ist richtig. Tatsächlich hat ein Cembalo auch bei weitem weniger Stimmungsprobleme wie ein Klavier, es muss so gut wie gar nicht gestreckt werden. Das liegt an den sehr dünnen Saiten. Das Problem mit der Inharmonizität der Saite nimmt nämlich mit größerer Saitenstärke zu. Die meiste Dynamik hat sogesehen vll der Hammerflügel ( etwa zu Mozarts Zeiten.... ) Denn hier verändert sich mit dem Anschlag nicht nur die Lautstärke sondern auch die Klangqualität, ein gutes Klavier hingegen wird ja fast nur lauter aber behält die gleiche Klangfarbe bei.

Aber ... das E-Klavier mit der Stimmumstellbarkeit, @B.B , das läßt sich dann auf präzise eine Tonart ... verstehe ich das richtig? Also setzt man A als Grundton an, ist das nächste E wirklich genau die 1,5 fache Frequenz, nicht A*2^(7/12) ?

ganz genau. Das können eigentlich die meisten neueren E-Pianos. Ich habe schon etwas aufgenommen. Werde aber erst morgen dazu kommen es zu veröffentlichen.


Und, bei aller Feier der Nichtperfektion - die ist niemals Absicht gewesen. Es ging wohl mehr darum, eine hinreichende Annäherung mit vertretbarem Aufwand zu realisieren, und einerseits gewöhnen wir uns da dran, andererseits ist eben auch jede Menge Korrekturoption da - ich behaupte, allein durch Variation von Andruckkraft und -ort zwischen den Bünden kann man die Tonhöhe tatsächlich präzise auf jede sinnvoll meßbare Genauigkeit treffen - es gibt nur kaum einen Spieler, der das kann. Oder den das schert. Mir ist das z.B. total egal. Die Oktave als Fixpunkt korrekt einzustellen bedeutet, wenn sonst kein derber Pfusch vorliegt, daß die Annäherung ausreichend ist, und man sich um den Rest keine großen Sorgen machen braucht.

Hm, @Plektomanic , wie störtn die lange Mensur den perfekten Ton? Zumindest der idealen Saite, also einem Ding mit konstanter längenspezifischer Massebelegung und einzig in Längsrichtung vorliegender Steifigkeit, kommt sie doch schonmal umso näher, je dünner und länger sie ist, weil die Biegesteifigkeit damit irrelevanter wird (dünner ist hier sehr wirksam, der Radius geht ins Flächenträgheitsmoment in vierter Potenz ein - wohl ein Grund, wieso noch nie jemand auf hohle Leichtbausaiten gekommen ist, höhö...), zudem werden Toleranzen, die auf die aktive Saitenlänge (gegriffen oder offen, egal) im Verhältnis kleiner - es ist ja nicht anzunehmen, daß durch Verkürzung der Mensur die Fertigungsgenauigkeit im selben Maße zunimmt, die ändert sich davon nicht. Das Tremolo - klar, das muß so, so klingen die Dinger eben...

Nein, du kannst es nicht komplett durch die Spieltechnik ausgleichen, denn du kannst einen Ton auf der Gitarre mittel Spieltechnik nur höher machen, aber nicht tiefer. Eine reine Dur-Terz ist aber zum Beispiel tiefer als die gleichstufige...

ansonsten völlig richtig. Deswegen hat ja ein Konzertflügel so lange Bassaiten. Eigentlich müssten die sogar noch länger sein, optimalerweile, aber igendwann geht das Ding dann auch nicht mehr durch die Tür ;) Stratmensuren klingen daher tiefer gestimmt auch besser, Les Pauls z.b. sind im Droptuning ja problematischer. Allerdings spielt hier natürlich auch Ergonomie eine Rolle, und SAchen wie Bendings sind natürlich wieder auf der Gibson-Mensur leichter etc. Aber du hast natürlich recht.

Eine Orgel z.B. hat das Problem auch nicht. Die "Saite" ist in dem Fall die schwingende Luftsäule und die kommt einer "idealen Saite" viel näher als jede tatsächliche Saite. Daher muss man auch eine Orgel nicht strecken.


Ich verstehe das, auch in Bezug auf deine Ausführung @Plektomanic, nicht wo immer alle ein Problem mit Pefektion sehen. Genauso wie immer alle Angst haben, Harmonielehrewissen würde ihn den Spaß am spielen verderben. Ein Astrophysiker der mit seiner angebeteten den Sternenhimmel betrachtet, ist der weniger fasziniert davon, nur weil er mehr darüber weiß ?

Analog vs digital ist auch so ein Thema. Die Platte klingt objektiv betrachtet schlechter. Punkt. Aus. Habe ich Platten und höre sie gerne ? JAAA. Ich bin nur einfach in der Lage zu akzeptieren, dass ich bewusst aus vielen anderen Gründen ( Haptik, Style, Nostalgie, Liebhaberei ) ein Medium bevorzuge, das eigentlich nicht optimal is. Das ist in Ordnung. Ich verspüre daher aber nicht das Bedürfnis mit selbst gegen alle Vernunft einreden zu wollen, die Platte übertrage mehr Frequenzen als die CD oder irgendso einen Stumpfsinn.

Hier ist es ähnlich. Es gibt die Naturgesetze und die lassen sich nicht wegdiskutieren. Und jedwege Musik die Harmonien hat, hat prinzipiell mit diesem Problem zu kämpfen. Das kann auch der Reiz von indischer Musik, arabischer Musik oder Rennaissance-Kontrapunkt-Vokalmusik sein. Dass das ganze durch die Verhältnismäßig geringen Stimmungs- Probleme bei dieser Musik einen ganz eigenen Sound hat.

Das gleichstufig gestimmte Klavier ist der etablierte Standard, wie man mit diesem Problem umgeht. Die Gitarre kommt nicht mal an dieses onehin kompromissbehafteten Ideal heran. Dennoch ist es eines der schönsten Instrumente. Na und ? Wieso sind diese beiden Erkenntisse nicht einfach vereinbar ? Und warum ist es nicht trotzdem sinnvoll verbesserungen entgegenzustreben? Wovor habt ihr da Angst?

grüße B.B.
 
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Och, ich hab da keine Angst...

Digitale Signalverarbeitung ist im Prinzip immer besser im Sinn von resistent gegen Störungen ... ob das besser ist im Sinn des Klangs liegt dann daran, wie fein es abgetastet wird und ob zuvor schon am Signal was geändert wird, z.B. filtert man i.A. die höchsten Frequenzen raus (bei CDs normalerweise bei 20kHz), und liegt man damit nicht in einem Bereich, den jemand noch hört, macht das nichts, und am Ende ist sowieso ein realer, träger, massebehafteter Lautsprecher anzutreiben, dessen Bewegung sich von der idealen, verlust- und störungsfreien analog getriebenen Bewegung nicht mehr kausal unterscheiden kann.

Aber das ist für woanders, denk ich...

Stimmt, es geht nur höher ... durch mehr Druck, verschobene Griffposition etc - aber man kann sie ja soweit zu tief stimmen, daß die tiefstklingende Grifftechnik genau die tiefste gewünschte Frequenz an der richtigen Stelle trifft, aber ... ob das für jede erdenkliche Tonart reicht, hm ... hm ... vielleicht ... der Umfang, den man mit Druck- und Positionsvariation zugänglich hat, ist ja nicht allzu groß. Die Abweichungen aber auch nicht.

Also, ja, ich muß die Aussage mindestens korrigieren um "mit angepaßter Stimmung". Dann könnte es aber schon hinhauen. Wenn man will, kann, ...

Es kostet garnichts an Faszination, wenn man weiß, wie etwas funktioniert ... aber man läßt sich nicht mehr so leicht von nicht so optimalen Lösungen, die spektakuläre Einzelleistungen erbringen, faszinieren, wenn man weiß, welche Eigenschaften darunter leiden. Andererseits ist eine nachvollzogene Lösung, deren Sinn und Funktion man begreift, immer irgendwie auch ... naja, schöner. Sind die drei Runden um sich selbst, die eine Katze dreht, bevor sie sich hinlegt, weniger niedlich, weil das früher zum Plattrampeln von Gras notwendig war? Oder das Schiefhalten des Kopfes, bloß weil es mit der anisotropen Sehschärfe der Katze zusammenhängt? Nebenbei, die haben ganz schnell raus, daß wir das niedlich finden und positiv drauf reagieren.

Hm, die ideale Saite ... Spinnenseide mit Neodympartikeln oder sowas ... da könnte man sicher ein paar Tausender versenken, für eine Gitarre, die ein Element enthält, das einem theoretischen Modell näher kommt - und der Rest bleibt wie er ist.

Was mir aber auch noch ... neben den Zickzack-Bünden gibt es ja noch mindestens zwei halbwegs bekannte andere Arten der Bundierung, diese Schrägen (fanned frets), die auf einen Punkt gerichtet sind - und die Kreisbogenförmigen, glaube von FGN, die genau senkrecht zur Saite im Berührpunkt stehen. Die, find ich, widersprechen sich, weil wenn es so wichtig wäre, daß die senkrecht über den Bund gehen, dann wären die Schrägen mit Sicherheit klanglich unerträglich - was sie nicht sind ... ich glaub, das ist n hervorragendes Beispiel für eine ästhetisch motivierte Weiterentwicklung ohne echten Mehrwert - wenn 10°, 20° Winkel am Kreuzungspunkt (oder wieviel da eben bei rauskommt) nicht zur Katastrophe führen, wie groß soll der Unterschied zwischen 1°, 2° und 0° Abweichung dann sein?
 
ich sehe das genau andersrum: ich will eine gitarre, die möglichst gut eingestellt ist.
mein dreckiges spielen soll ein gewollter effekt sein, nicht die unabsichtliche folge von schlechtem material.
 
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Andersherum zu was?

Möglichst gut wollen hier wohl alle ... absichtlich schlecht zumindest keiner. Das Konzept gibt einfach Perfektion nicht her...
 

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